Diese Arbeit befasst sich mit der Untersuchung von weiblichen Lebenskonzepten in ausgewählten Erzähltexten des frühen 20. Jahrhunderts. Auf der Basis von Bourdieus Konzept männlicher Herrschaft soll untersucht werden, in wie weit in der weiblichen Person angelegte (ggf. sexuelle) Potentiale in den Erzählungen aus dieser Zeit realisiert werden und welche textuelle Bewertung diese erfahren. Wie viel Abweichung von bestehenden männlich bestimmten Geschlechternormen lassen die Texte zu? Wie weit werden die Grenzen stilisierter Weiblichkeit aufgebrochen – sofern so etwas überhaupt stattfindet?
Als Analysegegenstand werden zwei Werke des entsprechenden Literatursystems gewählt, anhand derer im Text vorkommende Entwürfe weiblicher Lebens-(führung) vor der Folie der geschlechtlichen Machtrelationen im Sinne Bourdieus untersucht werden sollen. Als Grundlage wurde hierzu u.a. Frau Berta Garlan von Arthur Schnitzler aus dem Jahr 1901 gewählt. Die weibliche Hauptfigur Berta Garlan sieht sich nicht nur einer Konfrontation mit aufkommenden sexuellen Wünschen, sondern ebenfalls einer sich steigernden Kollision mit den männlich dominierten Normen gegenüber. Mit der Erkenntnis, dass ein Mann „alles“ mit ihr machen könne, was dieser eben möchte, scheint sie sich der männlichen Herrschaft zu fügen. Dem wird mit u.a. Ute Ende die scheinbar selbstbewusste weibliche Hauptfigur aus Heinrich Manns Erzählung Jagd nach Liebe aus dem Jahr 1904 gegenübergestellt. Ihre Lebenseinstellung „‚Ich werd [sic!] alles, was ich will. Und geben will ich nichts‘“, (JL 44) steht diametral gegen die normativ vorgezeichneten Lebensentwürfe einer Frau jener Epoche und zeigt Tendenzen einer kategorischen Weigerung gegen männliche Machtausübung im Sinne Bourdieus. Beide Frauen, so soll hier vorgegriffen werden, befinden sich im Stadium eines reduzierten Lebens unterschiedlicher Ausprägung oder sehen sich in der Gefahr in ein solches Lebensmuster gedrängt zu werden. Es soll untersucht werden, ob die Begründung dieses Status´ in der Ausübung männlicher Macht liegt und eine Überwindung des ursprünglichen Lebens gleichzeitig mit einer Dominanzverschiebung zugunsten der Frau stattfindet. Es soll herausgearbeitet werden, ob und in wie weit eine restriktiv textuelle Bewertung von normabweichender Lebensführung weiblicher Figuren vorgenommen wird, oder in den Texten Konzeptionen vorliegen, welche außerhalb der festen Grenzen von Weiblichkeit erfolgreich gegen die Männlichkeit Bestand haben.
Gliederung
1. Hinführung
1.1. Vorgehensweise und Methode
1.2. Stand der Forschung
1.3. Lebensbegriff in der Frühen Moderne
1.4. Leben und Weiblichkeit
1.5. Männliche Herrschaft und weibliche Unterwerfung bei Pierre Bourdieu
2. Der Weiblichkeitsdiskurs im ausgehenden 19. Jahrhundert
2.1. Imagination eines Ideals - Die Sexualität der Frau
2.2. Die Frau als Ehefrau und Mutter
2.3. Die Abnormität des Weiblichen - Das krankhafte Geschlechtsleben des Weibes
3. Frau Berta Garlan
3.1. Die Erzählsituation als Indiz für die Unklarheit über sich selbst
3.2. Bertas Potentiale
3.3. Berta und Mutterschaft - „Das einzige, was ihr etwas bedeutet“
3.4. Sexualität
3.4.1. Sexualität und Alter
3.4.2. Musik und Sexualität
3.4.3. Ahnungen, Unbewusstes und Unterbewusstes - Ein Kratzen an der eigenen 38 Normenhülle?
3.4.4. Passive Resexualisierung als die Auflehnung gegen patriarchale Normen?
3.5. Männliche Dominanz und Doppelmoral
3.6. Resignation als Unterwerfung unter die männliche Dominanz
4. Die Jagd nach Liebe
4.1. Die Frau als Objekt
4.2. Die Ökonomie der Körper - Prostitution als Unterwerfung?
4.2.1. Exkurs: Sexualitätskonzeption als Problembestimmung
4.2.2. Die Starke - Ute Ende
4.2.3. Die Weiche - Bella Walgauer
4.2.4. Die Andere - Gilda Franchini
4.3. Umgekehrte Dominanzrelationen - Der Machtwille Ute Endes
4.4. Gildas Macht durch Manipulation
4.5. Bellas Eheplan - Die besiegte männliche Herrschaft?
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
6.1. Primärliteratur
6.2. Sekundärliteratur
1. Hinführung
Mit Einsetzen der Frühen Moderne um 1890 ist die deutsche Kunst und Literatur, wie auch die Wissenschaft, geprägt von weitreichenden Paradigmenwechsel hinsichtlich des Umgangs mit einer Vielzahl von Themenbereichen. Wie in keiner anderen Epoche zuvor erlangt im Zuge dieser Umwälzungen das Leben den Status eines prägenden Begriffes schlechthin. „Er ist eine Art Signum auf sämtlichen kultur-wissenschaftlichen Gebieten und nicht zuletzt in der Literatur. Als kultureller Kampfbegriff war Leben ständig präsent.“, wie Martin Lindner feststellt.1 Die Berechtigung der Lindner‘schen Bezeichnung Kampfbegriff erklärt sich, sobald dieser mit dem Komplex Sexualität verbunden wird. Ähnlich wie Leben halten auch sexuelle und erotische Themen in großem Maße Einzug in die Texte der Frühen Moderne. In der bürgerlichen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird Sexualität öffentlich tabuisiert, woraus weitgreifende Repressionen besonders für die Frauen entstehen. Denn „im Rahmen der […] staatlich legitimierten männlichen Doppelmoral wurde allerdings die Sexualität von Männern und Frauen vollkommen unterschiedlich bewertet.“2 Im Unterschied zum Mann wird der Frau in diesem Kontext auf gesellschaftlicher Ebene ein natürlicher Sexualtrieb nahezu gänzlich abgesprochen. Die Dominanz der männlichen Sexualität ist das deutlichste Indiz für die Herrschaft des Mannes über die Frau und ihre Lebensführung. So betont um 1900 der Sexualmediziner Weininger in Bezug auf die Stellung von Mann und Frau zueinander: „Der tiefst stehende Mann steht also noch unendlich hoch über dem höchststehenden Weibe, so hoch, dass Vergleich und Rangordnung hier kaum mehr statthaft scheinen.“3 Wirft man nun einen Blick auf die Literatur dieser Zeit, so sind nach Michael Titzmann hier erste Versuche zu verzeichnen, die starren Gesetzmäßigkeiten des damals herrschenden Normen- und Wertesystems aufzubrechen.4 Geschlechterrollen und ihre Normierungen durch die Gesellschaft erfahren demnach in der Literatur der Frühen Moderne eine Neubewertung. Nach Wünsch werden durch Literatur jeweils die in der Zeit des entsprechenden Literatursystems herrschenden Diskurse verarbeitet.5 Nach diesem Verständnis liegt es nahe, das gesellschaftliche Phänomen des männlichen Normendiktats näher zu untersuchen, da es ursächlich stark in Verbindung mit dem weiblichen Leben gebracht werden kann. Diese Arbeit nähert sich diesem Sachverhalt mithilfe des Begriffs der männlichen Herrschaft des Soziologen Pierre Bourdieu. Er bezeichnet einen Vorgang der habitualisierten und somit nicht mehr hinterfragten Unterordnung der Frau männlicher Vorstellungen. Laut Bourdieu sei es der Mann, respektive das männliche Geschlecht, welches nicht nur allgemein gültige Regeln für das gesellschaftliche Leben der Frauen festgelegt hat, sondern wiederum durch Macht- und Gewaltausübung dafür sorgt, dass diese Regeln keine Veränderung erfahren.
An diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an und befasst sich mit der Untersuchung von weiblichen Lebenskonzepten in ausgewählten Erzähltexten des frühen 20. Jahrhunderts. Auf der Basis von Bourdieus Konzept männlicher Herrschaft soll untersucht werden, in wie weit in der weiblichen Person angelegte (ggf. sexuelle) Potentiale in den Erzählungen aus dieser Zeit realisiert werden und welche textuelle Bewertung diese erfahren. Wie viel Abweichung von bestehenden männlich bestimmten Geschlechternormen lassen die Texte zu? Wie weit werden die engen Grenzen stilisierter Weiblichkeit aufgebrochen - sofern so etwas überhaupt stattfindet?
Als Analysegegenstand werden zwei Werke des entsprechenden Literatursystems gewählt, anhand derer im Text vorkommende Entwürfe weiblicher Lebens-(führung) vor der Folie der geschlechtlichen Machtrelationen im Sinne Bourdieus untersucht werden sollen. Als Grundlage wurde hierzu u.a. Frau Berta Garlan von Arthur Schnitzler aus dem Jahr 1901 gewählt. Die darin vorkommende weibliche Hauptfigur Berta Garlan sieht sich in der Erzählung nicht nur einer Konfrontation mit aufkommenden sexuellen Wünschen, sondern ebenfalls einer sich steigernden Kollision mit den männlich dominierten Normen gegenüber. Mit der Erkenntnis, dass ein Mann „alles“ mit ihr machen könne, was dieser eben möchte, scheint sie sich der männlichen Herrschaft zu fügen. Dem wird mit u.a. Ute Ende die scheinbar selbstbewusste weibliche Hauptfigur aus Heinrich Manns Erzählung Jagd nach Liebe aus dem Jahr 1904 gegenübergestellt. Ihre Lebenseinstellung „‚Ich werd [sic!] alles, was ich will. Und geben will ich nichts‘“, (JL 44) steht diametral gegen die normativ vorgezeichneten Lebensentwürfe einer Frau jener Epoche und zeigt Tendenzen einer kategorischen Weigerung gegen männliche Machtausübung im Sinne Bourdieus. Beide Frauen, so soll hier erklärend vorgegriffen werden, befinden sich im Stadium eines reduzierten Lebens unterschiedlicher Ausprägung oder sehen sich in der Gefahr in ein solches Lebensmuster gedrängt zu werden. Es soll untersucht werden, ob die Begründung dieses Status´ in der Ausübung männlicher Macht liegt und eine Überwindung des ursprünglichen Lebens gleichzeitig mit einer Dominanzverschiebung zugunsten der Frau stattfindet. Es soll herausgearbeitet werden, ob und in wie weit eine restriktiv textuelle Bewertung von normabweichender Lebensführung weiblicher Figuren vorgenommen wird, oder in den Texten Konzeptionen vorliegen, welche außerhalb der festen Grenzen von Weiblichkeit erfolgreich gegen die Männlichkeit Bestand haben.
1.1. Vorgehensweise und Methode
Nach einem Überblick über den Stand der Forschung zur Konzeption weiblichen Lebens unter männlichen Normzwängen in Berta Garlan und Die Jagd nach Liebe, wird in einem einführenden Theorieteil, der von Bedeutung ist für die folgende Analyse der beiden Texte, der Begriffskomplex Leben im Kontext der Frühen Moderne erläutert werden. Dem schließt sich die Einordnung der Frau als Konstrukt in das Konzept Leben an, um die Besonderheit des reduzierten Lebens weiter auszuführen, da sich dies in beiden zu analysierenden Texten als Resultat von herrschenden Gesellschaftsnormen herausstellt. Diese Besonderheiten haben ihren Ursprung in der gesellschaftlich-normativen Begrenzung der Frau in der Zeit der Frühen Moderne. Um diese Annahme theoretisch zu untermauern, soll dieser Arbeit das Prinzip der männlichen Herrschaft von Pierre Bourdieu zugrunde liegen, dessen Paradigmen zum Abschluss diskutiert werden. Anhand dieser Paradigmen lassen sich ferner wissenschaftliche Beispiele aus der Zeit und besonders der Medizin und Psychologie anführen, welche den Leser auszugsweise in das System der Werte - und Normen innerhalb der deutschsprachigen Gesellschaft um 1900 einführen sollen. In der Textanalyse sollen dann die Variationen weiblicher Lebensführung unter dem besonderen Aspekt gelebter und erlebter Sexualität herausgearbeitet werden. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwieweit sich darin die Theorien Bourdieus hinsichtlich des weiblichen Habitus bestätigen und konform gehen mit den gesellschaftlichen Geschlechtsnormen. Es wird geprüft, inwieweit das männliche Geschlecht als Auslöser für die Lebenszustände der Frauenfiguren gesehen werden kann. Welche Gegenmaßnahmen werden ihrerseits ergriffen und in welchem Umfang lassen die Texte dies zu. Hierzu werden beide Texte separat untersucht und die gewonnenen Ergebnisse zusammengetragen, um letztlich zu überprüfen, ob die von Titzmann propagierte Aufweichung der Grenzen für Frauen hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Einengung in den beiden Texten vorhanden ist.
