Die vorliegende Arbeit handelt thematisch vom Lifestyle of Health and Sustainability (LOHAS) als neues Phänomen und geht dabei der Forschungsfrage nach, inwiefern das Konsumverhalten der LOHAS als politisch zu bezeichnen ist, inwiefern sie somit politisch konsumieren.
Um die wissenschaftliche Debatte bezüglich dieser Thematik zu nennen und den Untersuchungsgegenstand vorzustellen, gestaltet sich das Vorgehen als eine Diskussion der Sekundärliterautr. Da es sich auch um eine Frage der Öffentlichkeit handelt, führe ich exemplarisch Zeitungsquellen an, die die gesamtgesellschaftliche Relevanz verdeutlichen sollen.
Zur konkreten Beantwortung der Forschungsfrage werde ich des Weiteren folgende Kriterien erläutern, nach welchen herausgestellt wird, was unter politischen Konsum fällt: das eigentliche Boykottieren oder Kaufen, die Vertrautheit mit dem politischen Hintergrund sowie die Regelmäßigkeit des Praktizierens. Hinzu kommt, dass ein Verhalten nur dann als uneingeschränkt politisch zu bezeichnen ist, wenn es mindestens nach Motiven wie der sozialen Verantwortung geleitet ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorstellung des Untersuchungsgegenstandes
2.1 Die LOHAS - Ein grünes Phänomen
2.1.1 Definition von LOHAS
2.1.2 LOHAS im historischen Kontext von ökologischen Bewegungen
2.1.3 Das Internet als Leitmedium
2.1.4 Einflusssphären der LOHAS am Beispiel des Food-Marktes
2.2 Konsum und LOHAS
2.2.1DerKonsumbegriff
2.2.2PolitischePartizipation
2.2.3 Der Politische Konsum: Boykott und Buycott
3. Diskussion - Politischer Konsum der LOHAS
3.1 LOHAS als Avantgarde des politischen Konsums
3.2 Der Konsumstil der LOHAS in der Kritik
4. Schlussfolgerungen
4.1 Zusammenfassung des Untersuchungsgegenstandes
4.2 Beantwortung der Forschungsfrage
5. Literaturverzeichnis
6. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
„Aus Müslis werden Marktführer, aus Alternativen werden Avantgardisten. Doch dieses Mal sind die neuen Okos keine grimmig dreinschauenden Weltverbesserer. Es ist ein zukunftsoffenes, lebensbejahendes Drittel unserer Gesellschaft [...] Die Rede ist von den LOHAS.
Für die Zukunftsforscher Eike Wenzel und Anja Kirig, die sich selber als Anhänger des Lifestyle of Health and Sustainability, als LOHAS bezeichnen,1 2 sind sie eine „gesellschaftliche Veränderungsbewegung, [die] bis 2030 unsere Märkte fundamental verändern “3 werden und damit eine relevanten gesellschaftlichen Trend darstellen. Auch der Spiegel räumt den LOHAS 2011 in einer eigens über sie angefertigten Broschüre ein, dass sie „in der Mitte der Gesellschaft angekommen “4 sind und durch ihren Konsumstil ein hohes Veränderungspotential bereitstellen. Dem gegenüber mehren sich jedoch auch die Kritiker, die die LOHAS lediglich als hedonistische Randgruppe bezeichnen:
„Der aufwendige Lebensstil der Lohas machte all ihre Einsparungen zunichte. Ihre großen Wohnungen, ihre schönen Reisen und ihre Konsumgewohnheiten konnten durch Energiesparbirnen und Krauthobel aus Naturholz nicht ausgeglichen werden. Dagegen vorbildlich: die arme, alleinstehende Rentnerin. Sie ist die wahre Ökoheldin.“ 5
Der Spiegel-Autor Alexander Neubacher kritisiert, dass es sich bei den LOHAS um eine Gruppe handelt, die weit weniger ökologisch konsumiert als die „alleinstehende Rentnerin“ und behauptet: „Das Ziel [der LOHAS] sei es, sich moralisch abzuheben.“ 6 So spricht auch die Journalistin Kathrin Hartmann davon, dass es sich um „keine politische Bewegung, sondern lediglich [um] eine Auffrischung des Konsumgedankens handelt“7
