Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Sprachförderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund am Beispiel des Förderunterrichts an der Universität Essen. Eine große Anzahl an Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, leben in Deutschland. Die Anzahl dieser Menschen nimmt immer weiter zu. Aus diesem Grund ist es von zentraler Bedeutung, die sprachlichen Kompetenzen (insbesondere der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund) zu fördern.
Diese Arbeit ist in 3 Teile gegliedert: Theorie, die Wichtigkeit der Sprachförderung und Praxis. Die theoretischen Grundlagen befassen sich in erster Linie mit der Bedeutung der Sprache und den Begriffsklärungen. Anschließend wird der Spracherwerb beschrieben, indem grundlegende Annahmen bzw. Spracherwerbstheorien der Erst- und Zweitsprache vorgestellt werden. Daran anknüpfend wird die Bedeutung der Erstsprache für den Zweitspracherwerb untersucht, da es wichtig ist, eine Verbindung zwischen Erst- und Zweitsprache herzustellen. Im Fokus des zweiten Teils der Arbeit steht die Sprachförderung, welche den Kern der Arbeit widerspiegelt. In erster Linie wird die Notwendigkeit der Sprachförderung verdeutlicht und analysiert. Anschließend wird sowohl die alltagsorientierte als auch die interkulturelle Sprachförderung untersucht. Die ersten beiden Teile dieser Arbeit sind von zentraler Bedeutung für den praktischen Teil. Mit Hilfe der theoretischen Grundlagen und dem Wissen über die Sprachförderung kann eine angemessene Verbindung zum praktischen Vorgehen im Förderunterricht an der Universität Essen hergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Bedeutung der Sprache
2.2 Begriffsklärungen
2.3 Spracherwerb
2.3.1 Erstspracherwerb
2.3.2 Zweitspracherwerb
2.3.3 Die Bedeutung der Erstsprache für den Zweitspracherwerb
2.4 Scaffolding
3. Sprachförderung
3.1 Die Notwendigkeit der Sprachförderung
3.2 Alltagsintegrierte Sprachförderung
3.3 Interkulturelle Sprachförderung
4. Praktisches Vorgehen im Förderunterricht an der Universität Essen
4.1 Konzept des Förderunterrichts
4.2 Statistische Angaben
4.3 Erstellung und Auswertung einer Umfrage
4.4 Gezielte Sprachförderung am Beispiel einer Mathematikaufgabe
4.4.1 Der Unterrichtsplan
4.4.2 Ziele des fachorientierten und sprachfördernden Mathematikunterrichts
4.5 Ausblick
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Anhang
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Sprachförderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund am Beispiel des Förderunterrichts an der Universität Essen. Eine große Anzahl an Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, leben in Deutschland. Die Anzahl dieser Menschen nimmt immer weiter zu. Aus diesem Grund ist es von zentraler Bedeutung, die sprachlichen Kompetenzen (insbesondere der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund) zu fördern. Sprachförderung ist ein bedeutender Schlüssel zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, da sowohl das Lesen und Hören als auch das Sprechen und Schreiben der deutschen Sprache eine wichtige Voraussetzung für einen schulischen Erfolg darstellt. Die Beherrschung der Sprache dient also als Grundlage für eine erfolgreiche Bildung. Diese These wird in der gesamten Arbeit untersucht und verdeutlicht.
