Diese Ausarbeitung eines Referates behandelt die Geschichte der Großmächte im 2. Jahrtausend vor Christus. Hierbei wurden Texte verwendet, die sich in Geschenksverzeichnisse, mythologische Texte, Zeichenlisten und Schreibübungen teilen. Königsbriefe und die Korrespondenz zwischen den Großmächten und die Korrespondenz mit den syrischen Vasallen wurden ebenfalls herangezogen.
Neben rituellen, iuridischen und medizinischen Texten sind die politischen Korrespondenzen mit Ägypten, Babylon, Mitanni, Assur und den Vasallen von besonderer Bedeutung. Die Diplomatie des Vorderen Orients wird vom 16. bis 12. Jahrhundert in verschiedenen Kapiteln erläutert.
Inhaltsverzeichnis
I Grundlegendes
1. Quellen
2. Archive von Boghazköi
II. Geschichte der Großmächte im 2. Jahrtausend vor Christus
1. 16. Jahrhundert
2. 15. Jahrhundert
3. 14. Jahrhundert
4. 13. Jahrhundert
5. 12. Jahrhundert
III. Literaturverzeichnis
I Grundlegendes
1. Quellen
Die El-Amarna Briefe in akkadischer Sprache aus den Archiven von Hut-Aten, Herrschaftszeit Amneophis III. (1413-1377) und des IV. (1377-1361). Die Texte teilen sich in Geschenksverzeichnisse, mythologische Texte, Zeichenlisten und Schreibübungen, Königsbriefe, Korrespondenz zwischen den Großmächten (Ägypten versagt beim Karawanenschutz, Assurs Aufstieg, Verhältnis Hatti-Ägypten noch positiv, Ägypten-Mitanni) und die Korrespondenz mit den syrischen Vasallen.[1] Insgesamt 44 Briefe.
2. Archive von Boghazköi
Neben rituellen, iuridischen und medizinischen Texten sind die politischen Korrespondenzen mit Ägypten, Babylon, Mitanni, Assur und den Vasallen von besonderer Bedeutung.[2]
II. Geschichte der Großmächte im 2. Jahrtausend vor Christus
1. 16. Jahrhundert
In Anatolien entstand unter Hattusili I. das Hethitische Großreich das binnen kurzer Zeit seinen Einfluss nach Nordsyrien ausbreitete.[3] Ab 1550 vertrieb die 18. Dynastie unter Kamose und später seinem Bruder Amosis die Hyksos aus Ägypten und sicherte das Gebiet bis Scharuhen. Von Gaza bis Karkemis unterwarfen sich die syrischen Städte freiwillig Ägypten.[4] Amenophis I. engagierte sich militärisch ausschließlich in Nubien, in Syrien schient es ruhig gewesen zu sein. 1531 plünderte, Hattusilis I. Nachfolger, Mursili I. Babylon, wurde aber kurz darauf ermordet.
In den folgenden Jahrzehnten wurde das Hethiterreich auf das Umland von Hattusa beschränkt, blieb aber weiterhin als ein Großreich anerkannt.[5] Nach dem Zuge Mursilis I. übernahmen in Babylon die, im verlauf des vergangenen Jahrhunderts eingewanderten, Kassiten die Macht, folgten aber den alten mesopotamischen Traditionen.[6]
Nach dem Tode Musrilis I. verdrängte der unter unklaren Bedingungen entstandene Staat von Mitanni[7], vom Haburdreieck ausgehend, die Hethiter aus dem syrischen Raum, wobei bei den Hethitern vom Kampf mit den “Hurri-Leuten“ gesprochen wird.[8] Unter Suttarna I. begannen Mitanni den Ägyptern die nordsyrischen Städte abzuwerben. Dies führte zu Krieg mit Thutmosis I. der im Territorium von Karkemis am mittleren Euphrat scheinbar heftige Abwehrkämpfe führte.[9]
