Diese Arbeit beschäftigt sich mit folgender Fragestellung: „Wie relevant ist Genderforschung für eine religionswissenschaftliche Darstellung von Religionen? Die Beantwortung dieser Leitfrage erfolgt anschließend anhand eines Beispiels.
Unterstützend zieht der Autor die Kritik von Rita Gross heran, die einen besonders wichtigen Aspekt hinsichtlich der Bedeutung der Auseinandersetzung mit Gender und Religion für unsere Gesellschaft veranschaulicht. Dieser bezieht sich nicht auf deren gemeinschaftliches und gesellschaftliches Leben in Beruf oder Alltag, sondern impliziert zudem die Bedeutsamkeit für das Individuum und seine Persönlichkeits- und Identitätsbildung. Die Arbeit wird durch eine Zusammenfassung und die Vorstellung entsprechender Schlussfolgerungen abgerundet.
Eine der Hauptquellen dieser Hausarbeit soll Hellers Werk aus 2010 „Frau. Gender. Queer - Gendertheoretische Ansätze in der Religionswissenschaft“ werden, welches sie gemeinsam mit Márcia Elisa Moser herausgab. Auch Texte von Susanne Lanwerd sind in diesem Buch vertreten. Um den Begriff „Gender“ im Zusammenhang mit Religion und Religionswissenschaft verstehen zu können, erfolgt im ersten Kapitel eine knappe Vorstellung der Historie und des Wandels dieses Begriffs bis zu seiner Funktion als Kategorie in der geisteswissenschaftlichen Forschung. Darauf folgt die Erläuterung des Prozesses der Aufnahme von genderorientierten Theorien in die Religionswissenschaft. Im darauffolgenden Kapitel werden die Perspektiven für die Kategorie Gender innerhalb der Religionswissenschaft in Theorie und Forschung behandelt. Aufgrund der Vielzahl von Ansätzen und Theorien wird eine Auswahl der dominantesten Beispiele vorgestellt.
Im Jahr 1970 fand die Kategorie „Gender“ erstmals Einzug in die Religionswissenschaft. Rita Gross ist als eine der Pionierinnen der genderorientierten Religionswissenschaft anzusehen. Mit ihrer Androzentrismuskritik lieferte sie der religionswissenschaftlichen Forschung einen erhellenden Einwand. Bei der Recherche zum Thema Genderforschung in der Religionswissenschaft ist darüber hinaus eine Auseinandersetzung mit den Texten der beiden Religionswissenschaftlerinnen Birgit Heller und Susanne Lanwerd unvermeidbar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Wandel von Geschlechterperspektiven in der Religionswissenschaft
- Aufnahme von Theorien der Genderforschung in die Religionswissenschaft
- Der aktuelle Forschungsstand und das Problemfeld
- Theorie- und Forschungsperspektiven für die Religionswissenschaft
- Das Gottesbild und die Relevanz der Genderforschung für die religionswissenschaftliche Darstellung von Religionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Entwicklung und Relevanz der Genderforschung in der Religionswissenschaft. Sie verfolgt das Ziel, die geschichtliche Entwicklung des Begriffs „Gender“ im Kontext der Religionswissenschaft zu beleuchten, die Aufnahme von Gendertheorien in die Religionswissenschaft zu betrachten und den aktuellen Forschungsstand mit seinen Herausforderungen zu erörtern. Darüber hinaus werden Theorie- und Forschungsperspektiven für die Religionswissenschaft beleuchtet, die sich mit Genderfragen befassen.
- Geschichtlicher Wandel des Begriffs „Gender“ in der Religionswissenschaft
- Aufnahme von Gendertheorien in die Religionswissenschaft
- Aktueller Forschungsstand und Herausforderungen in der Genderforschung der Religionswissenschaft
- Theorie- und Forschungsperspektiven für die Religionswissenschaft im Kontext von Gender
- Relevanz der Genderforschung für die Darstellung von Religionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Wandel des Begriffs „Gender“ in der Religionswissenschaft und geht auf die Entstehung des Begriffs, seine Entwicklung und seine Funktion als Kategorie in der Geisteswissenschaftlichen Forschung ein.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Aufnahme von Gendertheorien in die Religionswissenschaft und erläutert den Prozess der Einbindung genderorientierter Perspektiven in die Disziplin. Es werden dabei auch die kritischen Diskussionen und Herausforderungen dieser Einbindung beleuchtet.
- Das dritte Kapitel bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand der Genderforschung in der Religionswissenschaft. Es werden die wichtigsten Ergebnisse und Problemfelder dieser Forschungsrichtung dargestellt und diskutiert.
- Das vierte Kapitel widmet sich den Theorie- und Forschungsperspektiven für die Religionswissenschaft im Kontext von Gender. Es werden verschiedene Ansätze und Theorien vorgestellt, die innerhalb der Religionswissenschaft zur Analyse von Genderfragen genutzt werden.
- Das fünfte Kapitel untersucht die Relevanz der Genderforschung für die Darstellung von Religionen. Es wird die Frage erörtert, inwieweit die Berücksichtigung von Genderperspektiven für ein umfassendes Verständnis von Religionen notwendig ist.
Schlüsselwörter
Genderforschung, Religionswissenschaft, Androzentrismus, Geschlechterperspektiven, geschlechtsspezifische Religionsphänomene, Gendertheorien, historische Entwicklung, aktuelle Forschung, Darstellung von Religionen
- Quote paper
- Dominika Warmuth (Author), 2016, Die Relevanz der Genderforschung für die Religionswissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374724