Lucius Cornelius Sulla, auch unter seinem Beinamen Sulla Felix bekannt, gilt als einer der bedeutendsten Generäle, umstrittensten Politiker, Gesetzgeber und Diktatoren aus der krisenhaften Endphase der Römischen Republik. So blieb die politische Figur Sullas auch lange Jahre nach seinem Tod im Gedächtnis der Römer – was nicht an seinem politischen Werk, sondern am negativen Sulla-Bild liegt, welches sich in das kollektive Geschichtsbewusstsein eingeprägt hat.
In dieser Arbeit geht es weder um eine Generalverteidigung von Sullas Persönlichkeit noch um die schon vielfach wiederholte Verdammung seiner Person, sondern um die Betrachtung seiner innenpolitischen Reformen. Es wird erörtert, aus welchen Motiven heraus Sulla dieses Programm gestaltete, wie diese Durchführung vonstattenging, welche Ziele das Programm verfolgte und welche Folgen es für die res publica hatte. Es wird ergründet, ob Sulla mit seinem Reformprogramm erfolgreich war oder ob dieses als gescheitert betrachtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
Thema und Fragestellung
II. Quellen und Stand der Forschung
1. Sullas politisches Reformwerk im antiken Urteil
2. Sullas Wirken in der modernen Forschung
III. Beginn von Sullas Diktatur und die Beseitigung der politischen Gegner
1. Rache und Terror - die Proskriptionen Sullas
IV. Leges Corneliae und weitere Maßnahmen zur autoritären Wiederherstellung der republikanischen Ordnung
1. Senatsreform
2. Magistraturen
3. Gesetzgebung und Rechtspflege
4. Religiöse Angelegenheiten
5. Moral- und Luxusgesetzgebung
6. Veteranenversorgung und die Provinzen
V. Betrachtungen der sullanischen Reformen
VI. Sullas Rücktritt von der Diktatur - eine Selbstverständlichkeit?
VII. Auswirkungen der Restauration - das Scheitern der sullanischen Neuordnung
VIII. Schlussbetrachtung
IX. Quellen- und Literaturverzeichnis
Quellen
Literatur
I. Einleitung
Lucius Cornelius Sulla, auch unter seinem Beinamen Sulla Felix bekannt, gilt als einer der bedeutendsten Generäle, umstrittensten Politiker, Gesetzgeber und Diktatoren aus der krisenhaften Endphase der Römischen Republik. So blieb die politische Figur Sullas auch lange Jahre nach seinem Tod im Gedächtnis der Römer - was nicht an seinem politischen Werk, sondern am negativen Sulla-Bild liegt, welches sich in das kollektive Geschichtsbewusstsein eingeprägt hat. In diesem wird Sulla crudelis als grausamer Politiker, selbstherrlicher Tyrann und rachsüchtiger Herr der Proskriptionen dargestellt,1 der nicht davor zurückschreckte, Gewalt gegen eigene Mitbürger anzuwenden.2 Wofür Sulla allerdings weitaus weniger bekannt ist, ist seine Rolle als Gesetzgeber. Als dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae stellte Sulla sich nach einer Zeit voll von Dauerkrisen und blutigen Auseinandersetzungen der Aufgabe, die Funktionsfähigkeit des römischen Staates auf der Grundlage von Gesetzen wiederherzustellen3 und das traditionelle republikanische System zu stabilisieren und reformieren.
Damit reiht Sulla sich in die Reihe der großen Gesetzgeber wie Marius, Caesar und Octavian ein, die das Gesetz erfolgreich als Instrument der Politik nutzten.4 Die Zielsetzung der Alleinherrschaft Sullas ist von der Frage der Legitimität der von ihm verlangten Machtfülle nicht zu trennen.5 Es wird in dieser Arbeit deshalb auch versucht, den politischen Werdegang Sullas und den Weg seiner Machtergreifung zu analysieren. Es wird insbesondere der Frage nachgegangen, inwiefern seine Diktatur rei publicae constituendae causa als ein legitimes Mittel zur Behebung eines verfassungsrechtlichen Notstandes angesehen werden kann oder ob sie völlig aus dem verfassungsrechtlichen Rahmen der Römischen Republik fällt.6
Thema und Fragestellung
In dieser Arbeit geht es weder um eine Generalverteidigung von Sullas Persönlichkeit noch um die schon vielfach wiederholte Verdammung seiner Person, sondern um die Betrachtung seiner innenpolitischen Reformen. Es wird erörtert, aus welchen Motiven heraus Sulla dieses Programm gestaltete, wie diese Durchführung vonstattenging, welche Ziele das Programm verfolgte und welche Folgen es für die res publica hatte. Es wird ergründet, ob Sulla mit seinem Reformprogramm erfolgreich war oder ob dieses als gescheitert betrachtet werden kann.
Dazu wird zunächst ein Überblick über die antike und moderne Forschungsgeschichte bezüglich Sulla gegeben, um die Vielfalt an Sulla-Bildern in der Antike und Neuzeit zu skizzieren und um zu vergleichen, inwieweit die politischen Reformen schon in der antiken Geschichtsschreibung Einzug fanden. Ferner werden die gegensätzlichen Tendenzen aufgezeigt, die den gegenwärtigen Forschungsstand im Hinblick auf Sullas politische Motive und seine politische Vorstellungswelt prägen.
Es wäre falsch und einseitig, die von Sulla hergestellten Ordnungsmaßnahmen losgelöst von den Modalitäten ihres Zustandekommens und der damaligen Politik zu betrachten.7Aus diesem Grund werden die Voraussetzungen und die Bedingungen für Sullas Machtübernahme und des damit umgesetzten politischen Reformprogramms näher erläutert.
