„Un filme más personal y arriesgado que levantó ámpulas entre periodistas e intelectuales mexicanos al mismo tiempo que consagró al cineasta en el panorama internacional” 1
„Los Olvidados“ entstand während der so genannten mexikanischen Phase Luis Buñuels. Er floh vor dem Bürgerkrieg aus Spanien nach Mexiko und drehte dort in den Jahren 1946 bis 1955 zahlreiche Filme. In dieser Zeit lernte Buñuel mit wenig Aufwand und vor allem sehr geringem Budget, beeindruckende Filme zu drehen. Anfänglich musste er sich der Kritik stellen, ausschließlich rein kommerzielle Filme zu drehen, um die kosten schnellstmöglich wieder aufzufangen.
Bei der genaueren Betrachtung der Filme der mexikanischen Phase aber wird deutlich, dass Buñuel es trotzdem vermochte, Elemente späterer Filme in diesen Werken einzubauen, beziehungsweise bestimmte Rituale oder Verhaltensweisen von Schlüsselfiguren folgender Filme bereits hier aufzubauen. Ihm gelang es, trotz der Budgetbeschränkung und Konzentration auf kommerziellen Erfolg, seine Motive und Themen nie aus den Augen zu verlieren. Er selbst bestätigt dies in folgender Aussage:
„[…] I was forced to make cheap films. But I never made a film which went against my conscience or my convictions.” 2 Dies zeigt sich auch im hier analysierten Film „Los Olvidados“. 1950 drehte Buñuel den Film, der eigentlich dokumentarisch die Geschichte der verwahrlosten Straßenkinder von Mexiko - City erzählt, und dennoch kein sozialkritisches Dokument im eigentlichen Sinne darstellt. Buñuel stellt in diesem Film die brutale, ungerechte und scheinheilige Welt dar, die er hinter den schönen Fassaden der großen Weltstädte sieht. Der Film zeigt die irrationale und absurde Seite des Lebens an sich. Einzig die Träume und Wünsche der Protagonisten halten diese am Leben. Der Titel des Filmes verweist bereits auf das eigentliche Thema: Die von der Gesellschaft vergessenen (Kinder), ließe sich hinzufügen. Ziel dieser Arbeit ist es nachzuweisen, dass „Los Olvidados“ durchaus sozialkritische Aspekte aufweist, diese aber in einer ungewohnten Form dem Zuschauer präsentiert werden. Wie und auf welche Weise dies geschieht, soll im Folgenden geklärt werden, da sich nach wie vor Kritiker uneins sind über diese Fragestellung. Um diesen Aspekt ausreichend erörtern zu können, müssen sowohl die Hauptprotagonisten, als auch zwei Schlüsselsequenzen näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis:
I. Luis Buñuel – Die mexikanische Phase
II. Los olvidados – Ein sozialkritischer Film?
1. Formale Analyse
1.1 Inhalt des Films
1.2 Figurencharakterisitk
1.2.1 Pedro – Das aussichtslose Leben eines Straßenkindes
1.2.2 Jaibo – Das Leben auf der Straße
1.2.3 Pedros Mutter - „La personaje principal“
2. Analyse der Schlüsselszenen
2.1 Der Traum Pedros
2.2 Die Ermordung Pedros und der Tod Jaibos
III. Zusammenfassung
IV. Literaturverzeichnis
I. Luis Buñuel – Die mexikanische Phase
„Un filme más personal y arriesgado que levantó ámpulas entre periodistas e intelectuales mexicanos al mismo tiempo que consagró al cineasta en el panorama internacional”[1]
„Los Olvidados“ entstand während der so genannten mexikanischen Phase Luis Buñuels. Er floh vor dem Bürgerkrieg aus Spanien nach Mexiko und drehte dort in den Jahren 1946 bis 1955 zahlreiche Filme.
In dieser Zeit lernte Buñuel mit wenig Aufwand und vor allem sehr geringem Budget, beeindruckende Filme zu drehen. Anfänglich musste er sich der Kritik stellen, ausschließlich rein kommerzielle Filme zu drehen, um die kosten schnellstmöglich wieder aufzufangen.