2. 15. Jahrhundert
Unter Hatschepsut kam das ägyptischen Engagement in Syrien zum erliegen und man wandte sich Punt und den Traditionen des Mittleren Reiches zu.[10] In dieser Zeit begann, mit dem um 1500 an die Macht gekommenen, Telepinu I. im Reich der Hethiter eine Phase der Konsolidierung.[11] Bevor Hatti aber wieder in Syrien aktiv werden konnte musste das zu Beginn des 15. Jh. Ebenbürtige, und mit Mitanni verbündete,[12] Kizzuwatna unter hethitischen Einfluss gebracht werden,[13] was endgültig erst unter Suppiluliuma I. gelingen sollte.[14] Daher war für Ägypten bedrohlicher, dass es, vermutlich unter König Parrattarnar, Mitanni gelang die syrischen Städte bis Megiddo unter Kontrolle zu bringen.[15] In dieser Situation übernahm Thutmosis III. die Macht, nach einem Putsch gegen Hatschepsut, und ging zur Rückeroberung Syriens über, wobei er in seinem 8. Feldzug sogar den Euphrat überschritt und ohne mitannsichen Widerstand bis Emar plünderte.[16]
Hierauf nahm Assur-sadunis, im 24. , 33. und 40. Jahr des Thutmosis III., diplomatischen Kontakt mit Ägypten auf,[17] da erst wieder Assur-nadin-ahhe II. diplomatische Aktionen zugeschrieben werden,[18] so ist anzunehmen, dass es kurz darauf unter mitannische Kontrolle gefallen war.[19] Die Großmächte waren, besonders in Syrien und Palästina, darum bemüht, zwischen sich und den anderen Großreichen, einen Gürtel aus Pufferstaaten anzulegen.[20]
In Syrien gingen die Kämpfe unter Pharao Amenophis II. und Saustatar von Mitanni weiter, wobei die Ägypter stetige Gebietsverluste hinnehmen mussten. Zu ersten Friedensbestrebungen kam es von Seiten Mitannis als Aleppo zu den Hethitern, die kurzzeitig Kizzuwatana eingegliedert und damit wieder Zugang nach Nordsyrien hatten, überlief, und sich die Hethiter nun anschickten in Syrien erneut Gebiete zu erobern. Als es Mitanni aber gelang Hattusili II. abzuwehren, bedurfte der, inzwischen an die Macht gekommene, Thutmosis IV. aller diplomatischen Kunstgriffe um Aratama I. von Mitanni zu einem Friedensschluss zu bewegen. Dieser wurde mit der Hochzeit mit einer mitannischen Prinzessin besiegelt.[21] Damals bildete bereits ungefähr die Linie Ugarit-Kadesch die Grenze zwischen den beiden Reichen![22] In der Folge nahm Assur wieder diplomatischen Kontakt mit Ägypten und anderen Staaten auf. Zwischen Ägypten und Mitanni verbesserten sich die Beziehungen so weit, dass Suttarna II. die Tür des Tempels der Istar von Nininve als Geschenk sandte, wie auch später sein Sohn Tusratta,[23] und seine Tochter Kiluhepa dem Amenophis III. zur Frau gab.[24]
3. 14. Jahrhundert
Nach dem Tode Suttarnas II. kam es in Mitanni zu Thronwirren und sein Sohn Tusratta gelangte an die Macht. Im Zuge dieser Wirren brach einerseits der Kontakt mit Ägypten ab, andererseits verbündete sich ein gewisser Artatama (II.) mit Suppiluliuma I. um den Thron in Mitanni zu erhalten.