Diese Arbeit ist in 3 Teile gegliedert: Theorie, die Wichtigkeit der Sprachförderung und Praxis. Die theoretischen Grundlagen befassen sich in erster Linie mit der Bedeutung der Sprache und den Begriffsklärungen. Sprachförderung kann nur erfolgen, wenn die Bedeutung der Sprache im Allgemeinen verstanden wird. Die Begriffsklärungen sollen dazu dienen, die Arbeit besser verstehen zu können und mit dem Thema dieser Arbeit vertraut zu werden. Anschließend wird der Spracherwerb beschrieben, indem grundlegende Annahmen bzw. Spracherwerbstheorien der Erst- und Zweitsprache vorgestellt werden. Daran anknüpfend wird die Bedeutung der Erstsprache für den Zweitspracherwerb untersucht, da es wichtig ist, eine Verbindung zwischen Erst- und Zweitsprache herzustellen. Inwiefern der Zweitspracherwerb durch die Erstsprache beeinflusst wird, wird in Kapitel 2.3.3 genauer beschrieben. Darüber hinaus wird das Konzept des Scaffolding präsentiert. Im Fokus des zweiten Teils der Arbeit steht die Sprachförderung, welche den Kern der Arbeit widerspiegelt. In erster Linie wird die Notwendigkeit der Sprachförderung verdeutlicht und analysiert. Anschließend wird sowohl die alltagsorientierte als auch die interkulturelle Sprachförderung untersucht. Die ersten beiden Teile dieser Arbeit sind von zentraler Bedeutung für den praktischen Teil. Mit Hilfe der theoretischen Grundlagen und dem Wissen über die Sprachförderung kann eine angemessene Verbindung zum praktischen Vorgehen im Förderunterricht an der Universität Essen hergestellt werden. Zu Beginn des dritten Teils dieser Arbeit wird das Konzept des Förderunterrichts demonstriert, in dem unter anderem auf die Ziele und pädagogischen Grundsätze des Förderunterrichts eingegangen wird. Daran anknüpfend werden statistische Angaben bezüglich der Schülerinnen und Schüler anhand von Abbildungen illustriert. Auf diese Weise hat man beispielsweise einen Überblick über die Entwicklung der Schülerzahl. Darüber hinaus habe ich eine Umfrage zum Thema Spracherhebung und Sprachförderung erstellt und ausgewertet. Mit den erhobenen Daten soll die These der Arbeit ebenfalls bestätigt bzw. belegt werden, und zwar dass die Beherrschung der Sprache eine Grundlage für eine erfolgreiche Bildung ist. Um zu verdeutlichen, dass Sprachförderung nicht nur im Deutschunterricht stattfinden kann, sondern auch in allen anderen Unterrichtsfächern, führte ich eine gezielte Sprachförderung am Beispiel einer Mathematikaufgabe mit 3 Schülerinnen des Förderunterrichts durch. Auf diese Weise soll veranschaulicht werden, dass die Sprache der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bildung ist. Zum Schluss wird erläutert, wie der Förderunterricht in der Zukunft aussehen könnte und was für eine Bedeutung die Sprachförderung in der Zukunft spielen wird.
Die These, dass die Beherrschung der Sprache eine Grundlage für eine erfolgreiche Bildung ist, wird insbesondere beim zweiten und dritten Teil dieser Arbeit verdeutlicht und illustriert. Die Sprache ist und wird bezüglich aller Lebensbereiche der Schlüssel zum Erfolg sein.
2. Theoretische Grundlagen
Um Sprache überhaupt fördern zu können, müssen grundlegende Begriffe geklärt werden. Die theoretischen Grundlagen sollen dazu dienen, bestimmte Begriffe, die für die Sprache und die Sprachförderung von großer Bedeutung sind, zu definieren bzw. zu klären. Zunächst wird die Bedeutung der Sprache untersucht; wie wichtig ist die Sprache für den Menschen? Dieser Abschnitt soll verdeutlichen, welche Auswirkungen die Unterentwicklung der Sprache von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zur Folge haben könnte. Anschließend werden grundlegende Begriffe wie Muttersprache, Familiensprache, Erstsprache etc. erläutert, um ein klares Verständnis bezüglich der Sprachförderung aufbauen zu können. Des Weiteren ist es von großer Bedeutung, den Spracherwerb zu untersuchen, indem der Erstsprach- und der Zweitspracherwerb verdeutlicht werden. Diesbezüglich wird auch untersucht, inwiefern die Erstsprache einen Einfluss auf die Zweitsprache hat. Letztendlich wird in diesem Abschnitt das Prinzip des Scaffolding erklärt. Diese theoretischen Grundlagen sind bedeutsam bzw. entscheidend für die Sprachförderung, insbesondere für die Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
2.1 Bedeutung der Sprache
Zunächst soll hervorgehoben werden, welche Bedeutung die Sprache für den einzelnen Menschen hat. Anhand dieser Feststellung kann man die Wichtigkeit einer Sprachförderung besser verdeutlichen. Eine Sprache zu erwerben ist nicht einfach, sondern ganz im Gegenteil: ein Spracherwerb ist sehr komplex. Grundlegend kann die Sprache wie folgt definiert werden: „Sprache ist eine wesentliche Grundlage für die Beziehungsaufnahme zu anderen. Sie ist das Medium, in dem sich das Individuum im Anderen spiegelt, in dem es sich mitteilt und Feed- back erhält“ (Ringler, 2004, S. 8). Dieses Zitat verdeutlicht, dass ohne die Sprache keine zwischenmenschliche Interaktion stattfinden kann und der Mensch somit auf die Sprache angewiesen ist. Die Sprache dient jedoch nicht nur der Kommunikation, sondern gleichzeitig auch der Selbstbestimmung. Sprache beginnt bereits in der kindlichen Entwicklung: „Das Kind eignet sich über, mit und in der Sprache seine Welt an“ (Bredel/Günther/Klotz/Ossner/Siebert-Ott, 2006, S. 17). Dieses Zitat hebt ebenfalls die Wichtigkeit bzw. Bedeutung der Sprache hervor. Bereits nach der Geburt wird das Baby von der Sprache umgeben sein. Betrachtet man nun Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, so erlernen sie zunächst ihre Muttersprache und anschließend (im Kindergarten) ihre zweite Sprache. Die Beherrschung der Sprache ist nicht nur im Alltag von großer Bedeutung, sondern auch in der Zukunft, da die Sprache eine Grundlage für eine ganzheitliche und erfolgreiche Bildung darstellt. Die Eltern der Migrantenkinder legen in erster Linie viel Wert auf den Erwerb der Muttersprache. Doch was bedeutet überhaupt Erstsprache und Muttersprache? Was passiert, wenn Menschen eine Sprache nicht gut beherrschen können? Wie wirken sich Sprachbarrieren auf den beruflichen Werdegang aus? Diese Fragen werden in den nächsten Abschnitten beantwortet. Um ein besseres Verständnis zu bekommen, werden im folgenden Abschnitt verschiedene Begriffserklärungen dargestellt.
