" 15-jähriger Intensivtäter bietet Kinder Drogen an. Ein 15-jähriger hat in Hamm mehreren Kindern Drogen angeboten. Als die Jungen das Rauschgift nicht wollten, wurden sie vom Täter bedroht und beraubt. Der 15-jährige konnte festgenommen werden. Er ist der Polizei seit Jahren als Straftäter bekannt. " 1 Diesen in der Tageszeitung Die Welt erschienen Artikel findet man in den unterschiedlichsten Varianten immer wieder in allen Medien. Immer wieder rücken junge Intensivtäter in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses; und immer wieder werden anschließend die Stimmen derer laut, die eine Abkehr von den sozialen Trainingsmaßnahmen hin zur harten Bestrafung oder dem Wegschließen in geschlossenen Heimen fordern.
Werden wir uns dem europäischem Trend anpassen und schon Kinder bestrafen; werden wir auf gestiegene Kriminalität junger Menschen mit härteren Strafen reagieren und uns vom Erziehungsgedanken hin zu einem härteren Jugendstrafrecht abwenden wollen oder sogar müssen? Oder können und müssen wir mit einer gewissen Zahl krimineller Jugendlicher in unserer Gesellschaft leben und für die Erzieh- und Belehrbaren den Erziehungsgedanken erhalten ? Diese Hausarbeit wird zunächst Gründe für delinquentes Verhalten von Kindern und Jugendlichen nennen. Anschließend einen Blick über die deutschen Grenzen in die Länder werfen, in denen durch Anwendung des Erwachsenenrechts und der Abkehr vom Erziehungsgedanken andere Wege bestritten werden, um zu versuchen straffällige Kinder und Jugendliche auf den rechten Weg zu bringen. Zum Schluss werden hiesige soziale Erziehungsvarianten aufgezeigt und im Kontext mit den Erfahrungen anderer Länder ein Fazit über einen gangbaren deutschen Weg gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der junge Intensivtäter
- Ein Definitionsversuch
- Die Rolle der Medien
- Gründe delinquenten Verhaltens
- Boot Camps - Der Blick in die USA
- Secure Training Order – Der Blick nach Großbritannien
- Die deutsche Strategie der Zweispurigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen junger Intensivtäter und analysiert die Gründe für deren delinquentes Verhalten. Sie beleuchtet die Rolle der Medien im Umgang mit dem Thema, untersucht alternative Ansätze in den USA und Großbritannien und setzt diese im Kontext der deutschen Strategie der Zweispurigkeit in Bezug. Die Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die Ursachen und Folgen des Phänomens zu entwickeln und diskutiert mögliche Lösungsansätze.
- Definition des Begriffs "junger Intensivtäter"
- Die Rolle der Medien im Umgang mit jugendlicher Kriminalität
- Gründe für delinquentes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen
- Alternative Ansätze zur Bewältigung jugendlicher Kriminalität in den USA und Großbritannien
- Die deutsche Strategie der Zweispurigkeit im Kontext der internationalen Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet das Problem junger Intensivtäter anhand eines aktuellen Zeitungsartikels und stellt die zentrale Frage nach der angemessenen Reaktion auf die gestiegene Kriminalität von Jugendlichen in den Vordergrund. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Gründe für delinquentes Verhalten zu untersuchen, alternative Ansätze aus anderen Ländern zu betrachten und die deutsche Strategie der Zweispurigkeit zu analysieren.
Der junge Intensivtäter
Ein Definitionsversuch
Das Kapitel definiert den Begriff "junger Intensivtäter" und verdeutlicht die Schwierigkeiten, die mit einer einheitlichen Definition verbunden sind. Es stellt dar, dass die Einordnung länderspezifisch erfolgt und auf selbst festgelegten Kriterien basiert. Der Fokus liegt auf der Einordnung nach niedersächsischen Kriterien, die auf die Art und Anzahl der begangenen Straftaten sowie die persönliche Entwicklung des Täters fokussieren.
Die Rolle der Medien
Dieser Abschnitt analysiert die Rolle der Medien im Umgang mit dem Phänomen "junger Intensivtäter". Die Medien werden als Verstärker der latenten Stimmung in der Bevölkerung und als Treiber der Debatte um eine Abkehr von sozialpädagogischen Maßnahmen hin zu härteren Strafen dargestellt. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Medien das Problem der jugendlichen Kriminalität überzeichnen und die gesellschaftliche Vorstellung von der zunehmenden Bedrohung durch "Monsterkids" fördern.
Gründe delinquenten Verhaltens
Das Kapitel beleuchtet die vielfältigen Ursachen für jugendliche Kriminalität. Es wird festgestellt, dass die Kriminalitätsbelastung ab dem 14. Lebensjahr deutlich ansteigt und ab dem frühen Erwachsenenalter wieder abnimmt. Die Arbeit geht jedoch nicht weiter auf die spezifischen Ursachen ein, sondern führt im nächsten Schritt zur Untersuchung von alternativen Ansätzen in den USA und Großbritannien.
Schlüsselwörter
Junge Intensivtäter, delinquentes Verhalten, Jugendkriminalität, Medien, Kriminalitätsstatistik, Erziehungsgedanken, Strafrecht, Boot Camps, Secure Training Order, Zweispurigkeit, Jugendstrafrecht.
- Citation du texte
- Carsten Nitschke (Auteur), 2004, Junge Intensivtäter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37058