Einleitung
Im Anschluß an das Seminar „Schreiben nach dem Holocaust“, möchte ich anlehnend an mein Referat einen Punkt herausgreifen und diesen analysieren.
In meiner Arbeit „Die Bedeutung des Judentums für Georges-Arthur Goldschmidt und die Frage der Identität“ wird es darum gehen, die Bedeutung des Judentums für Georges-Arthur Goldschmidt festzumachen. Ferner wird untersucht, inwiefern seine Erfahrungen mit dem Judentum seine Identität mit Deutschland und Frankreich bzw. mit der deutschen und der französischen Sprache beeinflußt haben. Zur Klärung dieser Problematik werden besonders seine größtenteils autobiographische Schrift, „Über die Flüsse“ (2001) (Original: La traversée des fleuves, 1999), und die Erzählungen „Die Absonderung“ (1991) und „Der unterbrochene Wald“ (1992) (Original.: La Forêt interrompue“, 1991) Beachtung finden; denn zum Werk Goldschmidts liegen abgesehen von den Werken Asholts keine übergreifenden Studien vor. Darüber hinaus werden Interviews mit Georges-Arthur Goldschmidt und Schriften aus seiner Hand zur Erreichung eines höchstmöglichen Grades an Authentizität hinzugezogen.
Zu Beginn der Arbeit werden ein paar Angaben zur Person Georges-Arthur Goldschmidts gemacht. Im Anschluß daran wird die Bedeutung des Judentums für die Familie Goldschmidt herausgearbeitet. Der Umgang der Eltern Goldschmidts und deren Vorfahren mit dem Judentum vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sowie das Verhältnis von dem Kind Georges-Arthur zu dem jüdischen Glauben werden hier dargestellt. Anschließend wird die Bedeutung des Judentums für die Überlebenden des Holocaust erläutert und insbesondere das Verhältnis Georges-Arthur Goldschmidts zum Glauben und zu Gott dargestellt. Ferner möchte ich das Verhältnis Georges-Arthur Goldschmidts zu Deutschland und zu Frankreich darstellen, da dieses mit seinem Glauben und den sich daraus während des Zweiten Weltkrieges ergebenden Konsequenzen zu erklären ist. Hierbei wird besonders sein Verhältnis zu der deutschen und der französischen Sprache eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Zur Person Georges-Arthur Goldschmidts
- 2. Das Judentum
- 2.1. Das Judentum im Elternhaus und den Generationen zuvor
- 2.2. Die Erfahrungen Georges-Arthur Goldschmidts mit dem Judentum während des Krieges
- 2.3. Die Bedeutung des Judentums nach dem Krieg
- 3. Verhältnis zu Deutschland und Frankreich und die Frage der Identität
- 4. Verhältnis zur deutschen und zur französischen Sprache
- 5. Goldschmidts Verhältnis zu Gott und zum Glauben
- 6. Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Judentums für Georges-Arthur Goldschmidt und wie seine jüdische Identität seine Beziehungen zu Deutschland und Frankreich, sowie seine Sprachidentität beeinflusst hat. Die Analyse basiert hauptsächlich auf Goldschmidts autobiographischen Schriften und Interviews.
- Die Rolle des Judentums in Goldschmidts Familie und dessen Wandel über Generationen.
- Goldschmidts Erfahrungen mit dem Judentum während des Holocausts.
- Die Entwicklung von Goldschmidts Identität im Kontext seiner Beziehungen zu Deutschland und Frankreich.
- Die Bedeutung von Sprache (Deutsch und Französisch) für seine Identitätsfindung.
- Goldschmidts Verhältnis zum Glauben und zu Gott.
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: die Bedeutung des Judentums für Georges-Arthur Goldschmidt und den Einfluss seiner Erfahrungen auf seine Identität im Verhältnis zu Deutschland und Frankreich. Sie kündigt die verwendeten Quellen an, hauptsächlich Goldschmidts autobiographische Schriften und Interviews, um einen hohen Grad an Authentizität zu gewährleisten.
1. Zur Person Georges-Arthur Goldschmidts: Dieses Kapitel bietet einen kurzen biographischen Überblick über Georges-Arthur Goldschmidt, einschließlich seines Geburtsortes, seiner wohlhabenden und weltoffenen jüdischen Familie, die bereits im 19. Jahrhundert zum Protestantismus konvertierte. Es beschreibt seine Kindheit, die Flucht vor den Nationalsozialisten und die traumatischen Erfahrungen im Internat in den Savoyen, inklusive körperlicher und sexueller Misshandlung. Der Tod seiner Mutter und die Deportation seines Vaters werden ebenfalls erwähnt. Seine Flucht in die Literatur wird als wichtiger Bewältigungsmechanismus dargestellt.
2. Das Judentum: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung des Judentums für die Familie Goldschmidt und insbesondere für Georges-Arthur Goldschmidt in drei Zeitabschnitten: vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es untersucht den Grad der religiösen Praxis in der Familie, die Abwendung vom traditionellen Judentum zugunsten der Assimilation in die deutsche Gesellschaft und die Folgen dieser Entscheidung angesichts des aufkommenden Antisemitismus.
2.1. Das Judentum im Elternhaus und den Generationen zuvor: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die familiäre Geschichte und den Umgang mit dem Judentum vor dem Zweiten Weltkrieg. Die liberale, zum Protestantismus konvertierte Familie hatte nur noch eine nominelle Verbindung zum Judentum, welche hauptsächlich als Herkunftsbezeichnung diente. Die starke Identifikation mit der deutschen Kultur und der Wunsch nach vollständiger Assimilation werden hervorgehoben. Die deutsche Sprache war die Muttersprache der Familie, und Jiddisch spielte keine Rolle.
