Mit Oswald Spengler (1880-1936) verbindet sich ein in seiner Tragweite nicht zu unterschätzender Fatalismus, der nach dem ersten Weltkrieg, vornehmlich in den Jahren 1919 bis 1924, in den gebildeten Schichten der Weimarer Republik eine breite Aufmerksamkeit erfuhr. Der "Untergang des Abendlandes", Spenglers großangelegte Untersuchung zur westlichen Kultur, war ein Bestseller, verfasst mit wissenschaftlichem Anspruch und darauf bedacht einen Entwicklungsgang nachzuzeichnen, der in seinen paralytischen Momenten nicht mehr zu stoppen sei. Dabei verstand man Spengler als einen düsteren Unheilspropheten, der er nach eigenem Ermessen weder war noch sein wollte. So war er, neben anderen bedeutenden Stichwortgebern, Repräsentant der „Konservativen Revolution“, einer Vereinigung rechtskonservativer Intellektueller, die konservatives Gedankengut mit revolutionärem Pathos zu vereinigen strebten und dabei den Nährboden für den Nationalsozialismus abgaben.
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- Niklas Sobotka (Author), 2015, Geschichtsphilosophie Oswald Spenglers. Kulturpessimismus und machtpolitischer Optimismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373741
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