Das Buch "Legenda Aurea" von Jacobus de Voragine war im Mittelalter das meistgelesene Buch, es kam sogar vor der Bibel. Im Rahmen dieser Arbeit wird das Werk anhand bestimmter Kriterien vorgestellt und befragt. Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Zum Ersten wird das Buch im Ganzen erklärt und die wichtigsten Heiligen erfahren eine kurze Vorstellung. Der zweite Teil wird sich mit einem Heiligen und dessen Wirken, über die Literatur des Buches hinaus, auseinandersetzen.
Die "Legenda Aurea" wurde bereits mehrfach übersetzt. Verschiedene Forscher befassten sich mit der Einteilung des Jahrkreises und der Wahl der Heiligen. Das Buch gilt als eine der wichtigsten Quellen der mittelalterlichen Heiligenverehrung. Als Literatur für diese Arbeit dient neben verschiedenen Übersetzungen auch "Historische Typologie der deutschen Heiligenlegende des Mittelalters" von Edith Feistner.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Zum Buch Legenda Aurea
Zum Autor
Das Buch
Erneuerung
Versöhnung und Pilgerschaft
Verwirrung
Versöhnung
Pilgerschaft
Bekannte Heilige
Der heilige Andreas
Leben
Geschichte
Allgemeines über den heiligen Andreas
Konklusion
Literaturverzeichnis
Einleitung
Das Buch „Legenda Aurea von Jacobus de Voragine war im Mittelalter das meistgelesene Buch, es kam sogar vor der Bibel. Im Rahmen dieser Arbeit wird das Werk anhand bestimmter Kriterien vorgestellt und befragt. Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Zum Ersten wird das Buch im Ganzen erklärt und die wichtigsten Heiligen erfahren eine kurze Vorstellung. Der zweite Teil wird sich mit einem Heiligen und dessen Wirken, über die Literatur des Buches hinaus, auseinandersetzen. Die Legenda Aurea wurde bereits mehrfach übersetzt. Verschiedene Forscher befassten sich mit der Einteilung des Jahrkreises und der Wahl der Heiligen. Das Buch gilt als eine der wichtigsten Quellen der mittelalterlichen Heiligenverehrung. Als Literatur für diese Arbeit dient neben verschiedenen Übersetzungen auch „Historische Typologie der deutschen Heiligenlegende des Mittelalters“ von Edith Feistner.
Zum Buch Legenda Aurea
Zum Autor
Jacobus de Voragine lebte von 1228 bis 1298 in Genua. Er trat 1244 in den Orden der Dominikaner ein. Er wirkte dort viele Jahre und wurde schließlich zum Erzbischof gewählt. Er verfasste zu Lebzeiten neben Legenda Aurea, noch viele andere Schriften wie die Liber Marialis, die Chroniken der Stadt Genua und Passio Sancti Cassiani, um nur einige wenige zu nennen. Seine Gebeine ruhen heute in der Dominikanerkirche Santa Maria di Castello. Das Leben des Jacobus de Voragine wurde von unter anderem von Kristina Lohrmann im Rahmen des Biographisch/Bibliographischen Kirchenlexikon erforscht.
Das Buch
Das Buch wurde im Jahre 1264 in lateinischer Sprache verfasst und ist eine Sammlung von kurzen Erläuterungen und den Lebensgeschichten diverser Heiliger. Als Quellen hierfür dienen verschiedenstes Quellenmaterial, wie die Bibel, Passionalien und Märtyrerakten, um nur einige zu nennen. Die Übersetzung erfolgte von Thomas Graesse im Jahr 1890 unter „ Legenda Aurea vulgo Historica Lombardica dicta“. Diese Arbeit stützt sich auf eine Neuübersetzung aus dem Jahr 2008. Das Buch orientiert sich nach dem Verlauf des Kirchenjahres. Das Kirchenjahr wird in einen fünfteiligen Jahreskreis geteilt. Diese Jahreskreise stehen für bestimmte Zeitalter. Das Buch diente und dient als Anleitung für die Besinnung an Festtagen und als tägliche Erbauung. Seine Resonanz reicht bis in die heutige Zeit. Es ist maßgeblich an der Entwicklung der christlichen Religionsausübung beteiligt.
