In dieser Arbeit soll am Beispiel Spaniens, der Schweiz und Brasiliens dargestellt werden, welche steuerlichen Folgen dem Arbeitnehmer bei Outbound-Entsendungen entstehen und welche Gestaltungsüberlegungen diesbezüglich bedacht werden können. Zur Verdeutlichung soll ein rechnerischer Vergleich bei Entsendungen in die jeweiligen Länder dienen. Anschließend wird auf finanzwissenschaftlichen Überlegungen hinsichtlich der gerechten Besteuerung bei Entsendungsfällen eingegangen.
Im Rahmen der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft agieren fortwährend mehr Unternehmen und Konzerne länderübergreifend. Grenzüberschreitende Personalentsendungen gewinnen für diese international handelnden Unternehmen an Bedeutung, da ein verstärkter Bedarf zum Austausch von Arbeitskräften entsteht, um eine effiziente Allokation des Personaleinsatzes zu gewähren. Eine Entsendung impliziert für den Arbeitnehmer verschiedene Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten. Der Entsandte beabsichtigt eine Erhöhung seines Nettoeinkommens, weil ihm wegen des Auslandseinsatzes ein Mehraufwand entsteht. Um diese Erwartungen erfüllen zu können, müssen die steuerlichen Handhabungen bei Personalentsendungen bedacht werden. Vordergründig müssen Maßnahmen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung betrachtet werden, um dieses Ziel erreichen zu können.
Die Arbeitnehmerentsendung ist ebenfalls für die beteiligten Staaten von Bedeutung, da diese bei Auslandseinsätzen hinsichtlich der Einkommensbesteuerung Regelungen treffen und daher die Zuordnung des Besteuerungsrechts bestimmen. Diese Regelungen wirken sich bei jeder Arbeitnehmerentsendung unterschiedlich aus.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsübersicht
- 1. Unbeschränkte Steuerpflicht
- 2. Beschränkte Steuerpflicht
- 3. Keine Steuerpflicht
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Grundlagen
- 1. Begriffe der internationalen Arbeitnehmerentsendung
- 1. Arbeitnehmer
- 2. Entsendung
- II. Einkommensteuerpflicht in Deutschland
- III. Entstehung von Doppelbesteuerung
- C. Entsendung nach Spanien, in die Schweiz und nach Brasilien
- I. Entsendung nach Spanien
- 1. Allgemeines
- 2. Ansässigkeit
- 3. Tätigkeitsstaatsprinzip
- 4. Besteuerungskompetenz des Ansässigkeitsstaates
- a) Ermittlung der Aufenthaltstage
- b) Arbeitslohnzahlung durch den Arbeitgeber
- c) Arbeitslohnzahlung zu Lasten einer Betriebsstätte des Arbeitgebers
- 5. Vermeidung der Doppelbesteuerung und Rückfallklauseln
- a) Freistellungsmethode unter Progressionsvorbehalt
- b) Rückfallklauseln
- II. Entsendung in die Schweiz
- 1. Allgemeines
- 2. Ansässigkeit
- a) Unbeschränkte Steuerpflicht als Anknüpfungsmoment
- b) Überdachende Besteuerung bei Doppelansässigkeit
- c) Wegzügler in die Schweiz
- d) Wohnsitzwechsel
- e) Nichtansässigkeits-Fiktion
- 3. Tätigkeitsstaatsprinzip
- 4. Besteuerungskompetenz des Ansässigkeitsstaats
- a) Ermittlung der Aufenthaltstage
- b) Arbeitslohnzahlung durch den Arbeitgeber
- c) Arbeitslohnzahlung zu Lasten einer Betriebsstätte des Arbeitgebers
- 5. Leitende Angestellte von Kapitalgesellschaften
- 6. Grenzgängerregelung
- a) Prinzipielles
- b) 60-Tage-Grenze
- aa) Kürzung der 60-Tage-Grenze
- bb) Arbeitgeberwechsel in der Schweiz
- c) Abzugsteuerberechtigung des Tätigkeitsstaates
- 7. Vermeidung der Doppelbesteuerung und Rückfallklauseln
- a) Freistellungsmethode unter Progressionsvorbehalt
- b) Rückfallklauseln
- III. Entsendung nach Brasilien
- 1. Allgemeines
- 2. Steuerpflicht in Brasilien
- 3. Unilaterale Methoden zur Vermeidung von Doppelbesteuerung
- a) Freistellungsmethode nach dem Auslandstätigkeitserlass
- aa) Voraussetzungen
- bb) Begünstigter Arbeitslohn
- cc) Freistellung unter Progressionsvorbehalt
- b) Anrechnungsmethode
- aa) Voraussetzungen
- bb) Berechnung
- cc) Auswirkungen
- c) Abzugsmethode
- aa) Voraussetzungen
- bb) Auswirkungen
- 4. Vergleich der Methoden
- IV. Rechnerischer Vergleich von Entsendungen nach Spanien, in die Schweiz und nach Brasilien
- 1. Berechnung bei einer Entsendung nach Spanien
- a) Höheres Einkommen in Deutschland
