In den ersten beiden Kapiteln des Werkes "Imperien" vom Politikwissenschaftler Herfried Münkler stechen drei wiederkehrende Elemente besonders hervor, die hier analysiert und diskutiert werden sollen.
Erstens verfolgt Münkler das Ziel, imperiales Agieren aus der Folie von gut und schlecht zu lösen und stattdessen als eine Form der Problembearbeitung zu etablieren. Er möchte den normativ-wertenden und häufig negativ konnotierten Imperiumsbegriff durch einen deskriptiven Begriff ersetzen und diesen somit wertfrei gestalten. Dies könnte man gleichsetzen mit einer positiven Aufwertung des Begriffes, vor allem im Zusammenhang mit den Imperialismustheorien, bei denen Imperien durchweg negativ betrachtet werden.
Dies ist der zweite zentrale Aspekt bei Münkler: Eine Art Abrechnung mit den ökonomischen Imperialismustheorien, die das Phänomen der Imperien nur durch ihre spezifischen Fragestellungen begreifen und analytische Fehler begehen, wie etwa der Fokus auf das Zentrum anstatt der Peripherie eines Imperiums oder der Fokus auf die Anfangsphase der Imperienbildung. Diese Imperialismustheorien werden dem, was ein Imperium als Ganzes darstellt, laut Münkler nicht gerecht. Was aber stellt ein Imperium als Ganzes dar? Dies ist der dritte zentrale Punkt Münklers, das Beschreiben von Merkmalen, was ein Imperium ausmacht, und was nicht, sowie die Frage nach der „Logik der Weltherrschaft.“ Dabei wird Münkler jedoch auf einer Metaebene von einer aktuellen Fragestellung angetrieben: Er möchte etwas über die neue Rolle der USA nach dem Ende des Kalten Krieges und den Anschlägen von 9/11 sagen und die Frage beantworten, ob es sich bei der USA um eine hegemoniale oder doch schon imperiale Macht handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Imperien und ihre Logik
- Drei zentrale Elemente
- Der Imperiumsbegriff bei Münkler
- Imperium vs. Staat
- Imperium vs. Hegemonie
- Imperium vs. Imperialismus
- Die Logik der Weltherrschaft
- Imperium und Imperialismus
- Ökonomische Imperialismustheorien
- Politische Imperialismustheorien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Herfried Münklers Werk „Imperien. Die Logik der Weltherrschaft“ zielt darauf ab, den Begriff des Imperiums von seiner negativen Konnotation zu lösen und ihn als eine eigenständige Form der Problemlösung zu betrachten. Das Buch analysiert die Mechanismen der Weltherrschaft anhand verschiedener Imperien, von der Antike bis zur Moderne, und untersucht die Logik, die hinter imperialem Agieren steht.
- Redefinition des Imperiums als eigenständige Form der Weltherrschaft
- Analyse der Logik imperialen Handelns anhand von historischen Beispielen
- Kontrastierung des Imperiums mit verwandten Begriffen wie Staat, Hegemonie und Imperialismus
- Kritik an den traditionellen Imperialismustheorien und die Suche nach einer neuen deskriptiven Perspektive
- Relevanz des Imperiums für die Gegenwart, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der USA
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten beiden Kapitel fokussieren auf die drei zentralen Elemente, die Münkler im Rahmen seiner Analyse des Imperiums hervorhebt. Erstens geht es um die Ablösung der normativ-wertenden Sichtweise auf das Imperium und die Etablierung eines deskriptiven Begriffs. Zweitens befasst sich Münkler kritisch mit den ökonomischen Imperialismustheorien, die seiner Meinung nach nur einen Teilaspekt des Phänomens erfassen. Drittens analysiert er die Merkmale, die ein Imperium ausmachen und die Frage nach der „Logik der Weltherrschaft“. Darüber hinaus stellt Münkler das Imperium verschiedenen anderen Konzepten wie Staat, Hegemonie und Imperialismus gegenüber, um seine einzigartige Positionierung im Kontext der internationalen Beziehungen zu verdeutlichen.
Die weiteren Kapitel befassen sich mit verschiedenen Formen des Imperialismus, insbesondere mit den ökonomischen und politischen Ansätzen. Münkler hinterfragt die ökonomischen Imperialismustheorien, die das Streben nach Ressourcen und Märkten als Triebkraft des Imperialismus sehen. Stattdessen argumentiert er, dass politische Faktoren wie Prestigestreben und Machtkonkurrenz eine ebenso bedeutende Rolle spielen. Schließlich betrachtet Münkler die Relevanz des Imperiums für die Gegenwart, insbesondere im Hinblick auf die USA und ihre Rolle nach dem Ende des Kalten Krieges.
Schlüsselwörter
Imperium, Weltherrschaft, Hegemonie, Imperialismus, Staat, Logik, Problembearbeitung, historische Beispiele, Ökonomische Imperialismustheorien, Politische Imperialismustheorien, Prestigestreben, Machtkonkurrenz, USA, Gegenwart, Relevanz.
- Quote paper
- Martin Hamre (Author), 2016, Rezension zu "Imperien. Die Logik der Weltherrschaft - vom alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten" von Herfried Münkler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379525