1.2. Stand der Forschung
Der literarische Korpus Arthur Schnitzlers wurde bezüglich der in den Texten vorkommenden Frauenfiguren in der Vergangenheit bereits umfassend untersucht. Im Falle Schnitzlers Frau Berta Garlan liegt bezüglich Berta Garlans eine allgemein ergiebige wissenschaftliche Forschungssituation vor. Dangel ordnet Berta - wie auch Fräulein Else in der Schnitzler‘schen Erzählung Fräulein Else und ihre Sohn - als Frauenfiguren ein, welche sich einem enormen Druck durch herrschende Geschlechtsnormen ausgesetzt sehen und gefahrlaufen darunter zugrunde zu gehen.6 Sie ordnet in ihrer Arbeit die Erzählung biografischen Entsprechungen des Autors Arthur Schnitzler zu. Perlmann befasst sich in einer sehr umfangreichen Abhandlung zu Schnitzlers prosaischen und dramatischen Werken speziell mit der Figur Berta Garlans als Witwe und weist auf die Bedeutung dieser Daseinsform für die gesellschaftlichen und so auch psychischen Zwänge dieser Person hin.7 In ähnlicher Weise sieht auch Gutt in seiner Untersuchung zur Emanzipation bei Schnitzler Berta Garlan als eine von Anfang an gescheiterte Person, die es nicht schafft, ihren freien Willen und die bürgerlichen Konventionen von Beginn ihres Lebens an in Einklang zu bringen.8 In diesem Zusammenhang untersucht Gutt das Emanzipationspotential von Schnitzlers Frauenfiguren. Doppler befasst sich ausführlich mit den Darstellungsweisen und Perspektiven von Berta in der Erzählung und sieht darin Tendenzen von „Deindividualisierung“ und „Verdinglichung“ von Berta selbst.9 Dies wird in der vorliegenden Arbeit noch näher zu beleuchten sein, um herauszufinden, ob und wie sich hier ein Instrument männlicher Herrschaft festmachen lässt. Weinhold weist auf die Bedeutung hin, das Werk nicht nur psychoanalytisch zu hinterfragen, sondern vielmehr weibliche Figuren wie Berta unter dem Einfluss männlicher Diskurse zu analysieren.10 Hinsichtlich der Auswirkung von männlicher Dominanz im Sinne Bourdieus auf die Lebenskonzeption Berta Garlans, führt diese Arbeit jenen Gedankengang weiter aus.
In Bezug auf das Erzählwerk Die Jagd nach Liebe legt Lundgren einen ausführlichen Klassifizierungsversuch der im Werk vorkommenden Frauenfiguren vor.11 Dieser wird im Zusammenhang mit anderen bedeutungstragenden Frauen im Frühwerk Heinrich Manns vorgenommen. Er beleuchtet Ute, Bella und Utes Konkurrentin Gilda und lässt die Interpretation von einzelnen weiblichen Nebenfiguren einfließen. Aufgrund des deskriptiven Charakters seiner Arbeit kann sie als Grundlage zur Gegenüberstellung der unterschiedlichen Wesenstypen der untersuchten Frauen dienen. Er ordnet Ute selbst dem Bereich der Prostitution zu, was im Zuge dieser Arbeit einer differenzierten Betrachtung bedarf. Im Rahmen seiner Betrachtung des Frühwerks von Heinrich Mann befasst sich auch Patzke ausführlich mit der Stellung von Künstlern in der Gesellschaft.12 Obgleich Ute, Bella und Gilda dahingehend ausführlich behandelt werden, fehlt der Arbeit der Fokus auf die geschlechtliche Komponente im Text. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der soziologischen Interpretation der frühen Texte Heinrich Manns - und besonders Die Jagd nach Liebe - durch Schriften u.a. von Nietzsche und Bourdieu. Patzke befasst sich dabei sowohl mit Milieus als auch Habitus-Studien, behandelt das Phänomen der männlichen Herrschaft aus soziologischer Sicht in Die Jagd nach Liebe aber nur nebensächlich. Dennoch kann ebenfalls diese Arbeit Grundlagen für die Analyse der Erzählung im Hinblick auf männliche Dominanz und ihre Auswirkung auf das weibliche Leben in der Erzählung von Heinrich Mann liefern.
1.3. Lebensbegriff in der Frühen Moderne
Der Begriff Frühe Moderne bezeichnet ein Literatursystem, welches sich im Anschluss an den Realismus um 1890 konstituiert und dessen Grenztexte bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts auszumachen sind. Nach Wünsch ist der Übergang in diese neue Epoche fließend. Die Frühe Moderne selbst kann in weitere Richtungen gegliedert werden, wie zum Beispiel in den Naturalismus, den Expressionismus oder die Neue Sachlichkeit. Ungeachtet dieser Ausprägungen und ihrer graduell unterschiedlichen Charakteristika grenzen sich alle Strömungen eindeutig gegen den Realismus ab.13 Neben der vielfältigen Auflösung statischer Grenzen, wie sie im Realismus noch vorherrschen, kommt dem Begriff Leben in der Frühen Moderne eine übermäßig große Bedeutung zu. Dazu Titzmann: „Wie der Realismus vom Tod besessen ist, ist es die Frühe Moderne vom „Leben“ […]“14 Das Paradigma Leben in der Frühen Moderne wird hier als hinlänglich bekannt gesetzt und daher nur noch in Auszügen kurz skizziert.15 Rasch sieht das Thema Leben als „Grundwort der Epoche, ihr Zentralbegriff“16. Dem negativen Begriff des biologischen Lebens wird ein hoch bewerteter sinnlich-emphatischer Lebensbegriff entgegengesetzt. Dem biologischen Leben einer Figur kommt der Wert von „bloßem Dahinvegetieren“ gleich und entspricht damit meist einem metaphorischen Todeszustand für die Person selbst.17 In Fall eines derart reduzierten Lebens befindet sich die Figur in einem krisenhaften Zustand, welchen es zu überwinden gilt, da er sich für die Figur als etwas darstellt, was „schlimmer als der (biologische) Tod“ empfunden wird.18 Als Ziel und Überwindung dieser Krise steht das emphatische Leben - ein intensives, erfülltes, gesteigertes Leben.19 Das emphatische Leben wird in den Texten der Frühen Moderne als ein nicht konstanter Zustand gesetzt, welchen es für Figuren zu erreichen gilt und welcher folglich nicht anhält. Nach Wünsch gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Ausprägungen emphatischer Lebenszustände.20 Allen gemein ist, dass jener Zustand in der Regel eine Zuwiderhandlung gegen herrschende, gesellschaftliche Normen erfordert, durch die sich die Figur aus der nicht-lebendigen Lebenssituation - soweit diese erkannt wird - herauszubewegen versucht. Im besten Fall ist diese Anstrengung erfolgreich und endet für die Figur in einer Selbstfindung und Selbstverwirklichung durch die Erfahrung von emphatischem Leben - einer sogenannten „Wiedergeburt“.21 Vorher sind in der Figur durch psychische aber auch physische Veränderungen „die alten verkrusteten Bewusstseins- und Lebensformen“ ausgelöscht worden.22 Dem gegenüber stehen Figuren, welche die Überwindung ihrer Krise - des defizitären Ausgangszustands - nicht erfolgreich meistern, was in den meisten Fällen ein Zurückbrechen in eben jenen defizitären Ausgangszustand zu Folge hat, in dem die Figur sich den sie dominierenden Normen fügt und passiv ein nicht-lebendiges Leben führt.
