Im Rahmen des Seminars „Rechtsradikalismus“ bestand die Aufgabe unserer Gruppe darin, Begriffe, die mit dem Thema des Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht werden, zu definieren. Dazu sollten wir verschiedene Quellen heranziehen, um feststellen zu können, ob es Unstimmigkeiten bei den Definitionen gibt. Die von mir gewählten Begriffe, stammen aus der Unterrichtshilfe „Rechtsextremismus II“ aus dem Text „Auschwitz-Lüge“ (Seite 62-68).
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Begriffsdefinitionen
1. Ausländerfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit
1.1 Vorurteil
1.2 Stereotyp
1.3 Diskriminierung
2. Rassismus
3. Ethnozentrismus
4. Antisemitismus
5. Holocaust
6. Ghetto
7. Endlösung
8. Auschwitz-Lüge, Revisionisten
III. Literaturverzeichnis
1. Primärliteratur
2. Sekundärliteratur
I. Einleitung
Im Rahmen des Seminars „Rechtsradikalismus“ bestand die Aufgabe unserer Gruppe darin, Begriffe, die mit dem Thema des Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht werden, zu definieren.
Dazu sollten wir verschiedene Quellen heranziehen, um feststellen zu können, ob es Unstimmigkeiten bei den Definitionen gibt.
Die von mir gewählten Begriffe, stammen aus der Unterrichtshilfe „Rechtsextremismus II“ aus dem Text „Auschwitz-Lüge“ (Seite 62-68).
II. Begriffsdefinitionen
1. Ausländerfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit
1.1 Fremdenfeindlichkeit bedeutet laut dem Brockhaus „feindselige Einstellungen und Handlungen gegenüber Menschen(gruppen), die als »fremd« empfunden werden.“[1]
1.2 Fremdenfeindlichkeit kann von Ablehnung und Ausgrenzung bis hin zur Bekämpfung und physischen Vernichtung von Fremden reichen. Begrifflich nicht scharf abgrenzbar, wird Fremdenfeindlichkeit sowohl als Oberbegriff wie auch als Synonym für Ausländerfeindlichkeit, (die Diskriminierung macht sich u.a. an der Staatsbürgerschaft fest) gebraucht.
In seinen extremsten Formen tritt Fremdenfeindlichkeit als Antisemitismus (gegen »die« Juden als Fremde) und als Rassismus auf.
Es sind nicht nur Einzelne oder bestimmte soziale Gruppen (z.B. Skinheads), die zur Kompensation eigener Misserfolge oder zur Mobilisierung im Sinne einer Durchsetzung eigener Interessen Fremdenfeindlichkeit nutzen, sondern auch kulturelle Eliten, politische Gruppierungen und Massenmedien, die Fremdenfeindlichkeit als Mittel der Selbststabilisierung instrumentalisieren (z.B. in der Debatte um Asyl und Einwanderung).[2]
1.3 Fremdenfeindlichkeit wird sehr allgemein als eine Verhaltensweise bzw. Einstellung anderen Menschen oder Gruppen von Menschen gegenüber verstanden, deren Kennzeichen vermeintliches oder reales Fremdsein ist. Die Verhaltensweisen und die Einstellung sind durch Geringschätzung und Stigmatisierung, durch Gewaltbereitschaft oder häufig durch Gewalt gekennzeichnet.[3]
1.4 Neben dem programmatischen Rassismus gibt es eine Ablehnung von Fremden, die als Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit bezeichnet wird und in der das Gefühl der Überlegenheit des eigenen Volkes begründet ist. Mit dieser Fremdenfeindlichkeit werden ablehnende Einstellungen und Verhaltensweisen bezeichnet, die Menschen wegen anderer Herkunft, Sprache, Religion oder Kultur diskriminieren.
