Im Laufe der Arbeit wird zunächst aufgezeigt, auf welchen Fähigkeiten die Leistung beim Laufen basiert und inwiefern diese Fähigkeiten durch Musik beeinflusst werden können, daraufhin wird in einer Untersuchung überprüft, ob eine Beeinflussung geschieht und schließlich das Ergebnis an den vorliegenden Daten begründet.
Die Arbeit zeigt, dass folgende Zielsetzungen mithilfe der angewandten Methoden zu realisieren sind: Einen Überblick über den momentanen Forschungsstand relevanter Erkenntnisse zu erhalten; festzustellen, ob die Musik einen Einfluss auf die sportliche Leistung hat; sofern ein Einfluss festgestellt wurde, zu ergründen, warum, sowie wodurch dieser besteht. Es wird sich im sowohl theoretischen, als auch im praktischen Teil vorwiegend auf die Sportart des Laufens konzentriert, da diese repräsentativ für den Sport steht. Auf eine Behandlung mehrerer Sportarten wird verzichtet, da diese nicht zielführend auf eine Beantwortung der Leitfrage hinwirken würde. Darüber hinaus wird der Einfluss der Emotionen nur grob umrissen, da dieser, selbst wenn er besteht, in der Untersuchung kaum nachgewiesen werden könnte.
Unerheblich ob man sich ins Fitnessstudio oder auch nur in den benachbarten Stadtpark begibt, überall findet man sie, die Sportler. Egal welchen Sport sie betreiben, meist wird Musik hinzugezogen, wenn sie nicht schon ein fester Bestandteil ist, wie z.B. beim Tanzen. Da die Musik immer und immer wieder genutzt wird, muss sie zumindest subjektiv einen positiven Effekt auf die Sportler haben. Aber hat die Musik wirklich einen Einfluss auf die Leistung?
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung in das Thema
2. Sport
2.1. Laufen
2.1.1. Leistungsbestimmende Faktoren
3. Musik
3.1. Wirkung von Musik
3.2. Musik und Bewegung
3.3. Musik beim Laufen
4. Untersuchung
4.1. Vorgehen
4.2. Hypothesen
4.3. Leistungsfähigkeit der Untersuchung
4.4. Beobachtung
4.5. Auswertung
4.6. Fehlerbetrachtung
5. Fazit
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
7. Anhang
7.1. Verwendete Musik
7.2. Untersuchung Laufen
7.3. Untersuchung Umfrage
1. Einführung in das Thema
Unerheblich ob man sich ins Fitnessstudio oder auch nur in den benachbar- ten Stadtpark begibt, überall findet man sie, die Sportler. Egal welchen Sport sie betreiben, meist wird Musik hinzugezogen, wenn sie nicht schon ein fes- ter Bestandteil ist, wie z. B. beim Tanzen. Da die Musik immer und immer wieder genutzt wird, muss sie zumindest subjektiv einen positiven Effekt auf die Sportler haben. Aber hat die Musik wirklich einen Einfluss auf die Leis- tung? So eröffnet sich die Frage:
Inwiefern wirkt sich die Nutzung von Musik auf die sportliche Leistungsfähig- keit aus?
Die Antwort auf diese Frage stellt die Grundlage der Musiknutzung für viele sportbegeisterte Leser dieser Arbeit und deren Ausläufern. Außerdem legt sie den Grundstein für mögliche folgende spezifischere Arbeiten und Unter- suchungen.
Im Laufe der Arbeit wird zunächst aufgezeigt, auf welchen Fähigkeiten die Leistung beim Laufen basiert und inwiefern diese Fähigkeiten durch Musik beeinflusst werden können, daraufhin wird in einer Untersuchung überprüft, ob eine Beeinflussung geschieht und schließlich das Ergebnis an den vorlie- genden Daten begründet.
Die Arbeit zeigt, dass folgende Zielsetzungen mithilfe der angewandten Me- thoden zu realisieren sind: Einen Überblick über den momentanen For- schungsstand relevanter Erkenntnisse zu erhalten; festzustellen, ob die Mu- sik einen Einfluss auf die sportliche Leistung hat; sofern ein Einfluss festge- stellt wurde, zu ergründen, warum, sowie wodurch dieser besteht.
