„Kinder sind unsere Zukunft“ – so heißt es in einem alten Sprichwort, das das Engagement der Eltern im Umgang mit ihren Kindern reflektiert, indem es ihnen deren Entwicklung als einen Spiegel vorhält. Doch tragen nicht ausschließlich die Eltern die alleinige Verantwortung für die Bildung der kindlichen Persönlichkeits- und Handlungsmuster, vielmehr konstruiert das Kind seine Umwelt in eigener Regie. Von Geburt an ergreift es selbstständig die Initiative, um im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten dessen Umgebung zu erkunden. Der Weg eines jeden Kindes ist demnach durch die Individualität der Situation geprägt und doch ist global gesehen, eine allgemeine Tendenz erkennbar. Abgesehen von den klassischen Einflussfaktoren wie der elterlichen Erziehung, peer-groups oder der Schule, die sich regulierend auf das Verhalten des Kindes auswirken, beansprucht die zunehmende Medialisierung der Gesellschaft heute einen weitaus größeren Raum im Alltag des Kindes als noch einige Jahre zuvor.
Videospiele, Facebook oder YouTube machen die Existenz von Spielplätzen überflüssig. Wo früher zu den Mahlzeiten Gespräche zu einer herzlichen Atmosphäre beitrugen, übernimmt gegenwärtig das Fernsehprogramm zunehmend die Kommunikation. Natürlich ist diese Darstellung einiger Alltagsphänomene nicht als ein Pauschalurteil über die heutige gesellschaftliche Situation aufzufassen, sondern vielmehr als Zeichen einer multimedialen Revolution der letzten Jahrzehnte zu deuten. Mit dem Tempo der technologischen Entwicklung, die den Markt derzeit mit immer neuen innovativen Medien überschwemmt, können manche Generationen nicht Schritt halten. Aus diesem Grund werden vor allem Kinder und Jugendliche zu Zielscheiben medialer Datenfluten, die im Stande sind, deren Verhalten, Bildung, Selbstbewusstsein und noch viele weitere Bereiche ihres Lebens sowohl positiv als auch negativ zu beeinflussen.
Längst werden Medien nicht mehr nur als Schlüssel zum Wissen der Welt angesehen, sondern sind inzwischen selbst ein eigenständiger Teil dieser Welt geworden, über den gezielt Wissen vermittelt wird. Die Forderung seitens der Politik den Sektor der Medien in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren und auf diesem Wege ein Stück der Verantwortung von den Schultern der Eltern zu nehmen, verbessert die Vermittlung notwendiger Kompetenzen, damit sich auch zukünftige Generationen im immer dichter werdenden Mediendschungel zurecht finden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Medien
- Medienerziehung
- Kinder und Jugendliche in der Gegenwart
- Werte vs. Werteverfall
- Medienkompetenz
- Gesellschaft der BRD - Retrospektive der Nachkriegsjahre bis zur Gegenwart
- Bildungspolitische Entwicklung
- Mediale Entwicklung
- Der Wirkungsansatz
- Theorien der Medienwirkungsforschung
- Interaktionistische Ansätze
- Auswirkungen moderner Medien
- Fernsehen
- Computer
- Internet
- Mobiltelefon
- Mediale Gewalt
- Resümee
- Medienerziehung
- Ziele
- Familiärer Kontext
- Einflussfaktoren auf das Mediennutzungsverhalten des Kindes
- Evaluation und Selektion adäquater Medienangebote
- Reglementierung und Aufklärung
- Schulischer Kontext
- Aufgaben schulischer Medienerziehung
- Konzepte der Medienerziehung
- Möglichkeiten zur unterrichtlichen Integration der Medienerziehung
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Einfluss des medialen Fortschritts auf Kinder und Jugendliche in der heutigen Gesellschaft. Sie untersucht, wie Medien das Verhalten, die Bildung, das Selbstbewusstsein und andere Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen beeinflussen können. Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen und Chancen der medialen Entwicklung im Kontext der Erziehung und Bildung zu beleuchten und einen Beitrag zur Förderung von Medienkompetenz zu leisten.
- Einfluss des medialen Fortschritts auf Kinder und Jugendliche
- Entwicklung der Medienlandschaft in der BRD
- Theorien der Medienwirkungsforschung
- Konzepte und Ansätze der Medienerziehung
- Bedeutung von Medienkompetenz für die Bildung und Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des medialen Fortschritts und dessen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ein. Sie beleuchtet die Bedeutung von Medienkompetenz in der heutigen Zeit und die Rolle von Familie und Schule in der Medienerziehung.
Das zweite Kapitel klärt die Begriffe "Medien" und "Medienerziehung" und bietet eine Orientierung für die weitere Analyse.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Entwicklung der deutschen Gesellschaft im Kontext von Bildung und Medien. Es analysiert die Veränderungen der Bildungslandschaft und die Auswirkungen der medialen Entwicklung auf die Gesellschaft.
Das vierte Kapitel widmet sich den Auswirkungen moderner Medien auf Kinder und Jugendliche. Es werden verschiedene Medienformen und deren Einfluss auf das Verhalten, die Bildung und die Werteentwicklung von Kindern und Jugendlichen untersucht.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Medienerziehung und erörtert die Ziele, Aufgaben und Konzepte der Medienerziehung im familiären und schulischen Kontext.
Schlüsselwörter
Medialer Fortschritt, Medienkompetenz, Medienerziehung, Kinder und Jugendliche, Gesellschaft der BRD, Bildungspolitik, Medienwirkungsforschung, Interaktionistische Ansätze, Mediale Gewalt, Familiärer Kontext, Schulischer Kontext, Konzepte der Medienerziehung.
- Citar trabajo
- Sören Stübner (Autor), 2014, Medialer Fortschritt als suggestiv wirkender Faktor bei Kindern und Jugendlichen. Ansprüche an eine moderne Medienerziehung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368458