Einleitung
In Zeiten von steigenden Strompreisen fallen manch einem die Netzentgelte auf, die ca. ein Viertel des Preises ausmachen. Doch wofür werden Netzentgelte gezahlt? Es sind Gebühren für die Nutzung der Netze, mit welchen Strom transportiert wird. Die Netze sind aufgrund ihrer Charakteristika ein natürliches Monopol und somit im Besitz weniger großer Energiekonzerne. Um Marktversagen zu unterbinden, bedarf es den staatlichen Eingriff.
Seit Ende der 90er Jahre verfolgt die europäische Union das Ziel eines Binnenmarktes für Strom. Mit den 1996 erlassenen Binnenmarktrichtlinien begann der Prozess der Liberalisierung, um diese Branche wettbewerblich zu orientieren und schlussendlich die Preise zu senken. Da der Liberalisierungsprozess schleppend voranging, wurden 2003 die EU-Beschleunigungsrichtlinien verabschiedet. Die daraus resultierende Novellierung des EnWG war der Grundstein für die heutige Anreizregulierung. Durch den staatlichen Eingriff wird das private Monopol mittels der Regulierung entflechtet. Grundidee der Anreizregulierung ist der Anreiz von Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen durch Festsetzung von Erlösobergrenzen. Die Anreizregulierung gilt für alle Netzebenen. Einige Ausnahmeregelungen wurden nur für die Übertragungs- und Fernleitungsnetze aufgrund ihrer Besonderheiten eingeräumt.
Neben der Simulation des Wettbewerbs soll die Anreizregulierung auch Planbarkeit für Investoren bringen. Denn die Investitionen sind im Hinblick auf die Energiewende in dem kapitalintensiven Geschäft unerlässlich.
Im Fokus dieser Arbeit steht die Funktionsweise der Anreizregulierung an sich, wobei die erste Anreizregulierungsverordnung vom 29.10.2007 als Grundlage genutzt wird. Zunächst wird der Hintergrund der Notwendigkeit der Regulierung kurz dargestellt, bevor das Konzept der Anreizregulierung beschrieben wird. Die einzelnen Instrumente werden danach detailliert erläutert. Vor der Zusammenfassung werden die Ergebnisse des Evaluierungsberichts kurz wiedergegeben, um die Wirkungsweise der Anreizregulierung in der Praxis zu begutachten. Die darin enthaltenen Vorschläge zur Weiterentwicklung des Konzepts, auch im Hinblick auf die Energiewende, sind die Basis für die im August 2016 verabschiedete Novelle der ARegV. Die bedeutendsten Änderungen werden ebenfalls in diesem Kapitel herausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Besonderheiten des deutschen Strommarktes und ökonomische Fundierung der
Netzregulierung
3. Zielsetzung und Konzept der Anreizregulierung
4. Wesentliche Instrumente der Anreizregulierung in Deutschland
4.1 Bestimmung des Ausgangsniveaus - Kostenprüfung
4.2 Differenzierung der Kostenanteile
4.3 Effizienzvergleich
4.4 Regulierungskonto
4.5 Genereller sektoraler Produktivitätsfaktor
4.6 Investitionen und Details zur Erweiterung
4.7 Versorgungssicherheit – Qualitätsregulierung
4.8 Ermittlung der Erlösobergrenze
4.9 Ermittlung der Netzentgelte
4.10 Weitere Besonderheiten
4.10.1 Besonderheiten für Übertragungs- und Fernleitungsnetze
4.10.2 Besonderheiten für kleine Stromanbieter
5. Evaluierungsbericht und Überarbeitung der ARegV
6. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Rechtsprechungsverzeichnis
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2017, Regulierung eines natürlichen Monopols mit Marktmacht. Die Anreizregulierung im deutschen Strommarkt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366741
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