Sulla wollte zwar das traditionelle republikanische System stabilisieren, griff dabei aber zu Methoden, die den herkömmlichen Rahmen weit überschritten. Sei es im Einsatz von römischen Soldaten zur Verwirklichung innenpolitischer Ziele bei seinem Marsch auf Rom im Jahre 88. v. Chr., die Übertragung der Diktatur Ende 82 v. Chr. oder die systematische Verfolgung und Ermordung seiner politischen Gegner. Insbesondere dieser Akt brachte ihm die Tyrannentopoi ein, die das Bild des Diktators bis in die heutige Zeit stark prägen sollten. In diesem Kapitel werden die von Sulla vermeintlich wahllos verübten Gräueltaten kritisch beleuchtet und als ein klar kalkuliertes politisches Signal betrachtet.
Es ist in dieser Arbeit unumgänglich, all diese wichtigen Stationen zu betrachten, die dazu führten, Sullas Machtposition zu festigen, mit derer Hilfe er sein politisches System aufbauen konnte.
Anschließend werden die von Sulla durchgeführten Reformen einzeln vorgestellt und in einem größeren Gesamtzusammenhang betrachtet. Es wird diskutiert, ob die Reformen als eine Addition von Einzelmaßnahmen oder als ein zusammenhängendes System betrachtet werden können, welche politischen Motive Sulla zu diesen Maßnahmen bewegten und welche Ziele er damit verfolgte. Dabei werden insbesondere die Reorganisation des Senates und die Beschneidung tribunizischer Rechte Themenschwerpunkte in diesem Kapitel sein, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass sich der Widerstand der Zeitgenossen am deutlichsten gegen diese Maßnahmen regte.
Im vorletzten Schritt werden die vorangegangenen Ergebnisse der Untersuchung gesammelt und die politischen Reformen aus einer kritischen Position heraus betrachtet. In diesem letzten Kapitel können somit Rückschlüsse auf die Mängel in der sullanischen Verfassung gezogen werden, aber auch diejenigen Maßnahmen betrachtet werden, die in der politischen Praxis der späten Republik nach Sullas Tod noch länger Bestand hatten. Dadurch soll zusammenfassend die Wirkung des sullanischen Systems adäquat beurteilt sowie Sullas politischer Handlungsspielraum im Rahmen der damaligen politischen Strukturen der späten Republik bewertet werden.8Abschließend soll ein Resümee erfolgen, welches die Thematik der Untersuchung nochmals aufgreift und bewertet.
Die vorliegende Abhandlung geschieht nicht mit dem Anspruch, grundsätzlich neue Forschungsergebnisse zu präsentieren. Vielmehr versteht sie sich als ein Beitrag über das politische Werk Sullas und als eine Übersicht über die bisher geleistete Sulla-Forschung. Dabei wurden in der Untersuchung bewusst Übersetzungen grundlegender Quellen und charakteristische moderne Wertungen eingesetzt. Selbstverständlich kann die vorliegende Arbeit nicht alle Aspekte im gleichen Umfang berücksichtigen.
Das umfassende Thema „Sullas Persönlichkeit und Werk“ ist zu komplex und umfangreich und würde sich auf dem beschränkten Raum, der zur Verfügung steht, kaum auf einen einfachen und knappen Nenner bringen lassen. Ferner behandelt die Forschung das Bild über Sulla oft aus der moralisierenden Sicht ihrer Zeit heraus. Auch diese Untersuchung wird sich nicht davon freisprechen können, die Sichtweise der Gegenwart miteinfließen zu lassen.
II. Quellen und Stand der Forschung
1. Sullas politisches Reformwerk im antiken Urteil
Um die Eingriffe in die Verfassung Sullas besser verstehen zu können, ist es unabdingbar, zunächst die Quellen zu konsultieren, die über diese Ereignisse berichten. Die Erinnerung an Sulla und seine Taten, ob positiv gewertet oder nicht, blieb über viele Jahrhunderte hinweg Gegenstand des politischen Diskurses. Sulla selbst hat diese Erinnerung an seine Person maßgeblich beeinflusst und lebendig gehalten, indem er Memoiren verfasste, die uns allerdings nur noch in Fragmenten vorliegen.9
Für die Geschichte Sullas fehlen jedoch weitestgehend primäre literarische Quellen, die ein zusammenhängendes Bild der Ereignisse vermitteln könnten. Insbesondere über Sullas legislativen Tätigkeiten ist die Überlieferung fragmentarisch und unklar. Umso bedauerlicher ist es daher im Hinblick auf die altertumswissenschaftliche Forschung, dass eine weitgehende Einigkeit über ein überwiegend negatives Sulla-Bild herrscht, was insbesondere auf diecrudelitasseiner Proskriptionen zurückzuführen ist.10
Man sprach ungern über ihn, während man in seinen Spuren wandelte - dies galt für seine politischen Erben ebenso wie für seine Gegner aus Überzeugung.11 Für einen Despoten, dessen Name für Grausamkeit und Inhumanität steht, wurden weder in der Antike noch in der Neuzeit Sympathien erweckt.12 Damit überschatteten die moralischen Kriterien eindeutig die militärischen, politischen und verfassungsrechtlichen Schritte, die Sulla einleitete. Ab welchem Zeitpunkt genau diese gezielte negative Sulla-Typisierung eintrat, darüber herrscht in der Forschung Uneinigkeit und führt damit zu einer gewissen Dichotomie.
