Fast jeder kennt ihn, viele waren schon dort. Dauernd in den Medien und niemals stillstehend: Der Kontinent Amerika. Es besteht auf den ersten Blick kein Zweifel, dass es Amerika gibt.
Doch kann man beweisen, dass es Amerika wirklich gibt? Eine mögliche Antwort ist: "Klar, da bin ich doch selber schon gewesen." Aber ist das schon ein Beweis der Existenz? Der Frage, ob man es beweisen kann, werde ich im folgenden Text auf den Grund gehen.
Fast jeder kennt ihn, viele waren schon dort. Dauernd in den Medien und niemals stillstehend. Der Kontinent Amerika. Es besteht auf den ersten Blick kein Zweifel, dass es Amerika gibt.
Doch kann man beweisen, dass es Amerika wirklich gibt? Eine mögliche Antwort ist: „Klar, da bin ich doch selber schon gewesen.“ Aber ist das schon ein Beweis der Existenz? Der Frage nach dem, ob man es beweisen kann, werde ich im folgenden Text auf den Grund gehen.
Zunächst möchte ich den Schlüsselbegriff Amerika definieren.
„Er will zu den legendären Reichtümern Asiens - und kommt in Amerika an: 1492 entdeckt Christoph Kolumbus die "Neue Welt".“[1] Ein Kontinent der vielfältiger nicht sein kann. Er besteht aus den Teilen Nord-, Zentral- und Südamerika.[2] Auf ihm leben mittlerweile mehrere hundert Millionen Menschen.[3]
Nun stellt sich noch die Frage des zweiten Schlüsselbegriffs. Was ist ein Beweis? Der Duden formuliert dies folgendermaßen: „Es ist ein Nachweis dafür, dass etwas zu Recht behauptet oder angenommen wird. Außerdem ist mit einem Beweis die Gesamtheit von bestätigenden Umständen, ein Sachverhalt oder auch eine Schlussfolgerungen gemeint. Außerdem kann es ein sichtbarer Ausdruck von etwas sein oder ein Zeichen, das etwas offenbar macht.“[4]
Das erste Argument, welches ich anbringen möchte, beschäftigt sich mit der negativen Antwort auf die Frage, ob man nachweisen kann, dass es Amerika wirklich gibt.
Schaut man auf den Empirismus sollte man Erfahrungen machen, um zur Erkenntnis zu gelangen. Wenn ich aber noch nie in Amerika war, oder mit meinen Sinnen etwas wahrgenommen habe, was Amerika sein soll, dann kann ich nicht beweisen, dass es Amerika gibt.
„Für die Erweiterung unserer Erkenntnis spielt die Bezeichnung der Dinge eine Rolle…“[5] Ein anderes Beispiel ist, dass die Möglichkeit besteht, dass Amerika gar nicht Amerika ist, sondern etwas anderes. Es könnte ein Stück Land sein, welches die Menschen Amerika nennen. Wiederum Andere nennen es anders. Dies ist ein Problem der Definition. Es müsste somit eine allgemein gültige Sprache geben, die definiert, was genau Amerika ist. Um dies zu verdeutlichen kann man verschiedene Stämme des Kontinents nennen wie die Azteken, Indianer oder Eskimos. Diese Stämme bezeichnen ihre Heimat möglicherweise anders als viele andere Menschen es tun und somit wird nicht mehr von demselben gesprochen. Das heißt, durch unsere Sprache können wir nicht nachweisen, dass es Amerika gibt.
Bezieht man sich auf den Rationalismus, so entsteht Erfahrung durch Vernunft. Dass es Amerika gibt kann man aber nicht zweifelsfrei nachweisen und damit sagt die Vernunft, dass man nicht beweisen kann, dass es Amerika gibt.
Die Annahme, dass es den Kontinent geben könnte, ist womöglich eine Überstürzung. Es wird von den Medien viel über Amerika berichtet und erzählt, aber dies könnte eine Hinnahme der Autorität sein. Das würde bedeuten, dass uns erzählt wird, es gibt den Kontinent. Auch dies ist kein Beweis für die Existenz Amerikas.
Schon Augustinus sagte: „ cogito ergo sum – Ich denke, also bin ich.“[6] Durch diese Aussage weiß ich, dass ich existiere. Wendet man diese Aussage auf den Beweis der Existenz Amerikas an, wird man schnell scheitern. Ich weiß somit nicht, ob es Amerika wirklich gibt oder nicht. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Existenz Amerikas nicht evident ist.
Dies sind einige Beispiele, um zu verdeutlichen, dass der ausreichende Beweis des Kontinents Amerika nicht möglich ist.
Meiner Meinung nach widerspricht sich dies mit der Realität. Ich denke, dass wenn man in Amerika war, beweisen kann, dass es den Kontinent gibt. „Empirismus, die Lehre, daß alle gültige Erkenntnis auf Erfahrung, bes. auf Beobachtungen und Experimenten gegründet ist…“[7] Durch den Empirismus wird gezeigt, dass man durch die Sinne Erfahrungen macht und somit ist eine gültige Erkenntnis durch die Erfahrung, die man mit dem Kontinent gemacht hat, nachgewiesen.
Die zweite Position beantwortet die Frage „Kann man beweisen, dass es Amerika wirklich gibt?“ mit einem „Ja!“
Wie schon erwähnt sagt der Empirismus aus, dass Beweise durch die Sinne gebildet werden. Ich nehme mich als Beispiel. Vor vier Jahren bin ich in die USA geflogen und habe dort für vier Wochen gelebt. Das heißt, dass ich mit meinen Sinnen Amerika wahrgenommen habe. Ich habe viel von dem Land gesehen, habe z.B. die Menschen sprechen gehört und habe den Boden unter meinen Füßen gespürt.
