In meiner Facharbeit beschäftige ich mich mit der Orientierung der Damenmode an der Männerwelt gestern und heute, wobei ich diese an mehreren Beispielen aufzeigen werde. Dabei wird der Verlauf der Damenmode nach dem Motto "Vom Rock zur Hose" unter emanzipierenden Aspekten dargestellt.
Gliederung
1.Einleitung
1.1 Persönliches Motiv
1.2 Definition des Themas
1.3 Aufbau und Beispiele
2. Hauptteil
2.1 Die Hose
2.1.1 Vergleich : Erste Modeannäherung
2.1.2 Der Hosenanzug
2.2 Die „maskuline Weiblichkeit“[1]
2.2.1 Coco Chanel
2.2.2 Vergleich: Anfang 20. Jahrhundert
2.3 Unisex-Stil
2.4 Ergebnisse der Umfrage
3. Schluss
3.1 Vergleich der Beispiele
3.2 Fazit
4. Anhang
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In meiner Facharbeit beschäftige ich mich mit der Orientierung der Damenmode an der Männerwelt gestern und heute, wobei ich diese an mehreren Beispielen zeigen werde.
1.1 Persönliches Motiv
Ich möchte mich mit diesem Thema auseinandersetzen, da die Annäherung der Damenmode an die Männerwelt immer ein sehr aktuelles Thema war. Man sieht zum Beispiel einen deutlichen Unterschied zwischen der Mode, die vor 100 Jahren getragen wurde und der heutigen. Diesen Unterschied möchte ich gerne herausarbeiten, um herauszufinden, warum Frauen sich überhaupt der Männermode annähern wollten.
1.2 Definition des Themas
Unter Damenmode verstehe ich die komplette Kleidung einer Frau. Dazu gehören auch Accessoires, Schmuck, Schuhe, Frisuren etc.
Mit der Orientierung an der Männerwelt ist die Anlehnung an eventuelle Männermode, oder auch der Männerarbeit gemeint. Die Emanzipation wird hierbei sicherlich auch eine Rolle spielen.
Das „gestern und heute“ möchte ich in Beispielen verdeutlichen. Ein Teil der Beispiele wird zeitlich ferner sein und ein anderer Teil näher.
Hierzu sollen Beispiele dienen, die jedem bekannt sind, allerdings nicht unbedingt als Orientierung der Damenmode an der Männerwelt benannt werden.
Um die Beispiele zu veranschaulichen, werde ich ein beispielhaftes Outfit aus der Damen- und Männermode aussuchen und dies dem modischen, politischen und ökonomischen Hintergrund der Zeit gegenüberstellen.
Um die jetzige Meinung einer großen Gruppe mit in meine Facharbeit miteinfließen zu lassen, habe ich eine Umfrage durchgeführt, die ich im weiteren Verlauf weiter ausführen werde.
1.3 Aufbau und Beispiele
Die oben bereits angesprochenen Beispiele möchte ich nun weiter definieren: Ich werde mit dem Beispiel der Hose beginnen, das wohl das berühmteste Beispiel für die Spiegelung der Emanzipation der Frau und ihre Annäherung an die Männerwelt, bezüglich der Mode, ist. Hierbei möchte ich einen geschlossenen Verlauf darstellen, da der „Streit“ um die Hose sich über mehrere Jahrhunderte hinstreckt.
Hierzu werde ich auch ein kleines Unterkapitel zum Hosenanzug anlegen. Fortfahren werde ich dann mit der „maskulinen Weiblichkeit“ in den Zwanziger Jahren, da dies ein unvergleichliches Beispiel für den „Kampf zwischen männlichem und weiblichem Prinzip (...)“[2] ist. Hier sieht man sehr deutlich, dass Mode als ein Zeichen genutzt wird, das ich im weiteren Verlauf weiter ausführen werde.