Bis zu Sullas Sieg an der Porta Collina sind seine positiven Leistungen durchaus anerkannt worden, erst danach hatte er das Bild eines Tyrannen inne.13 Ob bereits bei Cicero eine eindeutig negative Sicht festzumachen ist oder diese „Verdunkelung“ des Sulla-Bildes erst in der frühen Kaiserzeit, insbesondere nach dem Sieg des entschiedenen Sulla-Gegners Caesar im Bürgerkrieg einsetzte, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.14
In den erhaltenen Quellen, auch in denjenigen, die erst in der Kaiserzeit entstanden, wird Sulla verhältnismäßig oft erwähnt. Man findet vermehrt Erwähnungen über ihn bei P. Cornelus Tacitus, auch wird der Diktator bei C. Suetonius Tranquillus sowie bei L. Cassius Dio genannt. Nicht zuletzt widmet ihm Plutarch aus Chaironeia eine eigene Darstellung in seinen Parallelbiographien.15 Zu den beiden wichtigsten Quellen der sullanischen Geschichte zählen jedoch Plutarch und Appian, die allerdings parteiisch sind und nicht in unmittelbarer Nähe zu den Ereignissen standen, sondern erst rund 200 Jahre später.16 Bei diesen Geschichtsschreibern ist es allerdings schwierig nachzuvollziehen, auf wen die Originalquellen zurückzuführen sind.
Zudem wird der Quellenwert Plutarchs für Historiker immer ein Gegenstandstand lebhafter Diskussionen bleiben: Steht er doch seit geraumer Zeit in der Kritik, mehr Biograph als Historiker zu sein und deshalb auch vorrangig nur über Persönlichkeiten und Geschehnisse der antiken Welt zu schreiben, anstatt historische Zusammenhänge und politische Ereignisse wahrhaftig darzustellen.17
Auf einen Diskurs über die Art, den Zweck oder das Ziel seiner Reformen hat Sulla selbst größtenteils verzichtet. Es kann nur gemutmaßt werden, warum Sulla selbst in seinencommentariinicht darauf eingeht und seine Maßnahmen rechtfertigt.
Vielleicht wurden die politischen Maßnahmen im Vergleich zu seinen Taten im Krieg und Bürgerkrieg und den Auseinandersetzungen mit seinen Gegnern von ihm nicht als bedeutend genug erachtet.
Holger Behr sieht darin den Beweis, dass Sulla offenbar mit seinen Regelungen nur auf die Symptome der Krise reagierte und ihm ein umfassendes und von innovativen Elementen getragenes Konzept zur Neuordnung derres publicafehlte.18
Auch die Zeitgenossen Sullas haben - im Gegensatz zu vielen Historikern heutzutage - seinen legislativen Maßnahmen keine große Bedeutung beigemessen.19 Über der Phase der Rache, des Terrors und der blutigen Proskriptionen verblassten die restaurativen Anordnungen des Diktators. Viel eher stand bei Plutarch, Appian und Cassius Dio die Frage seines Rücktritts von der Diktatur im Vordergrund. Seine Verdienste um die Wiederherstellung der res publica werden allenfalls nebenbei erwähnt. Eine gar positive Würdigung oder Rühmung dessen oder des Urhebers sucht man hingegen vergeblich in den Quellen. Erstaunlich angesichts der Tatsache, dass Cicero mit großem Engagement für den Erhalt des sullanischen Systems eintrat und sich Sullas Staatserneuerungen im Grunde mit seinen eigenen politischen Überzeugungen größtenteils deckten.20
Dass gerade heutzutage der Ansatz von Sullas umfassendem Gesetzgebungswerk ein positives Echo in Teilen der Forschung genießt, ist für Bernhard Linke darauf zurückzuführen, dass Sullas Konzept unserem modernen Denken stärker entspricht als andere Reaktionsformen der Römer auf Krisenerscheinungen in ihrem Gemeinwesen.21
Es wird im folgenden Abschnitt auf diejenigen antiken Schreiber eingegangen, deren Werke in dieser Untersuchung mitberücksichtigt wurden. Es handelt sich dabei um Cicero, Sallust, Plutarch, Velleius Paterculus, Titus Livius und Appian. Diese Auswahl hat damit keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll nur eine Auswahl an repräsentativen Quellen geben.22
Cicero
Betrachtet man Sullas Reformwerk im antiken Urteil, so wird ein Name in diesem Zusammenhang sehr deutlich: Cicero. Als Anwalt, Politiker, Autor und rhetorisches Genie war er sowohl Spiegel als auch Mitgestalter der öffentlichen Meinung über Sulla. Verhielt er sich mit seiner Kritik zu Lebzeiten des Diktators noch eher verhalten, wurde sie später gerade gegen Sullas Parteigänger Verres und Catalina deutlich schärfer.23 Seine theoretischen Schriften wird man zu den Primärquellen rechnen können, auch wenn einige von ihnen erst Jahrzehnte nach den Ereignissen entstanden.24 Kritisch zu vermerken ist jedoch, dass Cicero sich zwar oft über Sulla und seine Zeit äußert, diese Bemerkungen aber über sein ganzes Werk verstreut sind und es sich dabei meist nur um Anspielungen oder situationsbedingte Bemerkungen handelt.25
Gerade durch Cicero wird die negative Stigmatisierung des Tyrannenbildes gefestigt, da er ein negatives Sulla-Bild liefert, welches statisch und schematisch wirkt, ohne jegliche biographische oder charakterlogische Differenzierung.26 Deutlich spürbar wird diese Vereinnahmung von L. Cornelius Sulla in der Rede Sex. Roscius aus Ameria, in welcher Sulla und seine Diktatur zu einem topisch einsetzenden exemplum malum stilisiert werden.27
Partiell bezieht Cicero sich in seinen Werken auch auf Sullas Gesetzesmaßnahmen. Dabei findet das politische System bei Cicero vor allem in seinem rhetorischen Werk Brutus volle Zustimmung und ein Rest von Anerkennung für seine Aktivitäten und Restauration: „leges etiudicia constituta, recuperanda res publica“28.
