Gesundheitserziehung im Schulsport
In der aktuellen Diskussion über die Fitness der Kinder und Jugendlichen in Deutschland kommt heutzutage immer häufiger die schlechte Ernährung und der Mangel an sportlicher Betätigung derer ins Gespräch. Oft sind die Kinder nach der Schule allein zu Hause – wissen nichts mehr mit ihrer Zeit anzufangen. Das Versteckspielen im Freien wurde durch Computerspielen in der Wohnung, meist in Begleitung einer Tüte Chips oder Süßigkeiten ersetzt.
„Mehr als die Hälfte der Deutschen sind übergewichtig. Man hat die „Hauptschuldigen“ klar erkannt: Fast Food, weil hierin die Kombination zu fett und zu süß den Hauptanteil ausmacht, während pflanzliche Stoffe, Ballaststoffe und vor allem Mineralien zu kurz kommen. Besonders schlimm sind die neuesten Zahlen aus der Kinderheilkunde: jedes 4. Kind ist bereits übergewichtig, manche sprechen schon von einer höheren Anzahl. Das betrifft die Lebensumstände, die Geschmacksveränderung und die falsche Vorbildfunktion der Eltern. Kann man schlanke, sportliche Kinder erwarten, wenn die Eltern sich darum nicht kümmern und sich selbst in dem falschen Kreislauf befinden? Wie sollten übergewichtige Eltern ihre Kinder motivieren können, ein gesundes Leben zu führen.“1 Eben dieses erschreckende Ergebnis macht es notwendig, dass das Thema „Gesundheit“ mehr und mehr in die Schule getragen wird. Sicherlich ist es nicht Aufgabe der Schule, die Kinder vernünftig und gesund zu ernähren und sie zu Bewegung zu „verdonnern“, doch ist es ein erster oft entscheidender Schritt, (Denk-)Anstöße zum Thema zu geben.
1 Vgl. hierzu : http://www.mdr.de/hier-ab-vier/natuerlich-gesund/896090.html am 23. September 2004
Inhalt
1. Vorwort
2. Die Bedeutung mehrperspektivischen Unterrichtens
3. Erziehender Unterricht
4. Die sechste pädagogische Perspektive: Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
4.1. Schulsport und Gesundheitserziehung
4.2. Komponenten der Gesundheitserziehung
4.3. Schulsport und Gesundheitserziehung in der Grundschule
5. Fazit
1. Vorwort
In der aktuellen Diskussion über die Fitness der Kinder und Jugendlichen in Deutschland kommt heutzutage immer häufiger die schlechte Ernährung und der Mangel an sportlicher Betätigung derer ins Gespräch.
Oft sind die Kinder nach der Schule allein zu Hause – wissen nichts mehr mit ihrer Zeit anzufangen. Das Versteckspielen im Freien wurde durch Computerspielen in der Wohnung, meist in Begleitung einer Tüte Chips oder Süßigkeiten ersetzt.
„Mehr als die Hälfte der Deutschen sind übergewichtig. Man hat die „Hauptschuldigen“ klar erkannt: Fast Food, weil hierin die Kombination zu fett und zu süß den Hauptanteil ausmacht, während pflanzliche Stoffe, Ballaststoffe und vor allem Mineralien zu kurz kommen. Besonders schlimm sind die neuesten Zahlen aus der Kinderheilkunde: jedes 4. Kind ist bereits übergewichtig, manche sprechen schon von einer höheren Anzahl. Das betrifft die Lebensumstände, die Geschmacksveränderung und die falsche Vorbildfunktion der Eltern. Kann man schlanke, sportliche Kinder erwarten, wenn die Eltern sich darum nicht kümmern und sich selbst in dem falschen Kreislauf befinden? Wie sollten übergewichtige Eltern ihre Kinder motivieren können, ein gesundes Leben zu führen.“[1]
Eben dieses erschreckende Ergebnis macht es notwendig, dass das Thema „Gesundheit“ mehr und mehr in die Schule getragen wird. Sicherlich ist es nicht Aufgabe der Schule, die Kinder vernünftig und gesund zu ernähren und sie zu Bewegung zu „verdonnern“, doch ist es ein erster oft entscheidender Schritt, (Denk-)Anstöße zum Thema zu geben. Deshalb habe ich mich in meiner Arbeit mit dem Thema „Gesundheitserziehung im Schulsport“ befasst.