2.2 Begriffsklärungen
Es ist von großer Bedeutung, verschiedene Begriffe bezüglich der Sprachförderung zu kennen. Dieser Abschnitt soll daher als Basis für die nachfolgenden Kapitel dienen. Bevor die Begriffe untersucht werden, ist es wichtig, Deutsch als Zweitsprache und Deutsch als Fremdsprache zu unterscheiden. Die folgende Tabelle bietet einen groben Überblick über die Kriterien zur Unterscheidung der Zweit- bzw. Fremdsprache:
Tabelle 1: Unterschiede zwischen DaZ und DaF1 (Delanoy, 2002, S. 126)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie man der obigen Tabelle entnehmen kann, ist Deutsch als Zweitsprache für eine Person im alltäglichen Leben notwendig. Gerade Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind in Deutschland auf die deutsche Sprache angewiesen. Ohne jegliche Deutschkenntnisse haben sie keine Möglichkeiten sich im Alltag adäquat auszudrücken bzw. sich zu verständigen. Doch nicht nur im Alltag, sondern auch in der Schule wirken sich die Sprachbarrieren negativ aus, da jedes Unterrichtsfach Deutschkenntnisse für eine erfolgreiche Bildung voraussetzt. Deutsch als Fremdsprache wiederum ist nicht die Muttersprache einer Person. Fremdsprachen eignet man sich nämlich durch bewusstes Lernen an (siehe Tabelle 1).
Des Weiteren sollte man bezüglich Deutsch als Zweit- und Fremdsprache folgende Begriffe unterscheiden bzw. kennen:
(1) Muttersprache / Familiensprache / Herkunftssprache
(2) Erstsprache / Zweitsprache
(3) Zweisprachigkeit / Mehrsprachigkeit
Zunächst unterscheidet man zwischen Mutter-, Familien- und Herkunftssprache. Mit Muttersprache bezeichnet man die Sprache, die „ein Kind als Erstes erwirbt“ (Enzyklo, 2014), d.h. das Kind verwendet diese Sprache im primären Sprachgebrauch. Man verwendet den Begriff Muttersprache, wenn man betonen möchte, dass „der eigentliche Spracherwerb bereits im Mutterleib“ (Kronsteiner/Pohl, 2003) beginnt. Die Familiensprache ist eine „in der Familie am häufigsten gesprochene Sprache“ (Diefenbach, 2010, S. 38). Mit Herkunftssprache bezeichnet man eine Sprache, die Zuwanderer in ihrer Heimat erlernt haben. Des Weiteren unterscheidet man zwischen Erst- und Zweitsprache. Die Erstsprache kann mit der Muttersprache gleichstellt werden, da diese Sprache die erste ist, die ein Kind erwirbt (vgl. ebd.). Man spricht von der Erstsprache, wenn man verdeutlichen möchte, dass „ein Kind durchaus auch in einem frühen Stadium mehr als eine Sprache“ (Kronsteiner/Pohl, 2003) erwerben kann. Als Zweitsprache bezeichnet man eine Sprache, die ein Mensch neben der Muttersprache sprechen kann (vgl. Enzyklo, 2014). Die Zweitsprache sollte man jedoch deutlich von der Fremdsprache unterscheiden: Man spricht von der Zweitsprache, wenn die Sprache „zum täglichen Gebrauch lebensnotwendig“ (Enzyklo, 2014) ist, weil es beispielsweise die Sprache des Landes ist, in dem der Sprecher lebt. Wenn man die Sprache der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund fördern möchte, so ist es wichtig, die Begriffe Zweisprachigkeit bzw. Mehrsprachigkeit zu differenzieren. Es gibt zahlreiche Definitionen für Zweisprachigkeit, die sich in ihrem jeweiligen Kontext unterscheiden. Für Haugen (1953) bedeutet Zweisprachigkeit beispielsweise, dass eine Person sinnvolle und vollständige Sätze in einer anderen Sprache als in der Muttersprache verfassen kann, d.h. wenn ein Individuum fähig ist, „to produce complete and meaningful utterances in the other language“ (zit. nach Mc Laughlin, 1978, S. 7). Andere Autoren wie Macnamara, Diebold und Pohl definieren Zweisprachigkeit jedoch ganz anders: Für sie bedeutet Zweisprachigkeit „das bloße Verstehen einer weiteren Sprache“ (Avramidou, 2003, S. 8). Betrachtet man die Erfassung der sprachlichen Fähigkeiten von Bilingualen bezüglich bestimmter Situationen, so stellt Oksaar (2003) fest, dass Zweisprachigkeit die Fähigkeit eines Individuums ist, „hier und jetzt zwei Sprachen als Kommunikationsmittel zu verwenden und ohne weiteres von der einen Sprache in die andere umzuschalten, wenn die Situation es erfordert“ (S. 31). Man erkennt, dass sich die Definitionen erheblich voneinander unterscheiden.2