Sullas nobilitäts-orientierte Staatsform wird von ihm positiv anerkannt und lässt damit auch seine Diktatur als Mittel zur Durchsetzung gelten.29Schließlich deckte sich Sullas Staatserneuerung mit seinen eigenen politischen Überzeugungen und ermöglichte einen sicheren institutionellen Rahmen für seine politische Laufbahn.30
Cicero war nämlich Quästor und konnte durch die Neuregelung durch Sulla damit 74. v. Chr. automatisch in den Senat aufsteigen. Zudem sah er in Sulla die Voraussetzung für ein wieder funktionierendes Gerichtssystem, welches ihm eine erfolgreiche Verteidigung des Sextus Roscius aus Ameria ermöglichte.31
„quae perfecta esse et suum cuique honorem et gradum reditum gaudeo, iudices,vehementerque laetor. Eaque omnia deorum voluntate, studio populi Romani, consilio etimperio et felicitate L. Sullae gesta esse intellego“32
Sallust
Sallust beurteilt Sulla aus einem gewissen historischen Abstand. Sein Urteil ist einseitig und tendenziös, spiegelt aber seine sulla-feindliche Tradition insbesondere in den Reden bei M. Aemilius Lepidus und des C. Licinius Macer wider, die sich gegen die Einschränkungen der tribunizischen Rechte richten.
Offenbar teilt er diese Position und platziert sie in seinen Historien.33 Während Cicero mehrfach von der res publica recuperata spricht und Sulla eingesteht, die res publica wiederhergestellt zu haben, behauptet Sallust, dass er sich ihrer beraubt habe: […] Sed postquam L. Sulla armis recepta re publica bonis initiis malos eventus habuit, rapere omnes […]34 Auch sieht er im Zeitalter Sullas eine neue Stufe des Niedergangs der guten alten Sitten. 35
Für Cicero und Sallust war Sulla jemand, der nichts Konstruktives geleistet, sondern nur Gewalt und Brutalität in die Politik eingebracht, den Sittenverfall beschleunigt, das Reich vernachlässigt und den Staat missachtet hat. Eine Zukunftsperspektive für die dringenden Probleme der Republik konnten sie in seinen Reformen nicht erkennen.36
Appian
Die gesamte Darstellung, die wir von Appian über Sulla erhalten, entspricht in ihren wesentlichen Zügen jener antisullanischen, römischen und historiographischen Tradition, die beispielsweise auch bei Sallust oder in der plutarchischen Sulla-Biographie zu finden ist. Wichtige Berührungspunkte findet man mit dem Exkurs des Dionysius Halicarnassensis, der Sulla schon vor Appian als Tyrannen und die Diktatur als zeitweilige Tyrannei charakterisiert.37Trotz des Vorwurfs ihrer Unglaubwürdigkeit ist die Darstellung Appians in jener Hinsicht einzigartig und wichtig, da ihr Angaben über den monarchischen Charakter der sullanischen Herrschaft entnommen werden können38und er die Tendenz verfolgt, Sulla als Vorläufer und Vorbild von Caesar und Augustus darzustellen.
Plutarch
Plutarch aus Chaironeia stützt sich in seiner Biographie hauptsächlich auf die Memoiren Sullas und verleiht ihnen damit eine gewisse Autorität.39 Über Sullas Reformwerk findet sich lediglich die völlig neutrale und wertfreie Aussage, dass Sulla umstürzende Neuerungen und Veränderungen im Staat vorgenommen habe und schließlich sein Amt als Diktator niederlegte.40
Etwas näher geht er in der Bemerkung ein, dass Sulla sein eigenes Gesetz zur Begrenzung der Aufwendungen bei Beerdigungen überschritten habe und sich dementsprechend nicht an die Regeln seiner Sitten- und Luxusgesetzgebungen halte.41 Auch wenn Plutarch am Lebenswandel Sullas starken Anstoß genommen hat, hat die sullafeindliche Tradition bei ihm einen deutlich geringeren Niederschlag gefunden, sie ist bei weitem nicht so spürbar wie die mariusfeindliche Tendenz.42
Velleius Paterculus
Zu den Gesetzesreformen Sullas äußert sich der militärisch geprägte Angehörige Velleius Paterculus der italischen Municipalaristokratie an mehreren Stellen zu Wort, dem es gelungen war, in die römische Führungsschicht aufzusteigen. Er beschreibt die Gesetze Sullas, welche die Priesterkollegien betrafen, und äußert sich zu der lex Aurelia iudicaria, durch die Ritter wieder bei den Geschworenengerichtshöfen zugelassen wurden.43 Er äußert sich jedoch überwiegend wertneutral zu Sullas Reformen bis auf die Formulierung zu den Volkstribunaten: „Pompeius tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine re reliquerat.“44
Titus Livius
Auch bei Titus Livius, der einst die stärkste Resonanz erzielte, klafft bei der sullanischen Epoche eine große Lücke. So lassen sich besonders die Jahre zwischen dem Jugurthinischen Krieg und Sullas Tod nur schwer rekonstruieren. Zwar hat er seine Leistungen im Bundesgenossenkrieg unterstrichen und später die Grausamkeit nach dessen Sieg gebrandmarkt und die Neuordnungen in vielen Einzelheiten beschrieben, für eine angemessene Gesamtwürdigung reichen jedoch die stark verkürzten Angaben nicht aus.45
2. Sullas Wirken in der modernen Forschung
Bei einem Mann wie Sulla, dessen politische Leistung so stark persönlich geprägt ist, lohnt es sich, die Beurteilungen der modernen historischen Forschung einzubeziehen. Nahezu jede umfassende römische Geschichte enthält das politische Werk des L. Cornelius Sulla als Darstellungsgegenstand.
