Das Naturschutzgebiet „Feldberg“ liegt im Süden Deutschlands, in Baden-Württemberg, im Hochschwarzwald und ist von hoher nationaler Bedeutung (BUNDESFORSCHUNGSANSTALT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, 1993). Das Naturschutzgebiet besteht seit 1937 und wurde 1991 vergrößert. Heutzutage weist es eine Größe von 4226 ha auf und ist somit das größte Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg (LABER, 1997; REGIERUNGSPRÄSIDIUM FELDBERG/ BEZIRKSSTELLE FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE, 1998). Die höchste Erhebung des Naturschutzgebietes ist der Feldberggipfel mit 1493 m über NN, für den Wintertourismus erschlossen sind die Abfahrten um den Seebuck (süd-östlich des Feldberggipfels) und den Grafenmatt (südlich des Feldberg Ortes) (Abb.1). Diese Gebiete wurden aufgrund der enormen Belastung aus dem Naturschutzgebiet herausgenommen. [...] Der Feldberg wird oft als „subalpine Insel“ bezeichnet, das liegt an dem rauen Klima, an den glazialen Oberflächenformen sowie an der Flora und Fauna, die sonst in Deutschland nur noch in den Alpen zu finden sind (BEZIRKSSTELLE FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE FREIBURG, Broschüre 1). In dem Naturschutzgebiet befinden sich Flachmoore, Hochmoore, Feuchtgebiete, zum Teil autochthone Bergmischwälder, Magerrasen, Weideflächen, Lawinenbahnen, Felsfluren und Zeugen des letzten Glazials. Aufgrund dieser hohen Lebensraumvielfalt beherbergt dieses Gebiet eine Vielzahl von zum Teil außergewöhnlichen Tieren und Pflanzen. Hier kommen Relikte der letzten Eiszeit vor (Glazialrelikte) sowohl in der Pflanzen- als auch in der Tierwelt (LABER, 1997; LANDESANSTALT FÜR UMWELTSCHUTZ BADEN-WÜRTTEM-BERG, 1982). Dies wird auch durch das extreme Klima begünstigt: Jahresdurchschnittstemperatur 3,1 °C und ca. 1900 mm Jahresniederschlag, Schnee zwischen November und April (REGIERUNGSPRÄSIDIUM FELDBERG/ BEZIRKSSTELLE FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSGEBIETE, 1998). Für den Naturschutz weist das Gebiet aufgrund der hohen Biodiversität und der landschaftlichen Schönheit sowie als kulturelles Erbe einen hohen schützerischen Wert auf. Dies gilt jedoch auch für den Tourismus. Jedes Jahr besuchen ca. 2 Mio. Touristen dieses Naturschutzgebiet (BEZIRKSSTELLE FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE FREIBURG, Broschüre 3). Und hier liegt das Problem, auf das in den Kapiteln 5. Wintertourismus und 6. Sommertourismus näher eingegangen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Geschichte des Feldbergs im Hochschwarzwald
3. Geschichte des Naturschutzgebietes Feldberg
4. Geschichte des Schisports am Feldberg
5. Auswirkungen des Wintertourismus auf die Natur
5.1. Pistenbau und Pistenpflege
5.2. Künstliche Beschneiung
5.3. Schalenwild und Raufußhühner
5.4. Maßnahmen zur Reduzierung der Störungen
6. Auswirkungen des Sommertourismus auf die Natur
6.1. Erosion
6.2. Beseitigung der Erosionsschäden
6.3. Das Besucherlenkungskonzept
6.4. Verkehr
6.5. Baden im Feldsee
7. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1. Einführung
Das Naturschutzgebiet „Feldberg“ liegt im Süden Deutschlands, in Baden-Württemberg, im Hochschwarzwald und ist von hoher nationaler Bedeutung (BUNDESFORSCHUNGS-ANSTALT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCAHAFTSÖKOLOGIE, 1993).
Das Naturschutzgebiet besteht seit 1937 und wurde 1991 vergrößert. Heutzutage weist es eine Größe von 4226 ha auf und ist somit das größte Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg (LABER, 1997; REGIERUNGSPRÄSIDIUM FELDBERG/ BEZIRKSSTELLE FÜR NATUR-SCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE, 1998).
Die höchste Erhebung des Naturschutzgebietes ist der Feldberggipfel mit 1493 m über NN, für den Wintertourismus erschlossen sind die Abfahrten um den Seebuck (süd-östlich des Feldberggipfels) und den Grafenmatt (südlich des Feldberg Ortes) (Abb.1). Diese Gebiete wurden aufgrund der enormen Belastung aus dem Naturschutzgebiet herausgenommen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Karte des Naturschutzgebietes Feldberg (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 2).
Der Feldberg wird oft als „subalpine Insel“ bezeichnet, das liegt an dem rauen Klima, an den glazialen Oberflächenformen sowie an der Flora und Fauna, die sonst in Deutschland nur noch in den Alpen zu finden sind (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 1).
In dem Naturschutzgebiet befinden sich Flachmoore, Hochmoore, Feuchtgebiete, zum Teil autochthone Bergmischwälder, Magerrasen, Weideflächen, Lawinenbahnen, Felsfluren und Zeugen des letzten Glazials. Aufgrund dieser hohen Lebensraumvielfalt beherbergt dieses Gebiet eine Vielzahl von zum Teil außergewöhnlichen Tieren und Pflanzen. Hier kommen Relikte der letzten Eiszeit vor (Glazialrelikte) sowohl in der Pflanzen- als auch in der Tierwelt (Laber, 1997; Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württem-berg, 1982). Dies wird auch durch das extreme Klima begünstigt: Jahresdurchschnittstemperatur 3,1 °C und ca. 1900 mm Jahresniederschlag, Schnee zwischen November und April (Regierungspräsidium Feldberg/ Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftsgebiete, 1998).