Mehrsprachigkeit stellt eine wichtige Voraussetzung dafür, dass „Sprachen miteinander in Kontakt treten“ (Riehl, 2004, S. 63). Hierbei spricht man von einer gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit. Da jedoch der eigentliche Prozess der Sprachmischung individuell stattfindet, wird im Folgenden beschrieben, in welcher Art und Weise und in welchen Situationen sich die individuelle Mehrsprachigkeit entdecken lässt. Die individuelle Mehrsprachigkeit lässt sich zunächst in einer Vielfalt von Situationen wie einsprachige und mehrsprachige Situationen entdecken, d.h. bei zwei (oder mehreren) Gebrauchssprachen verwendet man in einsprachigen Situationen Sprache A oder B, während man bei mehrsprachigen Situationen beide Sprachen verwendet (vgl. Lüdi/Py, 1984, S. 8). Des Weiteren nutzt man eine Gebrauchssprache in der Jugend und eine andere im Erwachsenenalter. Eine weitere Situation, in der sich individuelle Mehrsprachigkeit entdecken lässt, ist die Situation der Wochenendsprache, d.h. diese Sprache wird bei der wöchentlichen Heimkehr in die Familie gesprochen und eine Wochentagssprache, welche alle täglichen Bedürfnisse erfüllt (vgl. ebd.). Darüber hinaus unterscheidet man zwischen gesprochener und geschriebener Sprache (vgl. ebd.).
Ausgehend von den oben genannten Situationstypen stellt sich die Frage, ab wann ein Sprecher nun mehrsprachig ist. Es existieren zahlreiche Definitionen bzw. Behauptungen, doch viele Werke berufen sich auf die Definition von Els Oskaar:
Mehrsprachigkeit definiere ich funktional. Sie setzt voraus, dass der Mehrsprachige in den meisten Situationen ohne weiteres von der einen Sprache zur anderen umschalten kann, wenn es nötig ist. Das Verhältnis der Sprachen kann dabei durchaus verschieden sein - in der einen kann, je nach der Struktur des kommunikativen Aktes, u.a. Situationen und Themen, ein wenig eloquenter Kode, in der anderen ein mehr eloquenter verwendet werden. (Oksaar, 1980, S. 43)
Wie man den Definitionen entnehmen kann, werden Zweisprachigkeit und Mehrsprachigkeit in der Literatur unterschiedlich gedeutet. Die Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit beginnt bereits im Kindesalter; viele Kinder wachsen vor allem in den heutigen Kindertageseinrichtungen in einer zwei- bzw. mehrsprachigen Umwelt auf. Viele Kinder mit Migrationshintergrund fangen erst zu dieser Zeit an die deutsche Sprache zu erlernen. Hierbei spricht man von einer Zweitsprache bzw. von einem Zweitspracherwerb, doch dieses Thema wird in Kapitel 2.3 noch genauer behandelt. Für Jampert (2002) ist die Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit heutzutage unverzichtbar bzw. undenkbar geworden, vor allem wenn es um die Migranten/Immigranten geht: „Immigrantenfamilien haben immer mit mindestens zwei Sprachen zu tun, und für die Kinder, die hier aufwachsen, ist die Mehrsprachigkeit eine Normalität ihres Kinderlebens und ihres Spracherwerbs.“ (S. 63). Wie Mehrsprachigkeit weiterhin hervorgehoben bzw. verdeutlicht werden kann, zeigt Krumm (2001) mit folgendem Zitat eines Schülers:
Mein Herz ist ungarisch. Die wichtigsten Teile meines Körpers sind ungarisch. Mein Bauch ist italienisch, weil ich gerne italienisch esse. Meine Beine sind deutsch, weil ich in deutschem Sprachgebiet lebe. Meine Ärme sind english, weil ich zum arbeiten im späteren Leben english brauchen werde. (zit. nach Rösch, 2011, S. 157)
Der Schüler sollte Sprachen im eigenen Körper darstellen; dieser Körper steht für die lebendige Mehrsprachigkeit. Dabei geht es darum, sich „die emotionale und auch die funktionale Beziehung zu den eigenen Sprachen für das eigene Leben“ (Rösch, 2011, S. 158) bewusst zu machen.