Wie unterschiedlich auch immer die Meinungen der Betrachter darüber ausfallen, dem sullanischen Werk wird bereits unausgesprochen Respekt gebührt, indem es als eine Zäsur zwischen voneinander zu unterscheidenden Zeitabschnitten römischer Geschichte bestimmt wird:46 von den einen als Endpunkt einer republikanischen und dem Beginn der monarchischen Entwicklung und von den anderen als der letzte Versuch einer Reorganisation des römischen Staates.
Der Grad der Intensität, mit dem sich die Forschung aber bisher mit dem sullanischen Werk befasst hat, lässt gerade im Hinblick auf die aktuelle deutsche historische Forschung noch einen deutlichen Spielraum offen. Der deutsche Forschungsstand im Hinblick auf Sulla ist dem Umstand geschuldet, dass er der internationalen Forschungsliteratur hinterherhinkt und mehr oder minder veraltet ist.47
Aktuellere wissenschaftliche Abhandlungen und Spezialabhandlungen zu verschiedenen Problemen finden sich überwiegend im internationalen Rahmen in französischer, italienischer oder englischer Sprache,48 sodass es für die Zukunft nur wünschenswert wäre, wenn eine zusammenfassende Überblicksdarstellung der bisher geleisteten Forschung auch in deutscher Sprache erscheinen würde. Zudem fehlt aber immer noch eine zusammenfassende deutschsprachige Biographie zu Sulla, da diese Einzeluntersuchungen nur selten zur prinzipiellen Beurteilung Sullas Stellung nehmen Einen besonderen Verdienst und eine wichtige Bereicherung hierfür stellen daher die Biographie von Arthur Keaveny49 sowie die Abhandlungen von Alexandra Eckert50 und Christian Meier51dar.
Für die Betrachtung der Staatsordnung und -praxis Sullas in dieser Arbeit haben sich auch insbesondere die Untersuchungen von Wolfram Letzner52, Theodora Hantos53, Herbert Heftner54sowie Wolfgang Kunkel und Roland Wittmann55als essentiell erwiesen.
Als Grundlage für diese Untersuchung dienten auch die gängigen Werke von Historikern wie Theodor Mommsen56, Karl Christ57, Martin Jehne58 und Werner Dahlheim59, welche einen guten Überblick über die Thematik, die einschlägige Literatur und die Quellen geben. Soweit sich die Forschung im Einzelnen mit Sulla beschäftigt hat, tat sie dies im Zusammenhang mit der Rechtsform und der Dauer seiner Diktatur. Sie untersuchte seine Münzemissionen und die Spuren seiner Memoiren60, das Verhältnis der starken Feindschaft zwischen ihm und Marius61 oder ging der Deutung seiner beiden Kulttitel „Felix“ und „Epaphroditos“.62
Was dabei vernachlässigt wurde, sind Abhandlungen über das politische Werk Sullas.63 Dies mag sicherlich der Tatsache geschuldet sein, dass die Nachrichten, die es über die sullanische Gesetzesordnung gibt, nur ausgesprochen dürftig sind: Es gibt lediglich wenige Angaben und meist ist man auf Schlüsse aus gelegentlichen Bemerkungen oder einzelnen Ereignissen angewiesen.
Am besten wird man durch die Institutionen und Digesten über die Kriminalgesetze unterrichtet, jedoch lassen sich hier die Bestimmungen Sullas und die der Kaiser sowie die Erweiterungen der Rechtsgelehrten oft nicht genau voneinander trennen.64Doch es liegt nur zum Teil an der Unzulänglichkeit der Quellen, dass man sich kein festes und gesichertes Bild über Sulla machen kann.
Für Theodora Hantos lässt sich dieser Befund nur so erklären, dass die sullanische Verfassung schon durch Theodor Mommsen so ausreichend erfasst und erschöpfend abgehandelt wurde und somit nur noch kleine Korrekturen an dessen Bestandteilen erfolgten. Ihrer Meinung nach weichen die Werke, die sich seither mit der sullanischen Verfassung beschäftigten, nur wenig von den mommsenschen Darstellungen ab.65
Trotz des intensiveren Interesses, welches die historische Forschung der letzten Jahrzehnte auf die Zeit von den Gracchen bis Sulla verwendet hat, weiß sie nach wie vor nur wenig über diesen außerordentlichen Mann und seinen nur schwer rekonstruierbaren politischen Zielsetzungen. Ein Blick auf die umfassende Literatur, die sich mit den Gracchen oder Caesar befasst, verstärkt diesen Eindruck umso mehr. Offensichtlich ist die Bedeutung der Jahrzehnte zwischen 121 und 78 v. Chr. nicht so eindeutig akzentuiert, wie jene der vorangehenden und nachfolgenden Zeit. Das Zeitalter der Gracchen und die Diktatur Caesars haben im Allgemeinen eine stärkere Faszination als die Phase der römischen Geschichte, die durch mehr oder weniger geglückte Reformansätze, verschleppte und ungelöste Aufgaben und außenpolitische Rückschläge gekennzeichnet ist.66
Hinzu kommt, dass dieses Wenige oft ziemlich mehrdeutig, hypothetisch und bestreitbar ist, sodass es schwierig ist, sich ein klares, auf gesicherten Ergebnissen beruhendes Bild von Sulla zu machen. Schon zu Zeiten Sullas mochte seine eigenwillige Persönlichkeit und Politik seine Zeitgenossen vor ein Rätsel gestellt haben.67
Selbst heute gehen noch die Ansichten und Meinungen der Gelehrten über verschiedene Punkte weit auseinander, sodass über gewisse Streitfragen wohl vermutlich nie ein gemeinsamer Konsens erzielt werden kann. Dies zeigt sich beispielsweise schon bei den völlig unterschiedlichen Ansichten und Tendenzen in der historischen Forschung hinsichtlich der Analyse und Beurteilung der sullanischen Verfassung und Politik.
