Rhoda ist jung, hübsch, hat ein gutes Auskommen und könnte eigentlich glücklich sein. Doch das Verhältnis zu ihrem Freund Max bereitet ihr große Probleme, denn von Beruf Unternehmensberater ist der Workaholic ständig unterwegs und ihre Beziehung spielt sich eher via Anrufbeantworter als zuhause ab. Obwohl die Geschichte von Rhoda und Max der deutschen Fernsehkomödie „Workaholic“ entstammt
und somit erfunden ist, hat das Problem der Arbeitssucht (engl. Workaholism) eine reale gesellschaftliche Relevanz. Schwerpunkt der folgenden Arbeit bildet die Wechselbeziehung zwischen dieser Sucht und der Partnerschaft, welche der Titel „Verheiratet mit dem Büro“ karikiert. Zunächst sollen die Begriffe der Arbeitssucht und Partnerschaft definiert und anhand ihrer Kennzeichen erläutert werden. Im Hauptteil geht es darum sowohl empirisch fundiert zu untersuchen, inwiefern eine Arbeitssucht Ursache von Partnerschaftsproblemen sein kann und umgekehrt inwiefern Beziehungskrisen eine Arbeitssucht bedingen können. Methodisch wird dabei so vorgegangen, dass anhand zweier anonymisierter Fallstudien Defizite in der Partnerschaft einerseits als Folge, andererseits als Ursachen dieser Krankheit analysiert und sowohl die Rolle des Arbeitssüchtigen als auch seines Partners berücksichtigt werden. Nachfolgend werden einige Hilfemöglichkeiten für die Betroffenen vorgeschlagen. Im letzten Teil sollen die Ergebnisse resümiert sowie mögliche weiterführende Fragen gestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum Begriff der Arbeitssucht
3. Zum Begriff der Partnerschaft
4. Arbeitssucht als Ursache von Partnerschaftsproblemen
Fallstudie: Angelika G. und Josef M.
5. Partnerschaftsprobleme als Ursache von Arbeitssucht
Fallstudie: Monika und Marco C.
6. Hilfemöglichkeiten
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Rhoda ist jung, hübsch, hat ein gutes Auskommen und könnte eigentlich glücklich sein. Doch das Verhältnis zu ihrem Freund Max bereitet ihr große Probleme, denn
von Beruf Unternehmensberater ist der Workaholic ständig unterwegs und ihre Beziehung spielt sich eher via Anrufbeantworter als zuhause ab. Obwohl die Geschichte von Rhoda und Max der deutschen Fernsehkomödie „Workaholic“ entstammt und somit erfunden ist, hat das Problem der Arbeitssucht (engl. Workaholism) eine reale gesellschaftliche Relevanz. Schwerpunkt der folgenden Arbeit bildet die Wechselbeziehung zwischen dieser Sucht und der Partnerschaft, welche der Titel „Verheiratet mit dem Büro“ karikiert. Zunächst sollen die Begriffe der Arbeitssucht und Partnerschaft definiert und anhand ihrer Kennzeichen erläutert werden. Im Hauptteil geht es darum sowohl empirisch fundiert zu untersuchen, inwiefern eine Arbeitssucht Ursache von Partnerschaftsproblemen sein kann und umgekehrt inwiefern Beziehungskrisen eine Arbeitssucht bedingen können. Methodisch wird dabei so vorgegangen, dass anhand zweier anonymisierter Fallstudien Defizite in der Partnerschaft einerseits als Folge, andererseits als Ursachen dieser Krankheit analysiert und sowohl die Rolle des Arbeitssüchtigen als auch seines Partners berücksichtigt werden. Nachfolgend werden einige Hilfemöglichkeiten für die Betroffenen vorgeschlagen. Im letzten Teil sollen die Ergebnisse resümiert sowie mögliche weiterführende Fragen gestellt werden.
