Die Arbeit gibt einen Überblick sowohl über die Neurasthenie als Krankheitsbild als auch einen Einblick in die für die Alltagserfahrung jener Zeit paradigmatische Erfahrung einer allgemein empfundenen Nervosität. Was damals schon Realität war, kann in vielen Dingen auch für heute gelten.
Es war der New Yorker Nervenarzt George Miller Beard (1839-1883), der erstmals 1880 von einer allgemeinen Nervenschwäche sprach, die im Amerika seiner Zeit überall hervorbreche. Sein Konzept der Neurasthenie machte ihn berühmt und gelangte auch ins Deutsche Reich, wo viele Ärzte ähnliche Beobachtungen machten. Die Neurasthenie wurde zur Mode und für Viele war sie Sinnbild eines Kulturzustandes, der, bedingt durch Beschleunigung, Technik, Lärm und Reizüberflutung, allenthalben krisenhaft war und zugleich faszinierte.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Vorgehensweise und Fragestellung
1. Die Neurasthenie (Nervenschwäche) als unspezifisches Krankheitsbild
1.1 Vom Werden einer konstruierten Krankheit. Leidensdruck, Leidenserfahrung und Selbstvergewisserung
1.2 Die akute Neurasthenie
1.3 Die chronische Neurasthenie
2. Nervosität als ein Zeitgeist der Moderne
2.1 Allgemeines zur modernen Nervosität
2.2 Neue Erfahrungen, neues Bewusstsein: Tempo, Technik, Lärm und Reizüberflutung
Fazit
Quellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
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