So haben sich zwei Ansätze herauskristallisiert, die E. S. Gruen zusammenfasst: Ein Teil der Forschung hält ihn für einen „champion of orthodoxy and oligarchy“sowie für einen „upholder oft the antique constitution“, hingegen ist er für die anderen jemand, der„exercised the powers of a monarch in fact, if not in name“.68
Für einen Teil der Forschung gilt Sulla in Anlehnung an die Betrachtungsweise von Theodor Mommsen als republikanischer Reformer, über dessen Zielsetzungen alleine seine Gesetzgebung Anhaltspunkte geben kann. Dieser schwankt einerseits zwischen Bewunderung für die Komplexität der sullanischen Reformen und totaler Ablehnung der aristokratischen Reaktion, die Sulla oft unterstellt wird.69 Nach seiner Auffassung hat Sulla - trotz zahlreicher Verstöße gegen den mos maiorum - keinerlei monarchische Bestrebungen gehabt, sondern das Ziel, die Suprematie der Senatsaristokratie zu sichern und die althergebrachte Ordnung wiederherzustellen.70 Auch die Studien von Wittmann71 und Frédéric Hurlet72 haben nicht zuletzt versucht aufzuzeigen, dass es sich im Fall von Sulla zwar eindeutig um eine Diktatur handelte, diese sich aber in den traditionellen Formen der republikanischen Magistratur bewegte.
Die andere Sichtweise, welche vom Bild des konservativen Reformators abweicht, schließt aus der Systematik seiner Gesetzgebung einen Vorläufer für das Prinzipat oder sieht in ihm einen Monarchen.73 Ferner wird Sulla in die Reihe skrupelloser und berechnender Machtmenschen eingeordnet, dem monarchische Bestrebungen zu unterstellen sind und der mit seinen legislativen Maßnahmen ausschließlich egoistische Interessen verfolgt habe.74
Mit Andreas Alföldi hat diese Forschungsrichtung ihren prominentesten Vertreter gefunden.75Dieser betrachtet Sullas Wirken vornehmlich aus der Perspektive der späteren monarchischen Lösung der Krise der Republik und sieht in den Formen der sullanischen Selbstdarstellung eindeutig monarchisch bestimmte Züge.76
Bei Theodor Mommsen, der Sulla zwar eines seiner glänzendsten Portraits gewidmet hat, sticht die eindeutige Ablehnung der sullanischen Restauration besonders deutlich hervor - allerdings mit einem wesentlichen Unterschied. Denn die Schuld daran, dass die Restauration keinen einzigen neuen staatsmännischen Gedanken trug, war nicht Sulla zuzuschreiben, sondern der römischen Aristokratie.77
Die moderne Geschichtswissenschaft sieht in Sullas Politik zwar ebenso wie Cicero oder Sulla eine Zäsur, aber im Gegensatz zu den antiken Autoren kennt sie das Resultat der Entwicklung. Dieses Wissen beeinflusst ohne Zweifel auch das Urteil, denn mehr oder weniger steckt hinter der Bewertung der sullanischen Gesetzgebung auch das Ziel der spätrepublikanischen Krise, das augusteische Prinzipat. Dementsprechend wurde Sullas Herrschaft damit als eine Art Vorgriff auf das Prinzipat gedeutet. So kommt ein überwiegend positives Urteil über Sulla zustande, nicht unbedingt hinsichtlich seiner Ziele, aber doch in Bezug auf seine Mittel und besonders die Wirkung seiner Gesetze.78
III. Beginn von Sullas Diktatur und die Beseitigung der politischen Gegner
Der endgültige Sieg in der siegreichen Schlacht am Collinischen Tor machte Sulla 82 v. Chr. schließlich auf Basis seines prokonsularen Imperiums zum Herrn von Rom und Italien. Noch zu verbleibende Kämpfe in den Provinzen wurden Pompeius und Metellus Pius übertragen, denn Sulla hatte sich selbst höhere Aufgaben gestellt.79 Seit den Umwälzungen der Gracchenzeit war die res publica einer nahezu permanenten Revolution ausgesetzt und brauchte in dieser Krisenzeit einen sicheren Lenker; der auf den Trümmern der Verfassung einen neuen Staat aufbaute, in welchem der Staat wieder an der Spitze stehen und die Staatsleitung in der Hand haben sollte.80
Sulla glaubte, dass nur er diesen Posten zu erfüllen vermochte, doch brauchte er dafür das höchste Amt, welches nicht durch Kollegialität und Annuität beschränkt war.
[...]
1Vgl. Diehl, Hermann: Sulla und seine Zeit im Urteil Ciceros.(= Beiträge zur Altertusmwissenschaft Bd. 7). Hildesheim; Zürich; New York 1988, S. 223.
2Vgl. Krolczyk, Krzystof: Ein neuer Sulla. Zur Rezeption Sullas in der hohen Kaiserzeit, in: Slapek, Dariusz, tuc, Ireneusz. Lublin 2013, S. 159.
3Vgl. Hantos, Theodora:Res publica constituta.Die Verfassung des Dictators Sulla (= Hermes- Einzelschriften Bd. 50). Stuttgart1988, S. 14.
4Vgl. Bleicken, Jochen: Lex publica. Gesetz und Recht in der römischen Republik. Berlin; New York 1975, S. 427.
5Vgl. Wittmann, Roland:Res publica recuperata.Grundlagen und Zielsetzung der Alleinherrschaft des L.
Cornelius Sulla, in: Nörr, Dieter; Simon, Dieter (Hrsg.): Gedächtnisschrift für Wolfgang Kunkel. Frankfurt am Main 1984, S. 563-583
6Vgl. ebd., S. 563.
