Seit mehreren Jahrzehnten wird den afrikanischen Ländern Entwicklungshilfe gewährt, nicht nur um den Hunger in Afrika zu überwinden, sondern auch unter anderem um die Bildungspolitik zu verbessern, sowie die Gleichstellung zwischen Frau und Mann anzustreben.
Auch heute ist es noch so, dass die Frau in Afrika vorwiegend dazu „gedacht“ ist, dem Mann zu dienen. Dabei muss aber betont werden, dass natürlich nicht in allen Gebieten Afrikas die Frau unter der Herrschaft des Manns steht, wie es meist in den westlichen Ländern angenommen wird, sondern es sich meist um Frauen der alten afrikanischen Stämme und der vorwiegend islamisch-geprägten Ländern handelt. Die Frauendiskriminierung ist demzufolge länder- und kulturspezifisch und auch von der Stadt-Land-Beziehung abhängig. In diesen Gebieten haben die Frauen sehr viele Pflichten. Sie „versorgen den Haushalt, kümmern sich um die heimische Landwirtschaft, müssen Wasser und Feuerholz heranschaffen“ .
In den folgenden Kapiteln möchte ich die Benachteiligung der Frau in Afrika herausarbeiten, dabei wird zum Teil auch die Ungleichheit der Frau gegenüber dem Mann global betrachtet. Im ersten Teil möchte ich allgemein über die Frauenbenachteiligung schreiben um dann ein Beispiel einer Frauenorganisation in Gambien vorzustellen.
Inhalt
1. Vorwort
2. Benachteiligung der Frau
2.1. Frauenbildung in Afrika?
2.2. Gewalt gegen Frauen und ihre Rechte
2.3. Beispiel einer Frauenrechtskampagne in Gambia
3. Schlussbemerkungen
4. Quellen
1. Vorwort
Seit mehreren Jahrzehnten wird den afrikanischen Ländern Entwicklungshilfe gewährt, nicht nur um den Hunger in Afrika zu überwinden, sondern auch unter anderem um die Bildungspolitik zu verbessern, sowie die Gleichstellung zwischen Frau und Mann anzustreben.
Auch heute ist es noch so, dass die Frau in Afrika vorwiegend dazu „gedacht“ ist, dem Mann zu dienen. Dabei muss aber betont werden, dass natürlich nicht in allen Gebieten Afrikas die Frau unter der Herrschaft des Manns steht, wie es meist in den westlichen Ländern angenommen wird, sondern es sich meist um Frauen der alten afrikanischen Stämme und der vorwiegend islamisch-geprägten Ländern handelt. Die Frauendiskriminierung ist demzufolge länder- und kulturspezifisch und auch von der Stadt-Land-Beziehung abhängig. In diesen Gebieten haben die Frauen sehr viele Pflichten. Sie „versorgen den Haushalt, kümmern sich um die heimische Landwirtschaft, müssen Wasser und Feuerholz heranschaffen“[1].
In den folgenden Kapiteln möchte ich die Benachteiligung der Frau in Afrika herausarbeiten, dabei wird zum Teil auch die Ungleichheit der Frau gegenüber dem Mann global betrachtet. Im ersten Teil möchte ich allgemein über die Frauenbenachteiligung schreiben um dann ein Beispiel einer Frauenorganisation in Gambien vorzustellen.
2. Benachteiligungen der Frau
2.1. Frauenbildung in Afrika?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Analphabeten, Anteil der Gesamtbevölkerung in Prozent (Quelle: UNESCO (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch, 1993.)
Anhand der abgebildeten Tabelle kann man feststellen, dass meist weniger Mädchen die Schule besuchen, als Jungen. Erkenntlich ist es an der Analphabetenrate der Frauen, die immer deutlich höher ist, als die der Männer.
Bei Mädchen haben viel mehr Größen Einfluss darauf, ob sie zur Schule gehen können oder dürfen, als bei gleichaltrigen Jungen.
Schon die sozialen Faktoren spielen eine große Rolle. Die Frage richtet sich nach dem Stand des Staates. Dem zufolge sind die Finanzkraft, der Stand der Industrialisierung, die wirtschaftliche Entwicklung, der Urbanisierungsgrad, die politische Situation und der Arbeits- und Verbrauchermarkt wichtige Indikatoren um schon die ersten Aussagen zu treffen, wie weit die Geschlechtergleichheit in der Bildung ist, denn es muss zuerst Geld für die Finanzierung von Schulen vorhanden sein.
