Unterrichtsreihe:
Die Reformpädagogik – gesellschaftliche Hintergründe, Ideen und Erscheinungsformen schulpraktischer Erziehungskonzepte
Thema der Stunde:
Sind reformpädagogische Ideen ein Relikt der Vergangenheit? Eine Untersuchung ausgewählter aktueller schulpraktischer Ansätze
Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe:
Die heutige Unterrichtsstunde beinhaltet mithilfe ausgewählter Textbeispiele eine Untersuchung aktueller schulpraktischer Ansätze. Dem voraus gingen einige Stunden zur inhaltlichen Beschäftigung mit dem Thema Reformpädagogik, deren Themen im Folgenden kurz aufgelistet werden:
• Schule im 19. Jahrhundert: die „Buch-, Pauk- und Stoffschule“
• Ellen Key: „Das Jahrhundert des Kindes“
• Vergabe von Referatsthemen, die in arbeitsteiliger Gruppenarbeit bearbeitet werden mussten:
o Hermann Lietz, Gustav Wyneken, Paul Geheeb (Landerziehungsheime)
o Maria Montessori (Montessorischule)
o Peter Petersen (Jena-Plan-Schule)
o Rudolf Steiner (Waldorfschule)
• Präsentation und Besprechung der Referate
Sind reformpädagogische Ideen ein Relikt der Vergangenheit? Eine Untersuchung ausgewählter aktueller schulpraktischer Ansätze
Den Abschluss der Unterrichtsreihe soll ein von den SuS selbst entwickeltes Schulkonzept bilden, in dem sie unter Berücksichtigung ihrer erarbeiteten Kritik an ihrer Schule ein Konzept einer „Schule der Zukunft“ entwi-ckeln, die im Sinne reformpädagogischer Ideen gestaltet wird. Die Ergebnisse sollen dann in Form einer Ausstellung in der Schulbibliothek präsentiert werden.
Unterrichtsreihe: Die Reformpädagogik – gesellschaftliche Hintergründe, Ideen und Erscheinungsformen schulpraktischer Erziehungskonzepte
Thema der Stunde: Sind reformpädagogische Ideen ein Relikt der Vergangenheit? Eine Untersuchung ausgewählter aktueller schulpraktischer Ansätze
Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe:
Die heutige Unterrichtsstunde beinhaltet mithilfe ausgewählter Textbeispiele eine Untersuchung aktueller schulpraktischer Ansätze. Dem voraus gingen einige Stunden zur inhaltlichen Beschäftigung mit dem Thema Reformpädagogik, deren Themen im Folgenden kurz aufgelistet werden:
- Schule im 19. Jahrhundert: die „Buch-, Pauk- und Stoffschule“
- Ellen Key: „Das Jahrhundert des Kindes“
- Vergabe von Referatsthemen, die in arbeitsteiliger Gruppenarbeit bearbeitet werden mussten:
- Hermann Lietz, Gustav Wyneken, Paul Geheeb (Landerziehungsheime)
- Maria Montessori (Montessorischule)
- Peter Petersen (Jena-Plan-Schule)
- Rudolf Steiner (Waldorfschule)
- Präsentation und Besprechung der Referate
- Sind reformpädagogische Ideen ein Relikt der Vergangenheit? Eine Untersuchung ausgewählter aktueller schulpraktischer Ansätze
Den Abschluss der Unterrichtsreihe soll ein von den SuS selbst entwickeltes Schulkonzept bilden, in dem sie unter Berücksichtigung ihrer erarbeiteten Kritik an ihrer Schule ein Konzept einer „Schule der Zukunft“ entwickeln, die im Sinne reformpädagogischer Ideen gestaltet wird. Die Ergebnisse sollen dann in Form einer Ausstellung in der Schulbibliothek präsentiert werden.
Bedingungen bezüglich der Lerngruppe:
Der Grundkurs Pädagogik des Jahrgangs 13 besteht aus 11 Mädchen und 4 Jungen.
Im Kurs herrscht ein durchschnittliches Leistungsniveau mit einer hohen Diskussionsbereitschaft, die jedoch nicht immer zielgerichtet ist. Die Arbeitsatmosphäre in dem Kurs ist sehr angenehm. Ich hospitierte und unterrichtete den Kurs in Rahmen meiner Ausbildung schon während des 11. und 12. Jahrgangs.
