Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation, die auch Deutschland als Asyl gewährendes Land betrifft, gewinnt ein kompetenter Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen stark an Bedeutung. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass Schülerinnen und Schülern interkulturelle kommunikative Kompetenz2 (IKK) vermittelt wird, denn diese befähigt sie, sowohl über ihre eigene Kultur reflektieren zu können, als auch sich in fremde Gepflogenheiten, Traditionen und Verhaltensweisen hineindenken zu können. Diese Art der Reflexion ist Teil der Perspektivenwechsel, die beim Erwerb von interkultureller kommunikativer Kompetenz eine wichtige Rolle spielen.
Das oben genannte Hineindenken in andere Menschen und das Reflektieren über eigene und fremde Kulturen meint also Perspektivenwechsel und Perspektivenübernahme, welche sich in der Gesellschaft in Toleranz, Mitgefühl und Verständnis und somit in einem friedlichen Zusammenleben widerspiegeln. Obwohl IKK auch außerhalb des Lebensraumes Schule erworben werden kann, wird diese Arbeit sich auf den Englischunterricht, und in diesem Kontext auf die Verwendung von Lehrbüchern, beschränken. Heutige Lehrwerke sind nach den Vorgaben des europäischen Referenzrahmens konzipiert, das heißt, das Aneignen der Kompetenzen wie Sprechen, Schreiben, Sprachmittlung, usw. ist so aufgearbeitet, dass sie der Lehrkraft die Entwicklung von Unterrichtseinheiten und -Sequenzen erleichtern.
Da der europäische Referenzrahmen für das Fach Englisch an Gymnasien auch den Erwerb von Perspektivenwechseln im Kontext von IKK vorsieht, kann geschlussfolgert werden, dass die Lehrwerke Übungen und Aufgaben zur Förderung des Erwerbsprozesses von IKK beinhalten. Ob und inwiefern dies der Fall ist, soll mit Hilfe einer Lehrwerkanalyse ermittelt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, das vorliegende Lehrwerk auf sein Potenzial zur Vermittlung von IKK zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Interkulturelle kommunikative Kompetenz als Ziel des Fremdsprachenunterrichts
- Der Begriff Kultur und der Erwerb einer fremden Kultur im Unterricht
- Perspektivenwechsel und Fremdverstehen
- Entwicklung eines Kriterienrasters
- Lehrwerkanalyse
- Einführung in das Konzept des Lehrwerks
- Durchführung der Analyse
- Ergebnisse und Auswertung
- Ausblick auf Perspektiven zur Förderung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz in Lehrwerken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Lehrwerk „Context 21“ auf sein Potenzial zur Förderung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz im Englischunterricht der Sekundarstufe II. Die Untersuchung zielt darauf ab, die Möglichkeiten des Lehrwerks für die Entwicklung interkultureller Kompetenz bei Schülerinnen und Schülern zu analysieren und zu bewerten.
- Der Begriff der interkulturellen kommunikativen Kompetenz und ihre Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht
- Die Rolle von Kultur im Fremdsprachenunterricht und die Herausforderungen des Kulturlernens
- Perspektivenwechsel und Fremdverstehen als zentrale Elemente der interkulturellen kommunikativen Kompetenz
- Die Analyse des Lehrwerks „Context 21“ in Bezug auf seine Fähigkeit, interkulturelle kommunikative Kompetenz zu fördern
- Ausblick auf Perspektiven für die Förderung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz in Lehrwerken
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der interkulturellen kommunikativen Kompetenz (IKK) im Englischunterricht der Sekundarstufe II ein. Es beleuchtet die Relevanz von IKK vor dem Hintergrund der zunehmenden Migrationsbewegungen und der Bedeutung eines kompetenten Umgangs mit Menschen aus anderen Kulturen. Das Kapitel stellt dar, wie IKK Schülerinnen und Schülern befähigt, ihre eigene Kultur zu reflektieren und sich in fremde Gepflogenheiten, Traditionen und Verhaltensweisen hineindenken zu können.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der theoretischen Grundlage der interkulturellen kommunikativen Kompetenz. Es definiert den Begriff der IKK und erläutert seine Bedeutung als Ziel des Fremdsprachenunterrichts. Das Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte der IKK, wie die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, die Reflexion der eigenen Kultur und die Entwicklung von Perspektivenwechseln und Fremdverstehen.
Das dritte Kapitel beinhaltet eine Analyse des Lehrwerks „Context 21“. Es beschreibt das Konzept des Lehrwerks und die Methodik der durchgeführten Analyse. Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse und bewertet das Potenzial des Lehrwerks zur Förderung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz.
Schlüsselwörter
Interkulturelle kommunikative Kompetenz, Fremdsprachenunterricht, Lehrwerkanalyse, „Context 21“, Kulturlernen, Perspektivenwechsel, Fremdverstehen, Toleranz, Empathie, Identität.
- Citar trabajo
- Susann Doerschel (Autor), 2015, Die Förderung interkultureller kommunikativer Kompetenz im Englischunterricht der Sekundarstufe II. Eine Analyse des Lehrwerks "Context 21", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372962