Diese Ausarbeitung handelt von Johann Wolfgang Goethes Werk "Novelle", seiner Struktur und Interpretation.
Bevor auf die strukturellen Merkmale und eine mögliche Interpretation eingegangen wird, wird in der Einleitung einen kleinen Überblick über die Entstehungsgeschichte und den Begriff „Novelle“ gegeben. Zudem werden die strukturellen Merkmale dargestellt, gefolgt von einer Interpretation; der Schwerpunkt hierbei liegt darauf, wie die Natur und die Menschen dargestellt werden. Abschließend folgt ein Fazit.
Zu Beginn war das Werk als Einlage in einem Roman gedacht, Goethe entschied sich jedoch dafür, es als Prosageschichte bzw. Novelle zu veröffentlichen. Die Novelle gilt als Gattung schwer zu fassen, da die Abgrenzung zwischen Novelle und Erzählung schwierig ist.
Goethes Novelle unterscheidet sich von den anderen Novellen. Zwar beginnt sie realistisch, indem eine Jagdgemeinschaft vorgestellt wird, so knüpft Goethe an das zeitgenössische Verständnis einer Novelle an, doch schwingt das realistische Bild im Laufe der Geschichte in ein poetische Darstellung über bis hin zum lyrischen Schluss.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Strukturelle Merkmale
3. Mensch und Natur bei „Novelle“
4. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung:
Folgende Hausarbeit handelt von J.W. Goethe´s Werk „Novelle“, seiner Struktur und Interpretation. Bevor ich auf die strukturellen Merkmale und eine mögliche Interpretation eingehe, wird es in der Einleitung einen kleinen Überblick über die Entstehungsgeschichte und den Begriff „Novelle“ gegeben. Entstanden ist die Idee zu diesem Werk bereits im Jahr 1797 und sollte ursprünglich ein episches Gedicht namens „Die Jäger“ werden. Jedoch ließ Goethe diesen Gedanken relativ schnell wieder fallen und griff ihn erst 1826 wieder auf, um ihn weiter auszubauen.[1] Zu Beginn war das Werk als Einlage in einem Roman gedacht, Goethe entschied sich jedoch dafür es als Prosageschichte bzw. Novelle zu veröffentlichen. Die Novelle gilt als Gattung schwer zu fassen, da die Abgrenzung zwischen Novelle und Erzählung schwierig ist. Denn Märchen und Novelle haben die Gemeinsamkeit, dass sie kurze Prosaerzählungen sind. Neben dem Kriterium des Umfangs bzw. der Länge, gibt es auch noch inhaltliche Kriterien. Während das Märchen zu den fantastischen Literaturen gehört, zählt die Novelle zu den realistischen Literaturen und hat immer ein Ereignis auf das sich die komplette Geschichte fokussiert.[2] Dieses Ereignis ist der Kern der kompletten Handlung und muss real vorstellbar sein. Goethe´s Novelle unterscheidet sich von den anderen Novellen. Zwar beginnt sie realistisch, indem eine Jagdgemeinschaft vorgestellt wird, so knüpft Goethe an das zeitgenössische Verständnis einer Novelle an, doch schwingt das realistische Bild im Laufe der Geschichte in ein poetische Darstellung über bis hin zum lyrischen Schluss (vgl.S.74 Z.4-17). Im nächsten Abschnitt werden die strukturellen Merkmale dargestellt, gefolgt von einer Interpretation, der Schwerpunkt hierbei liegt darauf, wie die Natur und die Menschen dargestellt werden. Abschließend folgt ein Fazit.
2. Strukturelle Merkmale:
Bevor man auf genauere strukturelle Merkmale des Werkes eingehen kann, sollte ein kleiner Hintergrund geschaffen werden, um überhaupt zu verstehen, von was denn die Rede ist.