Dieser erste Versuch Suppiluliumas I., der mit einer babylonischen Prinzessin verheiratet war,[25] Gebiete in Syrien zu erobern scheiterte nicht nur militärisch sondern, führte auch zur Wiederaufnahme der kurzzeitig abgebrochenen ägyptisch-mitannischen Beziehungen und der Heirat der Tochter des Tusratta, Taduhepa, mit Amenophis III.[26] Amenophis III. verlor zwar Rückhalt in Palästina unterhielt aber gute diplomatische Beziehungen zu den großen Mächten, wie die ablehnende Reaktion des Kurigalzu I. von Babylon auf die Bitte einiger palästinensischer Fürsten, sie bei einer Revolte gegen Ägypten zu unterstützen, zeigte.[27] Für seinen zweiten Versuch unternahm Suppiluliuma I. größere diplomatische Vorbereitungen, dabei spielte ihm in die Hände, dass in Syrien die Loyalität der Stadtstaaten zu Ägypten äußerst brüchig war.[28] Im König Abdi-Asirta von Amurru und dessen Söhnen, besonders dem ältesten Sohn, Azir, fand Suppiluliuma I. eifrige Verbündete für den kommenden Krieg gegen Ägypten. Zunächst wechselte aber auch Ugarit, als der Druck des mitannitreuen Nuhasses zu groß wurde, zu den Hethitern.[29]
Im Krieg Suppiluliumas I. gegen Amenophis IV. waren die Allianzen der syrischen Stadtfürsten einem ständigem Wechsel unterworfen.[30] In Mitanni veränderte die Ermordung des Tusratta und die Krönung des Artatama (II.) die politische Landschaft. Artatama II. und sein Sohn Suttarna III. brachen mit Suppiluliuma I. als dieser Sattiwaza, den Sohn des ermordeten Tusratta, bei sich aufnahm. Ob Assur sich, gemeinsam mit Alse, in dieser Situation wieder größere politische Freiheit verschafft hatte, oder sie bereits zuvor erhielt ist unklar. Jedenfalls erscheinen Assur und Alse im Vertrag Sattiwazas mit Supiluliuma als Bündnispartner von Atratama II. und Suttarna III..[31] Wie in diese Konstellation die Pfählung der mitannischen Edlen vor Taide unter Assur-uballit I. während des mitannischen Thronkrieges passt ist unklar.
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[1] C. Kühne: Die Chronologie der internationalen Korrespondenz von El-Amarna. Neukirchen, 1973, Alter Orient und Altes Testament. Veröffentlichungen zur Kultur und Geschichte des Alten Orients und des Alten Testamentes Band 17 S. 1-16; O. Schroedner: RIA (1933) S. 62-68 s.v. Briefe S. 66
[2] A. Ungnad: Keilschrifturkunden aus Boghazkoei. 1923 S. 68-70
[3] J. Klinger: Die Hethiter. München, 2007 S. 35-38
[4] W. Helck: Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v.Chr. Wiesbaden, 1971, 2. Auflage, Ägyptologische Abhandlungen Band 5 S. 113-115
[5] Klinger, 2007 S. 42
[6] J.A. Brinkmann: RIA 5 (1976-1980) S. 467 s.v. Kassiten
[7] G. Wilhelm: RIA 8 (1993-1997) S. 291 s.v. Mitan(n)i. A
[8] Wilhelm (1993-1997) S. 291
[9] Helck 1971 S. 116
[10] Helck 1971 S. 116
[11] Klinger, 2007 S. 42
[12] Wilhelm (1993-1997) S. 294
[13] Klinger, 2007 S. 48
[14] Hakim, 1987 S. 15-16
[15] Wilhelm (1993-1997) S. 293
[16] W. Mayer: Politik und Kriegskunst der Assyrer. Münster, 1995, Abhandlungen zur Literatur Alt-Syrien-Palästina und Mesopotamiens Band 9 S.174; Wilhelm (1993-1997) S. 293
[17] Mayer, 1995 S. 181
[18] Mayer, 1995 S. 183-184
[19] Helck, 1971 S. 167; Mayer, 1995 S. 173, S. 178
[20] Mayer, 1995 S. 179
[21] Helck, 1971 S. 163-164
[22] Wilhelm (1993-1997) S. 294
[23] Mayer, 1995 S. 177
[24] Helck, 1971 S. 167-168; Wilhelm (1993-1997) S. 294
[25] Klinger, 2007 S. 101
[26] Helck, 1971 S. 168
[27] Helck, 1971 S. 165
[28] Helck, 1971 S. 175
[29] Helck, 1971 S. 175
[30] Helck, 1971 S. 179
[31] A. Harrak: Assyria and Hanigalbat. A Historical Reconstruction of Bilateral Relations from the Middle of the Fourteenth to the End of the Twelfth Centuries B.C. Hildesheim, 1987, Texte und Studien zur Orientalistik Band 4 S. 15; E. F. Weidner: Politische Dokumente aus Kleinasien. Die Staatsverträge in akkadischer Sprache aus dem Archiv von Boghazköi. Zwei Teile in einem Band. Hildesheim, 1970 S. -57
- Citation du texte
- Winfried Kumpitsch (Auteur), 2015, Das Konzert der Großmächte. Die Diplomatie des Vorderen Orients vom 16. bis 12. Jahrhundert vor Christus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374204
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