In diesem Essay werden die Unterrichtsprinzipien Strukturierung, Motivation und Differenzierung ausgeführt und untersucht.
Inhaltsverzeichnis
1. Unterrichtsprinzip: Strukturierung
1. Einführung
2. Strukturierung
3. Das AVIVA-Schema
3. Offener Unterricht
4. Zusammenhang zwischen dem AVIVA- Schema und offenem Unterricht
2. Unterrichtsprinzip: Motivation
1. Einführung
2. Motivation
3.Anforderungen
4. Handlungsoptionen
3. Unterrichtsprinzip: Differenzierung
1.Einführung
2. Differenzierung
3.Wichtige Aspekte des Models zur inneren Differenzierung nach Klafki & Stöcker
5. Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Unterrichtsprinzip: Strukturierung
1. Einführung
Um der Aufgabenstellung gerecht zu werden, bedarf es zu Beginn einer Definition der Strukturierung im Bezug auf Unterricht. Anschließen soll sowohl die Bedeutung des AVIVA-Schemas als auch des offenen Unterrichts erläutert werden. Zum Schluss wird genauer auf den Zusammenhang der beiden Modelle eingegangen.
2. Strukturierung
„ Unterrichtsstrukturierung ist [...] die organisierte Ermöglichung von Situationen des Lehrens und Lernen, in Raum und Zeit. Diese Organisation erfordert Entscheidungen, bestimmte Dinge zu tun oder zu unterlassen.“ (Kiel, 2012, S.21, Hervorhebungen im Original.)
3. Das AVIVA-Schema
Das wohl bekannteste Schemata zur Unterrichtsstrukturierung ist das AVIVA-Schema, welches durch Pädagogen wie Herbart, Städli und Grassi geprägt wurde. Dieses untergliedert sich in fünf Phasen mit der Zielsetzung des selbstverantwortlichen Lernens und lässt sich wiederum in jeder Etappe in direktes und indirektes Vorgehen differenzieren. Das direkte Vorgehen wird durch einen relativ großen Einfluss der Lehrperson gekennzeichnet, wohingegen das indirektes Vorgehen auf selbständiges Lernen und problemlösende Handeln, durch den Schüler, abzielt. Der Begriff AVIVA, setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der verschiedenen Phasen zusammen. Jede Unterrichtseinheit beginnt mit der Phase Ankommen und Einstimmen, welche die Schüler mit dem Thema der Unterrichtsstunde vertraut machen soll. Sowohl Medien als auch aktuelle Themen können als Unterrichtseinstieg dienen, jedoch gilt das problemorientierte Einsteigen als motivationsfördernd. Anknüpfend an das Ankommen und Einstimmen erfolgt der Schritt Vorwissen aktivieren. „Im Sinne einer konstruktiven Auffassung von Lernen dient dies vor allem dazu, eine kognitive Struktur zu schaffen, die es ermöglicht, neues Wissen mit vorhandenen Strukturen zu verknüpfen.“ (Kiel, 2012, S. 32) Dies kann spielerisch, durch das gemeinsame Sammeln von Ideen oder auch durch die Korrektur eine Hausaufgabe geschehen. Das Informieren kennzeichnet den nächsten Abschnitt. Der Einfluss der Lehrkraft kann hier flexibel gehandhabt werden, wobei es sich aus der Sicht des Schülers um ein Informiert werden oder ein sich selbst informieren handelt. Ausflüge, Referate oder das Plenum kann als Mittel eingesetzt werden. Die vorletzte Phase, in der es um die Vertiefung und dauerhafte Speicherung des eben erlernten Wissens geht, nennt sich Verarbeiten. Dieser Prozess wird durch das Lösen von Aufgaben unterstützt und kann einen längeren Zeitraum beanspruchen. Den Abschluss des AVIVA Schemas bildet das Auswerten, welches die Selbstreflexion über den vorangegangenen Lernvorgang und das Erreichen bzw. nicht Erreichen des Lernziels inkludiert. Der mehrfache Vollzug der einzelnen Einheiten ist nicht auszuschließen. (Kiel, 2012)
3. Offener Unterricht
Offener Unterricht ist eine Möglichkeit den Unterricht zu organisieren, welche dem Schüler Handlungsfreiraum gestattet.