2. Die Bedeutung mehrperspektivischen Unterrichtens
Die Anforderungen an die Lehrer werden immer schwieriger. Sie müssen nicht, wie damals, nur „die Klasse“ berücksichtigen, heute spielen außer dem Individuum eines jeden Schülers/ einer jeden Schülerin, auch deren Familie und die Gesellschaft eine tragende Rolle. Um einen „guten Sportunterricht“ zu geben, muss der Lehrende verschiedene Kriterien berücksichtigen. Eins dieser Kriterien ist die Mehrperspektivität:
„Mehrperspektivität will Lernprozesse ermöglichen, die es erlauben, den eigenen, zunächst immer naiv und egozentrisch begrenzten Blick auf die Wirklichkeit zu überschreiten und neue Horizonte zu erschließen.“[2]
Ein mehrperspektivischer Sportunterricht ist, im Gegenteil zum fertigkeitsorientierten, ein Unterricht, in welchem mehrere Perspektiven auf den jeweiligen Inhalt bezogen zugelassen werden können. Hier ist nicht die Perspektive des Lehrer dominierend, auch andere dürfen eingebracht und gewechselt werden. Ein mögliches perspektivisches Modell des Sportunterrichts sind die „pädagogischen Perspektiven“ aus den Richtlinien und Lehrplänen Sport NRW:
- Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
- Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten
- Etwas wagen und verantworten
- Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
- Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
- Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
Mit der letzteren Perspektive werde ich mich, wie bereits angeführt, im nun folgenden Teil meiner Arbeit näher beschäftigen.
3. Erziehender Unterricht
Der erziehende Unterricht verbindet in stärkerem Maße Unterricht und Erziehung. Merkmale erziehenden Unterrichts sind nachstehende:
- Ganzheitlichkeit (Kopf, Herz, Hand)
- Fächerübergreifende Themen und Vermittlungswege
- Bemühung um Verständigung und Mitbestimmung
- Förderung eigenständigen Handels der Schüler
- Lehrkraft: rollenbewusst, kompetent und sensibel
- Durchdringung des gesamten Schullebens
Erzieherischer Schulsport geht einem Unterrichts- und einem Erziehungsauftrag nach. Die Lehrkraft soll den Schüler dazu befähigen autonom zu handeln und eigenständig zu entscheiden. Ein erziehender Schulsport sollte „die sinnhafte Auseinandersetzung mit der Sache auf grundlegende pädagogische Möglichkeiten“[3] beziehen.
Eine derartige Erziehung zur Handlungsfähigkeit im schulischen Rahmen des Sport beinhaltet das Unterteilen in pädagogische Aufgaben.
Hierbei stehen neben der von mir besprochenen Gesundheitserziehung auch Leistungserziehung, Sozialerziehung, Wahrnehmungserziehung, Ausdruckserziehung und Wagniserziehung.
4. Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
Die in Kapitel 1 dargestellte Problematik zwingt die Lehrer förmlich dazu im schulischen Rahmen zu handeln. Gerade in der Gesundheitserziehung spielt der Sportunterricht eine tragende Rolle. Sicherlich bietet diese Perspektive eines Unterrichts viele Möglichkeiten fächerübergreifend zu arbeiten.
„Gesundheitserziehung ist ein Aufgabengebiet, das in verschiedenen Fächern sowohl als übergreifendes Unterrichtsprinzip, als auch als Unterrichtsstoff angeboten werden sollte. Besonders geeignete Fächer sind dafür Biologie, Chemie, Hauswirtschaft, Sport, Sozialkunde, Deutsch und Religion. Auch im Rahmen von Projekten und Projektwochen lassen sich die Themen der Gesundheitserziehung fachübergreifend sehr gut bearbeiten.“[4]
[...]
[1] Vgl. hierzu : http://www.mdr.de/hier-ab-vier/natuerlich-gesund/896090.html am 23. September 2004
[2] Vgl. hierzu: Neumann, P.; Balz, E.: Mehrperspektivischer Sportunterricht: Orientierungen und Beispiele. Schorndorf: Hofmann, 2004. S. 22
[3] Balz, E.: Gesundheitserziehung im Schulsport: Grundlagen und Möglichkeiten einer diätetischen Praxis. Schorndorf: Hofmann, 1995. S. 127
[4] Vgl. hierzu:
http://www.bildung-mv.de/unterricht/faecheruebergreifend/gesundheitserziehung/gesundheit.html am 24. September 2004
- Quote paper
- Katrin Jünemann (Author), 2004, Gesundheitserziehung im Schulsport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37473
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