Anhand der Vergleichswerte Lateinamerikas erkennt man deutlich, dass dort wo Bildung einer breiten Masse der Bevölkerung zugänglich ist, sich auch die Werte der Analphabeten verringern und sich ausgleichen, obwohl Länder wie Argentinien und Chile ebenfalls noch zu den Entwicklungsländern wie Afrika gehören. Dort wo Schulen sowieso seltener sind, hat die Schulbildung der Jungen den Vorrang
Die Kultur ist ebenfalls ein wichtiger Träger des Rollenverständnisses zwischen Mann und Frau. In manchen Regionen ist es sehr typisch, dass man Mädchen schon in sehr jungem Alter zwischen 12 und 14 Jahren verheiratet. Ab dem Zeitpunkt der Heirat ist ein Schulbesuch nicht mehr möglich, da das Mädchen nun die Aufgabe hat einen eigenen Haushalt zu führen und eine Familie gründen soll.
Ob ein Mädchen zur Schule gehen kann oder nicht bestimmt auch die wirtschaftliche Situation der Familie. Die Schulkosten werden vorrangig für Jungen bezahlt. Vor allem der Vater muss mit dem Schulbesuch der Tochter einverstanden sein. Er wägt seine Einstellung darüber und auch über die praktische Anwendbarkeit des Lerninhaltes im Haushalt ab. Die Töchter müssen schon in ihrer Kindheit alle Hausarbeiten verrichten, auf ihre Geschwister aufpassen und auch auf dem Feld mithelfen. Daher haben sie auch viel weniger Zeit zur Verfügung als Jungen, was der Vater bei seiner Entscheidung mit berücksichtigt.
Zuletzt darf man auch nicht die Einstellung des Mädchens selbst vergessen. Wenn sie sich in der Rolle als Hausfrau und späterer Mutter sieht und keinen Berufswunsch hat, wird sie auch nicht drängen eine Ausbildung zu bekommen.
Ein letzter Aspekt kommt nun noch zum Tragen, die Schulfaktoren. Hier sind die Fragen wichtig: Ist die Schule gut erreichbar? Ist die Position des Lehrers gegenüber Mädchen positiv oder negativ? Wird das Rollenverhältnis in der Schule auch so propagiert, wie es die Kultur vorsieht und wie groß ist der Sinngehalt des Lernstoffs für Frauen?
Es muss sich auch die Frage gestellt werden, was für eine Wirkung der Schulbesuch besonders auf eine Frau hat. Warum sehen wir Westlichen es als so wichtig an, dass auch Frauen, die noch sehr traditionsbewusst leben wollen, Bildung erhalten?
Der Schulbesuch bewirkt einen größeren Grad an Aufgeklärtheit. Frauen kennen sich besser mit Verhütungsmittel aus und können so selbst über die Familienplanung bestimmen. Es ergibt sich, dass pro Schuljahr mehr es auch fünf bis zehn Prozent weniger Kinder in einer Familie gibt. Frauen sind aufgeklärter über ihren eigenen Körper und wissen daher, dass zu viele Geburten für sie eine Gefährdung darstellen. Die Kenntnis über ihren Körper lässt die HIV-Aids-Rate und die Säuglingssterblichkeit sinken. Durch eine Ausbildung haben Frauen eher die Möglichkeit einen Beruf auszuüben und ein eigenes Einkommen zu haben. Sie verwenden ihr Gehalt für ihre Kinder, der Mann erhält dadurch eine weniger wichtige Rolle. Durch diesen Aspekt haben die Kinder wiederum eine größere Chance selbst in die Schule zu gehen. Die medizinische Versorgung der Kinder ist durch das eigene Geld der Mutter wesentlich besser abgesichert und auf bei Mutter und Kindern steigt die Lebenserwartung und lässt das Säuglingssterben sinken.
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[1] Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) (Hrsg.): Stimmen aus Afrika Folge 2. Frauen in Afrika. Bonn. S. 2.
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- Anne-Marie Schulze (Author), 2004, Frauenbenachteiligung in Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37134
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