1.4. Leben und Weiblichkeit
Aufgrund der Ausrichtung der vorliegenden Arbeit soll ein Augenmerk auf die Tatsache gelegt werden, dass in der Literatur der Frühen Moderne eine hohe Korrelation von Weiblichkeit und einem Nicht-Leben -Äquivalent - biologisch aber eben auch metaphorisch - zu beobachten ist. Bossinade bezeichnet dieses Phänomen in Anlehnung an Bourdieu und den Soziologen Lacan als „Mortifikationsprozess am weiblichen Geschlecht“.23 Sie betont in diesem Zusammenhang, dass es sich nach ihren Untersuchungen nicht ausschließlich um ein Phänomen handelt, das sich auf den Zeitraum der Frühen Moderne begrenzt. In Analysen der Erzähltexte von Heinrich Böll zeigt Bossinade, dass sich das Bild des weiblichen als „untotes/nichtlebendiges“ Zwitterwesen auch konstant durch die Gegenwartsliteratur zieht. Sie konstatiert, dass seit Beginn der Renaissance und besonders um 1900 in Literatur und Gesellschaft nur eine „tote Frau“ eine „gute Frau“ sei.24 Hiermit ist, etwas kryptisch formuliert, ein „symbolisches Leben (der Frau) im Dämmerschein eines „Zwischen““25 gemeint. Dieses Zwischen bezeichnet den Zustand einer gewissen Unsichtbarkeit für die männliche Bevölkerung, innerhalb fester Grenzen. Gesellschaftlich erfährt ihr zulässiges Leben - wie später noch erläutert werden soll - eine Reduktion auf fest vorgegebene Rollen und Räume, wird jedoch im Weiteren ausgeblendet, abgewehrt oder ausgegrenzt. In Fällen von Abweichungen ist die Frau ein für Mensch und Gesellschaft schadhaftes Wesen, wie die Vielzahl an imaginierter Weiblichkeit zeigt. So lebt die Frau als sittsame Mutter, kindlich- asexuelles Wesen, nymphomanisches femme fatale oder kaum wahrnehmbares ätherisch- sublimierte und dem Tode nahe femme fragile. Carola Hilmes sieht besonders die femme fatale als eine „Weiblichkeitsimagination im Spannungsverhältnis von Eros und Macht.“26 Ihre irrealen, bedrohlichen Potentiale gegenüber der Gesellschaft sind eher ein bedrohliches Potential gegenüber dem männlichen Geschlecht. Und so wird „der Emanzipationsanspruch, den Frauen erstmals im 19. Jahrhundert nachhaltig anmelden, […] als eine unerhörte Bedrohung empfunden […].“27 Weder wird sie jedoch von Bossinade ausschließlich nur als Tote erkannt, noch als Lebende klassifiziert, was ihr eine Art nicht existentes Dasein in der männlichen Welt zuordnet. Zwar ist sie nicht lebendig, aber auch nicht wirklich tot. Im Kontext des eben skizzierten Lebensbegriffs der Frühen Moderne soll dieses Untote oder das Leben in einem Zwischen als eben jener Zustand des „Dahinvegetierens“ verstanden werden, der von Titzmann in den Bereich des Nicht-Lebens eingeordnet wird. Dieser wird für das weibliche Geschlecht auffällig häufig zum Dauerzustand, der nach Bossinade durch das männliche Geschlecht diktiert wird. Am Ende und am Anfang stehe die Frau als eine Art von Schwundform. 28
1.5. Männliche Herrschaft und weibliche Unterwerfung bei Pierre Bourdieu
„Der Mann (vir) ist ein besonderes Wesen, das sich als allgemeines Wesen (homo) erlebt, das faktisch und rechtlich das Monopol auf das Menschliche, d.h., das Allgemeine, hat; das gesellschaftlich autorisiert ist, sich als Träger des menschlichen Daseins schlechthin zu fühlen“29
Es wurde bereits erwähnt, dass es in der Literatur der Frühen Moderne auffällig viele Frauenfiguren gibt, welche sich in einer reduzierten oder ähnlich gearteten Lebenssituation befinden, die ihre Ursachen in einem steifen Normensystem zu haben scheinen. Pierre Bourdieu konstatiert in seinem Aufsatz Die männliche Herrschaft von 1997,30 dass man in diesem Zusammenhang seit „Anfang von Gesellschaft“ davon sprechen kann, dass das „Niveau des sittlich Normalen“ einer Frau in keiner Weise als deckungsgleich mit für Männer herrschende Regeln anzusehen ist.31 Diese Aussage ist deckungsgleich mit den Ergebnissen von Untersuchungen der Doppelmoral in der Gesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts.32 In o.g. Aufsatz stellt Bourdieu die normative Festlegung dessen, was eine Frau in der Gesellschaft zu sein hat und tun darf, als etwas dar, das „auf die Reproduktion einer sozialen und kosmischen Ordnung gerichtet ist, die auf einer ultrakonsequenten Affirmation des Primats der Männlichkeit fußt“.33 Dies sei essentieller Bestandteil der europäischen Kultur und werde seit Beginn der (Früh-)Moderne produziert und durch die Akteure beider Geschlechter reproduziert und dadurch automatisch legitimiert. 34 Es sei hier im Folgenden dargelegt, wie sich nach Bourdieu das Paradigma der männlichen Herrschaft aufbaut und dadurch auf die Kontrolle der weiblichen Lebensführung auswirkt. Diese Herrschaft fußt auf mehreren Säulen und wird in erster Linie als ein Verhältnis sozialer Herrschaft und Ausbeutung zu verstehen sein.
Den ersten Bereich benennt Bourdieu als „Symbolische Gewalt“.35 Es ist das Instrumentarium, durch welches eine hierarchische Einordnung der Frau unter das männliche Geschlecht geschaffen wird. Es wird hier als die Voraussetzung für die Unterordnung und Ausbeutung des weiblichen Geschlechts genannt. Dieses Prinzip lässt sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen der Frau beobachten, wobei hier körperliche Gewalt zur Demonstration männlicher Dominanz als primitivster Ausprägung an dieser Stelle in der weiteren Ausführung ausgespart wird.36 „Die symbolische Kraft ist eine Form von Macht, die jenseits allen physischen Zwangs auf die Körper ausgeübt wird.“37 Wichtig ist, dass jenes Instrument der symbolischen Gewalt und seine einhergehende Unterdrückung des weiblichen Geschlechts nur solange funktioniert, bis es als solches erkannt wird. Jedoch bedürfe es dazu eines Erkenntnisprozesses aller Gesellschaftsmitglieder und nicht nur einzelner Personen denn: „die in ein inkorporiertes Gesetz verwandelten sozialen Gesetze zählen nicht zu jenen, die man alleine durch eine bloße, auf einer befreienden Bewusstwerdung gründenden Willensanstrengung aufheben könnte“.38 Exemplarisch äußert sich die symbolische [männliche] Gewalt durch eine klare räumliche Verortung des weiblichen Geschlechts. Die gesellschaftliche Einordnung der Frau steht topografisch wie auch semantisch dem Mann diametral gegenüber und wird so von der männlichen Sphäre in der Regel ferngehalten, bzw. auf die Rolle von Zuschauern reduziert. Die Frau des 19./20. Jahrhunderts wurde ausschließlich dem häuslichen Bereich, einem ständigen „Innen“, zugeordnet. 