Hesekiel ist der Name des dritten der sogenannten großen Propheten. Sein Name lautet Jechäzkhel und heißt soviel wie: Gott möge stärken, kräftigen. Dies ist ein passender Name für einen Propheten welcher die verschleppten Juden in Babel zu ermahnen und zu trösten hatte. Als Verfasser des Buches gibt sich Hesekiel, als Sohn des Busi in Kapitel 1, 1- 3 zu erkennen. An der Richtigkeit dieser Angabe lassen die namhaften Ausleger auch keinen Zweifel aufkommen. Busi war ein Priester im Land der Chaldäer und ein Nachkomme von Zadok, dem Priester und Eleasar, dem dritten Sohn Aarons. Busis Name kann mit Geringschätzung wiedergegeben werden. Aus welchem Grund er zu diesem zweifelhaften Namen gekommen ist bedarf jedoch einer genaueren Untersuchung. Dies bedeutet für uns, dass Hesekiel gleichzeitig Priester und Prophet im Auftrag Gottes war. Neben Mose und Samuel gab es nur zwei weitere Priester, die auch Propheten waren, nämlich Sacharja und Jeremia. Alle drei Propheten dienten entweder während oder nach der Gefangenschaft. Hesekiel zeigt in seiner Arbeit und seinem Schreiben ganz eindeutig die Spuren eines Priesters. Dies können wir beispielsweise an den Kenntnissen über die sakralrechtlichen Ordnungen und auch an der Sprache des Heiligkeitsgesetzes und der Priesterschaft erkennen. Seine Berufung zum Propheten bekam er in der babylonischen Gefangenschaft unter dem König Jojachin. Von den persönlichen Umständen des Propheten ist in dem Buch selber wenig zu finden. Wir wissen nur, dass Hesekiel verheiratet war und ein eigenes Haus (8,2) in Thel- Abib (3, 25) am Fluß Kebar (1,1) hatte. Dies liegt im heutigen Schatt en- Nil, einem schiffbaren Kanal in der Nähe Babylons, der in den Euphrat mündet. Weiter berichtet uns das Buch Hesekiel nicht von den Umständen des Propheten und verzichtet auf jede äußere Situationsbeschreibung die Hesekiel betreffen. Im Kommentar von Zimmerli fand ich noch folgende interessante Aussage.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitungsfragen für das Buch Hesekiel
1.1 Verfasser des Buches
1.2 Abfassungszeit des Buches
1.3 Abfassungsort des Buches
1.4 Empfänger des Buches
1.5 Kulturelle Situation
1.5.1 Die politische Situation:
1.5.2 Die religiöse Situation:
1.6 Intention des Autors
1.7 Thema des Buches
1.7.1 Die Herrschaft Gottes
1.7.2 Die Erkenntnis Gottes
1.7.3 Die Beweglichkeit Gottes
1.7.4 Die Freiheit Gottes
1.8 Stil des Buches
2. Bibliographie
1. Einleitungsfragen für das Buch Hesekiel
Hesekiel ist der Name des dritten der sogenannten großen Propheten. Sein Name lautet Jechäzkhel und heißt soviel wie: Gott möge stärken, kräftigen. Dies ist ein passender Name für einen Propheten welcher die verschleppten Juden in Babel zu ermahnen und zu trösten hatte.
1.1 Verfasser des Buches
Als Verfasser des Buches gibt sich Hesekiel, als Sohn des Busi in Kapitel 1, 1- 3 zu er-kennen. An der Richtigkeit dieser Angabe lassen die namhaften Ausleger auch keinen Zweifel aufkommen. Busi war ein Priester im Land der Chaldäer und ein Nachkomme von Zadok, dem Priester und Eleasar, dem dritten Sohn Aarons. Busis Name kann mit Geringschätzung wiedergegeben werden. Aus welchem Grund er zu diesem zweifelhaften Namen gekommen ist bedarf jedoch einer genaueren Untersuchung.
Dies bedeutet für uns, dass Hesekiel gleichzeitig Priester und Prophet im Auftrag Gottes war. Neben Mose und Samuel gab es nur zwei weitere Priester, die auch Propheten waren, nämlich Sacharja und Jeremia. Alle drei Propheten dienten entweder während oder nach der Gefangenschaft. Hesekiel zeigt in seiner Arbeit und seinem Schreiben ganz eindeutig die Spuren eines Priesters. Dies können wir beispielsweise an den Kenntnissen über die sakral- rechtlichen Ordnungen und auch an der Sprache des Heiligkeitsgesetzes und der Priesterschaft erkennen.[1]
Seine Berufung zum Propheten bekam er in der babylonischen Gefangenschaft unter dem König Jojachin. Von den persönlichen Umständen des Propheten ist in dem Buch selber wenig zu finden. Wir wissen nur, dass Hesekiel verheiratet war und ein eigenes Haus (8,2) in Thel- Abib (3, 25) am Fluß Kebar (1,1) hatte. Dies liegt im heutigen Schatt en- Nil, einem schiffbaren Kanal in der Nähe Babylons, der in den Euphrat mündet. Weiter berichtet uns das Buch Hesekiel nicht von den Umständen des Propheten und verzichtet auf jede äußere Situationsbeschreibung die Hesekiel betreffen. Im Kommentar von Zimmerli fand ich noch folgende interessante Aussage.