Bei der genaueren Betrachtung der Filme der mexikanischen Phase aber wird deutlich, dass Buñuel es trotzdem vermochte, Elemente späterer Filme in diesen Werken einzubauen, beziehungsweise bestimmte Rituale oder Verhaltensweisen von Schlüsselfiguren folgender Filme bereits hier aufzubauen. Ihm gelang es, trotz der Budgetbeschränkung und Konzentration auf kommerziellen Erfolg, seine Motive und Themen nie aus den Augen zu verlieren. Er selbst bestätigt dies in folgender Aussage:
„[…] I was forced to make cheap films. But I never made a film which went against my conscience or my convictions.”[2]
Dies zeigt sich auch im hier analysierten Film „Los Olvidados“.
1950 drehte Buñuel den Film, der eigentlich dokumentarisch die Geschichte der verwahrlosten Straßenkinder von Mexiko - City erzählt, und dennoch kein sozialkritisches Dokument im eigentlichen Sinne darstellt.
Buñuel stellt in diesem Film die brutale, ungerechte und scheinheilige Welt dar, die er hinter den schönen Fassaden der großen Weltstädte sieht. Der Film zeigt die irrationale und absurde Seite des Lebens an sich.
Einzig die Träume und Wünsche der Protagonisten halten diese am Leben.
Der Titel des Filmes verweist bereits auf das eigentliche Thema: Die von der Gesellschaft vergessenen (Kinder), ließe sich hinzufügen.
Ziel dieser Arbeit ist es nachzuweisen, dass „Los Olvidados“ durchaus sozialkritische Aspekte aufweist, diese aber in einer ungewohnten Form dem Zuschauer präsentiert werden. Wie und auf welche Weise dies geschieht, soll im Folgenden geklärt werden, da sich nach wie vor Kritiker uneins sind über diese Fragestellung.
Um diesen Aspekt ausreichend erörtern zu können, müssen sowohl die Hauptprotagonisten, als auch zwei Schlüsselsequenzen näher betrachtet werden.
II. Los Olvidados – Ein sozialkritischer Film?
1. Formale Analyse
Die formale Analyse des Filmes soll vorab einen Überblick über den Film, seine Struktur und die Hauptprotagonisten liefern.
Im Anschluss an die Darstellung der Charaktere soll die Betrachtung der Schlüsselszenen Aufschluss über die eingangs gestellte Frage liefern, inwieweit und auf welche Art und Weise sich die Gesellschafts- und Sozialkritik in Buñuels Film „los Olvidados“ äußert.
1.1 Inhalt des Films
“Es una película sobre lo absurdo e irracional de la vida misma.”[3]
Luis Buñuel gelingt es in seinem Film „Los Olvidados“ beispielhaft anhand einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen auf das Schicksal der unzähligen Straßenkinder weltweit aufmerksam zu machen. Sein Film spielt in den Slums von Mexiko-City.
Jaibo, der Anführer der Clique, Pedro de Urdemalas und fast ein Dutzend weitere Jungen leben auf den Straßen der Stadt.
Die meisten von Ihnen, so auch Pedro, haben eine Familie und ein zu Hause. Allerdings sind sie dort meist nicht erwünscht und fürchten sich vor ihren Eltern. So bezeichnet ein Junge gleich am Beginn des Filmes seine Mutter als ein Biest, weswegen er auch von zu Hause weggegangen sei.
Der Film beginnt direkt mit der Darstellung des Lebens der Kinder auf der Straße. Buñuel zeigt, wie die Clique um Jaibo versucht, sich durch Taschendiebstahl ein wenig Geld für Essen zu verdienen.
Dabei treffen sie auf einen kleinen, in mexikanischer Tracht gekleideten Jungen, der behauptet, sein Vater würde ihn in sofort wieder an der vereinbarten Stelle abholen. Nach fast einem Tag des vergeblichen Wartens, überredet ihn ein alter blinder Mann, sich ihm anzuschließen. An dieser Figur findet sich auf tragische Weise erneut der Titel des Filmes wieder: Der Sohn, der absichtlich in der Stadt vergessen wird, da er seiner Familie zur Last fällt.
Die Haupthandlung des Filmes beschäftigt sich mit dem Schicksal von Pedro und Jaibo.