7Vgl. Meier, Christian:Res publica amissa. Eine Studie zur Verfassung und Geschichte der späten römischen Republik. Stuttgart 2017, S. 247.
8Vgl. Thommen, Lukas:Res publica constituenda.Die Verfassung Sullas und ihre Aufhebung. Gymnasium 113 (2006), S. 1-13.
9Zu Sullas Autobiographie existieren mehrere Spezialbeiträge. Siehe hierzu: Hermann, Peter, Historicorum Romanorum Reliquiae, 2 Bd., Bd. I: 21914, Bd. II: 1906, Nachdr. m. bibliograph. Ergänzungen, Leipzig 1967; Scholz, Peter; Walter, Uwe: „Römische Memoiren zur Zeit der Republik. Umrisse einer verlorenen Klasse von Texten“, in: Scholz, Peter; Walter, Uwe (Hrsg.): Fragmente römischer Memoiren, Heidelberg, S. 20-37; Sonnabend, Holger: Geschichte der antiken Biographie. Von Isokrates bis zur Historia Augusta. Stuttgart; Weimar 2002; Cornell, Tim J.: The Fragments oft he Roman Historians, 3 Bde., Oxford 2013.
10Vgl. Thommen, Lukas, S. 7.
11Vgl. Fündling, Jörg: Sulla (Gestalten der Antike). Darmstadt 2010, S. 9.
12Vgl. Christ, Karl: Sulla. Eine römische Karriere. München 2002, S. 9.
13Vgl. ebd., S. 156.
14Vgl. Diehl, Hermann, S. 7. Zum sogenannten „Sulla-Mythos“ auch: Hinard, Francois: „La naissance du mythe de Sylle“, Revue des Études Latines 62 (1984), S. 81-95; Laffi, Umberto: „Il mito di Silla“, Athenaeum 45 (1967), S. 177-213 u. 255-277.
15Vgl. Krzystof Krolczyk, S. 159.
16Vgl. Letzner, Wolfram: Lucius Cornelius Sulla. Versuch einer Biographie (=Schriften zur Geschichte des Altertums, Bd. 1). Münster; Hamburg; London 2000, S. 15.
17Vgl. Scardigli, Barbara: Die Römerbiographien Plutarchs. Ein Forschungsbericht. München 1979, S. 1.
18Vgl. Behr, Holger: Die Selbstdarstellung Sullas. Ein aristokratischer Politiker zwischen persönlichem Führungsanspruch und Standessolidarität. Frankfurt am Main; Berlin; Bern; New York; Paris; Wien 1993, S. 175.
19Vgl. ebd., S. 100.
20Vgl. Diehl, Hermann, S. 192.
21Vgl. Linke, Bernhard: Die römische Republik von den Gracchen bis Sulla. Darmstadt 2005, S. 136.
22Ferner sind noch Caesar, Dionysios von Halikarnass, Seneca, Lucan und Cassius Dio zu nennen, die sich in ihren Schriften immer wieder auf Sulla beziehen.
23Vgl. Christ, Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik.3Darmstadt 1993, S. 157.
24Vgl. Letzner, Wolfram, S. 9.
25Vgl. Diehl, Hermann, S. 10.
26Vgl. ebd., S. 216.
27Vgl. Samotta, Iris: Das Vorbild der Vergangenheit. Geschichtsbild und Reformvorschläge bei Cicero und Sallust. Stuttgart 2009, S. 144.
28Zit. nachCic. Brut. 311.
29Vgl. Diehl, Hermann, S. 107.
30Vgl. ebd., S. 193.
31Vgl. Eckert, Alexandra: Lucius Cornelius Sulla in der antiken Erinnerung. Jener Mörder, der sich Felix nannte. (=Millenium-Studien, Bd. 60). Berlin 2016, S. 185.
32Zit. nach:Cicero, Pro Roscio Amerino 136.
33Vgl. Diehl, Hermann, S. 211; Eckert, Alexandra, S. 186.
34Zit. nach Sall. Cat. 11,4.
35Zit. nach: Sall. Cat. 11,4;Vgl. Istáan, Hahn, S. 113.
36 Vgl. Baltrusch, Ernst: Auf dem Weg zum Prinzipat. Die Entwicklung der republikanischen Herrschaftspolitik von Sulla bis Pompeius (88-62 v. Chr.), in: Spielvogel, Jürgen (Hrsg.): Res publica reperta. Zur Verfassung und Gesellschaft der römischen Republik und des frühen Prinzipats. Festschrift für Jochen Bleicken zum 75. Geburtstag. Stuttgart 2002, S. 245-263, hier: S.247.
37Vgl. Hahn,István: Appians Darstellung der sullanischen Diktatur, Acta Class. Debrecen 10/11, 1974, S. 111- 120, hier: S. 118.
38Vgl. ebd., S. 118f.
39Vgl. Christ, Karl: Krise und Untergang der römischen Republik, S. 160.
40Vgl. Plutarch: Römische Heldenleben. Übertragen und Herausgegeben von Wilhelm AX. Stuttgart 1953, S. 119.
41Vgl. Eckert, Alexandra, S. 188.
42Vgl. Scardigli, Barbara, S. 91.
43Vgl. Eckert, Alexandra, S. 187.
44Zit. nach Vell. Pat. II., 30.
45Vgl. Christ, Karl: Sulla. Eine römische Karriere, S. 158.