Gemeinsam ist der Fremdenfeindlichkeit bzw. dem Ethnozentrismus und dem Rassismus, dass sie von der Überlegenheit und Höherwertigkeit, der gerechten Unterordnung der Minderheit ausgehen. Ungleichwertigkeit zwischen den Gruppen werden behauptet und Diskriminierungen gerechtfertigt. Unterschiedlich sind die Behauptungen, worauf das Ungleichverhältnis beruht: Der Ethnozentrismus geht von der Überlegenheit der eigenen Kultur aus, der Rassismus darüber hinaus von der angeblichen Überlegenheit des sog. "Erbgutes". Der Rassismus geht also von der prinzipiellen Unveränderbarkeit der behaupteten Ungleichheit und Ungleichwertigkeit aus.[4]
1.5 Eine möglichst präzise begriffliche Bestimmung des Phänomens der Fremdenfeindlichkeit setzt zumindest drei wesentliche Klärungen voraus:
- eine genaue Bestimmung derjenigen Personengruppen, die als „Fremde" Ziel feindseliger Tendenzen sind
- eine Unterscheidung der verschiedenen Formen, in denen sich solche Tendenzen äußern
- die Abgrenzung des Begriffs der Fremdenfeindlichkeit gegenüber verwandten Begriffen wie Ethnozentrismus und Rassismus
Sowohl im wissenschaftlichen als auch im öffentlichen Sprachgebrauch löst der Begriff der Fremdenfeindlichkeit zunehmend den der Ausländerfeindlichkeit ab.
Latent ablehnende oder offen gezeigte aggressive Abwehr orientiert sich bekanntlich nicht nur am staatsbürgerlichen Status der betroffenen Personen, sondern hauptsächlich an eher vage bestimmten Sozialmerkmalen, die sie aus der Sicht des „Einheimischen" als „fremd" ausweisen. Dem trägt der relativ offene Begriff der Fremdenfeindlichkeit Rechnung. Dessen Offenheit ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Als „fremd" gelten zahlreiche Personen auch Behinderte, Obdachlose, emanzipierte Frauen oder Angehörige bestimmter Subkulturen. Ob die Ausgrenzung oder Diskriminierung dieser Personengruppen jedoch ebenfalls als „Fremdenfeindlichkeit" bezeichnet werden sollten, ist zumindest zweifelhaft.[5]
Obwohl sich die oben genannten Definitionen nicht wiedersprechen, werden gewisse Merkmale teilweise weggelassen.
Zusammenfassend können folgende Eigenschaften von Fremdenfeindlichkeit genannt werden:
- feindselige Einstellungen und Handlungen gegenüber Menschen(gruppen)
- Ablehnung von Fremden
- Distanzierung zwischen Selbst- und/oder Fremdzuschreibungen kollektiver Zugehörigkeiten und Eigenschaften (z.B. Besonderheiten der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der Kleidungsgewohnheiten, der Wohn- und Lebensweise)
- extremsten Formen: Antisemitismus und Rassismus
- Geringschätzung, Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewaltbereitschaft
Im folgenden Abschnitt sollen einige Erscheinungsformen solcher Abgrenzungen und Distanzierungen, die als „Stereotype", „Vorurteile" und „Diskriminierungen" bezeichnet werden, erläutert werden.
1.1 Vorurteil
1.1.1 Charakteristische Merkmale von Vorurteilen sind:
- mit Bewertungen verbundene Überzeugungen und Meinungen über die Eigenschaften und Merkmale bestimmter Personengruppen (z.B. „Neger sind faul")
- emotionale Reaktionen in der Beziehung zu bestimmten Personengruppen (z.B. Mißtrauen oder Furcht)
- daran orientierte Verhaltensdispositionen (z.B. Kontaktvermeidung).
Häufig wird der Vorurteilsbegriff eingegrenzt auf negative, abwertende Einstellungen gegenüber Personengruppen. Dies entspricht weitgehend dem alltäglichen Sprachgebrauch und spiegelt Erkenntnisse über die Ausrichtung von Vorurteilen gegenüber ethnisch differenzierten Gruppen wider.[6]
1.1.2 Vor-urteile beherrschen unser alltägliches Leben. Einstellungen, Einschätzungen und Orientierungsmuster, die eben vor jedem bedachten, wohl begründeten, gar ausgewogenen Urteil anzusiedeln sind und den Anspruch des Objektiven, theoretisch Geprüften gar nicht erfüllen können und sollen, sichern Routine und Reibungslosigkeit des Alltags.[7]
1.1.3 Ein Vorurteil ist laut Marefka ein „abwertendes Urteil einer Person über eine andere“.[8]
1.1.4 Weiss unterschiedet zwischen dem Bild im engeren Sinn (die Ausstattung, die Eigenschaften, die einer Gruppe stereotypisch zugeschrieben werden) und dem Bild im weiteren Sinn (Bewertung dieser Ausstattung)[9].