Als Jaibo einen Jungen ermordet, wird Pedro Zeuge dieses Geschehens und fortan von Jaibo bedroht, dies niemandem zu erzählen. Damit sind künftig die Schicksale von Pedro und Jaibo auf tragische Weise miteinander verknüpft.
Nachdem Pedro endlich einen Job bei einem Messerschmied bekommen hat, taucht erneut Jaibo in seinem Leben auf. Dieser stiehlt unbemerkt von Pedro ein wertvolles Messer. Als der Messerschmied das Verschwinden bemerkt, verdächtigt er Pedro und zeigt diesen bei der Polizei an.
Da Pedro noch nicht alt genug ist, um ins Gefängnis zu kommen, wird er in ein Erziehungsheim gebracht.
Dort schlägt er, erzürnt über seine Strafe für eine Tat, die er nicht begangen hat, wild auf herumlaufende Hühner ein. Dem Direktor der Anstalt gelingt es, Pedro zu beruhigen. Er erklärt dem verstörten Jungen, dass er keinesfalls eingesperrt sei und gibt ihm eine Chance, sich zu beweisen. Pedro soll für ihn in der Stadt Besorgungen erledigen. Dafür gibt ihm der Direktor Bargeld mit. Er überlässt es somit Pedro, seinen Willen zur Besserung zu demonstrieren.
Auf dem Weg in die Stadt taucht unvermittelt erneut Jaibo auf und stiehlt Pedro das Geld. Da dieser sich ohne das Geld nicht zurück in Heim traut, findet er im Stall einer bekannten Familie Unterschlupf. Nachts allerdings, entdeckt ihn dort Jaibo und es kommt zum Kampf zwischen den beiden, der für Pedro tödlich endet.
Jaibo flüchtet, wird aber nach kurzer Zeit von dem blinden Bettler verraten und von der Polizei gejagt. Auf seiner Flucht wird Jaibo von einem Polizisten erschossen.
Jacques Prévert schreibt zu Los Olvidados:
„Los Olvidados, Kinder die lieben, aber nicht geliebt werden. Heranwachsende Mörder, hingemordet.“[4]
Diese Worte beschreiben den Charakter des Filmes von Buñuel sehr gut. Die Gesellschaft hat ihre Kinder vergessen und überlässt sie ihrem Schicksal, dem sie selbst mit größten Anstrengungen nicht entrinnen können, wie sich beispielhaft an der Figur Pedros zeigt.
Deshalb muss der Analyse der Schlüsselszenen zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage nach dem sozialkritischen Aspekt in „Los Olvidados“ eine Figurencharakteristik vorangestellt werden.
1.2 Figurencharakteristik
Drei Hauptprotagonisten stehen im Vordergrund der Handlung: Pedro de Urdemalas, seine Mutter und Jaibo.
Mit Hilfe der Analyse dieser Charaktere soll die teils versteckt geübte Sozial- und Gesellschaftskritik des Filmes verdeutlicht werden.
Interessant bei der Analyse der Figuren, ist die Wandlung Jaibos und Pedros Mutter im Verlauf des Filmes. Diese wird im Folgenden näher dargestellt.
1.2.1 Pedro de Urdemalas – Das aussichtslose Leben eines Straßenkindes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Pedro, ein ungefähr zwölf Jahre alter Jugendlicher, spielt in Buñuels Dokumentationsdrama eine der Hauptrollen. Sein Schicksal soll exemplarisch auf das erbärmliche Leben der zahlreichen Straßenkinder in Mexiko-City, oder jeder anderen Großstadt weltweit, aufmerksam machen.
[...]
[1] In: http://cinemexicano.mty.itesm.mx/directores/bunuel.html, Abrufdatum: 07.06.2004.
[2] In: Mellen, Joan: The world of Luis Buñuel, S. 186.
[3] In: http://cinemexicano.mty.itesm.mx/peliculas/olvidados.html, Abrufdatum: 07.06.2004.
[4] In: Eder, Klaus (Hrsg.): Luis Buñuel, S. 74.
- Citar trabajo
- Dr. Maria Dorn (Autor), 2004, Luis Bunuel: Los Olvidados - ein sozialkritischer Film?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37076
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