So spärlich die Andeutungen über des Propheten äußere Lebensumstände sind, so verwirrend bewegt ist, was von seinem Leben und Erleiden unter der göttlichen Botschaft berichtet wird. Die Elemente der Vision und der drastischen Zeichenhandlungen, von denen da voller wird die Rede sein müssen, wo die Formen der prophetischen Botschaft zur Sprache kommen, treten bei Ezechiel ungleich stärker heraus als bei den anderen großen Schriftpropheten. Das Klatschen in die Hände (6, 11; 21, 19), das Aufstampfen mit den Füßen (6, 11), die Durchführung von Handlungen, deren äußerer Vollzug oft nur schwer vorstellbar ist, und vor allem das dramatische Erleiden von Entrückung und Fernvision wie auch von körperlicher Gebundenheit und Redeunfähigkeit geben diesem Propheten eine Fremdheit des psychischen Erlebens, die immer wieder Anstoß erregt hat. (25)
Weiter können wir sagen, dass der Prophet als solcher unter den Verbannten anerkannt war und sie den Herrn durch ihn fragten (8, 2; 11, 25). Dies zeigt uns, dass die Lage unter den Weggeführten recht ruhig und geordnet war und sie nicht unter den äußeren Umständen zu leiden hatten (vgl. 1. 5. 1 Die politische Situation).
1.2 Abfassungszeit des Buches
Das Buch selber gibt uns Auskunft über den Zeitraum der Berufung und Wirkungszeit des Propheten. Es liegt daher nahe, dass es in den groben Rahmen zwischen der Berufung und der letzten Datierung niedergeschrieben wurde. Hesekiel wurde im fünften Jahr der Gefangenschaft des Königs Jojachins berufen. Dies war im Jahre 592 v. Chr. Die letzte Botschaft des Propheten erhalten wir aus dem 27. Jahr dieser Regierungszeit (597- 27) also im Jahr 570 v. Chr. Demnach kann gesagt werden, dass sein Prophetendienst wenigstens 23 Jahre andauerte.
Die kritische Meinung hingegen möchte hier eine andere Sicht der Dinge feststellen und so schreibt Cornill: “Sein (d. h. des Propheten) Buch ist nicht in einem Zuge auf der Studierstube niedergeschrieben, sondern eine allerdings von ihm selbst und nach einem grossartigen und kunstvollen Plane angelegte Sammlung, deren einzelne Stücke jedoch zu sehr unterschiedlichen Zeiten concipiert wurden“ (Zimmerli 5). Weiter gehen die Meinungen der kritischen Theologen soweit auseinander, dass der Prophet einerseits vorexilisch, dann wieder nachexilisch und schließlich sogar der hellenistischen Zeit angehören sollte.[2]
1.3 Abfassungsort des Buches
Über den Abfassungsort sind sich die meisten Ausleger relativ einig. Es wird davon ausgegangen, dass Hesekiel mit bei den Deportierten dabei war und aus diesem Grund auch sein Buch in Babylon geschrieben wurde.
1.4 Empfänger des Buches
Als Empfänger der prophetischen Aussagen und der Worte können die Bewohner von Israel aber auch die Deportierten genannt werden. Außerdem wendet Hesekiel Drohworte gegen die falschen Propheten an, welche die Hoffnung schüren wollten, dass die Knechtschaft unter den Babyloniern bald zu Ende sei. Gleichzeitig tröstet er die Deportierten welche sich fern von Jerusalem befanden.
Fohrer schreibt hierzu, dass Hesekiel sucht “mit einer unbedingten Unheilsankündigung die Hoffnungen und Ängste der Deportierten von der Existenz Jerusalems und des Tempels zu lösen, indem er das Vertrauen auf deren Unantastbarkeit und die baldige Wendung des Geschicks zerstört“ (447).
[...]
[1] vgl. Zimmerli, Walter. Biblischer Kommentar Altes Testament- 1. Teilband Ezechiel 1- 24. 2., verbesserte, durch ein Vorwort und einen Literaturnachtrag erweiterte Auflage, 1979. Neukirchen- Vluyn: Neukirchener, 1969. S. 24.
[2] vgl. LaSor, Hubbard, Busch. Das Alte Testament- Entstehung- Geschichte- Botschaft. Hrsg. und übersetzt von Helmuth Egelkraut. 3. Auflage 1992. Giessen; Basel: Brunnen Verlag Gießen, 1989. S. 545
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- Marco Rothenhöfer (Author), 2004, Einleitungsfragen Hesekiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37284
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