Es wird sich im sowohl theoretischen, als auch im praktischen Teil vorwie- gend auf die Sportart des Laufens konzentriert, da diese repräsentativ für den Sport steht. Auf eine Behandlung mehrerer Sportarten wird verzichtet, da diese nicht zielführend auf eine Beantwortung der Leitfrage hinwirken würde. Darüber hinaus wird der Einfluss der Emotionen nur grob umrissen, da dieser, selbst wenn er besteht, in der Untersuchung kaum nachgewiesen werden könnte.
2. Sport
Sport dient als Oberbegriff für jegliche körperliche Aktivitäten, die man entweder zugunsten der Gesundheit, im Wettkampf oder aus Vergnügen ausführt. Man kann Sport grob in die vier Kategorien Ausdauer-, Kraft-, Spielund Kampfsport einteilen.1
2.1. Laufen
Laufen ist ein Ausdauersport, bei dem man im Vergleich zu z. B. Kraftsport unter geringer momentaner Belastung steht, dieser jedoch über einen länge- ren Zeitraum ausgesetzt ist; wie der Name schon ausdrückt steht Aus- dauer/Kondition im Mittelpunkt dieser Sportsparte. Beim Laufen wird der Be- wegungsablauf meist in vier immer wiederkehrende, in einem Zyklus ablau- fende, Phasen eingeteilt, weshalb sich Laufen den zyklischen Bewegungs- arten zuordnen lässt.2
Bekanntlich wird Sport, besonders Laufen, von vielen Medizinern empfohlen, da der Mensch evolutionsbedingt aufs Laufen ausgelegt ist und dieser Sport somit die natürlichste Bewegungsform des Menschen darstellt. Hinzu kommt, dass man bis ins hohe Alter laufen kann und es gesund ist.3 Die meisten Läufer genießen, beim Ausführen ihres Sports die Natur und ent- kommen dem Alltagsstress, was sich positiv auf die Psyche auswirkt. Oben- drein lässt sich dieser Sport ohne Geräte betreiben und ist weder zeit- noch ortsgebunden.
2.1.1. Leistungsbestimmende Faktoren
Die Leistung eines Läufers4 setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusam- men. Sie ist natürlich von äußeren Faktoren, wie Klima und Strecke, abhän- gig, welche unabhängig vom Läufer sind. Des Weiteren hängt die Leistung auch von den psychischen Aspekten, wie Motivation und von den physischen Fähigkeiten des Läufers ab, die sich in 5 wesentliche Punkte einteilen lassen. Einer davon ist die Koordination, welche im Optimalfall die effektivste Zu- sammensetzung von Teilbewegungen zu einem regelmäßigen, vollkomme- nen Bewegungsablauf bedeutet. Hierfür ist ein gutes Zusammenspiel zwi- schen Zentralnervensystem und Muskelskelett von großer Bedeutung. Einen weiteren Einfluss stellt die Flexibilität dar, welche die Beweglichkeit des Kör- pers beschreibt, da eine mangelhafte Flexibilität eine Einschränkung für das Spektrum an möglichen Bewegungsabläufen für den Läufer bedeuten kann. Außerdem spielt die Kraft des Sportlers eine wichtige Rolle. Sie wird durch die Muskelkontraktion erzeugt und ist die Voraussetzung für jegliche Bewe- gungen des Körpers. Je höher die entwickelte Kraft ist, desto schneller be- wegt man sich beim Laufen fort. Hierbei spricht man von Schnelligkeit, diese meint die Fähigkeit Bewegungen in hoher Geschwindigkeit auszuführen und ist für den Laufsport, besonders bei Sprints, von großer Bedeutung. Ein wei- terer Faktor, beim Laufen vielleicht der wichtigste überhaupt, ist die Aus- dauer, durch welche auf physische und psychische Weise die Ermüdung des Organismus herausgezögert wird und der Läufer somit eine längere Zeit, ohne eine Pause, seiner Aktivität nachgehen kann.5
3. Musik
Im Grunde genommen ist Musik ein Oberbegriff für das Zusammenspiel von zeitlich getrennten, akustischen Ereignissen. Diese breiten sich vom Ur- sprungsort im Normalfall kreisförmig in Form von Schallwellen aus. Die Schallwellen gelangen in das Ohr, hier werden sie im Gehörgang durch das Trommelfell, sowie von den drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) verstärkt und daraufhin in der Schnecke durch die Reizung der Haarzellen in elektrische Impulse umgewandelt, welche über die Hörbahn zum Kortex (Großhirnrinde) geleitet werden.6 Aus vielen Schallwellen, die wir letztendlich als Töne wahrnehmen, setzt sich dann Musik zusammen.