Rahmenziele werden in Kooperation von Lehrer und Schüler erarbeitet und klar formuliert, sie sind jedoch individuell an das Wissensniveau und Lerntempo jedes Einzelnen anpassbar. Meist werden die Ziele durch Anknüpfung an aktuelle Thematiken fest gesetzt. Methoden zur Selbständigkeit und Zusammenarbeit stehen klar im Vordergrund. Die Dauer zur Bearbeitung des Auftrags wird durch die Lehrkraft definiert, die genaue zeitliche Einteilung und Organisation ist dem Individuum überlassen. Die Festlegung der expliziten Aufgabenstellung erfolgt, so weit wie möglich, durch die Schüler selbst. Der Lernerfolg und eine Kontrollhilfe wird durch Arbeitsgruppen und die Lehrperson gewährleistet. Somit beinhaltet der offen Unterricht, sowohl gruppenorientiertes Arbeiten als auch eigenverantwortliches Lernen. Weitere wichtige Aspekte sind das soziale Lernen und das konstruktive Anleiten durch den Lehrer um Konflikt– und Störungsvermeidung zu fördern. (Köck, 2008)
4. Zusammenhang zwischen dem AVIVA- Schema und offenem Unterricht
Nach den eben erläuterten Prinzipien und Merkmale der einzelnen Modelle, soll in diesem Teil der Arbeit der Zusammenhang zwischen dem AVIVA-Schema und dem offenen Unterricht hergestellt werden.
Die Phase des Ankommen(s) und Einstimmen lässt sich sehr gut auf den offenen Unterricht anwenden. So wird die Aufmerksamkeit der Schüler durch die Nennung des Themas bzw. des Rahmenziels gewonnen, die explizite Zielsetzung wird dann anschließend im Kollektiv ausgearbeitet. In den darauffolgenden Stufen muss man in Bezug auf die Anwendung auf den offenen Unterricht ein wenig differenzierter Vorgehen. So ist es in der zweiten Phase des Modells zur Unterrichtsstrukturierung möglich, das Schema auf den offenen Unterricht anzuwenden, jedoch muss hier auf das d irekte Vorgehen und das i ndirekte Vorgehen konkreter eingegangen werden. Da der offene Unterricht auf selbständiges Lernen Wert legt, eignet sich die Anwendung des i ndirekten Vorgehens in dieser Phase besser, als die des direkten Vorgehens. Somit versuchen die Schüler in Eigen- oder Gruppenarbeit das neue Thema mit bereits Gelerntem zu verknüpfen, die Lehrperson hat hier nur eine Hilfsfunktion inne.
Auch in der dritten Etappe ist die oben genannte Differenzierung hilfreich. So hängt hier der Grad der Anwendungsmöglichkeit vom Grad der Lenkung des Lehrperson innerhalb des Informieren(s) ab. Das d irekte Vorgehen impliziert das informiert werden und das indirekte Vorgehen das sich selbst informieren.
So lässt sich das sich selbst informieren perfekt auf den offen Unterricht anwenden. Jedoch kann auch die direkte Vorgehensweise an diese Art der Unterrichtsorganisation angepasst werden, gewährleistest wird dies z.B durch informiert werden innerhalb einer Gruppenarbeit.
Die Stufe Verarbeiten ist ebenfalls auf den offenen Unterricht übertragbar, hier ist die Unterscheidung von direktem und indirektem Vorgehe n nicht erforderlich, da die Verarbeitungsphase das Hauptaugenmerk auf den Schüler legt. Das eben Gelernte kann beispielsweise durch Aufgabenlösen, wählbar in Einzelarbeit und Gruppenarbeit oder bei einem längerfristigen Projekt zu Hause wiederum in Einzel und Gruppenarbeit vertieft werden. Durch die freie Wahl der Sozialform wird die Eigenständigkeit des Schülers gefordert und gefördert.