Erneuerung
Der erste Jahrkreis befasst sich mit der Adventszeit, im Buch als Zeit der Erneuerung bezeichnet. Dieser Jahrkreis beginnt mit dem Ersten Advent und endet mit dem 21. Dezember. Die Zeit der Erneuerung oder auch Berufung begann mit Moses und dauert bis zur Christi Geburt. In dieser Zeit wurden viele Menschen durch Propheten zum Glauben berufen, oder erneuerten den Glauben. In dieser Zeit wird das Buch Jesaja gelesen. Dort wird diese Berufung thematisiert.
Versöhnung und Pilgerschaft
Als Zeit der Versöhnung und der Pilgerschaft wird der zweite Teil des Jahrkreises bezeichnet. Dieser beginnt mit dem Weihnachtsfest und endet mit der Bekehrung des Hl. Apostels Paulus am 25. Jänner. Dieser Jahrkreis ist geteilt, die Bezeichnung Versöhnung oder Freude geht auf das Wirken Christi zurück. Hierbei wird die Offenbarung des Johannes gelesen. Der zweite Teil, die Pilgerschaft, behandelt den aktuellen Abschnitt der Menschheitsgeschichte. Er ist geprägt von Kampf und Pilgerschaft. Zu dieser Zeit werden die Bücher Könige und Makkabäer gelesen. Diese sind Sinnbild des Kampfes.
Verwirrung
Der dritte Abschnitt bezeichnet die Zeit der Verwirrung, beginnend mit dem neunten Sonntag vor Ostern bis zum Karfreitag. Die Verwirrung begann mit dem Abweichen Adams von Gottes Gebot und dauerte bis zu den Tagen Moses. Hier erfolgt eine Lesung aus dem Buch Genesis, dies befasst sich mit den Verfehlungen der Urväter.
Versöhnung
Der vierte Jahreskreis wird auch als Zeit der Versöhnung angesprochen. Diese beginnt am Ostersonntag und endet am Tag des Hl. Pankratius am 12. Mai. Die Versöhnung ist wie oben bereits erwähnt, auf das Wirken Christi zurückzuführen.
Pilgerschaft
Der fünfte und letzte Teil des Jahreskreises wird auch die Zeit der Pilgerschaft genannt. Während der zweite Jahreskreis nur zum Teil in die Zeit der Pilgerschaft fällt und zum anderen von der Zeit der Versöhnung bestimmt wird, ist der fünfte Jahreskreis. Dieser fällt zur Gänze in die Zeit der Pilgerschaft. Diese Zeit beginnt mit dem Gedenktag des Heiligen Urban am 25. Mai und endet mit dem Tag der Heiligen Katharina am 25. November. Die Pilgerschaft wurde ebenfalls oben bereits erwähnt und beschreibt das momentane Zeitalter. Der fünfte Jahreskreis umfasst die meisten Heiligengedenktage. Die höchsten christlichen Festtage jedoch sind im zweiten und dritten Jahreskreis einzuordnen.
Das Zeitalter der Verwirrung steht, chronologisch gesehen, zwar vor dem der Erneuerung, trotzdem wird die Erneuerung zuerst gefeiert. Die Gründe hierfür sind, nach Meinung von Matthias Hackmann, der 2008 eine Neuübersetzung herausgab, inhaltlicher Natur. Der Jahreskreis sollte, aus Sicht der Kirchenobrigkeit, nicht mit einem Fehler beginnen. Ein weiterer Grund ist die Erneuerung, die mit der Geburt Christi einherging. Diese Ansicht stammt aus dem Buch der Offenbarung.
„Seht, ich mache alle Dinge neu“. Kristina Lohrmann forschte anhand dieser These.
Bekannte Heilige
Die Heiligen der Legenda Aurea wurden im Rahmen ihres mythischen Lebens beschrieben. Genaue Biographische Daten sind hierbei weniger im Vordergrund. Die Heiligen wurden nach einer Wertigkeit im sakralen Bereich geordnet. Sie sollen eine Vorbildwirkung für verschiedene Lebenslagen haben. Es folgt ein Auszug der, nach Meinung des Autors, wichtigsten Heiligen. Als erstes wird in dem Buch der hl. Andreas beschrieben, diesem ist jedoch Teil Zwei dieser Arbeit gewidmet.
Der nächste bekannte Heilige ist der hl. Nikolaus. Der Bevölkerung besser bekannt als Nikolaus Bischof von Myra. Er ist für Schenkungen und Grabwunder bekannt. Sein Tag ist der 06. Dezember.