3.1. Wirkung von Musik
Da Schallwellen durch Bewegungen ausgelöst werden, stellen sie für Lebewesen mit Hörorgan einen Indikator für Prozesse in der Umgebung dar. Dies lässt sich damit beweisen, dass durch unerwartete laute Geräusche Schutzreflexe einsetzen. Im Gegensatz dazu wirken Stille oder gleichmäßig wiederkehrende Geräusche beruhigend und entspannend. Folglich hat auch Musik evolutionsbedingt eine Wirkung auf den Menschen.7
„Die Einwirkung von Klängen auf Psyche und Körper des Menschen bildet eine Urerfahrung, die bereits unsere Ahnen in grauer Vorzeit machten und die noch heute jeder einzelne an sich selbst erfahren kann. Musik kann nicht nur einen starken Bewegungsantrieb ausüben, der in Marsch- oder Tanzmusik genutzt wird, sondern sie kann auch umgekehrt den Organismus beruhigen, was Wiegenlieder aus aller Welt bezeugen.“8
Einem Musikstück lässt sich mithilfe von gegeben Kriterien eine grundle- gende Wirkung auf den Organismus zuschreiben, die entweder aktivierend oder beruhigend sein kann.9 Teilweise lassen sich auch innerhalb eines Mu- sikstückes beruhigende sowie aktivierende Passagen finden. Wie genau diese Wirkung ist, hängt jedoch vom Individuum selbst ab, da Musik subjektiv wahrgenommen wird.10
3.2. Musik und Bewegung
In jeder Kultur der Welt wird zur Musik getanzt oder durch rhythmisches Klatschen oder Stampfen Musik erzeugt, was auf die tiefe Verankerung des Zusammenhangs zwischen Musik und Bewegung schließen lässt. Dieser erscheint bei Betrachtung der Gemeinsamkeiten von Musik und Bewegungen auch durchaus nachvollziehbar.
Eine maßgebliche Gemeinsamkeit ist die Zeit, denn sowohl die Musik kann zeitlich unterteilt werden in Takt, Tempo und Rhythmus, als auch Bewe- gungsabläufe in Geschwindigkeit, Frequenz und Rhythmus. Der Takt eines Musikstückes lässt sich in die Frequenz einer zyklischen Bewegung übertra- gen. Die Geschwindigkeit eines Sportlers lässt sich ebenfalls in der Musik durch das Tempo ausdrücken. Auch der Rhythmus eines Liedes kann auf den Rhythmus eines Bewegungsablaufes übertragen werden. Das wohl beste Beispiel hierfür ist das Tanzen zur Musik. Weitere Zusammenhänge sind Form, Raum und Dynamik,11 welche jedoch für den Laufsport eher zu vernachlässigen sind. Durch die bereits genannten, sich sehr ähnelnden Strukturen von Musik und Bewegung, lässt sich eine gewisse Korrelation er- gründen.12
3.3. Musik beim Laufen
Dadurch, dass beim Laufen über einen längeren Zeitraum immer wieder der gleiche Bewegungsablauf wiederholt wird, beschreiben viele Sportler den Sport als monoton und langweilig. Dies lässt sich ausgesprochen gut an ei- nem Fallbeispiel erläutern: Wenn ein Läufer beispielsweise zehn Minuten mit einer Schrittfrequenz von 160 Schritte pro Minute läuft, dann führt er inner- halb der zehn Minuten 800-mal ein und denselben Bewegungsablauf aus, was bei vielen Menschen besonders die Motivation sinken lässt. Deswegen greifen viele Läufer zu Musik, die für die meisten als Motivationshilfe, zur Ablenkung oder auch zur Unterhaltung dient.13 Außerdem wird es auch viel- fach empfohlen Musik auszuwählen, die zum Bewegungsrhythmus passt und die Bewegungsabläufe im Optimalfall unterstützt.14 In diesem Fall dient die Musik als Begleitung.15
Während einer submaximal anstrengenden Tätigkeit kann der Einfluss von Musik die Aufmerksamkeit einschränken und dadurch die Psyche von den Empfindungen der physiologischen Müdigkeit ablenken. Diesen Effekt nennt man Dissoziation. Bei einer sehr effektiven Dissoziation werden positive Emotionen, wie Elan oder auch Glück, gesteigert und negative Emotionen, wie Spannung, Depression und Wut, gelindert. Diese Wirkung kann jedoch ausschließlich bei niedrigen, sowie moderaten Intensitäten erzielt werden, da unter hoher Belastung die Wahrnehmung der Ermüdung stärker ist, als die Wirkung der Musik.16