Wie auch immer man dem Phänomen des Lifestyle of Health and Sustainability nun gegenüberstehen mag - thematisch handelt die Diskussion von einem immer populärer werdenden ethischen und nachhaltigen Konsum: Beinahe jeder Discounter vertreibt inzwischen seine eigenen Bio-Marken und unterstützt beispielsweise das Verbrauchersiegel für fairen Handel „Fairtrade.“8 Auch verschiedene bundesweite Tageszeitungen oder Nachrichten-Magazine greifen diese Thematik auf.9 2012 fragte das Bundesministerium für Bildung und Forschung: „ Wussten Sie, dass Sie als Konsument der entscheidende Faktor sind, um die Lebensmittelbranche in ein nachhaltiges Wirtschaftssystem umzuwandeln?“10
Eine Frage, von der sich vor allem LOHAS angesprochen fühlen: Das Akronym steht dabei für „Lifestyle of Health and Sustainability“ und meint damit einen an Gesundheit11 und Nachhaltigkeit12 orientierten ethischen Konsum- und Lebensstil.13 LOHAS sehen es aus diesem Grund als ihren gesellschaftlichen Beitrag an, ihren Konsum nach individuellen Vorstellungen ökologisch und sozialverträglich zu gestalten, indem sie beispielsweise biologische und idealerweise regionale Lebensmittel kaufen.14 Sie sehen sich dabei selbst als Avantgarde eines neuen grünen Lifestyles, betrachten sich als Antreiber des anhaltenden grünen Konsumtrends und sagen von sich bewusst, dass sie als mächtige Konsumenten durch ihr Kaufverhalten den Markt und unsere Gesellschaft verändern können.15 Die vorliegende Arbeit handelt thematisch somit vom Lifestyle of Health and Sustainability als neues Phänomen und geht dabei der Forschungsfrage nach, inwiefern das Konsumverhalten der LOHAS als politisch zu bezeichnen ist, inwiefern sie somit politisch konsumieren.
Um die wissenschaftliche Debatte bezüglich dieser Thematik zu nennen und den Untersuchungsgegenstand vorzustellen, gestaltet sich das Vorgehen als eine Diskussion der Sekundärliteratur. Da es sich auch um eine Frage der Öffentlichkeit handelt, führe ich exemplarisch Zeitungsquellen an, die die gesamtgesellschaftliche Relevanz verdeutlichen sollen.16 Zur konkreten Beantwortung der Forschungsfrage werde ich des Weiteren folgende Kriterien erläutern, nach welchen herausgestellt wird, was unter politischen Konsum fallt: das eigentliche Boykottieren oder Kaufen, die Vertrautheit mit dem politischen Hintergrund sowie die Regelmäßigkeit des Praktizierens. Hinzu kommt, dass ein Verhalten nur dann als uneingeschränkt politisch zu bezeichnen ist, wenn es mindestens nach Motiven wie der sozialenVerantwortung geleitet ist.
Die Forschung setzt sich dabei inzwischen immer intensiver mit dem Phänomen der LOHAS und dem Trend des grünen Lifestyles auseinander. Vor allem die Trendforschung um das Frankfurter Zukunftsinstitut17 greift die Thematik immer häufiger auf, aber auch die Wirtschaftswissenschaften haben die LOHAS als neue Marketingzielgruppe entdeckt. Speziell über die Forschungsfrage wurde bisher jedoch wenig geforscht. Es fehlt dahingehend vor allem an empirisch glaubwürdigen Daten, da immer wieder ein Unterschied zwischen Bewusstsein und Handeln bei den Befragten erkannt wird.18
In der Literatur zählen vor allem Wenzel und Kirig19 zu den führenden LOHAS- Forschern. Sie waren zudem die ersten Autoren, die sich mit dem Phänomen der LOHAS in Deutschland beschäftigten. Das Konsumverhalten im Allgemeinen wird u.a. in Wolfgang Königs „Kleine Geschichte der Konsumgesellschaft“20 oder Ludger Heidbrinks „Die Verantwortung des Konsumenten“21 thematisiert. Der politische Konsum wird insbesondere von Jörn Lamla22 oder Sigrid Baringhorst, zuletzt in „Konsum und Lebensstile als politische Praxis“23 sowie umfangreich von Dietlind Stolle, Marc Hooghe und Michele Micheletti24 behandelt. Den modernen Formen des Konsums grundsätzlich kritisch gegenüberstehend äußern sich im deutschsprachigen Raum u.a. die Autoren Harald Welzer,25 Frank Uekötter26 und Claus Leggewie.27