Weiterhin sollten folgende Begriffe berücksichtigt bzw. geklärt werden, da diese Begriffe den Inhalt der Bachelorarbeit umfassen:
(4) Sprachförderung
(5) Migration
Sprachförderung, welche den Leitgedanken bzw. den Kern dieser Arbeit darstellt, bedeutet insofern ein differenziertes Vorgehen, das „den spezifischen Stellenwert von Sprache für die jüngsten und die älteren Kinder berücksichtigt und die Kinder weder über- noch unterfordert“ (Döll/Lengyel/Reich/Roth, 2009, S. 186). Durch die Sprachförderung sollen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Lage sein, die deutsche Sprache adäquat beherrschen bzw. anwenden zu können. Da in diesem Kapitel nur Begriffserklärungen dargestellt werden, wird die Sprachförderung im 4. Kapitel genauer untersucht. Diese Arbeit handelt von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund; doch was bedeutet Migration? Der Begriff Migration kommt aus dem lateinischen Wort „migrare“ bzw. „migratio“ und bedeutet so viel wie wandern bzw. wegziehen (vgl. Höllmann, 2011, S. 24). Obwohl die weltweite Verwendung des englischen Wortes „migration“ ins Deutsche übernommen wurde und sich sowohl „in der Alltagssprache als auch in den Sozialwissenschaften etabliert hat“ (ebd.), ist immer noch nicht geklärt worden, was unter dem Begriff Migration eigentlich zu verstehen ist. Einige Wissenschaftler beziehen den Begriff auf die räumliche Wanderung von Personen, andere Wissenschaftlicher hingegen gehen über den Aspekt der Langfristigkeit bis hin zur Dauerhaftigkeit hinaus (vgl. ebd.). Es gibt viele Definitionen diesbezüglich, doch Everett S. Lee’s (1966) Form der Definition unterscheidet sich erheblich von anderen Definitionen. Für ihn kann Migration zum einen sowohl auf „einem dauerhaften als auch auf einen halbandauernden Zeitraum“ (Höllmann, 2011, S. 24) bezogen sein und ist dabei unabhängig von der zurückgelegten Entfernung zu betrachten:
Migration is defined broadly as a permanent or semipermanent change of residence. No restriction is placed upon the distance of move or upon the voluntary or involuntary nature of the act, and no distinction is made between external and internal migration. (zit. nach Höllmann, 2011, S. 25)
Er schließt also sich gegenüberstehende Möglichkeiten hinsichtlich „freiwilliger versus unfreiwilliger Migration sowie Binnenmigration versus internationaler Migration“ (ebd.) mit ein. Für viele Wissenschaftler ist der Wohnortwechsel von zentraler Bedeutung (vgl ebd.). Migration kann ebenfalls in Bezug auf das Lehren und Lernen von Sprache bezogen werden:
Migration und durch sie verstärkte, dynamisierte lebensweltliche Mehrsprachigkeit gehören zu den zentralen Einflussbedingungen auf das Lehren und Lernen von Sprache heute. (Bausch/Königs/Krumm, 2004, S. 56)
Nachdem der Begriff Migration unterschiedlich definiert wurde, wird im Folgenden untersucht, welche Bedeutung der Migrationshintergrund hat. Laut dem Statistischen Bundesamt (2009) haben
„alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“ (zit. nach Höllmann, 2011, S. 26)
einen Migrationshintergrund. Allemann-Ghionda und Pfeiffer (2008) definieren den Begriff Migrationshintergrund wie folgt: „Wenn jemand einen Migrationshintergrund hat, beinhaltet dies: Mehrsprachigkeit [...] und eine kulturell gemischte, bikulturelle oder multikulturelle Identität“ (S. 27). Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, werden in den Schulen mit der deutschen Sprache konfrontiert.