Außerdem wirkt sich Musik auf die physiologische und emotionale Erregung aus. Daher bietet es sich durchaus an Musik vor und während der sportlichen Aktivität, entweder als Stimulans oder als Beruhigungsmittel, einzusetzen.17
Darüber hinaus neigen physiologische Prozesse dazu, mit dem Rhythmus der Musik zu sympathisieren, woraufhin sich beispielsweise die Herz- oder die Atemfrequenz dem Takt annähert. Hinzu kommt der Effekt der Synchro- nisation, der daraus entsteht, dass die Musik einen Einfluss auf den Kortex hat,18 der unter anderem für die Koordination von Bewegungsabläufen ver- antwortlich ist.19 Somit bietet der Takt der Musik Unterstützung bei der rhyth- mischen Ausführung der einzelnen Bewegungen.20 Folglich passt sich die Bewegung dem Takt der Musik an. Diese Synchronisation führt zu einem geringeren Energieaufwand des Sportlers, welcher durch einen verminder- ten Sauerstoffverbrauch, bei gleicher körperlicher Beanspruchung nachge- wiesen wurde.21 Aus dem geringeren Sauerstoffverbrauch lässt sich schlie- ßen, dass weniger Zellatmung stattgefunden hat und folglich weniger Ener- gie bereitgestellt wurde. Da jedoch die gleiche Leistung erbracht wurde, lässt sich eine effektivere Koordination feststellen und somit ein durch Einfluss von Musik optimiertes Zusammenspiel zwischen Zentralnervensystem und Muskelskelett.22
4. Untersuchung
Eine Untersuchung ist insofern notwendig, als dass der zu überprüfende Sachverhalt nicht auf theoretischer Basis zu klären ist, da bisher nicht unter- sucht worden ist, wie stark welche Musik welchen leistungsbestimmenden Faktor beeinflusst. Dennoch stellt das Thema eine große wirtschaftliche Sparte dar, was sich in der Zusammenarbeit von Sport- und Musikunterneh- men zeigt. So begann vor knapp zwei Jahren die Zusammenarbeit23 zwi- schen dem Musikstreaming-Dienst „Spotify“ und dem weltweit größten Sportartikelanbieter „Nike“24. Trotzdem ist das Gebiet nicht eindeutig er- forscht und die Wissenschaftler sind nach jahrelanger Forschung nicht einer Meinung.25 Zusätzlich ist es besonders für Ausdauersportler ausgesprochen wichtig zu erfahren, ob es einen Vorteil bringt Musik zu hören, um beim nächsten Wettkampf eine bessere Leistung abrufen zu können.
4.1. Vorgehen
In der Untersuchung werden die Probanden auf eine Beeinflussung der Leis- tungsfähigkeit unter Musikeinfluss untersucht. Hierfür wird drei Mal versucht die maximale Leistung beim Laufen einer 2,0 - 2,5 km langen Strecke abzu- rufen. Es werden 14 männliche sowie 7 weibliche Testpersonen aus einer Altersgruppe von 13 bis 18 teilnehmen. Durch die große Anzahl kann ein genauer Mittelwert gebildet werden, damit die Versuchsergebnisse nicht durch Parameter wie Tagesform oder momentane Gemütslage beeinflusst werden können. Dafür laufen die Probanden drei Mal, mit mindestens 36 Stunden Abstand von der letzten sportlichen Aktivität, damit der Körper sich zu dem Zeitpunkt jedes Teilexperimentes immer wieder in einem möglichst ausgeruhten, regenerierten Zustand befindet. Die Läufe finden im Allgemei- nen jeweils unter, sofern möglich, gleichen Bedingungen statt, d. h. es wird zur gleichen Tageszeit dieselbe Strecke gelaufen. Natürlich lassen sich keine immer exakt gleichen Bedingungen schaffen, denn z. B. die Kondition der Personen nimmt vom ersten Teilexperiment bis zum Dritten zu. Dieser Verfälschung des Ergebnisses wird entgegen gewirkt, indem die Reihenfolge der Teilexperimente unter den Versuchspersonen