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird die Arbeit wie folgt gegliedert. Im zweiten Kapitel wird zunächst der Untersuchungsgegenstand vorgestellt. In 2.1 wird das LOHAS-Phänomen allgemein beschrieben: Der Lifestyle of Health and Sustainability wird definiert und im historischen Kontext der ökologischen Bewegungen betrachtet, um zu zeigen, dass es sich bei den LOHAS um ein neuartiges ökologisches Phänomen handelt. Zudem wird das Internet als Leitmedium der LOHAS näher betrachtet. Im letzten Unterkapitel 2.1.4 werden die Einflusssphären der LOHAS exemplarisch am Beispiel des Food-Marktes aufgezeigt. In 2.2 geht es allgemein um den Konsum. Zunächst wird der Konsumbegriff definiert; es wird außerdem erläutert, welches Verhalten als „politisch“ zu bezeichnen ist. Schließlich wird der politische Konsum, insbesondere in Form des Boykotts und Buycotts28 erläutert, wobei Kriterien für einen politischen Konsum festgehalten werden. Im dritten Kapitel wird unter Rückgriff der Ergebnisse aus den vorigen Kapiteln, anhand von Kriterien und unter Einbeziehung der wissenschaftlichen Debatte diskutiert, ob LOHAS politisch konsumieren, oder nicht. Es handelt damit von der politischen Dimension bei den LOHAS. In 4., den Schlussfolgerungen, wird der Untersuchungsgegenstand zusammengefasst und die Forschungsfrage beantwortet.
2. Vorstellung des Untersuchungsgegenstandes
Das folgende Kapitel zielt auf die Vorstellung des Untersuchungsgegenstandes ab. Dabei werden die Begriffe „LOHAS“, „politisch“ und „Konsum“ definiert. Des Weiteren werden die LOHAS im ersten Teil des Kapitels im historischen Kontext von ökologischen Bewegungen betrachtet, das Internet als Leitmedium erläutert und anhand des Food-Marktes exemplarisch gezeigt, wo LOHAS gesellschaftlich agieren. Um sich weiter der Forschungsfrage anzunähern, wird im zweiten Teil des Kapitels der Konsumbegriff in den Vordergrund rücken. Am Ende des Kapitels werden zudem Kriterien erläutert, anhand welcher man sagen kann, was unter politischen Konsum fällt, damit in der Diskussion auf diese zurückgegriffen werden kann.
2.1 Die LOHAS - Ein grünes Phänomen
Der Lifestyle of Health and Sustainability gilt als neues Phänomen, welches insbesondere von dem Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main aufgegriffen wird. Was man unter LOHAS versteht, wie sie im historischen Kontext der ökologischen Bewegungen anzusehen sind, warum das Internet von besonderer Bedeutung für die LOHAS ist und wo sie agieren, ist Inhalt des folgenden Unterkapitels.
2.1.1 Definition von LOHAS
Der Begriff kam erstmals 2000 in den USA auf. Die Soziologen Paul Ray und Sherry Ruth Anderson beschreiben in ihrem Buch „The Cultural Creatives: How 50 Million People Are Changing the World“ einen neuartigen „hybriden Konsumenten“,29 der aus diversen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, wie der Globalisierung und Individualisierung heraus entstanden ist. In ihrem Werk fassen die beiden Soziologen die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchungen zu einem postulierten Wertewandel in den USA zusammen. Nach Befragung von 100.000 US-Bürgern stellen die Autoren eine neue Gesellschaftsform fest, die „Cultural Creatives“, bestehend aus „kreativen, verantwortungsbewussten, gesundheitsorientierten und Genuss suchenden Menschen.“30 Durch einen langen zivilgesellschaftlichen Prozess bringt diese neue Gesellschaftsform somit einen neuen Lebensstil und eine neue Alltags- und Konsumkultur, den Lifestyle of Health and Sustainability hervor, der von Ray und Anderson als gesamtgesellschaftlich relevant eingestuft wird: „[They] have changed their substrate of values, and they may be reshaping it in our larger culture as well.“31
