"A Tale of two Cities" zeigt exemplarisch Charles Dickens Überzeugung, dass die Voraussetzung für die Beseitigung der Missstände und Bekämpfung der Armut die Versöhnung der Ober- und Unterschicht ist. Dabei ist das größte Problem kein materielles, sondern ein ideelles: Die Einstellung zum Leben müsse grundsätzlich erneuert werden - mehr Menschlichkeit anstatt Härte. Gleichzeitig ist die Welt Dickens in A Tale of Two Cities ein festgefahrenes, kategorisiertes System, welches der individuellen Auslebung von Menschlichkeit keinen Platz lässt.
In dieser Hausarbeit wird untersucht, auf welche Weise die Figur Sidney Carton in A Tale of Two Cities von Charles Dickens dargestellt wird und welche Wirkungen und Bedeutungen dieses für den Roman hat.
Im ersten Teil beschäftige ich mich mit formalen Möglichkeiten der Charakterdarstellung in Bezug auf Sidney Carton, wobei ich mich auf literaturtheoretische Aspekte aus „Narrative Fiction“ von Shlomith Rimmon-Kenan berufe. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf, Sidney Cartons Charakter so differenziert wie möglich zu analysieren und dabei Cartons Schwächen und Stärken, sowie eine Erklärung seiner Verhaltensweise herauszuarbeiten.
Im zweiten Teil befasse ich mich mit der Bedeutung Sidney Cartons für die Aussage des Romans – speziell im Hinblick auf seinen Märtyrertod. Ich beziehe mich dabei auf die allgemeine gesellschaftliche Lage der Zeit und zeige, inwiefern A Tale of Two Cities eine Kritik der politischen und sozialen Gegenwart Dickens ist: Die zunehmende Verelendung der Unterschicht gegenüber der vorsätzlichen Blindheit der Mittelschicht verschärft die Zweiteilung der Gesellschaft. Desweiteren untersuche ich den Roman auf eine supertemporale und allgemeingültige Aussage. Dabei steht die moralische Aussage, die durch Cartons freiwilliges Opfer deutlich gemacht wird, im Vordergrund: Carton wird mit Hilfe von christlicher Symbolik als Erlöser dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakterdarstellung Cartons im Text über indirekte Präsentation
- Einleitung und Begriffserklärung
- Verhalten und äußere Erscheinung
- Handlung
- Sprache
- Umgebung
- Analogie der Figuren
- Symbolik von Cartons Märtyrertod
- Gesellschaftlich — politisch
- Religiös — anthropologisch
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Figur Sidney Carton in Charles Dickens' Roman "A Tale of Two Cities" und untersucht, wie seine Darstellung im Text die Wirkung und Bedeutung des Romans beeinflusst. Die Arbeit befasst sich mit formalen Möglichkeiten der Charakterdarstellung, insbesondere mit der indirekten Präsentation, um Cartons Charakter differenziert zu analysieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erarbeitung seiner Schwächen und Stärken sowie einer Erklärung seines Verhaltens. Im zweiten Teil wird die Bedeutung Cartons für die Aussage des Romans im Hinblick auf seinen Märtyrertod beleuchtet. Die Arbeit untersucht die gesellschaftliche Lage der Zeit und zeigt, inwiefern "A Tale of Two Cities" eine Kritik der politischen und sozialen Gegenwart Dickens darstellt. Darüber hinaus wird der Roman auf eine super-temporale und allgemeingültige Aussage hin analysiert, wobei die moralische Botschaft, die durch Cartons freiwilliges Opfer deutlich gemacht wird, im Vordergrund steht.
- Indirekte Präsentation von Charakteren in der Literatur
- Analyse der Charakterentwicklung von Sidney Carton
- Bedeutung des Märtyrertodes für die Botschaft des Romans
- Gesellschaftliche und politische Kritik in "A Tale of Two Cities"
- Moralische Aussage des Romans im Kontext der französischen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Hausarbeit vor und erläutert den Aufbau der Arbeit. Der erste Teil befasst sich mit der indirekten Präsentation von Charakteren in der Literatur und untersucht die verschiedenen erzähltechnischen Mittel, die Dickens zur Darstellung von Sidney Cartons Charakter einsetzt. Der Fokus liegt dabei auf Cartons Verhalten, seiner äußeren Erscheinung, seiner Handlungsweise, seiner Sprache und seiner Umgebung. Die Arbeit zeigt, wie diese Elemente zusammenwirken, um ein komplexes und vielschichtiges Bild von Cartons Persönlichkeit zu zeichnen.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Symbolik von Cartons Märtyrertod. Die Arbeit betrachtet die gesellschaftlich-politische Dimension des Romans und zeigt, wie Cartons Opfertod als Kritik an der korrupten Gesellschaft und den Missständen der Zeit interpretiert werden kann. Darüber hinaus wird die religiös-anthropologische Ebene des Romans untersucht, wobei Cartons Tod als eine Form der Erlösung und Wiedergeburt interpretiert wird. Die Arbeit analysiert die christliche Symbolik, die Dickens zur Darstellung von Cartons Opfertod einsetzt, und zeigt, wie Cartons Tod die Menschheit vor ihrem moralischen Untergang bewahrt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Charakterdarstellung, die indirekte Präsentation, die Figuren-Analogie, den Märtyrertod, die gesellschaftliche Kritik, die moralische Aussage, die französische Revolution, die christliche Symbolik und die religiös-anthropologische Dimension. Die Arbeit analysiert die Figur Sidney Carton in Charles Dickens' Roman "A Tale of Two Cities" und untersucht, wie seine Darstellung im Text die Wirkung und Bedeutung des Romans beeinflusst. Der Fokus liegt dabei auf der Erarbeitung seiner Schwächen und Stärken sowie einer Erklärung seines Verhaltens. Die Arbeit untersucht die gesellschaftliche Lage der Zeit und zeigt, inwiefern "A Tale of Two Cities" eine Kritik der politischen und sozialen Gegenwart Dickens darstellt. Darüber hinaus wird der Roman auf eine super-temporale und allgemeingültige Aussage hin analysiert, wobei die moralische Botschaft, die durch Cartons freiwilliges Opfer deutlich gemacht wird, im Vordergrund steht.
- Quote paper
- Simone Linde (Author), 1999, Sidney Cartons Charakterentwicklung in 'A Tale of Two Cities' von Charles Dickens mit Blick auf die moralische Ebene des Textes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3705
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