In den Zwanziger Jahren lebte auch die Stilikone Coco Chanel, die einen großen Anteil an der Vermännlichung der Damenkleidung hatte. Somit werde ich auch ein Kapitel über sie einschieben.
Um dann das „heute“ meines Themas zu bedienen, werde ich den Unisex-Stil des Einundzwanzigesten Jahrhunderts beschreiben.
Zum Schluss werde ich auf meine Umfrage zurückkommen und sie auswerten. Ich werde meine Beispiele zuerst nacheinander erläutern, indem ich erst einmal in das Thema einführe und dann einen Vergleich zwischen einem Damen- und Männeroutfit anstelle. In meiner Einführung versuche ich möglichst viele Faktoren einfließen zu lassen, wie zum Beispiel die Politik, Stellung der Frau (Emanzipation) und auch Stellung des Mannes in der Gesellschaft. Dabei versuche ich die Parallelen klarzumachen. Zum Ende werde ich die Beispiele von gestern und heute miteinander vergleichen, um Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zu erkennen und um ein Fazit ziehen zu können.
2. Hauptteil
2. 1 Die Hose
Die Hose tauchte das erste mal im Zusammenhang mit einer Frau im 15. Jahrhundert auf. Mehrere Stiche und Holzschnitte zeigen, wie eine Frau einem Mann die Hose vom Körper reißt oder sich ein Mann und eine Frau um eine Hose streiten.
Dieser „Streit“ hatte jedoch keinen Einfluss für die Bedeutung der Hose. Erst zu Zeiten der französischen Revolution war die Hose ein Symbol der Arbeiterklasse. Die Arbeiter trugen Kniebundhosen, was den Dritten Stand kennzeichnete. Als sie versuchten an politisches Mitspracherecht zu kommen, wollten sie ihre Gleichberechtigung zuerst äußerlich zeigen.[3]
Sie verbündeten sich zu der Gruppe „Sansculotte“, was soviel bedeutet wie „ohne Kniebundhosen“, also traten die Männer in normalen Stoffhosen auf. Dies war ein Zeichen für ihr Vorhaben, politisches Mitspracherecht zu erlangen, jedoch durfte sich die Frau nicht mit ihnen formatieren. Sie sollte weiterhin ausschließlich Hausfrau und Mutter sein und wurde bei jeglichen Versuchen, das Bürgerrecht oder andere Erfolge der Revolution für sich zu gewinnen, zurückgestoßen.
Das Auftreten der Frauen in Hosen während der Aufstände in Paris, um die Gleichheit zwischen ihnen und den Männern zu zeigen, brachte ihnen ein Gesetz ein, dass es ihnen verbot Hosen zu tragen- und das bis zum 31.09.2013. Erst jetzt wurde das Gesetz, das vor mehr als 200 Jahren verabschiedet wurde, als ungültig erklärt. Die Verfassung schrieb fest, dass „Jedwede Frau, die sich wie ein Mann zu kleiden wünscht, gehalten ist sich bei der Polizeipräfektur zu melden und eine Bewilligung zu beantragen, die nur aufgrund eines Zertifikats eines Beamten der Gesundheitsdienste angestellt werden kann.“[4]
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gesetzt etwas gelockert, denn nun durften Frauen eine Hose tragen, wenn sie „in der Hand einen Fahrradlenker oder Pferdezügel“[5] halte.
Die Debatte über die Frauenhose verbreitete sich über den ganzen Erdball bis hin nach Amerika. Dort wurden unzählige Grundsatzdebatten geführt, dessen Leitfigur Amelia Bloomer war. Sie entwarf zum Ende des 19. Jahrhundert ein Hosenkostüm, das aus einer knöchellangen, weiten Hose und einem darüber getragenen Kleid besteht. Diese Kombination wurde Bloomer-Kostüm genannt und erregte viel Aufsehen, auch in Europa.[6]
2.1.1 Vergleich: Erste Modeannäherung
Um die Annäherung der Damenmode an die der Männer klarer zu machen, werde ich das oben genannte Bloomer-Kostüm mit einem Männeroutfit aus dem Jahre 1852 vergleichen. Der Entwurf für das Bloomer-Kostüm stammt aus dem Jahr 1851.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[7] [8]
Das Bloomer-Kostüm besteht aus einer weiten Hose, die an den Knöcheln wieder eng gerafft wird. Das Kleid, das über der Hose angezogen wird, ähnelt mehr einem Mantel (durch den Kragen und die gekrempelten Ärmel), der bis zur Taille eng geschnitten ist und dann weit über die Hose bis zu den Knöcheln fällt.