variiert. Hinzu kommt, dass die Laufstrecke allein und im Freien absolviert wird, um sich bspw. nicht von vorrauslaufenden Personen motivieren zu lassen und somit die Ergeb- nisse zu verfälschen. Einzig und allein die Musik ändert sich von Lauf zu Lauf. Eine Untersuchung wird ohne Einfluss von Musik gemacht als Kontroll- versuch, ein zweites Mal wird mit einer Playlist26 mit (wie von den Probanden beschrieben) schneller, druckvoller, lauter und aggressiver Musik mit zum größten Teil motivierendem Text, gelaufen. Die Playlist wurde nach den Kri- terien für Musik mit aktivierender Wirkung27 und den Empfehlungen für Musik zum Laufen zusammengestellt.28 Die Musik dieser Playlist hat im Durch- schnitt 156 bpm29. Während des dritten Laufs hören die Läufer eine Playlist mit gefühlvoller, langsamer, ruhiger und teilweise als langweilig beschriebe- ner Musik, die nach den Kriterien für beruhigende Musik30 ausgewählt wurde und durchschnittlich 85 bpm hat.31 Vor und nach jedem Test wird sowohl Puls, als auch Blutdruck gemessen um die physische Belastung besser be- trachten zu können, da sich unter Belastung die Herzfrequenz erhöht, um das Sauerstoff transportierende Blut schneller durch den Körper zu pumpen und Muskeln sowie Organe zu versorgen.32
Nach den drei Teilexperimenten wird eine Umfrage durchgeführt, mit der die persönliche Bindung zur Musik, sowie die Sportlichkeit der Testpersonen ermittelt werden, um diese hinterher mit den Laufergebnissen in Verbindung zu bringen und eventuelle Zusammenhänge ableiten zu können.
4.2. Hypothesen
(1) Die Leistung der Probanden steigert sich unter dem Einfluss der schnelleren Musik, da durch die starke Beschallung Stresshormone wie Adrenalin sowie Noradrenalin ausgeschüttet werden,33 wodurch die Herzfrequenz steigt und sich die Blutgefäße verengen, um die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgen zu können. Dadurch kann mehr Zellatmung stattfinden und somit mehr ATP synthetisiert wer- den, um verstärkte Muskelkontraktion für ein schnelleres Fortbewe- gen zu bewirken. Dies wird man in Form eines höheren Blutdrucks oder Pulses nachweisen. Außerdem werden durch die Ausschüttung der Stresshormone die Schmerzempfindungen nachlassen, wodurch der Läufer seine Grenzen überwinden kann und letztendlich schneller läuft.34
(2) Der Puls steigt bei schneller Musik und fällt bei langsamer Musik, in- dem sich der Rhythmus des Herzens dem der Musik angleicht, wodurch die Leistung nach den oben genannten Folgen eines höhe- ren Pulses steigt.35 Andersherum wird sich der Rhythmus des Herz- schlags auch dem Rhythmus der langsameren Musik anpassen/nicht so stark steigen. Folglich nimmt die Leistung bei Lauf B ab.
(3) Die Bewegungsabläufe werden mit dem Rhythmus der schnellen Mu- sik synchronisieren, sodass durch die Regelmäßigkeit und den Rhythmus die Koordination gesteigert wird, und die Bewegungsab- läufe effektiver ablaufen. Demnach ist zur Erbringung der gleichen Leistung weniger Energie nötig. Diese Hypothese wurde bereits beim Radfahren (ebenfalls eine zyklische Bewegungsart), durch einen ver- minderten Sauerstoffverbrauch nachgewiesen.36 Durch diese einge- sparte Energie kann die Leistung erhöht werden und somit können die Probanden mit der gleichen aufgewandten Energie eine höhere Geschwindigkeit erzielen.37
(4) Es kommt zu einer gesteigerten Frequenz der Bewegungsabläufe, indem sich der Rhythmus der Bewegung, dem der schnellen Musik anpasst,38 wodurch die Leistung der Testpersonen gesteigert wird.39
(5) Unter Einfluss der langsamen Musik verringert sich die Frequenz der Läufer, wodurch das Tempo der Läufer geringer als beim Kontrollver- such ist.