In der Letzten Phase Auswerten ist es wiederum sehr nützlich zwischen den zwei Vorgehensweisen zu unterscheiden. So kann mit Hilfe von Ausfragen durch den Lehrer, sprich in der direkten Vorgehensweise, das Gelernte überprüft werden, jedoch ist hier die Eigenständigkeit des Lernenden eingeschränkt und findet somit keine Anwendbarkeit im offenen Unterricht. Im Gegensatz dazu, können auch die Schüler selbst ihren Lernerfolg überprüfen, durch einen selbst entworfenen Fragenkatalog mit unterschiedlichen Schwierigkeitsniveaus. So ist das Auswerten individuell an den Lerneden anpassbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das AVIVA- Schema auf die Unterrichtsmethode des offenen Unterrichts anwenden lässt. Hierbei darf man jedoch nicht außer Acht lassen, dass die Anwendbarkeit immer im Zusammenhang mit dem Einfluss der Lehrkraft steht und man deshalb meist zwischen der direkten und der indirekten Verhaltensweise differenzieren muss.
Da bei beiden Modellen das Ziel des selbst orientierten Lernens im Vordergrund steht, kann man die Entwicklung vom direkten zum indirekten Verhalten eventuell auch als allmähliche Hinwendung zum offenen Unterricht interpretieren.
2. Unterrichtsprinzip: Motivation
1. Einführung
Wie im ersten Teil dieser Arbeit wird auch hier mit einer Definition begonnen, anschließend werden die Anforderungen an Lehrer und Schüler und der daraus einstehenden Konflikte, anhand des Textbeispieles erläutert. Des weiteren werden die möglichen Handlungsoptionen aufgezeigt und das Handlungsmodel von Keller beschrieben.
2. Motivation
"Motivation ist eine grundlegende Voraussetzung für gute Leistungen und erfolgversprechendes Lernen. Sie ist die Anregung und Erhaltung der Lust am Lernen und sie ist in der Wunsch eines jeden Menschen, etwas zu gestalten, auszuprobieren und zu bewirken." (Kiel, 2012, S. 37, zitiert nach Smolka, 2002)
3.Anforderungen
Die beispielhafte Spanischstunde nach Kiel und Pollak, weist verschieden Anforderungen sowohl an Schüler als auch an Lehrer auf.
Den Schülern wird die Aufgabe gestellt, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens, in diesem Fall einer Doppelstunde, sich mit einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit zu befassen. Dementsprechend, fordert dieser Auftrag von den Schülern selbstständiges Arbeiten und eine Abstimmung innerhalb der Gruppe. In der darauffolgenden Stunde soll das Ergebnis, der Klasse präsentiert werden. Hierbei müssen die Schüler, die für sie am geeignetsten erscheinende Methode finden und umsetzen.(Kiel, 2012)
Aus den eben genannten Anforderungen ergeben sich vielschichtige Probleme, so können sowohl Konflikte innerhalb der einzelnen Gruppen als auch zwischen den verschiedenen entstehen. Gruppen intraspezifische Erschwernisse können beispielsweise unterschiedliche Bearbeitungsniveaus oder Uneinigkeit über Bearbeitungsart oder Präsentation sein. Interspezifische Probleme können ebenfalls differente Bearbeitungsniveaus sein, aber auch die Zeitvorgabe, in der schwächere Gruppen dem Arbeitsauftrag nicht gerecht werden können. Sowohl inter- als auch intraspezifisch kann die Motivation der einzelnen Schüler bzw. Gruppen zu Konflikten führen. Hierbei spielt der innere Antrieb und das Interesse eine große Rolle, die Aufgabe zielführend zu bearbeiten und anschließend zu präsentieren. So wird im Textbeispiel deutlich, dass die Motivation von Bearbeitung und Präsentation nicht einhergehen muss. Der Grund hierfür kann sowohl an den unterschiedlichen Stärken und Schwächen des Menschen liegen, im Bezug auf das Textbeispiel also das Referieren, als auch in der Motivation.
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- Arbeit zitieren
- Lisa Zechmann (Autor:in), 2014, Unterricht sehen, analysieren, gestalten. Drei Unterrichtsprinzipien im Fokus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376635
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