2. Zum Begriff der Arbeitssucht
Normalerweise richtet der Mensch seine Interessen verschieden aus, sodass Arbeit, wobei hier die berufliche Tätigkeit gemeint ist, zwischenmenschliche Beziehungen und Hobbies in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen. Arbeitssucht dagegen kennzeichnet ein „übersteigertes, zwanghaftes Verlangen nach Arbeit, Leistung und Erfolg, wobei der Bezug zu anderen Lebensbereichen wie sozialem Umfeld und Freizeit verloren zu gehen droht“ (Meta 2000, 74). Betroffen sind vor allem Selbständige, Manager und Personen in helfenden Berufen, deren Arbeit ein besonderes Engagement sowie eine hohe Verantwortung fordert. Obwohl man weder genau sagen kann, ab wann der leistungsorientierte und ehrgeizige Einsatz für den Job zu einem Suchtphänomen wird, noch es bislang in den diagnostischen Klassifikationssystemen den Begriff der Arbeitssucht gibt, lassen sich folgende typische Symptome feststellen, die bei den Betroffenen auf unterschiedliche Weise und nicht notwendig gleichzeitig auftreten (vgl. Fassel 1991, 47 ff.):
- der „Verfall an das Arbeitsverhalten“ (die Zentrierung des gesamten Vorstellungs- und Denkraumes auf die Arbeit),
- der „Kontrollverlust und mangelnde Selbsteinschätzung“ (die Unfähigkeit, Umfang und Dauer des Arbeitsverhaltens zu bestimmen),
- die „Abstinenzunfähigkeit und das Auftreten von Entzugserscheinungen bei gewolltem oder erzwungenem Nicht-Arbeiten“ (es wird subjektiv als unmöglich erlebt, kürzere oder längere Zeit nicht zu arbeiten),
- die „Toleranzentwicklung“ (zur Erreichung angestrebter Gefühlslagen/ Bewusstseinszustände muss immer mehr gearbeitet werden),
- die „Verleugnung“ (die Sucht wird abgestritten oder bagatellisiert),
- „psychosoziale und/ oder psychoreaktive Störungen“ (Befindlichkeitsstörungen infolge höheren Stresses, Perfektionismus, Nondelegation und Getriebenheit)
- die „Außenorientierung“ (die gesellschaftliche Anerkennung im Beruf wird als existentiell empfunden) und
- die „soziale Isolation“ (Vernachlässigung von Familie, Freunden und anderen Aktivitäten).
3. Zum Begriff der Partnerschaft
Partnerschaft bezeichnet im privaten Bereich ein „Prinzip des vertrauensvollen Zusammenwirkens zwischen Personen (z.B. Freunde, Familie, Ehe; S.G.), die ihre Ziele nur gemeinsam unter gegenseitiger Kompromissbereitschaft [...] erreichen können“ (Frankenberger/ Nagler 2002, 17). In einer Umfrage1 nannten die Befragten folgende Voraussetzungen für eine gelingende, beide Partner zufriedenstellende Beziehung am häufigsten:
- Kommunikations- und Konfliktfähigkeit (95%), das heißt man spricht gemeinsam offen und ehrlich über Ereignisse, Gefühle und Probleme und zeigt bei Auseinandersetzungen Respekt und Kompromissbereitschaft dem anderen gegenüber;
- Zuwendung (91%), das heißt beide Partner verbringen Zeit miteinander (z.B. Freizeit, Sport, Urlaub, Mahlzeiten) und sind füreinander auch in schwierigen Situationen (z.B. Krankheit, berufliche oder familiäre Probleme) da;
- Sexualität (88%), das bedeutet das wechselseitige Bedürfnis nach Zärtlichkeit und körperlichem Lustgewinn wird in der Beziehung befriedigt (in einer Freundschaft oder einer Eltern-Kind-Beziehung bezieht sich dieser Aspekt auf die emotionale Zuneigung);
- Vertrauen (83%), das heißt man kann sich auf das Verantwortungsbewusstsein und die Aufrichtigkeit des anderen verlassen sowie
- Selbstliebe (72%), das bedeutet jeder muss zunächst sich selbst kennen und achten, um diese positive Gefühlshaltung auch dem Partner entgegenzubringen.
[...]
- Citar trabajo
- Sophia Gerber (Autor), 2003, Verheiratet mit dem Büro - Arbeitssucht und Partnerschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36831
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