Ziel der Arbeit ist die Beantwortung zweier Fragen: Inwiefern eignet sich "Der Überlebende" als Vergleich zu "Der Sandmann" und inwiefern mutiert man selber zur Maschine, verliert also seine Menschlichkeit, durch eine Beziehung zu ebensolchen?
E. T. A. Hoffmann ist der erste Literat, der die um 1800 sichtbar werdende Industrialisierung auf ihre Veränderung der „conditio humana“ befragt. Diese Bachelorarbeit befasst sich mit einem der vielen Motive der Erzählung: dem Automaten. Da sich die menschliche Technologie in den letzten Jahren der Praxis von künstlicher Intelligenz immer mehr nähert, sich das Wissen exponentiell vermehrt und sich zunehmend mit Robotern und ihrer Beziehung zu Menschen befasst, liegt der Gedanke eines Aktualitätsbezuges zum 200-jährigen Jubiläum des Märchens vom Sandmann nahe.
Um den Aktualitätsbezug zu intensivieren und an die Jetzt-Zeit anzuknüpfen, wird das Werk eines deutschen, zeitgenössischen Autors hinzugezogen: Ernst-Wilhelm Händler bietet sich als Autor für diese Erweiterung des Automatenmotivs an, der im vergangenen Jahr erneut für den Deutschen Buchpreis mit seinem Roman München (2016) nominiert war.
Ernst-Wilhelm Händler schloss sein Studium der Betriebswirtschaftslehre und Philosophie in München mit einer Promotion zum Thema Logische Struktur und Referenz von mathematischen ökonomischen Theorien (1980) ab und übernahm das familieneigene Unternehmen im Bereich der Metallverarbeitung. Vor dem Hintergrund dieses Praxiswissens über das Verhältnis von Mensch und Maschine unter den historischen Gegebenheiten der fast vollständig vollzogenen digitalen Transformation in Ökonomie und Gesellschaft, ergibt sich ein spannungsvolles Verhältnis von E. T. A. Hoffmanns analoger Maschine zu digital gesteuerten Maschinen, an deren vorläufigem Endstadium die vollständige Substitution der menschlichen Intelligenzleistungen durch die ihnen weit überlegene sogenannte künstliche Intelligenz in Ernst-Wilhelm Händlers Werk steht.
Inhalt
1 Einleitung
2 Analytische Methoden
3 Das Automatenmotiv in E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann
3.1 Historischer Kontext
3.2 Der Sandmann - eine kurze I nhaltsangabe
3.3 Nathanael und Olimpia
3.3.1 Das Automatenmotiv der weiblichen Protagonistinnen
3.3.2 Nathanaels Menschlichkeitsverlust
4 Eine Analyse der Gegenwartsliteratur: Ernst-Wilhelm Händlers Der überlebende.
4.1 Historischer Kontext der Jahrtausendwende
4.2 Wer ist „der überlebende“?
4.3 Das Motiv der unkontrollierten Selbstzerstörung zum Schutz der S-bot Roboter
4.3.1 Maren
4.3.2 Peter
4.3.3 Greta
5 Ein Vergleich zwischen Nachtstück und Roman: Was sagt die Beziehung zu Robotern über die Menschlichkeit aus?
5.1 Vergleich der beiden Werke mit besonderer Rücksicht auf Nathanael und den Werkleiter
5.2 Was unterscheidet den Menschen von der Maschine?
5.3 Die Menschlichkeit Nathanaels und des Werkleiters
6 Fazit
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Marie H. (Auteur), 2017, Die Aktualität des Automatenmotivs in E. T. A. Hoffmanns "Der Sandmann" (1816) und Ernst-Wilhelm Händlers "Der Überlebende" (2013), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368364
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