„Vernunft ist ein Werkzeug, jedoch nicht die Grundlage aus der sich Erkenntnis ausbaut. Nichts kann im Verstand sein, was nicht zuvor in den Sinnen war.“[8] Der Empirismus schreitet induktiv fort. Das heißt, dass man vom Besonderen zum Allgemeinen zur Erkenntnis gelangt. In der Praxis funktioniert es wie folgt, dass ich erst die Erfahrung mache, mein Verstand diese darauf filtert und danach gelange ich zur Erkenntnis.
Dadurch, dass ich viele verschiedene Dinge in Amerika mit meinen Sinnen wahrgenommen habe, sind diese in meinem Verstand. Der Rationalismus verdeutlicht dieses. „Erfahrungen sind notwendig, aber ohne den Filter des Verstandes, ohne dessen Vermögen, dieses Material kritisch zu prüfen und aufeinander zu beziehen, wäre Erfahrungserkenntnis gar nicht möglich.“[9] Ich habe Erfahrungen in Amerika gemacht und mein Verstand hat diese gefiltert sowie kritisch geprüft. Daraus folgt die Erkenntnis der Existenz Amerikas.
„Die Methode des Rationalismus besteht im Zweifel an Autoritäten, Überlieferungen und Wahrnehmungen, in einer Analyse der Denkinhalte, ausgerichtet auf eine Freilegung der einfachsten Begriffe und allgemeinsten Prinzipien, um hierauf gesichertes Wissen bauen zu können…“[10] Dieses Zitat verdeutlich, dass der Rationalismus deduktiv vorgeht, um zur Erkenntnis zu gelangen. Das heißt die Erkenntnis wird vom Allgemeinen zum Besonderen gebildet. Durch diese Methode erlange ich gesichertes Wissen. Auf Amerika bezogen bedeutet dies, dass durch meine Erfahrungen, welche ich durch meine Sinne wahrnehme und durch das Prüfen meines Verstandes, ich zu gesicherten Wissen gelange. Daraus folgt, dass Amerika existiert.
Aus diesen Beispielen lässt sich schließen, dass es Amerika geben muss, denn ansonsten müsste an der Existenz von allem gezweifelt werden. Der Beweis, dass es Amerika gibt wird durch unsere Sinne und unseren Verstand belegt.
Ich komme zu dem Entschluss, dass ich die Frage „Kann man beweisen, dass es Amerika wirklich gibt?“ mit einem „Ja“ beantworte. Die Sinne zeigen, dass es Amerika gibt. Die Vertreter des Empirismus, zum Beispiel Hume und Locke, sagen, dass Erkenntnis durch die Sinne entsteht. Der Empirismus macht deutlich, dass Amerika existiert. Auch Descartes, als Vertreter des Rationalismus, trägt einen Teil dazu bei, um nachvollziehen zu können, dass es Amerika gibt. Er sagt, dass der Verstand eine Komponente ist, um zur Erkenntnis zu gelangen. "Was auch immer genannt wird, muss vorhanden sein. Nennen wir es das Axiom der Existenz."[11] Dieses Zitat von John Searle verdeutlicht, dass was auch immer genannt wird, existieren muss, so wie auch Amerika.
Quellenverzeichnis
- Hans Poser, Rene Descartes Eine Einführung, Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2003
- John Searle, Sprechakte: Ein sprachphilosophischer Essay. Aus dem Englischen von R. u. R. Wiggershaus. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1971.
- A. Kruger, S. Sue Coopsey, M. Greenwood, F.K. Jones, J. Pickford, H. Clough, C. Denton, D. Murell, Das Ravensburger Schülerlexikon, Ravensburger Buchverlag Otto Meier GmbH, 1999 S.280 - 292
- [1] John Locke, Versuch über den menschlichen Verstand Band II: Buch II und IV, 3. Auflage, Meiner, Hamburg, 1988 Lexikonartikel:
- Dtv-Lexikon Band 5, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH &Co. KG, München, 1971, S.97
- http://www.planet-wissen.de/laender_leute/usa/entdeckung_amerikas/index.jsp, Katharina Beckmann, (24.12.11)
- http://www.duden.de/rechtschreibung/Amerika#Bedeutung1a ( 24.12.11)
- http://www.duden.de/rechtschreibung/Beweis (24.12.11)
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[1] http://www.planet-wissen.de/laender_leute/usa/entdeckung_amerikas/index.jsp, Katharina Beckmann, Stand vom 01.06.2009 , Zugriff am 24.12.11
[2] http://www.duden.de/rechtschreibung/Amerika#Bedeutung1a Zugriff am 24.12.11
[3] A. Kruger, S. Sue Coopsey, M. Greenwood, F.K. Jones, J. Pickford, H. Clough, C. Denton, D. Murell, Das Ravensburger Schülerlexikon, Ravensburger Buchverlag Otto Meier GmbH, 1999 S.280 - 292
[4] http://www.duden.de/rechtschreibung/Beweis 24.12.11
[5] John Locke, Versuch über den menschlichen Verstand Band II: Buch II und IV, 3. Auflage, Meiner, Hamburg, 1988
[6] Hans Poser, Rene Descartes Eine Einführung, Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2003
[7] Dtv-Lexikon Band 5, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH &Co. KG, München, 1971, S.97
[8] Hans Poser, Rene Descartes Eine Einführung, Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2003
[9] Hans Poser, Rene Descartes Eine Einführung, Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2003
[10] Hans Poser, Rene Descartes Eine Einführung, Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2003, S. 14
[11] John Searle, Sprechakte: Ein sprachphilosophischer Essay. Aus dem Englischen von R. u. R. Wiggershaus. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1971.
- Citation du texte
- Anonyme,, 2012, Existiert Amerika? Versuch eines philosophischen Beweises, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372459