Didaktisch-methodische Überlegungen:
Was hat die Reformpädagogik heute noch mit uns zu tun? Was haben die Ideen der Reformpädagogen mit dem Schulleben der SuS von heute noch gemeinsam? Weshalb hat diese pädagogische Epoche einen festen Platz in den Lehrplänen? Diese oder ähnliche Fragen könnten sich SuS stellen, wenn sie sich thematisch mit der reformpädagogischen Bewegung im Pädagogikunterricht auseinander setzen müssen. Durch die intensive Auseinandersetzung der SuS in den vorherigen Unterrichtsstunden mit den einzelnen Ideen klassischer Reformpädagogen wurde ihnen schnell bewusst, dass gerade diese pädagogische Epoche einen entscheidenden Einfluss auf die schulische Erziehung des Kindes bewirkt hatte, indem sie dieses in den Mittelpunkt ihrer Ideen stellte und auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingegangen ist. Die SuS des Pädagogik-Gk 13 erkannten in den vorherigen Unterrichtsstunden, dass die Reformpädagogik jene Erziehungslehre und -praxis ist, die entscheidende Veränderungen hervorgerufen hat. Ihre erstaunliche Produktivität ist vor allem in der inneren, auf Ziele, Inhalte und Methoden bezogenen Schulreform noch heute sichtbar. Doch ist dies auch für die SuS erkennbar? Ist ihnen bewusst, dass auch in staatlichen Regelschulen Ideen der Reformpädagogik verwirklicht werden? Hier setzt die heutige Unterrichtsstunde an, indem sie sich mit der Frage beschäftigt: Sind reformpädagogische Ideen ein Relikt der Vergangenheit?
Die heutige Unterrichtsstunde setzt die Unterrichtsreihe: „Die Reformpädagogik – gesellschaftliche Hintergründe, Ideen und Erscheinungsformen schulpraktischer Erziehungskonzepte“ fort; das Thema ist im allgemeinen Lehrplan für das Fach Erziehungswissenschaften des Landes NRW[1] sowie im schulinternen Curriculum für den Jahrgang 13 obligatorisch.
Bei der Planung der heutigen Stunde waren folgende Fragen für den Unterrichtsinhalt, die Methodenwahl und den Verlauf leitend:
- Wie kann bei den SuS Interesse für das Stundenthema geweckt werden?
- Wie wird den SuS bewusst, welchen Einfluss die Ideen der Reformpädagogik in ihrem Schulalltag haben?
- Wie kann die Texterarbeitung und Textsicherung von den Schülern möglichst selbstständig geleistet werden?
- Welche Sozialformen eignen sich, um einen Überblick über die Thematik zu erhalten und einen Austausch zwischen den Schülern zu initiieren?
Im Laufe meiner Unterrichtspraxis in diesem Kurs habe ich festgestellt, dass den SuS die Sozialform der Gruppenarbeit, die eigenständige Präsentation von Ergebnissen und das Unterrichtsgespräch entgegenkommen. In der Stundenplanung wurde diese Sozialform daher berücksichtigt.
Der Einstieg in die heutige Unterrichtsstunde beginnt mit einem stummen Impuls. Den SuS wird ein Zitat[2] aus dem neu überarbeiteten Schulprogramm ihrer Gesamtschule auf Folie präsentiert. Die Quellenangabe wird jedoch bewusst verdeckt bleiben und die SuS sollen sich spontan zur der Aussage äußern. Sie werden vermutlich den Inhalt des Zitates in ihren bisherigen bekannten thematischen und historischen Kontext (Reformpädagogik) einordnen und begründen. Mit der Bekanntgabe der Quellenangabe soll bei den SuS ein Überraschungseffekt erzeugt werden, der ihnen in einem ersten Schritt bewusst macht, dass reformpädagogische Ziele und Inhalte kein Relikt der Vergangenheit sind, sondern zum Teil in die heutigen Erziehungs- und Bildungsprogramme der Schule übertragen worden sind. Es soll in dieser Phase den Kursmitgliedern noch nicht erläutert werden, dass es sich bei der Aussage um ein Zitat aus dem eigenen Schulprogramm handelt, da es eventuell sonst zu einer offenen und nicht zielgerichteten Diskussion bzw. Auseinandersetzung kommen könnte. Eine zielgerichtete Diskussion soll erst nach Abruf der geplanten Hausaufgabe erfolgen.
Inwiefern reformpädagogische Ideen tatsächlich in staatlichen Schulen bzw. staatlich anerkannten Modellschulen verwirklicht werden, soll von den SuS in der Erarbeitungsphase in Form einer Tischgruppenarbeit untersucht und bearbeitet werden. Für diese Phase erhält jede Tischgruppe ein Anschauungsbeispiel, welches je eine Schule aus Deutschland und deren Kernaspekte von Unterricht und Schulgestaltung genauer darstellt. Bei den drei ausgewählten Texten handelt es sich um die Schulbeschreibungen der Gesamtschule Hagen-Haspe, der Montessori-Gesamtschule in Potsdam und der Jena-Plan-Schule in Jena. Alle drei Schulen sind staatlich anerkannte Schulen und unterliegen somit der Schulaufsicht des jeweiligen Bundeslandes. Bei der Zusammenstellung des Textinhaltes wurde bewusst auf die genaue Benennung der Schule verzichtet, da die SuS eigenständig erkennen sollen, welche reformpädagogischen Ideen sich hinter den Schulbeschreibungen verbergen. Durch den Arbeitsauftrag, den die Tischgruppen in dieser Phase erhalten, sollen sie ihre bisherigen theoretischen Kenntnisse einzelner reformpädagogischer Ansätze, die sie bisher in den vorherigen Stunden durch Referate erhalten haben, auf ein aktuelles Schulbeispiel übertragen und dies begründen.