39 Ihr fallen alle Aufgabenbereiche zu, welche außerhalb von Gesellschaft und somit in inoffiziellen Bereichen zu verorten sind. Dabei ist hervorzuheben, dass alle Aufgabenbereiche von Kontinuität und anhaltender Unveränderlichkeit geprägt sein sollen, sodass auch das Wesen der Frau in der Gesellschaft als derartig beschaffen angesehen wird. Bourdieu spricht in diesem Zusammenhang von einer Art „gesellschaftlich aufgezwungenen Agoraphobie“40 - also einem antrainierten Fernbleiben von menschlichen Gruppen bzw. Gesellschaft. Nahezu alle Soziologen, die sich mit Geschlechterdifferenzen bis jetzt befasst haben, kommen zu dem Schluss, dass das Bild des Mannes seit je her einem aktiven, gesellschaftlichen und produktiven Bereich von der Gesellschaft zugeordnet ist. Einige stellen es fest, für andere steht diese Tatsache durch die natürliche Beschaffenheit der Frau fest und bedarf ggf. gar keiner Nachfrage. Die Frau wird in der Gesellschaft an den Bereich der Häuslichkeit, Fürsorge und an die Rolle eines statischen Schmuckstückes eben jenes Bereiches gesetzt.41 Dies betont schon hier den instrumentellen Charakter, der dem weiblichen Geschlecht von männlicher Seite zugeschrieben wird. Hinsichtlich einer semantischen Einordnung sei hier auf die Aufzählung Bourdieus in Die männliche Herrschaft verwiesen, nach der weibliche Tätigkeiten stets als niedrig, minderwertig oder sogar negativ gewertet werden, hingegen Männliches ausschließlich starken Adjektiven zugeordnet wird.42 Nicht zu vernachlässigen ist hier der Aspekt der Sexualität und die männliche Dominanz auf diesem Sektor. So sei in der Gesellschaft schon aufgrund der natürlichen Beschaffenheit des weiblichen Körpers die Unterwerfung der Frau gegenüber dem Mann natürlich vorprogrammiert. 43 Es sind in diesem Zusammenhang die vermeintlich sexualwissenschaftlichen Schriften von u.a. Krafft-Ebing oder Weininger zu nennen, welche um 1900 biologische Merkmale als Grundlage nutzten, um ein stereotypisches Bild weiblicher Sexualität zu legitimieren, die u.a. eine lustvolle Sexualität ohne Kinderwunsch als unnatürlich setzt - andererseits eine ständige sexuelle Verfügbarkeit für männliche Paarungswünsche als natürlich und somit normal absolutiert.44 Die Unterwerfung unter die Herrschaft des Mannes wird dem weiblichen Geschlecht, wie zu zeigen sein wird, körperlich abgeleitet und als normal oder natürlich gesetzt.45 Eine Umkehrung dessen wird dem Bereich der Krankheit zugeordnet. Laut Simmel ist die Geschlechtlichkeit im weiblichen Sinne ein Sein, wohingegen sich dies im männlichen Menschen erst durch das Tun, durch tägliche Praxis, konstituiert. Weiblichkeit wird also als statisch angesehen .46 Nur das Bild des individuellen Mannes kann sich entwickeln. Das Bild, die Imagination der Frau, ist also von Geburt an gegeben. Um mit Bourdieu zu sprechen: „Frauen (können) nur das werden, was sie […] sind.47 Da das Wesen der Frau, ganz egal in welchen Ausprägungen, als in ihr gegeben gesetzt wird, ist es für sie außerhalb dieser Grenzen ihres Wesens nicht als ein solches existent. Betrachtet man dies im Kontext des Prinzips männlicher Herrschaft Bourdieus, so lässt sich folgern, dass die Frau hinsichtlich ihrer Geschlechtlichkeit a priori situiert ist und zwar von patriarchalischen Gesellschaftsnormen - und sich aufgrund ihrer feststehenden Geschlechtlichkeit nicht oder nur beschwerlich aus den aufgestellten Situierungen herausbewegen oder entwickeln kann.
Wie bereits erwähnt, kann das System männlicher Herrschaft durch symbolische Gewalt nur solange bestehen, wie von den Beherrschten nicht realisiert wird, dass sie beherrscht werden. Dafür müssen Normen, Rechte und Pflichten des weiblichen Geschlechts ihnen in den Körper eingelassen werden. Durch einen „kollektiven Prägungsprozess“ findet eine sog. „Somatisierung der Herrschaftsverhältnisse“ statt, sodass ein zukünftiges Hinterfragen der Unterordnung der Frau gesellschaftlich für beide Geschlechter nicht mehr vonnöten erscheint. 48 Aus diesem Prägungsprozess resultiert, dass sämtliche Tätigkeitsbereiche und der gesellschaftliche Status des weiblichen Geschlechts, obgleich durch männliche Macht aufgezwungen, als naturbegründet scheinen und auf diese Weise legitimiert werden: „ Der willkürliche nomos nimmt die Erscheinungsformen eines Naturgesetzes (man spricht gemeinhin von einer „widernatürlichen“ Sexualität) […] an.“ 49 „Macht“ wird zu „Recht“50 und das aufgrund einer „ungeheurer kollektiven Sozialisationsarbeit“.51 Das Geschlecht steht hier in vorderster Linie als ein männliches, weil gesellschaftliches Konstrukt und ist erst an zweiter Stelle einer biologischen Differenz geschuldet. Bourdieu bedient sich in diesem Zusammenhang des Phänomens des Habitus. Unter diesem sehr komplexen Begriff versteht er, vereinfach ausgedrückt, „einen Modus des Festhaltens und Hervorrufens der Vergangenheit, der schlicht und einfach nicht zu denken erlaubt“.52 Oder etwas weiter formuliert:
„ Als Produkt der Geschichte produziert der Habitus individuelle und kollektive Praktiken, […] nach den von der Geschichte erzeugten Schemata; er gewährleistet die aktive Präsenz früherer Erfahrungen, die sich in jedem Organismus in der Gestalt von Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata niederschlagen und die Übereinstimmung und Konstantheit der Praktiken im Zeitverlauf viel sicherer als alle formalen Regeln und explizite Normen zu gewährleisten suchen.“53
Es handelt sich also beim geschlechtlichen Habitus um eine reflexartige, stets wiederholte und so nicht mehr hinterfragte Verhaltensweise, die in diesem Fall das weibliche Geschlecht angenommen hat und sich hier speziell in der Duldung männlicher Dominanz zeigt und generationsübergreifend fortbesteht. Wie auf der Ebene der symbolischen Gewalt, die hier als ein Produkt des geschlechtlichen Habitus gesehen werden soll, besteht die Kraft des Habitus in der Tatsache, dass er zur Strukturierung einer Gesellschaft bedeutend ist. Im speziellen Fall von Mann und Frau also zur Strukturierung der Geschlechterverhältnisse. Gleichermaßen resultierte aus einem hypothetischen Wegbleiben dieser „Naturgegebenheiten“ für beide Geschlechter eine Art anomischer, also ordnungsloser Zustand,54 welche die jeweilige Gruppe in Orientierungslosigkeit versetzt. Ein absoluter Bruch mit den der Frau vorgegebenen Rollen, Tätigkeiten - also ihrer Identität als weibliches Wesen. Ein Bruch mit den Normen des angenommenen Gesellschaftssystems wird in dieser Theorie demnach als nahezu unmöglich gesetzt. Da Frau, aber eben auch Mann durch den Unterwerfungs-Habitus und seinem männlichen Pendent nicht nur die Grenzen ihrer gesellschaftlichen Normenkorsette kennen, sondern sie auch in der Regel anerkennen, wird eine Grenzüberschreitung bei „normalen“ Menschen „spontan ins Undenkbare verwiesen“.55 Es ist nicht nur das männliche Geschlecht, welches an der Reproduktion dieser Normen beteiligt ist, sondern auch Frauen selbst tragen durch eine unreflektierte Unterwerfung und die Weitergabe dieser gesellschaftlichen Verhaltensnormen zur ständigen Verfestigung, Verbreitung und somit zur beidseitigen Legitimierung bei - bis der Gegenstand jener Indoktrinierung den Rang eines Naturgesetzes erlangt. „Männer und Frauen werden dadurch in einen Zirkel von Spiegeln eingeschlossen, die antagonistische, aber zur wechselseitigen Bestätigung geeignete Bilder unendlich reflektieren.“ 56
