Unterlassen die Vorstände deutscher Unternehmen wirtschaftlich sinnvolle Investitionen, um einer auf Quartalszahlen fokussierten Financial Community befriedigende Ergebnisse präsentieren zu können?
In der vorliegenden Arbeit wird die Frage nach der Existenz von solch kurzfristigem Verhalten, bezeichnet als Managermyopie bzw. Managerial Myopia, sowie den Einflussfaktoren auf dieses Verhalten gestellt.
Zur Beantwortung wurden eine postalische, anonymisierte Fragebogenumfrage unter den Finanzvorständen der CDAX-Unternehmen mit einer Rücklaufquote von 21% sowie teilstrukturierte Interviews durchgeführt. Die Ergebnisse liefern deutliche Hinweise auf die Existenz von kurzfristigem Verhalten. Die Faktoren Kapitalmarktdruck, Unternehmensgröße und Fremdkapitalquote besitzen einen statistisch messbaren Einfluss auf kurzfristiges Verhalten. Die Untersuchung liefert direkte Erkenntnisse über Kapitalmarktdruck, das tatsächlich ausgeübte Maß von kurzfristigem Verhalten und die aktuelle Debatte über die verpflichtende Einführung von Quartalsberichterstattung.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- 1. HINTERGRUND
- 2. PROBLEMSTELLUNG, RELEVANZ UND NEUIGKEITSGRAD DER ARBEIT
- 3. AUFBAU DER ARBEIT
- II. GRUNDLAGEN
- 1. MANAGERMYOPIE: BEGRIFFSBESTIMMUNG
- 2. AUSPRÄGUNGSFORMEN VON MANAGERMYOPIE
- 2.1. Aufwendungsmyopie
- 2.1.1. Forschung und Entwicklung
- 2.1.2. Werbung
- 2.1.3. Personalentwicklung
- 2.1.4. Sonstige Ausprägungsformen von Aufwendungsmyopie
- 2.2. Ertragsmyopie
- 2.2.1. Preiserhöhungen
- 2.2.2. Preissenkungen
- 2.2.3. Markenerweiterungen
- 2.2.4. Nutzung neuer Distributionskanäle
- III. LITERATURÜBERBLICK
- 1. EINORDNUNG DER MANAGERMYOPIE-LITERATUR INNERHALB DER CORPORATE-FINANCE-LITERATUR
- 2. EINORDNUNG DER MANAGERMYOPIE-LITERATUR INNERHALB DER ACCOUNTING-LITERATUR
- 2.1. Einordnung der Managermyopie-Literatur innerhalb der angloamerikanischen Accounting-Literatur
- 2.2. Einordnung der Managermyopie-Literatur innerhalb der deutschen Accounting-Literatur
- 3. ,,ANECDOTAL EVIDENCE“
- 4. THEORETISCHE ARBEITEN
- 5. EMPIRISCHE ARBEITEN
- 5.1. Analysen von Aufwendungen
- 5.2. Analysen von Kapitalaufnahmen
- 5.3. Umfragen und Experimente
- 5.4. Sonstige
- 6. ZUSAMMENFASSENDE WÜRDIGUNG DES VORHANDENEN MATERIALS
- 6.1. Würdigung des vorhandenen theoretischen Materials
- 6.2. Würdigung des vorhandenen empirischen Materials
- IV. METHODIK
- 1. FRAGESTELLUNGEN UND HYPOTHESEN
- 1.1. Fragestellungen
- 1.1.1. Existenz von Managermyopie in deutschen Unternehmen
- 1.1.2. Existenz von Kapitalmarktdruck auf deutsche Unternehmen
- 1.2. Hypothesen
- 1.2.1. Kapitalmarktdruck
- 1.2.2. Berichtsfrequenz
- 1.2.3. Strategische Langfristinvestoren
- 1.2.4. Fremdfinanzierung
- 1.2.5. Unternehmensgröße
- 1.2.6. Industriezugehörigkeit
- 2. DURCHFÜHRUNG DER UNTERSUCHUNG
- 2.1. Methode der Datenerhebung
- 2.1.1. Begründung der Methode der Datenerhebung
- 2.1.2. Einordnung des gewählten Untersuchungsdesigns
- 2.2. Durchführung der Fragebogenumfrage
- 2.2.1. Untersuchungsobjekte, Beobachtungsobjekte und angestrebte Grundgesamtheit
- 2.2.2. Auswahlgesamtheit
- 2.2.3. Fragebogenentwicklung
- 2.2.4. Versendung und Rücklauf der Fragebögen, Inferenzpopulation
- 2.3. Durchführung der Interviewserie
- 2.4. Operationalisierung der verwendeten Variablen
- 2.4.1. Operationalisierung von Managermyopie
- 2.4.2. Operationalisierung von Kapitalmarktdruck
- 2.4.3. Operationalisierung der demographischen Variablen
- 3. BESCHREIBUNG DER INFERENZPOPULATION DER FRAGEBOGENUMFRAGE
