Die Leitfrage dieser Seminararbeit beschäftigt sich mit den tatsächlichen hygienischen Zuständen im antiken Rom. Neben allgemeinen Definitionen zur Hygiene werden Praktiken zur Erhaltung der Gesundheit und sanitäre Einrichtungen genauer untersucht. Welche Mittel eingesetzt wurden, um eine Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, wird ebenfalls thematisiert.
Die erste Wasserleitung, die Aqua Appia wurde im Jahre 312 vor Christus erbaut und transportierte über eine Strecke von 17 km Quellwasser aus dem nahegelegenen Aniotal nach Rom. Sie verlief 880m oberirdisch und den Rest der Strecke durch ein unterirdisches Kanalsystem. Die meisten Aquädukte führten in die Hauptstadt Rom. Grundsätzlich bildeten die unterirdischen Wasserleitungen den größten Anteil der Aquädukte im römischen Reich. Die Leitungen funktionierten in der Regel nach dem Prinzip der Schwerkraft mithilfe eines leichten Gefälles. Jedoch waren auch bereits Druckwasserleitungsysteme bekannt. Um 400 n.Chr. existierten in Rom elf Aquädukte. Bevor das Wasser die Einrichtungen erreichte, wurde das Wasser in ein sogenanntes Wasserschloß am Rande der Stadt umgeleitet. Dort wurde es durch drei übereinander liegende Abflüsse auf öffentliche Brunnen, Badeanstalten, Latrinen und Privatabnehmer verteilt.
Übersicht
A. Einleitung
B. Hauptteil
I. Leitfrage:
Waren die römischen Hygieneeinrichtungen wirklich so
hygienisch, wie in der Vergangenheit immer angenommen wurde?
II. Hygienedefinition
III. Subsumtion unter der Hygienedefinition zu:
- Bedingungen zur Erha ltung der Gesundheit
- Praktiken zur Erhaltung der Gesundheit
- Verhinderung der Ausbreitung von Krankheiten
1. Bedingungen zur Erhaltung der Gesundheit
a) Wasserleitungen - Aquädukte
b) Aborte - Latrinen
c) Die große Kloake - cloaka maxima
d) Moderner Baustoff opus cementitium
e) Badeeinrichtungen - Thermen
f) Sklaven
g) Städteplanung
h) Regelungen und Gesetze
i) Bauspezialisten
j) Brunnen
2. Praktiken zum Erhalt der Gesundheit
3. Verhinderung der Ausbreitung von Krankheiten
IV. Konklusion
V. Ergebnis
C. Schlussteil
Anhang
A. Einleitung
Bei meinem ersten Besuch in Rom 2009 erlebte ich eine überwältigende Fülle an machtvollen Bauwerken. In besonderer Erinnerung blieb mir der Blick hinauf in die Rotunde des Pantheons.
Von klein auf interessierte mich die römische Antike, mit ihren vielen Schlachten, den Gladiatoren und den mächtigen Kaisern. Angefangen hatte es schon mit den Werken Goscinys und Uderzos[1], die mich von klein auf begleiteten und so war es nicht verwunderlich, dass meine Wahl für das Seminarfach auf Rom fiel.
Bei der Wahl des Themas, faszinierte mich die römische Antike, wie keine andere Epoche. Sich auf ein Thema in dieser Vielfalt von Themen festzulegen, war für mich jedoch die schwierigste Aufgabe. Den entscheidenden Impuls erhielt ich auf der Reise nach Marburg, als ich zufällig einen Bericht über einen Artikel eines Mitarbeiters der Universität Cambridge las, in dem dieser den Einfluss der Römer auf die Parasitenbestände in Europa und somit die Frage der Hygiene im antiken Rom untersuchte.
Mein Interesse war geweckt. Bisher waren für mich die römischen Bauwerke, wie das Domus, die Basilika und Stadtbefestigungsanlagen richtungsweisend, bildeten sie doch die Grundlagen für unsere heutige Stadtentwicklung.[2]
Da ich nach dem Abitur Medizin studieren möchte, interessiert mich das Gebiet der Hygiene in besonderem Maße. Ich entschied mich, meinen Schwerpunkt der Arbeit auf die vielgerühmten römischen Hygieneeinrichtungen zu legen.
