Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795-1861) war in den Darstellungen des wissenschaftlichen Diskurses seiner Zeit, eine rätselhafte, umstrittene und facettenreiche Persönlichkeit und ist es noch bis heute. Er rief - je nach Standpunkt seiner Zeitgenossen - Bewunderung oder strikte Ablehnung hervor. Sein Wesen und seine Bestrebungen waren von einem durch Gott legitimierten Monarchieverständnis, einer tiefen, inneren Religiosität und einer vielfältigen künstlerischen Ausdrucksfähigkeit durchdrungen.
Zeitgenössische Darstellungen seiner Persönlichkeit prägten schon früh die Vorstellung des Charakterbildes von Friedrich Wilhelm IV. David F. Strauß (1808-1874) nannte ihn den „Romantiker auf dem Thron“. Ludwig Dehio (1888-1963) beschrieb ihn als „Architekt und Kirchenmann“. Er selbst betrachtete sich als „König von Gottes Gnaden“. Als „Künstler und König“ - und an erster Stelle als Künstler - charakterisieren ihn Wissenschaftler wie Dirk Blasius, Frank L. Kroll und David E. Barklay in dem Ausstellungskatalog zu seinem 200. Geburtstag.
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