Ein besonderes Augenmerk legt die Soziologie in diesem Fall auf die Aussage, dass in einer solchen Sozialordnung die Frau den Status eines allgemeinen Objektes bekommt und so nicht nur als eine passive, verallgemeinerte Masse gesehen werden kann, sondern gleichzeitig den Platz eines ökonomischen Faktors, eines Tauschgutes in einer von Männern dominierten Welt einnimmt.57 Ein Faktor, der, wie die literarischen Beispiele zu zeigen versuchen werden, die Frau besonders durch die Ehe, aber auch außerhalb, als Tauschobjekt und Objekt der Machtdemonstration des Mannes instrumentalisiert - nicht selten durch Sexualität denn: „ Vor allem aber gilt der Geschlechtsakt selbst bei den Männern als eine Form von Herrschaft, von Aneignung, von Besitz.“58
Die Frau ist das „Andere“ und das „Unverstandene“. 59 In den Texten der Frühen Moderne resultiert daraus nicht nur die einheitliche Stereotypisierung des Weibes, sondern ebenfalls eine Dämonisierung oder auch schwächliche Stilisierung des weiblichen Geschlechts. Verkürzt kann gefolgert werden: Entweder ist die Frau an sich schwach, da männlich dominiert und dadurch entsprechenden Bereichen und Räumen zugeordnet oder sie droht diese Ordnung zu stören, wird darum dämonisiert und erfordert daher umso eher vom männlichen System dominiert zu werden. In beiden Fällen bleibt die Erkenntnis der negativen Konnotation des Weiblichen und stellt abschließend eine Erkenntnis von Bourdieu in den Vordergrund: „(Dominante) Männlichkeit ist ein relationaler Begriff, der von und für Männer und gegen die Weiblichkeit konstruiert ist, aus einer Art Angst vor der Weiblichkeit“.60
2. Der Weiblichkeitsdiskurs im ausgehenden 19. Jahrhundert
Bis jetzt wurde beleuchtet, inwieweit sich die Theorie des weiblichen Nicht-Lebens in der Lebensideologie der Frühen Moderne als ein Resultat männlicher Dominanz zu sehen ist. Das Erreichen eines emphatischen Lebens gelingt in der Literatur der Frühen Moderne bekanntlich meist nur durch die Überwindung bestehender Normen und Grenzen. Bei Bourdieu wurde bereits gezeigt, dass sich diese bestehenden Normen in der Gesellschaft zum einen als ein Produkt männlicher Herrschaft zeigen, zum anderen die Frau auf gesellschaftlicher einem statisch häuslichen Bereich zuordnen. Da sich, wie die folgenden Erläuterungen zeigen, Erotik und eigenständige Erotik im Leben der Frau als ein ihr verschlossener Bereich zeigen, Leben jedoch meist über erotische Erfahrungen zu erreichen versucht wird, soll im Weiteren - vor der Literaturanalyse - exemplarisch dargestellt werden, wie die Bereiche der Erotik und Sexualität um 1900 für die Frau normativ durchsetzt sind, um die als normüberschreitend einzustufenden Verhaltensweisen davon abgrenzen zu können. Die nicht nur von wissenschaftlichem Publikum stark rezipierten Schriften, u.a. das prominente Werk Psychopatia Sexualis des Wiener Mediziners Richard von Krafft-Ebing, können hier als Mittel zur geschlechtlichen Habitualisierung der Bevölkerung im Sinne der von Bourdieu angesprochenen „ungeheuren kollektiven Sozialarbeit“ gesehen werden.61 Es sei im Vorfeld darauf hingewiesen, dass diese folgenden Ausführungen keine Allgemeingültigkeit zur geschlechts-ideologischen Funktionsweise der beiden Erzähltexte besitzen, sondern lediglich illustrieren sollen, welche körperlich-erotischen Freiräume der Frau um 1900 durch und wegen der weitläufig gesellschaftlichen Sichtweise zugestanden wurden. An den hier behandelten männlichen Autoren schlägt sich ferner nieder, was Bourdieu hinsichtlich der Objektivität männlicher Untersuchungen um das Wesen der Frau konstatiert: „ […] Und auch der versierteste Analytiker62 ist nicht dagegen gefeit, einem undurchschauten Unbewussten, ohne es zu wissen, die gedanklichen Mittel zu entnehmen, die er bei dem Versuch, das Unbewusste gedanklich zu erfassen, verwendet.“63
Jedoch lässt sich an den Positionen von Autoren beider Geschlechter zum Thema weiblicher Erotik und Sexualität ablesen, dass nicht nur die Männer eine einheitliche und unterbewusst beeinflusste Sichtweise auf diesen Bereich haben, sondern, dass auch weibliche Autoren nicht unbedingt eine wissenschaftlich konträre Position einnehmen. Auch sie sind vom männlichen Normendiktat habitus-konform geprägt.
2.1. Die Imagination eines Ideals - Sexualität der Frau
Zu beachten ist, dass im Folgenden von einer geistig und auch körperlich gesunden Frau im Sinne des Verständnisses der damaligen Zeit ausgegangen wird. Von ihr ist eine krankhafte Frau in Bezug auf ihr Geschlechtsleben zu unterscheiden.64 Im weiteren Sinne als gesund gilt hier eine Frau, wenn sie Aufgaben wie vor allem die Kindererziehung problemlos und gut, also zur Zufriedenheit des Mannes bewältigt. Hilmes sieht in der Verweigerung abweichender und damit emanzipatorischer Prozesse durch die Verschiebung eben dieser in den Bereich der Krankheit eines der wirksamsten Instrumente zur Manifestierung des etablierten und asexuellen Geschlechtscharakter der Frau bis ins 20. Jahrhundert hinein.65
Im 19. und 20. Jahrhundert wird das natürlich-sexuelle Wesen der Frau mit Keuschheit und Schamhaftigkeit gleichgesetzt. An Sex, beziehungsweise damit zusammenhängender körperlicher Sinnlichkeit, finde die Frau „wahrlich kein Vergnügen“.66 Im Vergleich zum Mann wird die Frau als ein Wesen bezeichnet, in welchem die sexuelle Lust und generell das sinnliche Verlangen nicht im gleichen Maße ausgeprägt sei wie es bei einem Mann der Fall sei. 67 Richard v. Krafft-Ebing sieht die Rolle der sittlichen Frau im Geschlechtsleben als eine passive dem Mann gegenüber.68 Zwar wird der Frau an sich ein sexuelles Verlangen nicht gänzlich abgesprochen, jedoch sei im Wesen der weiblichen Sexualität weniger ein körperliches, als vielmehr ein geistiges Interesse enthalten. Dieses geistige Element wird in der Liebe gesehen, einem für die Frau lebenswichtigen Zustand, dessen Fehlen oder Missglücken sogar zum Tod führen könne.69 Fischer-Dückelmann bezeichnet die Ehelosigkeit als einen „darbenden“ Zustand, in dem Frauen „in heimlicher Sehnsucht sich verzehren“.70 Für die Frau ist es nach den Ansichten um 1900 also unerlässlich, der Sehnsucht nach Liebe nachzugehen und sie schlussendlich in der Ehe mit einem Mann zu finden, in welcher sie dann auch ihre Sexualität normenkonform ausleben kann. Normenkonform bedeutet in diesem Zusammenhang, dem sexuellen Trieb des Mannes nachzugeben. Nach den Überzeugungen der Zeit „ist eine socialen [sic] sittlichen Interessen dienende sexuelle Stellung des Weibes nur als Ehefrau denkbar“.71 Dies soll im Folgenden noch einmal konkreter dargelegt werden, da dies der anstehenden Analyse sehr entgegenkommt.
