Eine Gesellschaft, die sich wenig für Würde und Weisheit des Alters interessiert, setzt Pflegebedürftige mit Hinfälligkeit und Nutzlosigkeit gleich und verbannt sie aus dem Bewusstsein. Parallel dazu bringt die demografische Entwicklung ein immenses Ausmaß an Versorgungsdefiziten hervor. Altenpflegeschulen müssen um Nachwuchs kämpfen und preisen den Beruf an. Um Auszubildende zu gewinnen, werben sie mit Arbeitsplatzsicherheit, guten Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten. Pflegende starten mit großen Erwartungen ins Berufsleben – sie möchten in der Ausbildung Gelerntes umsetzen. Doch wie sieht der Berufsalltag der Altenpflegekräfte in Deutschland aus? Halten die von Altenpflegeschulen dargebotenen Berufsaussichten das was sie beinhalten? Abgesehen von einigen Ausnahmen ist die Realität im Praxisfeld Altenpflege geprägt von großer Arbeitsintensität, hohem Tempo, starken physischen und psychischen Belastungen, wenig Anerkennung, Schichtdienst und geringem Gehaltsniveau. Altenpflegekräfte springen bei Ausfällen ein und leisten Überstunden. Wertschätzung erhalten sie kaum und wer nach Jahren andauernder Belastung berufsbedingt erkrankt, hat das Nachsehen. So wird der Fachkraftmangel zusätzlich verstärkt. Die vorliegende Arbeit identifiziert die Diskrepanz zwischen propagierten Berufsaussichten und Arbeitsrealität der Altenpflegekräfte, indem sie empirische und statistische Belege für ein systematisch ruiniertes Berufsfeld darlegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung des Themas
- Theoretischer Hintergrund
- Versorgungssituation Pflegebedürftiger in Deutschland
- Stationäre Altenpflege – Daten und Missstände
- Fakten und Probleme der mobilen Altenpflege
- Das Geschäft mit der Altenpflege
- Die Altenpflegeausbildung
- Trägerschaften der Altenpflegeschulen
- Finanzierung der Altenpflegeausbildung
- Altenpflegeschulen müssen werben
- Bedarf an Nachwuchskräften am Beispiel Niedersachsen
- Grundgedanke und Untersuchungsgegenstand
- Methodik
- Beruf und Berufsrealität
- Der Altenpflegeberuf
- Der Altenpflegeberuf isoliert betrachtet
- Bildungsmöglichkeiten für Altenpflegekräfte
- Historie des Altenpflegeberufs
- Beweggründe für das Ergreifen des Altenpflegeberufs
- Die Zukunft des Altenpflegeberufs
- Die Arbeit der Altenpflegekräfte wird nicht geschätzt
- Altenpflegekräfte leisten zu viel und verdienen zu wenig
- Belastungen im Berufsfeld Altenpflege
- Überforderte und ausgenutzte Auszubildende
- Multiple Belastungen prägen den Berufsalltag
- Wie Altenpflegekräfte selbst die Qualität ihrer Arbeit beurteilen
- Hintergründe der schlechten Arbeitsbedingungen
- Altenpflegekräfte sind Burnout gefährdet
- Die Flucht in Nischen befeuert den Fachkraftmangel
- Kurze Verweildauer im Beruf
- Examinierte Altenpflegekräfte sind gefragt
- Schluss
- Darstellung der Ergebnisse
- Quintessenz
- Abgrenzung von bisherigen Arbeiten
- Diskussion und offene Fragen
- Notwendigkeit der Aufwertung des Altenpflegeberufs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert die Diskrepanz zwischen den dargestellten Berufsaussichten und der tatsächlichen Arbeitsrealität im Bereich der Altenpflege. Sie untersucht die Gründe für die hohe Fluktuation und den Fachkräftemangel in diesem Berufsfeld.
- Die Situation und die Herausforderungen der Altenpflege in Deutschland
- Die Ausbildung und die Arbeitsbedingungen von Altenpflegekräften
- Die Ursachen für die geringe Attraktivität des Berufs
- Die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Qualität der Pflege
- Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Steigerung der Attraktivität des Berufs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert den theoretischen Hintergrund. Dabei werden wichtige Fakten zur Versorgungssituation von Pflegebedürftigen in Deutschland, zur Altenpflegeausbildung und zum Bedarf an Nachwuchskräften dargestellt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Beruf und der Berufsrealität in der Altenpflege. Es analysiert die Arbeitsbedingungen, die Belastungen und die Beweggründe für das Ergreifen dieses Berufs.
Schlüsselwörter
Altenpflege, Berufsaussichten, Berufsrealität, Arbeitsbedingungen, Fachkräftemangel, Fluktuation, demografischer Wandel, Ausbildung, Belastungen, Pflegebedürftige, Versorgungssituation, Deutschland.
- Quote paper
- Henrike Weber (Author), 2017, Diskrepanz zwischen dargebotener Berufsaussicht und beruflicher Realität in der Altenpflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381450