Für den Naturschutz weist das Gebiet aufgrund der hohen Biodiversität und der landschaftlichen Schönheit sowie als kulturelles Erbe einen hohen schützerischen Wert auf. Dies gilt jedoch auch für den Tourismus. Jedes Jahr besuchen ca. 2 Mio. Touristen dieses Naturschutzgebiet (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 3). Und hier liegt das Problem, auf das in den Kapiteln 5. Wintertourismus und 6. Sommertourismus näher eingegangen werden soll.
2. Geschichte des Feldbergs im Hochschwarzwald
Das Grundgebirge ist während der variscischen Gebirgsbildung im Paläozoikum entstanden und wurde dann Ende des Paläozoikums im Perm eingerumpft. Im Mesozoikum wurden Sedimente von unterschiedlicher Widerstandsfähigkeit abgelagert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: geologischer Überblick (Haubrich et al., 1991: S. 28, verändert)
Im Zuge der alpidischen Faltung bildete sich der Oberrheingraben. Im Zusammenhang damit stand die Heraushebung des Schwarzwaldmassivs, die besonders im Süd-Westen zum Tragen kam. Damit nahm die Reliefenergie zu und so konnten die mesozoischen Sedimente abgetragen werden und zwar im Süd-Westen schneller, so dass dort schon das paläozoische Grundgebirge ansteht (Abb. 2). Während des Quartärs war der Hochschwarzwald vergletschert. Vor allem aus dem Würm-Glazial gibt es dort viele Zeugen: Moränen, Gletscherschliffe, Kare (der Feldsee ist z. B. ein Karsee) und Rundhöcker (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 3).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Lawinenbahnen am Feldberg (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 1: S. 9)
Mit der Erwärmung im Holozän zogen sich die Gletscher zurück. Die unvergletscherten Gebiete konnten nun von den alpinen Pflanzen zurückerobert werden. Da die Temperaturen stetig anstiegen, wurden diese alpinen Pflanzen im Folgenden von Bäumen verdrängt. Die Pflanzen konnten dort auf dem Feldberg überleben, wo von Natur aus kein Waldbewuchs möglich war: Moore, Felsen, Lawinenbahnen (Abb. 3), Blockschutthalden, windexponierte Kämme mit extremen Klimaverhältnissen (Abb. 4), Schneeflecken und Schnee-Wächten (Schneekante, die übersteht; Abb. 4).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Schnee-Wächte (Haubrich et al., 1991: S. 64)
Solche Glazialrelikte bilden unter den Pflanzen z. B. der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) (Abb.5) und die Alpen-Troddelblume (Soldanella alpina) (Abb. 7) und unter den Tieren einige Insekten und Wassertiere, die sonst nur noch in den Alpen oder Nordeuropa vorkommen (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 1; Haubrich et al., 1991; Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1982; Regierungspräsidium Feldberg/ Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftsgebiete, 1998).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5 (links): Gentiana lutea; Abb. 6: Soldanella alpina (rechts) (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 1: S. 8, S.34)
Einige dieser Pflanzen konnten sich auch auf andere freie Flächen ausbreiten, nämlich auf die von den Menschen gerodeten. Auf diesen Sekundärstandorten haben sich für den Feldberg ganz charakteristische Pflanzengesellschaften gebildet (Abb. 7).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7: Schematische Darstellung der Vegetationszonen am Feldberg (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 1: S. 14)
Typische Pflanzen für die Borstgrasweide: Bärwurz (Meum athamanticum), Schweizer Löwenzahn (Leontodon helveticus), Gelber Enzian (Gentiana lutea) und Arnika (Arnica montana) und für die Flügelginsterweide: Flügelginster (Genista sagittalis), Silberdistel (Carlina acaulis) und Hunds-Veilchen (Viola collina) (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Broschüre 1). Viele dieser Pflanzen konnten der Beweidung stand halten, da sie entweder für die Rindermäuler unerreichbar sind wie der Schweizer Löwenzahn oder zu stark duften wie der Gelbe Enzian, die Bärwurz oder Arnika (Küster, 1993).
In dem Wort „Feldberg“ steckt das mittelhochdeutsche Wort „Velt“, das große, unbewaldete Fläche bedeutet (Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1982 u. a. ).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 8: Feldsee 19. Jh. (Haubrich et al., 1991: S. 68) Abb. 9: Feldsee heute (ebenda: S. 69)
Das Feldberggebiet wurde schon vor 1000 durch Rodung für den Menschen urbar gemacht. Auf den gerodeten Flächen konnte das Vieh weiden, zudem konnten einige Standorte als Acker genutzt werden. Das Holz wurde als Brenn- und Bauholz verwendet und hatte auch einen wichtigen Nutzen für u. a. Bergleute, Köhler, Glasbläser und Harzer. Der Höhepunkt der Entwaldung wurde im 19. Jh. erreicht wie man auf Abb. 8 sehen kann, wenn man diese mit der Abb. 9 vergleicht. Heute ist der Schwarzwald wieder zu zwei Dritteln von Wald bedeckt (Burkhardt et al., 1988). Doch hat sich die Zusammensetzung der Bäume durch den Menschen verändert. Die Buche (Fagus sylvatica) und die Tanne (Abies alba), die die zonale Vegetation des Feldbergs bilden, wurden zugunsten der Fichte (Picea abies) verdrängt (Küster, 1993; Haubrich et al., 1991).
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