Ein weiterer Aspekt bzw. Begriff, den man bezüglich der Sprachförderung beachten sollte, ist die Sprachbarriere. Sprachbarrieren verhindern eine erfolgreiche Bildung. Sobald Migrantenkinder Sprachdefizite aufweisen, wirken sie sich auf alle Unterrichtsfächer negativ aus. Es ist daher von großer Bedeutung den Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine gezielte Sprachförderung ermöglichen und bieten zu können. Dieser Ansicht sind auch Allemann-Ghionda und Pfeiffer:
„Für die einzelne Person - egal ob mit Migrationserfahrung oder nicht, ob Angehöriger einer Minderheit oder einer Mehrheit - ist es von großer Bedeutung sich auch sprachlich anerkannt und respektiert zu fühlen. Dadurch wird die sprachliche Entwicklung gefördert und die Identität stabilisiert. Trifft der umgekehrte Fall ein, wird dem Kind Schaden zugefügt - in sprachlicher sowie identitärer Hinsicht“ (Allemann-Ghionda/Peiffer, 2008, S. 29).
Insbesondere muslimische Migranten sind ein wichtiger Sektor unserer Bevölkerung, welches Nelson Mandela (2001) ebenfalls betont: „The Muslim community is an important section of our population“ (zit. nach Höllmann, 2011, S. 19). Demzufolge ist es wichtig, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sowohl sprachlich als auch fachlich zu fördern. Sie erwerben im frühen Alter schon die deutsche Sprache, doch wie kann der Spracherwerb allgemein definiert werden? Was ist der Unterschied zwischen Erstspracherwerb und Zweitspracherwerb? All diese Fragen werden in den nachfolgenden Abschnitten erläutert.
2.3 Spracherwerb
Bezüglich der theoretischen Grundlagen spielt der Spracherwerb ebenfalls eine zentrale Rolle. Der Spracherwerb ist der „Vorgang des Erlernens einer Sprache“ (Enzyklo, 2014) und vor allem im Mutterleib bereits präsent bzw. entscheidend. Das Kind fängt im Mutterleib nämlich schon an, seine Umgebung wahrzunehmen; dazu zählen Bewegungen und Geräusche (vgl. Dbl, 2013). Diese Tatsache wird auch durch das folgende Zitat untermauert: „Die Fähigkeit eine Sprache zu erwerben ist angeboren“ (ebd.). Kinder erwerben die Sprache, die sie in deren Umgebung wahrnehmen. Falls die Eltern eines Kindes unterschiedliche Sprachen sprechen und mit dem Kind in der jeweiligen Muttersprache kommunizieren, dann erwerben diese Kinder auch mehrere Sprachen, d.h. sie wachsen mehrsprachig auf. Dies ist der Fall bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Beim Spracherwerb unterscheidet man zwischen Erstspracherwerb und Zweitspracherwerb, die in den folgenden Abschnitten genauer dargestellt werden.
2.3.1 Erstspracherwerb
Der Erstspracherwerb, auch Primärsprache oder L1 genannt, ist das Erlernen der Sprache, die ein Kind in den ersten Lebensjahren erwirbt. Wenn man von der Erstsprache spricht, so spricht man auch gleichzeitig von der Muttersprache. Erstsprache kann wie folgt definiert werden:
Als Erstsprache wird die Sprache bezeichnet, die ein Kind in den ersten Lebensjahren natürlich erlernt und durch die es kognitiv, emotional und kulturell geprägt wird. Diese Erstsprache wird auch Muttersprache genannt. (Mußmann, 2012, S. 32)
Erstspracherwerb beginnt bereits mit der Geburt, d.h. der Erwerb verläuft „parallel zur allgemeinen Entwicklung des Kindes“ (Rösch, 2011, S. 11) und kann sich auf mehrere Sprachen beziehen, wenn Kinder in bilingualen bzw. zweisprachigen Familien aufwachsen. Hierbei spricht man auch von einem primären Erstspracherwerb. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über den Spracherwerb bzw. über den Erwerb der Sprache A und B:
Tabelle 2: Spracherwerb - Übersicht (Rösch, 2011, S. 11)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Tabelle lehnt sich an die Überlegungen des Spracherwerbsforschers Wolfgang Klein an (vgl. Rösch, 2011, S. 11). Der Begriff Zweitspracherwerb wird unabhängig vom Alter der Lernenden verwendet, um die vielseitigen Parallelen zwischen dem Zweitspracherwerb von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verdeutlichen. Außerdem wird deutlich erkennbar, dass sich der Zweitspracherwerb vom Erstspracherwerb unterscheidet. Da der Zweitspracherwerb im nächsten Kapitel genauer untersucht wird, ist eine weitere Definition vom Erstspracherwerb durch Raffaela De Rosa gegeben:
Die Erstsprache ist die Sprache, die von den Eltern vermittelt wird. Sie ist daher die erste Sozialisationssprache in den Beziehungen innerhalb der Familie. Durch sie werden die ersten unmittelbaren Gefühle geäußert. (De Rosa, 2007, S. 15)
Mußmanns und De Rosas Definitionen verdeutlichen, dass das Kind durch die Sprache emotional geprägt wird, d.h. mit der Sprache sind sehr viele Gefühle verbunden. Das Kind nimmt die Sprache bereits im Mutterleib wahr, d.h. Geräusche und Stimmen werden bereits vor der Geburt verinnerlicht und verarbeitet. Das Kind verfügt außerdem die Fähigkeit, die Stimme der eigenen Mutter von anderen Stimmen zu unterscheiden. Diese Tatsache hebt die Wichtigkeit der Sprache erneut hervor. Kinder können ebenfalls zwei Erstsprachen gleichzeitig erwerben. Der Erwerb von zwei Erstsprachen wird auch als doppelter Erstspracherwerb oder auch als bilingualer Erstspracherwerb bezeichnet (vgl. Mußmann, 2012, S. 32). Daher kann nicht unterschieden werden, welche der beiden Sprachen die Erst- bzw.