Der Apostel Johannes ist einer der Evangelisten. Er ist bekannt durch die Bekehrung von vom Glauben abgekommener Menschen. Sein Tag ist der 27. Dezember.
Ein weiterer bekannter Heiliger, der in der Legenda Aurea Platz fand, ist der hl. Paulus. Bekannt wurde er durch seine Bekehrung. Zuvor war er einer der grausamsten Verfolger von Christen und wurde Saulus genannt. Dann bekehrte er sich und zog fortan, Paulus genannt, als Streiter für die Christenheit übers Land. Er fand sein Ende in Rom. Der Tag der Bekehrung des Paulus ist der 25. Januar. Der Ausspruch „Wandel vom Saulus zum Paulus“ ist auch heute noch in aller Munde.
Der hl. Georg besitzt ebenfalls einen hohen Bekanntheitsgrad. Seine Geschichte ist besser bekannt unter Georg, dem Drachentöter. Dieser Kampf wird als Sinnbild vom Kampf Gut gegen Böse interpretiert. Ihm ist der 23. April gewidmet.
Der 12. Mai ist dem hl. Pankratius geweiht. Dieser stellte sich als Knabe dem römischen Kaiser Diokletian entgegen, blieb seinem Glauben treu und demütigte den Römischen Kaiser damit. Dafür wurde er enthauptet. Der hl. Pankratius gilt in Teilen Mitteleuropa als einer da, im Volksmund sogenannten, der „Eisheiligen“. Die Bauern warteten mit der Aussaat, der für sie überlebenswichtigen Pflanzen, bis nach diesem Tagen. Dieser Brauch ist bis heute bekannt geblieben.
Einer der bekanntesten Heiligen ist der Apostel Petrus. Er ging nach Rom um die Irrpredigten Simon des Magiers zu beenden. Er wurde dort gefangen genommen und zum Tode durch Kreuzigung verurteilt. Er sagte, dass sein Herr ja vom Himmel auf die Erde gekommen war und durch das aufrecht stehende Kreuz erhöht wurde. Er jedoch sei in der Gnade des Herrn von der Erde in den Himmel berufen, weshalb sein Kreuz mit dem Kopf zur Erde zeigen müsse. Er erfuhr sein Martyrium gelichzeitig mit Paulus. Daher ist der 29. Juni der Petrus und Paulustag.
Maria Magdalena entstammte königlichem Hause. Sie war zügellos und ausschweifend. Daher wurde sie nur „die Sünderin“ genannt. Sie wurde durch die Predigten Christus bekehrt. Sie wusch die Füße Jesus mit ihren Tränen und trocknete sie mit ihren Haaren. So tat sie Buse. Im 14. Jahr nach der Passion Christi, als die Apostel aus dem Heiligen Land vertrieben worden waren, predigte sie gegen die Götzenverehrung. Es gelang ihr, dass die Götzenbilder zerstört wurden. Danach zog sie in eine karge Einöde, wo sie 30 Jahre unerkannt verbrachte. Maria Magdalena ist der 22. Juli gewidmet.
Franz von Assisi, dessen Tag der 03. Oktober ist, war ein Händler in der Stadt Assisi. Sein Leben war geprägt vom schönen Schein. Gott strafte ihn mit einer schweren Krankheit und so begann er sein Leben radikal zu ändern. Er entledigte sich allen irdischen Besitzes und zog als Missionar umher. Er gründete den Franziskanerorden. Er war voller Liebe für alle Geschöpfe dieser Welt und nannte sie seine Brüder. Er wurde von Gott mit den Wundmalen von Jesus Christus markiert. Er behandelte jedes Tier gut und selbst als er starb hieß er den Bruder Tod willkommen. Franziskus gilt, aufgrund seiner Bescheidenheit und Liebe den Tieren gegenüber, als Namenspatron vieler Tierschutzorganisationen und Tierheimen. Der Franziskanerorden ist ein sogenannter Bettelorden und hat bis in die heutige Zeit bestand.
