Ein Zeichen für Fundamentalisten im allgemeinen ist unter anderem, die reaktionäre Art und Weise, wie sie gegen die Zeichen der Aufklärung und der modernen Zeit vorgehen, sodass gesagt werden kann, dass der Fundamentalismus durchaus auch durch selbstgefällige Einstellung der Aufklärung entstanden ist. Das Bild der Aufklärung, von einer Vernunftbetonten Welt, in der die Religion kaum noch bzw. keinen Platz mehr haben würde, hat durchaus religiöse Eiferer mobilisiert, die alles das, was in ihren Augen dieser neuen „religionsfreien“ Bewegung Vorschub leistet zu bekämpfen, nicht indem man sich zurückzieht, sondern indem man die eigenen Mittel der modernen Zeit nutzt, um sie zu besiegen.
Eine Besonderheit stellt dabei der jüdische Fundamentalismus dar, wenn man von „religiös- zionistischen“ Strömungen spricht. Erst durch die säkulare Bewegung des Zionismus, zur Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jh. konnten sich die Juden emanzipieren und begannen wieder in der Diaspora an den Gesellschaften, die sie umgaben mitzuwirken, letztendlich natürlich mit dem Ziel, einen eigenen jüdischen Staat gründen zu können. Aus dieser, der Aufklärung entstammenden Bewegung, sollte sich durch religiösen Einfluss auch bedeutende jüdische Fundamentalisten entwickeln, die bis heute im Nah-Ost- Konflikt eine bedeutende Rolle spielen. Natürlich ist ihnen ein weltlicher, säkularer Staat ebenso ein Dorn im Auge, wie anderen Fundamentalisten in der restlichen Welt auch, ohne den Zionismus allerdings, würde es sie so nicht geben. Die wichtigste und einflussreichste Gruppe unter diesen Fundamentalisten sind die „Gusch Emunim“, um die es in dieser Arbeit gehen soll. Natürlich sind sie nur eine von mehreren Gruppen, die auf radikale Weise versuchen, Einfluss auf die israelische Gesellschaft zu nehme, um aber den Rahmen der nicht zu sprengen, kann ich nicht auf alle fundamentalistischen Zweige in Israel eingehen und muss die Ultraorthodoxie völlig außen vor lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Zionismus
- Die Haskala
- Theodor Herzl
- Der religiöse Zionismus
- Rav Abraham Isaac Ha-Hohen Kuk
- Die Gusch Emunim
- Radikalisierung und der Beginn des Terrors
- Die Gusch Emunim nach 1984
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Geschichte und Ideologie der Gusch Emunim, einer einflussreichen jüdischen Fundamentalistengruppe in Israel. Die Arbeit untersucht die Entstehung der Gusch Emunim im Kontext des religiösen Zionismus und beleuchtet die Rolle der Gruppe im israelisch-palästinensischen Konflikt.
- Die Entstehung des religiösen Zionismus
- Die Ideologie der Gusch Emunim
- Die Rolle der Gusch Emunim im israelisch-palästinensischen Konflikt
- Die Radikalisierung und der Einfluss der Gusch Emunim auf die israelische Gesellschaft
- Die Zukunft der Gusch Emunim
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des jüdischen Fundamentalismus ein und skizziert den Kontext der Gusch Emunim. Sie stellt die Rolle des Zionismus als Grundlage für den religiösen Fundamentalismus dar und hebt die Besonderheiten des jüdischen Fundamentalismus im Vergleich zu anderen Formen des Fundamentalismus hervor.
- Der Zionismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge des Zionismus als säkularer Bewegung im späten 19. Jahrhundert. Es beschreibt die historischen und politischen Beweggründe für die Entstehung des Zionismus sowie wichtige Akteure wie Leo Pinsker und Theodor Herzl.
- Die Haskala: Dieses Kapitel behandelt die jüdische Aufklärung, die Haskala, als wesentliche Vorstufe für den Zionismus. Es beleuchtet die Ideen der Haskala und ihre Auswirkungen auf das jüdische Selbstverständnis.
- Theodor Herzl: Dieses Kapitel widmet sich dem prominentesten Vertreter des Zionismus, Theodor Herzl. Es beschreibt sein Werk, seine Motivationen und seine Bedeutung für die Gründung des Staates Israel.
- Der religiöse Zionismus: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung des religiösen Zionismus und dessen Bedeutung für die Gusch Emunim. Es stellt die Hauptvertreter des religiösen Zionismus vor und beleuchtet die unterschiedlichen Strömungen innerhalb dieser Bewegung.
- Rav Abraham Isaac Ha-Hohen Kuk: Dieses Kapitel beleuchtet das Leben und Werk von Rav Abraham Isaac Ha-Hohen Kuk, einem wichtigen Vertreter des religiösen Zionismus. Es analysiert seine Ideen und seinen Einfluss auf die Entwicklung der Gusch Emunim.
- Die Gusch Emunim: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung, Ideologie und Praxis der Gusch Emunim. Es beleuchtet die wichtigsten Ziele und Motivationen der Gruppe sowie ihre Rolle im israelisch-palästinensischen Konflikt.
- Radikalisierung und der Beginn des Terrors: Dieses Kapitel analysiert die Radikalisierung der Gusch Emunim und die Entstehung von Terrorakten. Es untersucht die Ursachen für diese Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die israelische Gesellschaft.
- Die Gusch Emunim nach 1984: Dieses Kapitel betrachtet die Gusch Emunim nach dem Jahr 1984 und untersucht die Veränderungen und Entwicklungen innerhalb der Gruppe.
Schlüsselwörter
Jüdischer Fundamentalismus, Gusch Emunim, Religiöser Zionismus, Israelisch-Palästinensischer Konflikt, Haskala, Theodor Herzl, Terrorismus, Siedlungsbewegung, Zionismus, Radikalisierung.
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- Marko Tomasini (Autor), 2004, Das Reich Daniel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37232