(6) Die mangelnde Ausdauer der unsportlichen Probanden wird durch den Effekt der Dissoziation verringert, indem die Empfindung der Müdigkeit ausgeblendet wird und diese somit ebenfalls unter Einfluss der schnelleren Musik eine bessere Leistung erbringen werden.
[...]
1 Vlg. Sporternährung - Grundlagen. www.ernaehrung.de (Zugriff 05.03.2017).
2 Vgl. ADERHOLD und WEIGELT 2012. S.21.
3 Vgl. Jogging: Mit Laufen gesund alt werden?. www.menshealth.de (Zugriff 8.04.17).
4 Aus Gründen der Vereinfachung wird ausschließlich die männliche Form verwen- det. Personen weiblichen wie männlichen Geschlechts sind darin gleichermaßen eingeschlossen.
5 Vgl. ADERHOLD und WEIGELT 2012. S.17-19.
6 Vgl. SPITZER 2014. S. 21-75.
7 HESSE 2003. S. 155.
8 HESSE 2003. S. 3.
9 Siehe Anhang S.I Abb.1.
10 Vgl. HESSE 2003. S. 8.
11 Vgl. SIEGMANN 2010. S. 11-13.
12 Siehe Anhang S.I Abbildung 2.
13 Siehe Anhang S.XIII Diagramm 18.
14 Vgl. Die Auswirkung von Musik auf ihre Laufleistung. www.runnersworld.de (Zu- griff 07.03.2017).
15 Siehe Anhang S.I Abbildung 2.
16 Vgl. Music in Sport and Exercise : An Update on Research and Application. http://thesportjournal.org (Zugriff 07.03.2017).
17 Ebd.
18 Siehe S. 4 Kapitel 3. Musik.
19 Vgl. Mit Taktik zum Ziel - Bewegungsplanung. www.dasgehirn.info (Zugriff 13.04.17).
20 Vgl. The psychologie of workout music. www.bbc.com (Zugriff13.04.17).
21 Vgl. Music in Sport and Exercise : An Update on Research and Application. http://thesportjournal.org (Zugriff 07.03.2017).
22 Siehe Seite 4 Kapitel 2.1.1 Leistungsbestimmende Faktoren.
23 Vgl. Nike+ Running Delivers New Ways to Motivate More Runners Through Mu- sic. http://news.nike.com (Zugriff 10.03.2017).
24 Vgl. Top 10 der Sportartikelhersteller: Umsatzstärkste Unternehmen weltweit. www.gevestor.de (Zugriff 10.03.2017).
25 Vgl. Bis zum Zusammenbruch. http://www.spiegel.de (a) (Zugriff 11.03.17) oder SIEGMANN 2010. S.44-47.
26 Eine Wiedergabeliste von Musiktiteln.
27 Siehe Anhang S.I Abbildung 1 Siehe Anhang S.II Playlist A.
28 Vgl. Der beste Laufbeat. www.fitforfun.de (Zugriff 10.04.17) oder Das beste Trai- ning gibt's bei 160 Beats pro Minute. www.spiegel.de (b) (Zugriff 10.04.17).
29 Maßeinheit für das Tempo der Musik „beats per minute“ (Schläge pro Minute).
30 Siehe Anhang S.I Abbildung 1 Siehe Anhang S.II Playlist B.
31 Im Folgenden aus Gründen der besseren Lesbarkeit: Kontrolllauf ohne Musik = Lauf K; Lauf mit Playlist A = Lauf A; Lauf mit Playlist B =Lauf B.
32 Vgl. ADERHOLD und WEIGELT 2012. S.13.
33 Vgl. Macht der Musik. www.planet-wissen.de (Zugriff 14.03.17).
34 Vgl. Adrenalin. de.wikipedia.org (Zugriff 14.03.17).
35 Vgl. HESSE 2003. S.31f.
36 Vgl. Music in Sport and Exercise : An Update on Research and Application. http://thesportjournal.org (Zugriff 11.03.2017).
37 Siehe S.6 Kapitel 3.3 Musik beim Laufen.
38 Vgl. Music in Sport and Exercise : An Update on Research and Application. http://thesportjournal.org (Zugriff 11.03.2017).
39 SIEGMANN 2010. S.48.
- Quote paper
- Moritz Reusser (Author), 2017, Beeinflussung der sportlichen Leistungsfähigkeit durch Musik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375107
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.