46Vgl. Hantos, Theodora, S. 13,
47Vgl. hierzu: Fritzsche, Hermann: Die Sullanische Gesetzgebung. Jahresbericht des königlichen Gymnasiums zu Essen. Essen 1882; Lengle, J.: Untersuchungen über die sullanische Verfassung, Diss. Freiburg i. Br. 1899; Leutwein, Paul: Der Diktator. Sulla und die heutige Zeit. Berlin 1920; Zachariae, Karl Salomo: Lucius Cornelius Sulla, genannt der Glückliche, als Ordner des römischen Freystaates. Heidelberg 1834.
48Vgl. Appel, Hanna: „Sulla crudelis“, in: Danuta Musial (Hrsg.), Societies and Religion. Studies in Greek and Roman History. Torun, S. 27-48; Dowling, Melissa B.: „The Clemency of Sulla“, Historia 49 (2000), S. 303- 340; Hinard, Francois: „La naissance du mythe de Sylle“, Revue de Études Latines 62 (1984), S. 81-95; Marinoni, Elio: „Silla, Delfi e l’afrodite di Afrodisia per una interpretazione di Appiano 1.97, S. 451-55, in: Studi di antiquita in memoria di Clementia Gatti. Mailand, S. 193-235.
49Vgl. Keaveny, Arthur: the Last Republican. London 2005a. NACHSCHAUEN
50Vgl. Eckert, Alexandra: Lucius Cornelius Sulla in der antiken Erinnerung. Jener Mörder, der sich Felix nannte. (= Millenium-Studien, Bd. 60). Berlin 2016.
51Vgl. Meier, Christian:Res Publica Amissa.Eine Studie zur Verfassung und Geschichte der späten römischen Republik. Stuttgart 2017.
52Vgl. Letzner, Wolfram: Lucius Cornelius Sulla. Versuch einer Biographie. (=Schriften zur Geschichte des Altertums Bd. 1). Münster; Hamburg; London 2000.
53Vgl. Hantos, Theodora:Res publica constituta.Die Verfassung des Dictators Sulla. (= Hermes-Einzelschriften Bd. 50). Stuttgart 1988
54Vgl. Heftner, Herbert: Der Beginn von Sullas Proskriptionen. Von den Gracchen bis Sulla. Die römische Republik am Scheideweg 133-78 v. Chr. Regensburg 2006.
55Vgl. Kunkel, Wolfgang; Wittmann, Roland (Hrsg.): Staatsordnung und Staatspraxis der römischen Republik, Zweiter Abschnitt: Die Magistratur. München 1995.
56Vgl. Mommsen, Theodor: Römische Geschichte, Zweiter Band: Von der Schlacht von Pydna bis auf Sullas Tod.9Berlin 1903.
57Vgl. Christ, Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik.3Darmstadt 1993 sowie Sulla. Eine römische Karriere. München 2002.
58Vgl. Jehne, Martin: Die Römische Republik. Von der Gründung bis Caesar. München 2006.
59Vgl. Dahlheim, Werner: Die Antike. Griechenland und Rom von den Anfängen bis zur Expansion des Islam.2Paderborn; München; Wien; Zürich 1994.
60Vgl. Stein-Hölkeskamp, Elke: „Macht, Memoria, Monumente. Marius, Sulla und der Kampf um den öffentlichen Raum“, in: Klio 95/2 (2013), S. 429-446.)
61Vgl. Gerlach, Franz Dorotheus: Marius und Sulla. Kampf der Demagogie und der Oligarchie. Eine geschichtliche Darstellung. Basel 1856.
62Siehe dazu: Fadinger, Volker: „Sulla als Imperator Felix und „Epaphroditos“ (=Liebling der Aphrodite); Ericsson, Harry: Sulla Felix. Eine Wortstudie. S. 77-89; Hantos, Theodora, S. 16.
63Einen kurzen Überblick über die Sullanische Gesetzgebung gibt dabei Hermann Fritsche im Rahmen seines Gymnasialprogrammes und Josef Lengle.
64Vgl. Fritzsche, Die Sullanische Gesetzgebung. Jahresbericht des königlichen Gymnasiums zu Essen. Essen 1882, S. 3.
65Vgl. Hantos, Theodora, S. 15.
66Vgl. Christ, Karl: Krise und Untergang der römischen Republik, S. 228.
67Vgl. Diehl, Hermann, S. 2.
68Vgl. E.S. Gruen: Roman Politics and the Criminal Courts 149-78 B.C. Cambridge, Mass. 1968, S. 249, in: Diehl, S. 1.
69Vgl. Thommen, Lukas, S. 3.
70Vgl. Behr, Holger, S. 2.
71Vgl. Wittmann, Roland: Res publica recuperata. Grundlagen und Zielsetzung der Alleinherrschaft des L. Cornelius Sulla, in: Gedächtnisschrift für Wolfgang Kunkel, hrsg. V. Nörr, D.; Simon, D. Frankfurt a. Main. 1984, S. 563-582.
72Vgl. Hinard, Francois: Sylla. Paris 1985.
73Vgl. Tacitus. Hist. 2,38 1-2; Ann 1,1-3.
74Vgl. Behr, Holger, S. 3.
75Vgl. ebd., S. 3.
76Vgl. ebd., S. 3.
77Vgl. Christ, Karl: Krise und Untergang der römischen Republik, S. 226.
78Vgl. Baltrusch, S. 246-247; Schur, Werner: Das Zeitalter des Marius und Sula (= Klio Beiheft Bd. 33), Aalen 1968, S. 204.
79Vgl. Wosnik, Bernhard: Untersuchungen zur Geschichte Sullas. Diss. phil. Univ. Würzburg 1963, S. 88.
80Vgl. Wilcken, Ulrich: Zur Entwicklung der römischen Diktatur. Berlin 1940, S. 7.
- Citar trabajo
- Christine Schmidt (Autor), 2017, Untersuchungen zu den staatspolitischen Leistungen und Reformen des Lucius Cornelius Sulla, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377406
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