- 3.1. Eigenschaften der an der Fragebogenumfrage teilnehmenden Unternehmen
- 3.2. Verzerrungen der Inferenzpopulation
- 3.2.1. Analyse des Coverage-Bias
- 3.2.2. Analyse des Non-Response-Bias
- 3.2.3. Analyse des Social-Desirability-Bias
- 3.2.4. Analyse des Informant-Bias
- 3.2.5. Analyse der Verzerrung durch Mißverständnis
- 4. ZUSAMMENFASSUNG DER METHODIK
- V. ERGEBNISSE
- 1. DESKRIPTIVE ANALYSE
- 1.1. Existenz von Managermyopie in deutschen Unternehmen
- 1.2. Existenz von Aufwendungsmyopie in deutschen Unternehmen
- 1.3. Existenz verschiedener Ausprägungen von Aufwendungsmyopie in deutschen Unternehmen
- 1.4. Existenz von Ertragsmyopie in deutschen Unternehmen
- 1.5. Existenz verschiedener Ausprägungen von Ertragsmyopie in deutschen Unternehmen
- 1.6. Existenz von Kapitalmarktdruck in deutschen Unternehmen
- 2. INFERENZSTATISTISCHE ANALYSE
- 2.1. Kapitalmarktdruck und Managermyopie
- 2.2. Berichtsfrequenz und Kapitalmarktdruck
- 2.3. Berichtsfrequenz und Managermyopie
- 2.4. Strategische Langfristinvestoren und Kapitalmarktdruck
- 2.5. Strategische Langfristinvestoren und Managermyopie
- 2.6. Fremdkapitalquote und Kapitalmarktdruck
- 2.7. Fremdkapitalquote und Managermyopie
- 2.8. Unternehmensgröße und Kapitalmarktdruck
- 2.9. Unternehmensgröße und Managermyopie
- 2.10. Industriezugehörigkeit und Kapitalmarktdruck
- 2.11. Industriezugehörigkeit und Managermyopie
- VI. DISKUSSION UND AUSBLICK
- 1. ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION DER ERGEBNISSE
- 2. FAZIT
- 3. LIMITATIONEN DER VORLIEGENDEN ARBEIT
- 4. STÄRKEN DER VORLIEGENDEN ARBEIT
- 5. ZUKÜNFTIGE FORSCHUNG
- 6. AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation „Managermyopie in deutschen Unternehmen - Eine empirische Analyse“ untersucht das Phänomen der Managermyopie, insbesondere in Bezug auf deutsche Unternehmen. Ziel der Arbeit ist es, die Existenz von Managermyopie in deutschen Unternehmen empirisch zu belegen und den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Ausprägung dieses Phänomens zu analysieren.
- Managermyopie als Phänomen und seine Auswirkungen auf unternehmerische Entscheidungen
- Verschiedene Ausprägungsformen von Managermyopie (Aufwendungsmyopie, Ertragsmyopie)
- Einfluss von Kapitalmarktdruck auf Managermyopie
- Analyse der Rolle verschiedener Einflussfaktoren wie Berichtsfrequenz, strategische Langfristinvestoren, Fremdkapitalquote, Unternehmensgröße und Industriezugehörigkeit
- Empirische Überprüfung der Hypothesen mittels einer Fragebogenumfrage und Interviews
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund, die Problemstellung und den Aufbau der Dissertation erläutert. Kapitel II definiert den Begriff der Managermyopie und beschreibt verschiedene Ausprägungsformen. Kapitel III liefert einen umfassenden Überblick über die relevante Literatur zum Thema Managermyopie.
Kapitel IV widmet sich der Methodik der Untersuchung. Es werden die Fragestellungen und Hypothesen der Arbeit definiert und die Durchführung der empirischen Analyse beschrieben. Kapitel V präsentiert die Ergebnisse der deskriptiven und inferenzstatistischen Analyse.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Managermyopie, Aufwendungsmyopie, Ertragsmyopie, Kapitalmarktdruck, Berichtsfrequenz, strategische Langfristinvestoren, Fremdkapitalquote, Unternehmensgröße, Industriezugehörigkeit, empirische Analyse, Fragebogenumfrage, Interviewserie, deutsche Unternehmen.
- Citar trabajo
- Michael Berger (Autor), 2012, Managermyopie in deutschen Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375743