Die ersten Bemerkungen zu Heinrich von Kleists "Die Marquise von O...", veröffentlicht 1808, zeugten von Entrüstung. In der Tat stand die Novelle nicht im Einklang mit den gesellschaftlichen und moralischen Konventionen der Zeit: Kleist hat sie regelrecht aufgelöst.
Diese Auflösung der Normen betrifft sowohl die Form als auch den Inhalt. In "Die Marquise von O…" schildert der Autor eine eigenartige Erzählsituation und greift Tabuthemen auf, was seinen ganz persönlichen, modernen Stil andeutet. Sein Werk ist von klassischen Tendenzen geprägt, enthält aber auch Züge der Romantik, da es u.a. wiederholend durch sichtbare Emotionen die Gefühle der Figuren zum Ausdruck bringt. Diese Gefühle sind aber verwirrend und ambivalent, und fordern den Leser zum Nachdenken auf – was wiederum eine aufklärerische Funktion mit sich bringt.
In dieser Arbeit soll erklärt werden, was die beiden Hauptfiguren, die Marquise und der Graf, füreinander empfinden. Dabei soll auf die literarischen Ausdrücke eingegangen werden, die die Verwirrung der Gefühle aufzeigen und folglich dem Leser ihre Erkenntnis erschwert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heinrich von Kleist
- Zum Leben
- Zwischen Klassik und Romantik
- Die Marquise von O...: Analyse
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Schriftliche Quellen
- Digitalquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die schwierige Liebesbeziehung zwischen dem Grafen und der Marquise in Kleists Novelle „Die Marquise von O...“. Dabei steht die Frage im Zentrum, welche Gefühle die beiden Protagonisten füreinander empfinden. Die Analyse konzentriert sich auf die literarischen Ausdrücke, die die Verwirrung der Gefühle widerspiegeln und dem Leser deren Erkenntnis erschweren.
- Ambivalenz und Verwirrung der Gefühle in der Liebesbeziehung
- Aufklärung und Auflösung gesellschaftlicher Normen
- Verbindung von klassischer und romantischer Schreibweise
- Kleists Modernität im Kontext der Zeit
- Die Rolle der Erzählstruktur und ihrer Auswirkungen auf die Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung behandelt den Kontext der Veröffentlichung von „Die Marquise von O...“ und die anfängliche Kritik an der Novelle. Sie verdeutlicht, dass Kleists Werk die moralischen und gesellschaftlichen Konventionen der Zeit in Frage stellte.
- Das Kapitel „Heinrich von Kleist“ gibt einen Überblick über das Leben des Autors und beleuchtet seine geistige Entwicklung sowie seine Auseinandersetzung mit den philosophischen Strömungen der Zeit, wie z.B. der Aufklärung und der Romantik.
- Der Abschnitt „Die Marquise von O...: Analyse“ befasst sich mit der zentralen Thematik der Arbeit: der Analyse der komplizierten Liebesbeziehung zwischen der Marquise und dem Grafen. Hier werden die literarischen Elemente untersucht, die die Verwirrung der Gefühle und ihre Auswirkungen auf die Leserinterpretation verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Kleist, „Die Marquise von O...“, Liebesbeziehung, Gefühlsverwirrung, gesellschaftliche Normen, Auflösung, klassische und romantische Elemente, Erzählstruktur, Interpretation, Aufklärung, Romantik.
- Quote paper
- Krystel van Hoof (Author), 2011, Echtheit und Verwirrung des Gefühls. Die schwierige Liebesbeziehung zwischen dem Grafen und der Marquise von O bei Heinrich von Kleist, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378627