Zweitsprache ist. Obwohl es keine „allgemein akzeptierte Spracherwerbstheorie [gibt], die den Erstspracherwerb zu einem gemeinsamen Punkt führen kann“ (Ugolnikova, 2012, S. 29), unterscheidet man vier grundlegende Theorien, die den Erstspracherwerb im 20. Jahrhundert auf unterschiedliche Weise beschreiben:
- Behaviorismus
- Nativismus
- Kognitivismus
- Interaktionismus
Der Behaviorismus, einer der meistbekannten Spracherwerbstheorien im Jahre 1957, führt auf den Namen B.F. Skinner zurück (vgl. Ugolnikova, 2012, S. 29). Der Behaviorismus fokussiert auf das „unmittelbar beobachtbare (äußere) Verhalten eines Individuums“ (Bäppler, 2008, S. 29) und kann wie folgt definiert werden:
Behaviorismus ist die Wissenschaft von der möglichst objektiven, durch Experimente abgesichterten Betrachtungsweise der beobachtbaren offenen Reaktionen bzw. Verhaltensweisen von Menschen und Tieren. (Arens / Ganguin / Treumann, 2012, S. 48)
Skinner hat es als Hauptaufgabe gesehen, „Gesetzmäßigkeiten im Verhalten von Menschen zu erforschen, um eine Vorhersage ihres Verhaltens zu ermöglichen“ (ebd.). Viele Vertreter des Behaviorismus definierten Verhalten als „Reaktion auf bestimmte, umweltbedingte, äußere oder innere Reize“ (Bußmann, 1990, S. 140). Die Umwelt bzw. bestimmte Faktoren haben also einen großen Einfluss auf die Lernprozesse bzw. auf das Individuum (Stimulus) und führen zu einem entsprechenden Antwortverhalten (Response). Der Einfluss erfolgt durch Assoziation und Imitation der Erwachsenensprache. Erwachsene zeigen beispielsweise wiederholt auf eine Sache und benennen diese gleichzeitig; dieses Verhalten wird von den Kindern imitiert. Die nachgeahmten Wörter werden von den Erwachsenen korrigiert; so wird der Prozess der Nachahmung gesteuert. Bei dieser Theorie ist die positive oder negative Verstärkung von großer Bedeutung, da diese bedeutend für das erfolgreiche Lernen sind.
Der Nativismus steht im Gegensatz zum Behaviorismus. Sie führt auf den Nativist Chomsky zurück und lässt sich folgendermaßen definieren:
Die Annahme eines dem Menschen angeborenen, autonom funktionierenden Spracherwerbsmechanismus und die Hypothese einer Universalgrammatik implizierten, dass jedem Kind gleichermaßen, unabhängig von seinen sonstigen Fähigkeiten, das Bilden von Hypothesen, das Erkennen von Regeln und damit der Erwerb jeder beliebigen Sprache möglich ist. (Brizic, 2007, S. 45)
Der Nativismus beschreibt also die Entfaltung angeborener sprachlicher Fähigkeiten und geht davon aus, dass die Regeln der Grammatik genetisch veranlagt sind. Diese Theorie ist weniger eine Spracherwerbstheorie, sondern vielmehr eine Theorie des Sprachwachstums, da sich die grammatischen Grundprinzipien im Kindesalter nacheinander entwickeln (vgl. Zimmer, 2001, S. 15).