1.1.5 Laut dem Brockhaus ist ein Vorurteil kritiklos, ohne persönliche Urteilsbildung oder Erfahrung übernommene Meinung, die einer sachlichen Argumentation nicht standhalten kann. Es dient der psychischen Entlastung des Urteilenden in Angstsituationen mangels Orientierung und dem Abbau von Unsicherheit in sozialen Handlungsfeldern. Gruppenvorurteile, mit denen eigenes Unvermögen dadurch kompensiert wird, dass dieses u.a. auf fremde Völker oder nationale Minderheiten und/oder deren Wertsysteme übertragen wird, werden oft durch Manipulation vermittelt oder bestärkt.[10]
1.2 Stereotyp
Vorurteile können zu Stereotypen werden, wenn sie kulturell verankert und zu eingefahrenen Wegen werden. Sie werden zu einer Handlungsanleitung und bestätigen sich auf diese Weise immer wieder.[11]
1.2.1 Stereotype werden allgemein als Überzeugungen oder Annahmen über die Eigenschaften und Merkmale einer Gruppe von Personen definiert[12].
Diese beziehen sich entweder auf alle Angehörige dieser Gruppe oder zumindest auf deren Mehrheit. Entscheidend ist dabei der Aspekt der Generalisierung, die Verallgemeinerung bestimmter Meinungen über typische Zusammenhänge zwischen Personen und deren Eigenschaften auf alle oder die meisten Personen, die einer bestimmten Gruppe oder Kategorie zugeordnet werden. So ist zum Beispiel die Aussage „Juden sind fleißig" ein Stereotyp im Sinne einer Meinung über eine typische Verbindung zwischen einer Gruppe oder Kategorie von Personen und einem Attribut, die für alle oder die Mehrzahl der Personen, die dieser Gruppe oder Kategorie zugeordnet werden, verallgemeinert wird. Solche Stereotype gibt es nicht nur für Angehörige von Fremdgruppen („Heterostereotype"), sondern auch für die jeweilige Eigengruppe („Autostereotyp").
[...]
[1] Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG (1999). Multimedial Premium 2000 Cd-rom. Mannheim
[2] Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG (1999). Multimedial Premium 2000 Cd-rom. Mannheim
[3] Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur http://www.bmwf.gv.at/4fte/fremd/index2.htm (5.1.2001)
[4] Ralf-Erik Posselt, Klaus Schumacher, Projekthandbuch: Gewalt und Rassismus, Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr 1993, S. 104-105
[5] http://www.fes.de/fulltext/asfo/00256003.htm (21.5.2001)
[6] http://www.fes.de/fulltext/asfo/00256003.htm
[7] Ahlheim, Klaus; Heger, Bardo (1999). Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit. Handreichungen für die politische Bildung. Schwalbach: Wochenschau Verlag, S.5
[8] Markefka, Manfred (1990): Vorurteile, Minderheiten, Diskriminierung. Ein Beitrag zum Verständnis sozialer Gegensätze. Neuwied, Frankfurt/Main
[9] Weiss, Hilde (1984): Antisemitische Vorurteile in Österreich. Theoretische und empirische Analysen. Wien
[10] Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG (1999). Multimedial Premium 2000 Cd-rom. Mannheim
[11] http://www.sbg.ac.at/gesc/people/de/diplomar3.htm (10.12.2000)
[12] Stroebe, Wolfgang (1985). Stereotype, Vorurteile und Diskriminierungen. Tübingen: Psychologisches Institut der Universität Tübingen
- Arbeit zitieren
- Kerstin Weyler (Autor:in), 2001, Rechtsradikalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37883
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