Im Geschichtsunterricht wurden diese immer als Vorzeigeeinrichtungen deklariert. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, dass ausgerechnet bei den römischen Wohnverhältnissen[3], mit so vielen Menschen, medizinische Probleme außen vor blieben.[4][5]
Deshalb wollte ich herausfinden, ob die römischen Hygieneeinrichtungen wirklich so hygienisch waren, wie in der Vergangenheit immer angenommen und jetzt von dem Parasitologen einer so renomierten Universität bezweifelt wurden.
Ich machte mich also auf die Suche nach Quellen in der Staatsbibliothek Niedersachsen.
Ich fing an, ein Konzept zu erstellen, nach welchem ich die Lektüre auswählen wollte. Dabei wurde mir immer mehr die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens in einer Facharbeit bewusst. Wenn man über Geschehnisse von vor 2000 Jahren berichtet, reicht es nicht aus, etwas zu behaupten, sondern man muss es auch durch zitierfähige Quellen belegen.
Somit fällt beinahe das halbe Internet als zitierfähige Quelle aus.[6]
Für den strukturellen Aufbau legte ich mich auf die Gutachtentechnik[7] fest.
Am Anfang steht die Leitfrage der Arbeit, danach folgt eine Definition des Kernthemas zur Leitfrage. Hierunter wird der Sachverhalt in der Subsumtion dargelegt. Abschließend wird im Schlussteil, mit der Konklusion das Ergebnis ermittelt.
In dieser Systematik, beschäftige ich mich mit der Frage, ob die Hygieneeinrichtungen der Römer wirklich so hygienisch waren, wie in der Vergangenheit bis jetzt angenommen wurde.
B. Hauptteil
I. Leitfrage
1. Waren die römischen Hygieneeinrichtungen wirklich so hygienisch, wie in der Vergangenheit immer angenommen wurde?
II. Hygienedefinition
Hygiene ist die Gesamtheit der Bedingungen und Praktiken zur Erhaltung der Gesundheit, sowie zur Verhinderung der Ausbreitung von Krankheiten.[8]
Das Wort „Hygiene“ kommt vom griechischen Wort „hygieniós“ und bedeutet - der Gesundheit zuträglich - .[9] In der griechischen Mythologie verkörpert die Tochter des Asklepios, Hygieia die Gesundheit an sich.[10]
III. Subsumtion
1. Bedingungen zur Erhaltung der Gesundheit
Die Römer schufen eine Vielzahl von hygienischen Bedingungen:
a) Wasserleitungen - Aquädukte (lat. aquaeductus )
[11] Hierunter werden im heutigen Sprachgebrauch meistens wasserleitende oberirdische römische Brückenkonstruktionen aus Stein verstanden.[12] Jedoch sind Aquädukte oberund unterirdische Wasserleitungen, die die Römer zum Zweck des Wassertransportes, von Wasserquellen in quellenlose Gebiete, im gesamten Imperium erbaut haben.[13] [14] Die Leitungen versorgten Thermen, Latrinen und Brunnen
[...]
[1] Siehe Geschichten von Asterix und Obelix.
[2] Vgl. Koch, S. 346 ff.
[3] Vgl. Fuchs, S.3 ff.
[4] Vgl. ebd. S. 4.
[5] Vgl. Kunst, S. 40.
[6] Vgl. Renger, S. 4 ff.
[7] Vgl. Putzke, S. 25 ff.
[8] Siehe http://www.who.int/topics/hygiene/en/, 19.03.2017, 15.23Uhr.
[9] Vgl. Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 13, S. 40.
[10] Vgl. Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 5, S. 777 f.
[11] Vgl. Lamprecht, S. 70.
[12] Vgl. Künzl, S. 36.
[13] Vgl. Lamprecht, S. 70.
[14] Vgl. Künzl, S. 33.
- Quote paper
- Karl Schondorff (Author), 2017, Die tatsächlichen hygienischen Zustände des alten Roms, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368154
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