Die Geschichte spielt in einem fürstlichen Kleinstaat. Zu Beginn wird der Fürst und seine Jagdgemeinschaft vorgestellt, die früh am Morgen zu einer Jagd aufbrechen wollen. Die Fürstin bleibt zurück auf dem Anwesen. Nachdem sie sich von ihrem Gemahl verabschiedet hat, entschließt sie sich dazu mit dem fürstlichen Oheim und dem Hofjunker Honorio einen Ausritt vom fürstlichen Schloss zur Stammburg zu machen. Zuvor reitet man allerdings noch in der Stadt auf dem Markt entlang. Auf dem Markt sieht man in Käfigen exotische Tiere, so z.B. auch Tiger und Löwen, die gerade gefüttert werden. Die Reise geht raus aus der Stadt, weiter hinaus in das steinige Land. Bei einem Ausblick entdeckt Honorio ein Feuer, das gerade auf dem Markt in der Stadt ausgebrochen ist. Fürst Oheim reitet sofort zurück. Honorio und die Fürstin reiten langsam hinterher, als plötzlich ein Tiger aus dem Gebüsch hervorspringt, der durch das Feuer auf dem Markt aus seinem Käfig entwischen konnte. Honorio erlegt den Tiger mit dem zweiten Schuss., nachdem der erste daneben geht. Kurz darauf tritt eine Frau und ein Knabe auf, die beide den Tod des Tieres beklagen. Nach kurzem tritt der Ehemann der Frau und die Jagdgemeinschaft auf. Die Gesellschaft erfährt von dem Mann, dass auch der Löwe durch das Feuer entkommen konnte. Die Frau und das Kind überzeugen den Fürsten, dass der Junge durch sein Flötenspiel den Löwen besänftigen und zähmen könne. Ein Wächter kommt herbeigelaufen und berichtet, dass sich der Löwe unter einem Baum befände. Nachdem Honorio sich zur Sicherheit mit einer Schusswaffe bereit machte, um den Löwen i der größten Not erschießen zu können, gehen Mann, Frau und Kind mit dem Wärter zu dem Baum. Der Knabe spielt auf seiner Flöte ein Lied, das Harmonie und Liebe zum Thema hat und der Löwe kommt zum Jungen und zeigt ihm seine rechte Vorderpfote, in der ein Dorn steckt. Der Junge zieht den Dorn aus der Pfote und der bezähmte Löwe legt sich zu Füßen des Jungen.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat diese Novelle einen, für die Gattung, typischen Beginn, denn durch die Vorstellung der Jagdgemeinschaft wird ein realer Hintergrund geschaffen und die Geschichte scheint alles andere als fiktiv: “Ein dichter Herbstnebel verhüllte noch in der Frühe die weiten Räume des fürstlichen Schloßhofes, als man schon mehr oder weniger durch den sich lichtenden Schleier die ganze Jägerei zu Pferde und zu Fuß durcheinander bewegt sah“.[3] Das wird dem Leser aber auch schon dadurch klar, dass keinerlei Kontextmarkierungen wie „ es war einmal“ o.ä., die eine fiktive Geschichte in der Regel kennzeichnen, vorkommen. Allgemein ist die Geschichte zeitlich deckend, bzw. szenisch erzählt, denn alles wird sehr genau beschrieben und auf jedes Detail wird genau eingegangen. Der Leser bekommt den Eindruck unmittelbar dabei zu sein, da auch häufig wörtliche Rede verwendet wird, die voll von detaillierten Beschreibungen ist ( vgl. S.6 Z.1-7 ff oder S.11 Z 12-16). Zusätzlich dienen die vielen Adjektive zur detaillierteren Beschreibung bei und vermitteln dem Leser Nähe und einen genauen Einblick bzw. eine genaue Vorstellung von allem.
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[1] Johann Wolfgang Goethe: Novelle. Nachwort von Ernst von Reusner. Ditzingen/Stuttgart: Reclam.2015. S.72 Z.5-16) Im folgenden in Klammer verwiesen
[2] Heike Gfrereis: Grundbegriffe der Literaturwissenschaft. Stuttgart: Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1999.
[3] Johann Wolfgang Goethe: Novelle. Ditzingen/Stuttgart: Reclam.2015: S.3 Z. 2-6. Im folgenden in Klammer verwiesen
- Citar trabajo
- Gina-Marie Müller (Autor), 2016, Mensch und Natur in Johann Wolfgang von Goethes "Novelle", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384355
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