Der Vorteil der Gruppenarbeit besteht darin, dass die SuS sich nach der Texterfassung erst einmal über den Text austauschen müssen und Verständnisfragen in der Gruppe bearbeiten und klären können. Da der Textinhalt und die zu Grunde liegenden reformpädagogischen Ideen für den anschließenden Vortrag visualisiert werden müssen, soll ein reger Austausch über die Inhalte des Textes erfolgen, welcher einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den Gruppenmitgliedern bedarf. Das Gespräch in der Gruppe ermöglicht den SuS eine diskursive Auseinandersetzung mit den Textinhalten und fördert die Fähigkeit, anderen Standpunkten aktiv zu zuzuhören. Eigenaktivität, Selbstständigkeit sowie der Erwerb von Kompetenzen im kognitiven und sozialen Lernen können durch den Gruppenunterricht gefördert und sichergestellt werden. Die kooperative Arbeitsform fördert und festigt dementsprechend die Teamfähigkeit aller Kursmitglieder.
In welcher Form die SuS ihre Ergebnisse visualisieren, wird ihnen freigestellt. Als Materialien stehen ihnen Plakate und Folien sowie Stifte für die Ergebnissicherung zur Verfügung. Wenn die SuS jedoch andere Ideen haben, um ihr Ergebnis dem Plenum zu präsentieren, sollen diese von ihnen verwirklicht werden. Die anschließende Präsentation der Ergebnisse dient zum einen dazu, das Textverständnis zu kontrollieren, und zum anderen dazu, zu kontrollieren, ob die SuS den Inhalt der vorherigen Unterrichtsstunden auf den Text übertragen können. Des Weiteren werden die eigenständige Präsentation und das freie Sprechen vor dem Plenum für die SuS weiter eingeübt und gefestigt. Die anderen Tischgruppen können im Anschluss einer Gruppenpräsentation Sachaspekte und Gestaltungsform des Vortrags bewerten und gegebenenfalls Verständnisfragen stellen.
Nach der Gruppenpräsentation erhalten die SuS ihre Hausaufgabe, in der sie ihren eigenen Schulalltag nach reformpädagogischen Ideen untersuchen und diese schriftlich erläutern sollen. An diesem Punkt soll den SuS dann auch gesagt werden, dass es sich bei dem Stundeneinstiegszitat um eine Aussage des Schulprogramms der Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf handelt. Je nach Stundenende[3] soll dann eine mündliche Bewertung der durchgeführten Stunde durch die SuS erfolgen, indem sie diese unter reformpädagogischen Aspekten beurteilen.
Ein Leitziel des Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe, welches auch den Umgang mit Texten im erziehungswissenschaftlichen Unterricht einbezieht, ist die Wissenschaftspropädeutik. Wissenschaftspropädeutisches Lernen ist methodisches Lernen und zielt darauf hin, dass Schülerinnen und Schüler sich grundlegende wissenschaftliche Erkenntnis- und Verfahrensweisen systematisch erarbeiten.[4] „Der Unterricht muss daher so gestaltet werden, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Aufgabenstellung selbst zu strukturieren, die erforderlichen Arbeitsmethoden problemangemessen und zeitökonomisch auszuführen und die Arbeitsergebnisse angemessen darzustellen.“[5] Diese Bedingungen sind bei der Konzeption der Stunden somit bedacht und berücksichtigt worden.
[...]
[1] Vgl. MSWWF des Landes NRW: „Sekundarstufe II, Gymnasium/Gesamtschule, Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Erziehungswissenschaft, Frechen 1999, S.29
[2] Vgl. Schulprogramm Gesamtschule, Kapitel 1: Leitbilder und Leitlinien, Düsseldorf 2003, S. 3
[3] Vgl. Geplanter Stundenverlauf, S. 5 dieser Ausführung
[4] Vgl. MSWWF des Landes NRW: Richtlinien und Lehrpläne Sekundarstufe II Gymnasium/ Gesamtschule, Frechen 1999, Seite XII
[5] a.a.O., Seite XII
- Citar trabajo
- Stefanie Hedderich (Autor), 2003, Reformpädagogik: Sind reformpädagogische Ideen ein Relikt der Vergangenheit? Eine Untersuchung ausgewählter aktueller schulpraktischer Ansätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38238
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