Der 11. November ist der Tag des hl. Martin. Er war Soldat im Dienste der römischen Kaiser Konstantin und Julian. Die bekannteste Geschichte über ihn ist jene, an der er in Amien einen Armen fand der kaum Kleidung besaß. Martin teilte seinen Mantel und gab dem Armen eine Hälfte. Später wurde er Bischof von Tours. An seinem Sterbebett soll der Teufel gestanden haben. Doch Martin wehrte ihn ab. So starb er im 81. Lebensjahr und gab seinen Geist an Gott zurück. Die Tradition besagt, dass man am 11. November ein sogenanntes Martinigans`l verzehrt. Dies ist auf die Legende zurückzuführen, dass Martin nach der Tat mit dem Mantel sehr beliebt wurde. Dies wurde ihm zu viel und er versteckte sich in einem Stall. Doch die Gänse dort machten solchen Lärm, dass die Menschen ihn fanden.
Der heilige Andreas
Im zweiten Teil dieser Arbeit befasse ich mich mit meinem Namenspatron, den heiligen Andreas.
Leben
Laut Bibel stammt Andreas aus Bethsaida, welches sich am See Genezareth befindet. Er war Fischer und einer der ersten vier Apostel. In der Apostelgeschichte des Lukas fehlen Informationen über Andreas. Den Tod fand er an einem Kreuz mit schrägen Balken, dem nach ihm benannten Andreaskreuz. Sein Todestag soll auf dem 30. November fallen. Dies ist eine Gemeinsamkeit von orthodoxer und römisch-katholischer Kirche.
Geschichte
Eine der Taten des Heiligen war die Rettung des Matthäus. Andreas predigte nach der Himmelfahrt Christi in Skythien, Matthäus in Margundia. Matthäus erzeugte mit seinen Predigten Hass unter der Bevölkerung. Dies führte dazu, dass er gefangen genommen und geblendet wurde. Außerdem sollte er hingerichtet werden. Ein Engel erschien Andreas und gebot ihm, sich nach Margundia zu begeben und seinem Freund zu helfen. Er fand das Gefängnis unversperrt vor. Als er seinen Freund blind vorfand, begann er zu weinen. Durch dieses Flehen wurde Matthäus das Augenlicht wiedergeschenkt. So gelang Matthäus die Flucht. Andreas verblieb in Margundia und sah sich nun selbst dem Zorn der Einwohner ausgesetzt. Sie fesselten ihn und schleiften ihn durch die Straßen. Er bat beim Herrn dennoch um Gnade. So bekehrte er sie zum Glauben an Jesus Christus.
Später war er in Achaia tätig. In der Provinzhauptstadt Patras geriet er in einen Streit mit dem Prokonsul Ägeas, der Christen zwang Götzenopfer zu verrichten. Der Prokonsul wollte dies auch Andreas aufzwingen, doch dieser blieb standhaft. Er entgegnete ihm, dass er dem allmächtigen Herrn jeden Tag ein unbeflecktes Lamm opfern würde und dass dieses, obwohl es vom ganzen Volk verzehrt werden würde, lebendig und unverletzt bleiben würde. Auf die Frage wie dies vonstattengehen würde antwortete Andreas, dass Ägeas doch sein Jünger werden solle. Dieser geriet in Zorn über diese Aussage und erteilte den Befehl, Andreas verhaften zu lassen und ihn ins Gefängnis zu werfen. So begann das Martyrium des Andreas.
[...]
Jacobus de Voragine, Legenda Aurea. Rainer Nickel (Hrsg) 2. Aufl. Stuttgart 1988.
Lohrmann Kristina, Jacobus a Voragine, Dominikaner, In: Biographisch/Bibliographisches Kirchenlexikon 2.Band, Hamm 1990, p. 1416.
Lohrmann, Jacobus,In: BBKL,Hamm 1990, p.1425.
BBKL
, p.11.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 29.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 71.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 105.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 141.
Offenbarung 21,5.
Feistner Edith, Historische Typologie der deutschen Heiligenlegende des Mittelalters von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Reformation, In: Horst Brunner, Harald Dickerhof, Dietrich Huschenbett, Philipp Kaiser, Gundolf Keil, Ernstpeter Ruhe, Rolf Sprandel, Georg Steer, Benedikt K. Vollmann, Norbert Richard Wolf, Wissensliteratur im Mittelalter, Band 20, Wiesbaden 1995, p. 80.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 19–22.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 39–44.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 67–70.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 118–124.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 138–140.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 150–160.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 170–174.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 211–215.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 217–221.
Anmerkung des Autors.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 14.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p. 14–15.
Jacobus, Legenda Aurea, Köln, 2008, p.17–19.
- Quote paper
- Andreas Schmidt (Author), 2016, Heiligenlegenden im Mittelalter in Jacobus de Voragines "Legenda Aurea", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367908
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