Der abgebildete Mann trägt einen Mantel, beziehungsweise einen Umhang, der über den Knien endet. Darunter trägt er einen Anzug.
Die Annäherung des Damenoutfits an das des Mannes sieht man nicht nur an der Hose, sondern auch an dem Rest des Outfits. Vergleicht man das Bloomer Kostüm mit der Tageskleidung eines Mannes von 1852 so sieht man, dass zwischen dem Kleid der Frau und dem Mantel des Mannes viele Ähnlichkeiten bestehen, wie die Länge und das Volumen. Die Kragen beider Kleidungsstücke ähneln sich ebenfalls. Der Mantel des Mannes ist allerdings an der Taille nicht eng geschnitten so wie das Kleid. Betrachtet man die Schuhe, fällt auf, dass sowohl der Damen- als auch der Herrenschuh beide spitz zulaufen und einen kleinen Absatz haben.
Das Bloomer-Kostüm setzt ein Zeichen, indem es der Frau ermöglicht wird, Tätigkeiten wie Fahrradfahren, Reiten oder andere Sportarten auszuüben. Designer wie der Franzose Paul Poiret entwarfen Frauenhosen gegen den Widerstand der Männerwelt. Trotzdem ließ Poiret seine Models auf Pferderennbahnen in Hosen auftreten. Er provozierte mit den öffentlichen Auftritten seiner Models und den Kleiderentwürfen ohne Korsage, die zu seiner Zeit als modisch galten. Er gilt als der Befreier der Frau aus der Korsage und legte den Grundstein für spätere Designer wie Coco Chanel.
Frauen trieben immer mehr Sport und zogen dazu natürlich Sportmode an. Diese bestand meist aus einer langen, weiten Hose und einem kürzerem Oberteil. So wurde eine sporttreibende Frau in Hosen Anfang des Neunzehnten Jahrhunderts ein Alltagsbild.
Spätestes jetzt wurde das Gesetz des Hosenverbots für Frauen in Paris so gut wie ignoriert. Allerdings erreichte die Damenhose ihren Durchbruch erst in den Zwanziger Jahren durch die weitere Verbreitung des Frauensports sowie durch die neuen Jobs der Frauen im ersten Weltkrieg in Fabriken, in denen sie Hosen zum Arbeiten tragen mussten .[9]
Die Frauen trugen nun zwar Hosen, allerdings war es immer noch ein Symbol für Rebellion und (noch nicht erfolgter) Emanzipation.
[...]
[1] Buxbaum, Gerda: „Mode! Das 20. Jahrhundert “, Seite 32.
[2] Buxbaum, Gerda: „Mode! Das 20. Jahrhundert“, Seite 33. Coen, Sabine: „Der Kampf um die Hose“, siehe URL.
[3] Coen, Sabine: „Der Kampf um die Hose“, siehe URL.
[4] Erdmann, Nicola: „Pariserinnen dürfen endlich Hosen tragen“, siehe URL.
[5] ebenda
[6] a.a.O., Seite 5.
[7] Wikipedia: „Bloomers “, siehe URL.
[8] а Peacock, John: „Männermode-dasBildhandbuch“, Seite 61.
[9] a.a.O., Seite 5.
- Quote paper
- Annalena Bunte (Author), 2015, Die Orientierung der Damenmode an der Männerwelt gestern und heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373226
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