2.2. Die Frau als Ehefrau und Mutter
Es sei vorangestellt, dass es selbstverständlich noch weitere Rollenvarianten gibt, welche eine Frau zu dieser Zeit einnehmen konnte, jedoch kaum mit derselben gesellschaftlichen Anerkennung wie als Ehefrau und im besten Fall Mutter. Oosterhoff bestätigt in Übereinstimmung mit Bourdieus Behauptung, der Mann habe Angst vor der Frau und müsse sie daher in feste Rollenzuschreibungen drängen, dass durch die Reduzierung der Frau auf feste Tätigkeitsbereiche:
„[…] eine allgemein verbreitete Männerangst angesprochen (würde): diejenige nämlich, daß sich in Frauen das Verlangen manifestieren könnte, sich sowohl sexuell als auch intellektuell aus den ihnen von der Gesellschaft auferlegten Schranken zu befreien. Bei verheirateten Männern stand nämlich im Falle eines von der Norm abweichenden Betragens ihrer Ehefrauen das wichtigste Attribut ihrer Männlichkeit, die Ehre, auf dem Spiel. Um diese zu schützen, sollten Männer nicht zögern, […] ihre Frauen von Kultur und Bildung fernzuhalten.“72
Die Frau als Ehefrau und Mutter dient hier der Verdeutlichung des beinahe asexuellen Charakters des imaginierten weiblichen Geschlechts im Zeitraum der Frühen Moderne, worin sich in den Erzähltexten der Frühen Moderne die stärkste Lenkung weiblichen Lebens zeigt. Die geduldete Lebensführung als Mutter und Ehefrau ist somit als die am weitesten von einem sexuell aktiven Leben verwirklichte Form anzusehen.
Die Institution der Ehe von Mann und Frau ist der einzige legitime Rahmen für sexuelle Aktivität der Frau. Cantani merkt an: „Die bürgerliche Ehe stellt die einzige Möglichkeit der Frau zur Triebbefriedigung dar, allerdings bleibt sie auch dort - zumal durch ihre ökonomische Abhängigkeit - dem Diktat des patriarchalischen Systems ausgeliefert.“73 Gesellschaftskonform ist Geschlechtsverkehr in der Ehe ausschließlich zur Zeugung des Nachwuchses. Die gesunde sexuelle Befriedigung der Frau komme ausschließlich durch die Aufnahme des männlichen Samens mittels Geschlechtsverkehrs zustande.74 Verhütung, sowie der unterbrochene Zeugungsakt seien der Gesundheit schädlich, da der Frau „nach starker Erregung die natürliche Auslösung vorenthalten“ werde. 75 Zumal: In der (pseudo)wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen um 1900 wird die Frau mit dem Bereich Natur in Verbindung gebracht. Die normale Frau verkörpert also sowohl die Führsorge für ihren Mann, als auch - und das in einem viel höheren Maße - die Sorge um Kinder, die mit ihrem Mann entstehen. Die logische Konsequenz besteht also in der fast immer zwingenden Verbindung von Befriedigung weiblicher Lust mit Schwangerschaft und der Geburt eines Kindes. Durch die Geburt eines Kindes und der anschließenden Mutterschaft werde das sexuelle Verlangen der Frau weiter dezimiert. „Vor der Mutterliebe schwindet die Sinnlichkeit“76: Anstelle von Sex und der ordnungsgemäßen Zuneigung zum Ehemann findet nun also die lebenswichtige Liebe der Frau Ausdruck in der „Mutterliebe“, in der Erziehung des Kindes. Zum Anfang des 19. Jahrhunderts vertreten beide Geschlechter in der Öffentlichkeit ferner die Meinung, die Frau habe den Anspruch auf vollkommene Menschwerdung und Anerkennung in der Gesellschaft ausschließlich durch die Geburt eines Kindes und die Mutterschaft.77
2.3. Abnormität des Weiblichen - „Das krankhafte Geschlechtsleben des Weibes“
„Gesund sein heißt: […]unseren Aufgaben als Geschlechtswesen immer gerecht werden zu können. […] - Frauen, die beständig an sexuellen Erregungen leiden oder aber sexuell unempfindlich sind […] - sie alle sind nicht gesund, sondern zeigen ein krankhaftes Geschlechtsleben.“78 Da im vorherigen Abschnitt Ansichten zur normalen Sexualität der Frau dargestellt wurden, liegt es nahe, jegliche Abweichungen vom Dargestellten als unnormal aus Sicht der damaligen Zeit zu bezeichnen. Fast scheint es so, als würde das Normale nur durch die Abgrenzung zu den Abnormitäten von Bestand sein. Dies mag der Logik halber stimmen und doch bedarf es zur abweichenden Sexualität der Frau noch weiterer Erläuterungen schon deshalb, da diese Ausführungen nur einen kleinen Ausschnitt der Thematik darstellen und in keiner Weise einen Anspruch auf Vollständigkeit besitzen. Wie aus dem Eingangssatz hervorgeht, bezeichnet die Literatur sowohl übermäßige Lust aber auch häufige Unlust als abnorm oder krankhaft.79 Hieraus ist erkennbar, dass die sexuelle Entfaltung der Frau sich nur in einem sehr kleinen, kaum existierenden Raum bewegt, dessen Grenzsetzung der Gesellschaft bzw. dem Manne überlassen ist. So Stephanie Catani: „Der Sexualtrieb der Frau wird [von nun an] zum abnormen Verhalten […] erklärt.“ August Forel sieht den Ursprung solcher Abnormitäten sexueller Erregung überwiegend in der „psychischen Konstitution in den ererbten Anlagen des Gehirns“80 angesiedelt. Wie bereits bei Bourdieu oder Simmel nachzulesen ist, wird also auch hier der Versuch unternommen, die dogmatischen Urteile über einen eigenständigen Sexualtrieb der Frau nicht als bewusste Willensentscheidung zu sehen, sondern sie auf das Gebiet der Vererbungslehre, bzw. Physis zu verlagern und sie somit quasi von Seiten der Natur legitimieren zu lassen. Zwar werden auch körperliche, nicht genetisch abnorme Veränderungen als Grundlage für abweichendes Sexualverhalten benannt, sind hier jedoch nicht weiter beleuchtet.81 Wie auch immer, findet hier eine Dämonisierung unangepassten Verhaltens statt, welche eine Abweichung als krank darstellt. In der weiteren Folge bedeutet dies also, krank zu sein, sofern sich den patriarchalischen Normen widersetzt wird. Entweder versuchen Frauen ihren ü berm äß igen Geschlechtstrieb in der Realität auszuleben oder erhalten mehr oder minder unbewusst Befriedigung durch z.B. erotische Träume.82 Beide werden gleichermaßen als pathologisch angesehen. Die Verbannung von vermeintlich andersartiger Weiblichkeit in den Bereich der für beiderlei Geschlecht schädlichen Komponente kann als exzeptionelles Beispiel von männlicher Dominanz gesehen werden. Es ist also vorläufig zusammenfassend festzuhalten, dass in damaliger Zeit jegliche sexuelle Betätigung der Frau verurteilt wird, die nicht zu der Geburt eines Kindes führt oder zur ordnungsgemäßen Befriedigung des Mannes stattfindet.