Durch die 2007 veröffentlichte Studie „Zielgruppe LOHAS. Wie der grüne Lifestyle die Märkte erobert“ des Zukunftsinstituts um Wenzel und Kirig wird das Phänomen in die deutsche Zielgruppendiskussion eingebracht,32 auch wenn Wenzel und Kirig die LOHAS keineswegs als reine Marketingzielgruppe, sondern vielmehr als gesellschaftliche Mehrheit, als „Veränderungsbewegung“33 ansehen. Die Zukunftsforscher sprechen von einem Lebensstil und verstehen darunter „eine dramatische Veränderung unserer kollektiven Mentalität, einen Wandel, der Schritt für Schritt unser Leben und unseren Alltag verändern wird, der uns anders einkaufen und genießen lässt.“34 Der Soziologe und Unternehmensberater Richard Häusler bezeichnet den Lifestyle of Health and Sustainability hingegen eher als „Trenderscheinung“ und spricht dabei in erster Linie von „neuen Aufgaben für das Marketing“ und der Erschließung von „neuen Märkten.“35 Unternehmen haben auf das LOHAS-Phänomen reagiert und ihr Marketing sowie ihre Produktpalette an diese Gruppe angepasst.36 Durch die unterschiedliche Betrachtung der LOHAS, als zum einen Marketingzielgruppe und zum anderen Veränderungsbewegung wird schließlich deutlich, wie indifferent die verschiedenen definitorischen Ansätze über die LOHAS sind.37
Der Lifestyle of Health and Sustainability strebt eine neue Lebensqualität an: „Der Lebensstil des „Sowohl-als-auch“ schmiedet Allianzen zwischen Lebensbereichen, Stilen, Überzeugungen und Formen des Genusses, die bislang als unvereinbar galten.“38
Sie verbinden Nachhaltigkeit und Genuss, Umweltorientierung und Design oder Ethik und Luxus.39 LOHAS stimmen außerdem in erhöhtem Maße mit Aussagen wie „believe in ecological sustainability“, „see nature as sacred“, „believe in religious mysteries“ oder „be not financially materialistic“ überein.40 Neben Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit, Spiritualität sind auch die Werte Natürlichkeit und vor allem Authentizität von eminenter Bedeutung: „Authenticity means that our actions are consistent with that, what you believe and what you say.“41 Ihren nach diesen Werten ausgerichteten Konsumstil übertragen sie schließlich „auf ihre gesamte Konsum- und Lebenswelt.“42
Soziodemografisch zählen die LOHAS, laut Wenzel, zu keiner besonderen Schicht oder einem isolierten Milieu, sie gehören vielmehr der Mitte der Gesellschaft an.43 Rays Studien in den USA ergaben zudem, dass etwa 50 Millionen US-Amerikaner über 15- Jahre zu dem Phänomen gezählt werden.44 In der jährlich veröffentlichten MarktMedia-Studie „Typologie der Wünsche“ wird 2011 für Deutschland von 10,68 Millionen Menschen ausgegangen, die dem LOHAS-Phänomen zuzuordnen sind.45 Die „LOHAS-Zielgruppe“ ist dabei überdurchschnittlich gebildet, im Schnitt zwischen 30 und 59 Jahre alt, berufstätig und verfügt über ein höheres durchschnittlicheres Haushaltsnettoeinkommen.46
2.1.2 LOHAS im historischen Kontext von ökologischen Bewegungen
Laut der 4. „Otto Group Trendstudie zum ethischen Konsum“ widerfährt der Gesellschaft ein grundlegender gesellschaftlicher Wandel in den vergangenen 50 Jahren,47 wodurch sich die Sichtweise auf ökologische Probleme seit den späten 1960er Jahren grundlegend geändert hat. Manifeste gesellschaftliche Veränderungsprozesse, von Wenzel „Megatrends“48 genannt, führen zu diesem gesellschaftlichen Wandel und erklären letztlich, wie es überhaupt zu dem Phänomen LOHAS kommt. Megatrends etablieren sich, laut Wenzel, über einen Zeitraum von 30 bis 50 Jahren in einer Gesellschaft und führen zu substanziellen Veränderungen und Innovationen.49 Für den Lifestyle of Health and Sustainability von besonderer Bedeutung sind dabei die Globalisierung und seine Folgen für Mensch und Natur sowie der Trend der Individualisierung.