2.2. Die Erfahrungen Georges-Arthur Goldschmidts mit dem Judentum während des Krieges: (Es wird angenommen, dass dieser Abschnitt die Erfahrungen während der Flucht und im Internat behandelt, die bereits in Kapitel 1 angerissen wurden, und im Kontext des Judentums interpretiert werden.)
2.3. Die Bedeutung des Judentums nach dem Krieg: (Es wird angenommen, dass dieser Abschnitt die Entwicklung der Beziehung Goldschmidts zum Judentum nach dem Krieg behandelt, basierend auf den zuvor dargestellten Erfahrungen.)
3. Verhältnis zu Deutschland und Frankreich und die Frage der Identität: Dieses Kapitel behandelt die komplexe Beziehung Goldschmidts zu Deutschland und Frankreich im Kontext seiner jüdischen Identität und den Erfahrungen während des Holocausts. Seine Identität wird als Ergebnis seiner Erfahrungen und des Umstands der doppelten Staatsbürgerschaft präsentiert.
4. Verhältnis zur deutschen und zur französischen Sprache: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der deutschen und französischen Sprache in Goldschmidts Leben und Identitätsfindung, und wie diese Sprachen mit seiner Beziehung zu Deutschland und Frankreich und seiner jüdischen Identität verbunden sind.
5. Goldschmidts Verhältnis zu Gott und zum Glauben: Dieses Kapitel analysiert Goldschmidts spirituelle Entwicklung und seine Beziehung zu Gott im Licht seiner Erfahrungen und seiner jüdischen Identität.
Schlüsselwörter
Georges-Arthur Goldschmidt, Judentum, Identität, Deutschland, Frankreich, Holocaust, Sprache, Assimilation, Autobiographie, Glaube, Trauma.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Georges-Arthur Goldschmidt: Judentum, Identität und die Beziehungen zu Deutschland und Frankreich"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Judentums für Georges-Arthur Goldschmidt und wie seine jüdische Identität seine Beziehungen zu Deutschland und Frankreich sowie seine Sprachidentität beeinflusst hat. Die Analyse basiert hauptsächlich auf Goldschmidts autobiographischen Schriften und Interviews.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Die Rolle des Judentums in Goldschmidts Familie und dessen Wandel über Generationen; Goldschmidts Erfahrungen mit dem Judentum während des Holocausts; Die Entwicklung von Goldschmidts Identität im Kontext seiner Beziehungen zu Deutschland und Frankreich; Die Bedeutung von Sprache (Deutsch und Französisch) für seine Identitätsfindung; Goldschmidts Verhältnis zum Glauben und zu Gott.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Zur Person Georges-Arthur Goldschmidts; Das Judentum (mit Unterkapiteln zum Judentum im Elternhaus, den Kriegserfahrungen und der Bedeutung des Judentums nach dem Krieg); Verhältnis zu Deutschland und Frankreich und die Frage der Identität; Verhältnis zur deutschen und zur französischen Sprache; Goldschmidts Verhältnis zu Gott und zum Glauben; Schlußwort.
Wie wird die Bedeutung des Judentums für Goldschmidt untersucht?
Die Bedeutung des Judentums wird in drei Zeitabschnitten analysiert: vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wird der Grad der religiösen Praxis in der Familie, die Abwendung vom traditionellen Judentum zugunsten der Assimilation in die deutsche Gesellschaft und die Folgen dieser Entscheidung angesichts des aufkommenden Antisemitismus untersucht.
Welche Rolle spielt die Sprache in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der deutschen und französischen Sprache in Goldschmidts Leben und Identitätsfindung und wie diese Sprachen mit seiner Beziehung zu Deutschland und Frankreich und seiner jüdischen Identität verbunden sind.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit basiert hauptsächlich auf Goldschmidts autobiographischen Schriften und Interviews, um einen hohen Grad an Authentizität zu gewährleisten.
Wie wird Goldschmidts Identität dargestellt?
Goldschmidts Identität wird als Ergebnis seiner Erfahrungen und des Umstands der doppelten Staatsbürgerschaft präsentiert. Seine komplexe Beziehung zu Deutschland und Frankreich im Kontext seiner jüdischen Identität und der Erfahrungen während des Holocausts wird ausführlich behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Georges-Arthur Goldschmidt, Judentum, Identität, Deutschland, Frankreich, Holocaust, Sprache, Assimilation, Autobiographie, Glaube, Trauma.
Welche Informationen enthält das Kapitel "Zur Person Georges-Arthur Goldschmidts"?
Dieses Kapitel bietet einen kurzen biographischen Überblick über Georges-Arthur Goldschmidt, einschließlich seines Geburtsortes, seiner wohlhabenden und weltoffenen jüdischen Familie, der Flucht vor den Nationalsozialisten und den traumatischen Erfahrungen im Internat in den Savoyen, inklusive körperlicher und sexueller Misshandlung. Der Tod seiner Mutter und die Deportation seines Vaters werden ebenfalls erwähnt. Seine Flucht in die Literatur wird als wichtiger Bewältigungsmechanismus dargestellt.
- Arbeit zitieren
- Julia Hansens (Autor:in), 2004, Die Bedeutung des Judentums für Georges-Arthur Goldschmidt und sein Verhältnis zu Deutschland und Frankreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37404