[...]
1 Vgl. Lindner 1994, S. 119
2 Gernig 2000, S191
3 Weininger 1908, S. 335f.
4 Vgl. Titzmann 2002
5 Wünsch 1990, S. 131
6 Vgl. Dangel 1981: S 104ff
7 Vgl. Perlmann 1987
8 Vgl. Gutt 1978
9 Vgl. Doppler 1985
10 Vgl. Weinhold 1987
11 Vgl. Lundgren 1986
12 Vgl. Patzke 2006
13 Vgl. Wünsch 1991, S. 338 f ; Hierzu ebenfalls Titzmann 2002
14 Titzmann 2002, S. 192
15 Zu einer vertiefenden Lektüre wird u.a. empfohlen: Titzmann 2002, Wünsch 1983, Lindner 1994 Besonders Titzmann fasst die Lebens- und Nicht-Lebenszustände mit allen notwendigen Bedingungen und folgen Zusammen.
16 Rasch 1967, S. 18
17 Vgl. Titzmann 2002, S. 287
18 Lindner 1994, S. 33
19 Vgl. Wünsch 1983
20 Vgl. ebd.
21 Vgl. Lindner 1994, S. 33
22 Vgl. ebd.
23 Bossinade 1987, S. 216
24 Vgl. ebd.
25 Ders., S. 219
26 Hilmes 1990, S.74
27 Stein 1985, S.12
28 Vgl. Bossinade 1987., S. 217
29 Vgl. Bourdieu 1997, S. 160
30 Aus diesem Aufsatz entstand 2005 ein Buch von Bourdieu unter dem Titel „Die männliche Herrschaft“, indem er die Ergebnisse seines Aufsatz von 1997 präzisiert und ausführt.
31 Vgl. Bourdieu 1997, S. 153
32 Siehe dazu u.a. besonders Ute Gerhards Abhandlung über Frauen in Gerichtsverfahren zwischen 1800 und 1900. Die Autorin zeigt durch juristische Urteile gegen bzw. von Frauen um die Jahrhundertwende und gesellschaftliche Reaktionen, die rechtlich absicherte Ungleichbehandlung von Frauen in der Gesellschaft und vom Rechtssystem - im Vergleich zu Männern. (vgl. Gerhard 1997)
33 Vgl. Borudieu 1997, S. 154
34 Vgl. ebd.
35 Bourdieu 2005, S. 63
36 Obgleich häusliche Gewalt um 1900 ein gesetzliches Recht des Mannes zur Disziplinierung der Frau gewesen ist. Vgl. Duncker 2004, S 130f.
37 Bourdieu 2005, S. 71
38 Ders. , S. 72
39 Vgl. Bourdieu 1997, S 209
40 Bourdieu 2005, S. 73
41 Siehe hierzu die Ausführungen von Meuser 2006 ,S. 21 ff., in denen u.a. Bourdieu, Simmel aber auch Rousseau genannt werden.
42 Vgl. Bourdieu 1997, S. 161
43 Vgl. ders., S. 165
44 Dies wird unter 2.0 weiter ausgeführt.
45 Vgl. u.a. Lombroso 1894
46 Vgl. Bourdieu 2005, S.57
47 Ebd.
48 Vgl. Bourdieu 1997, S. 162f. ;173
49 Ders., S. 162
50 Vgl. Meuser, S. 34
51 Vgl. Bourdieu 2005, S. 45
52 Bourdieu 1997, S. 166
53 Bourdieu 1999, S. 101
54 Um in diesem Zusammenhang das Vokabular Emil Durkheims „Der Selbstmord“ zu bemühen.
55 Bourdieu 1997, S. 170
56 Ders., S. 163
57 Vgl. Bourdieu 2005, S. 78 ff.
58 Ders. S. 38
59 Vgl. Bourdieu 1997, S. 215 ff.
60 Meuser, S. 125
61 Vgl. Bourdieu 2005, S. 45
62 Womit er in diesem Fall auf Kant, Satre sowie Freud und Lancan mit ihren weit verbreiteten und hoch frequentierten Texten zum (sexuellen) Wesen der Frau verweist.
63 Ders., S. 197
64 Vgl. Fischer-Dückelmann 1918
65 Vgl. Hilmes 1990, S. 51
66 Schmauser 1991, S. 28 f
67 Vgl. v. Krafft-Ebing 1901, S. 13
68 In diesem Zusammenhang siehe auch: Forell 1923, S. 260
69 Vgl. Ebd.
70 Fischer-Dückelmann 1918, S. 102 f
71 Krafft-Elbing 1901, S. 14
72 Oosterhoff 2000, S. 130
73 Catani 2004, S. 65
74 Vgl. Fischer-Dückelmann 1901, S. 6 (hier im Zusammenhang mit der unterbliebenen Samenaufnahmen aufgrund von Masturbation)
75 Vgl. Fischer-Dückelmann 1901, S. 88
76 Krafft-Ebing 1901, S. 13
77 Vgl. Schmausser 1991, S. 32 f
78 Fischer-Dückelmann 1901, S. 77
79 Die Literatur benennt noch diverse weitere sexuelle Abnormitäten und Neigungen, die hier aufgrund der geringen Relevanz zu den zu behandelnden Werken keine Erwähnung finden.
80 Forel 1923, S. 241
81 Weiterzulesen in Werken von O. Weininger, Fischer-Dückelmann, August Forel u.a.
82 Forel 1923, S. 261
- Citar trabajo
- Max Philipp Brüchmann (Autor), 2012, Zur Konzeption weiblichen Lebens in der Frühen Moderne am Beispiel "Frau Berta Garlan" und "Die Jagd nach Liebe" unter Miteinbezug der männlichen Herrschaft von Pierre Bourdieu, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372062
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