Die kognivistische Sichtweise der 1970er Jahre widersprach der nativistischen Annahme, dass die Sprachfähigkeit unabhängig von allen anderen kognitiven Fähigkeiten existiere (vgl. Brizic, 2007, S. 45). Die kognitivistische Sichtweise, die „die Sprachentwicklung [...] mit der kognitiven Entwicklung untrennbar verbunden“ (ebd.) betrachtet, führt auf den Namen Jean Piaget zurück. Die behavioristische Denkweise galt durch den Kognitivismus als sehr veraltet und der Nativismus erneuert, welches im Folgenden ebenfalls bestätigt wird:
Die kognitive Wende bedeutete somit eine weitere Abkehr von behavioristischen Sichtweisen, da nun mentale Aktivitäten als mindestens gleichberechtigter, wenn nicht zentraler Gegenstand psychologischer Forschung anerkennt waren. Auch wurde - dies eine Neuerung gegenüber dem Nativismus - das Angebot aus der sozialen Umwelt als maßgeblich für die Entwicklung kognitiv-sprachlicher Strukturen eingeschätzt. (Brizic, 2007, S. 46)
Bezüglich des Kognitivismus wird der Mensch als „ein in sich selbst steuerndes, reflexives Subjekt“ (Bäppler, 2008, S. 30) betrachtet, das sich aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzt, d.h. man geht von einem aktiven Teilnehmer am Lernprozess aus. Diese Theorie beschäftigt sich mit dem „Mechanismus des menschlichen Denkens, das Intuition und Reflexion verbinden kann“ (ebd.).
Des Weiteren gibt es die Theorie des Interaktionismus, welche besagt, dass die Sprache, in der „Erwachsene mit Kindern sprechen, sich konsequent und systematisch von der Erwachsenensprache“ (Wirth, 2000, S. 125) unterscheidet. Beim interaktionistischen Ansatz spielt die Mutter (insbesondere der Input) in den ersten Lebenszeiten des Kindes eine zentrale Rolle, denn die „Mutter ist demnach diejenige Instanz, welche dem Kind Hypothesen zur Sprache vorstellt und von der es eine Rückmeldung erhält.“ (Vollmuth, 2004, S. 45). Sowohl phonologische, morphologische als auch syntaktische Kennzeichen kommen durch den Input der Mutter stark zum Vorschein. Auf diese Weise sprechen Mütter wesentlich deutlicher und verlangsamen auch ihre Sprache bei einer Unterhaltung mit dem Kind (vgl. ebd.).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Behaviorismus auf die Untersuchung der Lernergebnisse abzielt, während sich der Kognitivismus auf die Lernprozesse fokussiert. Insgesamt kann festgehalten werden, dass der Behaviorismus und der Interaktionismus stark sozial orientiert sind, wohingegen der Nativismus biologisch orientiert und der Kognitivismus eher kognitiv orientiert ist. Wie der Spracherwerb nun wirklich erfolgt, bleibt ungeklärt:
Eine Spracherwerbstheorie, die eine hinreichende Erklärung der diversen Phänomene in einer kohärenten Theorie bietet, gibt es bisher nicht und ist auch zur Zeit nicht zu erwarten. (Wirth, 2000, S. 128)
2.3.2 Zweitspracherwerb
Vom Zweitspracherwerb, auch L2 genannt, spricht man, wenn „Kinder ab dem dritten Lebensjahr mit einer oder mehreren Sprachen konfrontiert" (Rösch, 2011, S. 11) werden. Mußmann (2012) ist der gleichen Auffassung, doch zusätzlich ist er der Meinung, dass „der in Institutionen (Schule, Kurse) gesteuerte Zweitspracherwerb [...] als Fremdspracherwerb“ (S. 32) bezeichnet wird. Der Zweitspracherwerb kann also wie folgt definiert werden:
Wenn ein Kind beim Erstkontakt mit einer zweiten Sprache etwas mit dem dritten Lebensjahr die Erstsprache in ihren Grundzügen erworben hat, so wird der Lernprozess der zweiten Sprache als Zweitspracherwerb bezeichnet. Er kann sich ohne formalen Unterricht als natürlicher, gleichzeitiger Zweitspracherwerb im sozialen Kontext oder systematisch und durch pädagogische Maßnahmen gesteuert vollziehen. (Mußmann, 2012, S. 33)
Auch beim Zweitspracherwerb unterscheidet man zwischen bestimmten Theorien bzw. Hypothesen. Zunächst diskutierte man Mitte des 20.
[...]
1 Für eine detaillierte Unterscheidung zwischen DaZ und DaF: siehe Rösch (2011, S. 16)
2 Für weitere Definitionen von Zweisprachigkeit: siehe Avramidou (2003, S. 8f.)
- Arbeit zitieren
- Hülya Atasoyi (Autor:in), 2014, Sprachförderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Der Förderunterricht an der Universität Essen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378073
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