- b) Höheres Einkommen in Spanien
- 2. Berechnung bei einer Entsendung in die Schweiz
- a) Höheres Einkommen in Deutschland
- b) Höheres Einkommen in der Schweiz
- c) Keine Steuerpflicht in Deutschland
- 3. Berechnung bei einer Entsendung nach Brasilien
- a) ATE Höheres Einkommen in Deutschland
- b) ATE-Höheres Einkommen in Brasilien
- c) Anrechnungsmethode - Höheres Einkommen in Deutschland
- d) Anrechnungsmethode - Höheres Einkommen in Brasilien
- e) Abzugsmethode - Höheres Einkommen in Deutschland
- f) Abzugsmethode - Höheres Einkommen in Brasilien
- g) Keine Steuerpflicht in Deutschland
- 4. Konklusion der Ergebnisse
- V. Gestaltungsüberlegungen bei Entsendungen ins Ausland
- 1. Nutzung des internationalen Steuergefälles
- 2. Ansässigkeit des Arbeitnehmers
- 3. Zeitplanung der An- und Abreise
- 4. Zeitplanung der Gehaltszahlungen
- 5. Alternative Vergütungsformen
- a) Deferred compansation
- b) Zusatzleistungen und Sachbezüge
- 6. Grenzgänger bei einer Entsendung in die Schweiz
- 7. Methodenwahl bei einer Entsendung nach Brasilien
- D. Finanzwissenschaftliche Überlegungen
- 1. Gründe für Steuerpolitik und ihre Bedeutung hinsichtlich öffentlicher Güter
- II. Gerechte Besteuerung
- 1. Leistungsfähigkeitsprinzip
- 2. Äquivalenzprinzip
- III. Auswertung
- E. Schlussbetrachtung
- Anhangverzeichnis
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- 1. Kommentare
- 2. Lehrbücher, Handbücher, Dissertationen
- 3. Aufsätze in Fachzeitschriften
- Internetverzeichnis
- Ehrenwörtliche Erklärung
- Internationales Steuerrecht und Arbeitnehmerentsendungen
- Doppelbesteuerung und deren Vermeidung
- Steuerliche Behandlung von Entsendungen in verschiedene Länder (Spanien, Schweiz, Brasilien)
- Gestaltungsüberlegungen im internationalen Steuergefälle
- Finanzwissenschaftliche Aspekte der Steuerpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorthesis befasst sich mit der steuerlichen Behandlung von Arbeitnehmerentsendungen ins Ausland. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die verschiedenen Steuerpflichten und -regelungen in Deutschland, Spanien, der Schweiz und Brasilien im Kontext der Arbeitnehmerentsendung zu analysieren und zu vergleichen. Dabei wird besonders auf die Vermeidung von Doppelbesteuerung und die Gestaltungsmöglichkeiten im internationalen Steuergefälle eingegangen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im Anschluss werden die grundlegenden Begriffe der internationalen Arbeitnehmerentsendung sowie die Einkommensteuerpflicht in Deutschland definiert. Kapitel III analysiert die steuerliche Behandlung von Entsendungen nach Spanien, in die Schweiz und nach Brasilien im Detail. Dabei werden die jeweiligen Steuerpflichten, die Anknüpfungspunkte für die Besteuerung und die Methoden zur Vermeidung von Doppelbesteuerung untersucht. Kapitel IV führt einen rechnerischen Vergleich der Entsendungen in die drei Länder durch, um die Auswirkungen der verschiedenen Steuerregelungen auf die Steuerlast des Arbeitnehmers zu verdeutlichen. Kapitel V befasst sich mit Gestaltungsüberlegungen, die bei Entsendungen ins Ausland relevant sind, und geht auf die Nutzung des internationalen Steuergefälles, die Ansässigkeit des Arbeitnehmers, die Zeitplanung der An- und Abreise sowie alternative Vergütungsformen ein. Kapitel VI analysiert die finanziwissenschaftlichen Überlegungen, die im Zusammenhang mit der Steuerpolitik und der gerechten Besteuerung von Bedeutung sind. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung, die die Ergebnisse zusammenfasst und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des Themas gibt.
Schlüsselwörter
Arbeitnehmerentsendung, internationales Steuerrecht, Doppelbesteuerung, Freistellungsmethode, Anrechnungsmethode, Abzugsmethode, Spanien, Schweiz, Brasilien, Steuerpolitik, Leistungsfähigkeitsprinzip, Äquivalenzprinzip
- Quote paper
- Monja Wiebach (Author), 2013, Die steuerliche Behandlung von Arbeitnehmerentsendungen ins Ausland. Eine differenzierte Betrachtung am Beispiel Spaniens, der Schweiz und Brasiliens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373184