Letzterer markiert die „Emanzipation des Einzelnen gegenüber Religion und Staat“, die „Emanzipation der Frauen aus der Rolle der familiären Versorgerin, Kinderbetreuerin und Hausfrau“, ist verantwortlich für die „Explosion der Wünsche und Bedürfnisse“ und führt zur „Diversifikation der Lebensentwürfe.“50 Die Globalisierung führt zum einen zu technischen Fortschritten; insbesondere zur digitalen Revolution und damit zu einer Expansion des Wissens.51 Zum anderen sorgen die Globalisierung bzw. der damit zunehmende Warenverkehr und somit auch der steigende CO2-Ausstoß als ernstzunehmende Umweltbelastung für ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft. Umweltkatastrophen und -skandale sowie Umweltkonflikte führen zu
umweltpolitischen Initiativen der Regierungen, was wiederum „entscheidend zum Durchbruch der Umweltthemen in der breiten Öffentlichkeit und zum Aufschwung der Ökologiebewegung“52 beiträgt. So ist der Umweltschutz seit der Regierungserklärung von 1969 in der deutschen Politik fest etabliert und es bilden sich zahlreiche neue institutionalisierte Umweltorganisationen wie der „Bund für Umwelt und Naturschutz“ (1975), die Partei „Die Grünen“ (1980), „Greenpeace Deutschland“ (1980) sowie ein „von bürgerlichen Mittelschichten getragenes Netz städtischer und ländlicher Bürgerinitiativen“53 heraus. Dieser in den späten 1960er Jahren aufkommende „Bürgeraktivismus“ übt eine Markt- und Systemkritik aus, die sich letztlich zur Kritik an der Massenkonsumgesellschaft zuspitzt.54
Umweltfreundliches Verhalten wird zu einer durch große Teile der Bevölkerung größtenteils akzeptierten, wenn auch weit seltener befolgten Norm des alltäglichen Handelns.55 Dies ändert sich Anfang der 1980er Jahre:
[...]
1 Wenzel, Eike/Kirig, Anja & Christian Rauch: Zielgruppe LOHAS. Wie der grüne Lifestyle die Märkte erobert, Kelkheim: Zukunftsinstitut, 2007, S. 6.
2 Vgl. Kirig, Anja/Wenzel, Eike: LOHAS. Bewusst grün - alles über die neuen Lebenswelten, München: Redline Verlag, 2013, S. 21.
3 Ebd. S. 10.
4 Der Spiegel QC: Broschüre LOHAS. Lifestyle of Health and Sustainability. URL: http://www.spiegel- qc.de/uploads/PDFS/RoteGruppePrint/SP_Broschuere_LOHAS.pdf (10.03.2016).
5 Neubacher, Alexander: Kritik an Ökobewegung. Hilfe, die Lohas kommen! In: Spiegel Online vom 14.03.2012. URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/oeko-fimmel-schadet-der-umwelt-a-820853.html (09.03.2016) .
6 Ebd. URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/oeko-fimmel-schadet-der-umwelt-a-820853.html
7 Hartmann, Kathrin: Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifesyle-Ökos vereinnahmt, München: Blessing, 2009, S. 11.
8 Vgl. Lidl Stiftung & Co. KG: Homepage der Kampagne„Lidl lohnt sich“ von 2015. URL: https://www.lidl- lohnt-sich.de/ (15.03.2016) oder vgl. Aldi GmbH & Co. KG: Homepage von Aldi Süd unter der Rubrik “Eigenmarken“. URL: https://www.aldi-sued.de/de/sortiment/eigenmarken/one-world/ (18.03.2016).
9 Vgl. Brauck, Markus/Hawranek, Dietmar/Salden, Simone & Bernhard Zand: Guter Kunde, böser Kunde. In: Der Spiegel 16/2015, S. 62-71; Burfeind, Sophie: Deutsche kaufen viel mehr Bio-Produkte. In: sueddeutsche.de vom 10.02.2016. URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lebensmittel-deutsche-kaufen-viel-mehr-bio- produkte-1.2857681 (15.03.2016); Gassmann, Michael: Warum die Deutschen Bioprodukten misstrauen. In: welt.de vom 04.01.2016. URL: http://www.welt.de/wirtschaft/article150585882/Warum-die-Deutschen- Bioprodukten-misstrauen.html (15.03.2016); Grötker, Ralf: Was nützt “grüner Konsum?” In: faz.net vom 27.11.2012. URL: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/faktencheck-leser- recherchieren-was-nuetzt-gruener-konsum-11973542-p6.html?printPagedArticle=true#pageIndex_6 (15.03.2016) .
10 Vgl. Zukunftsprojekt Erde: Rubrik „Nachhaltigkeit“ auf der Homepage. URL: http://www.zukunftsprojekt- erde.de/zukunftsprojekt-erde/wie-muessen-wir-wirtschaften/nachhaltiger-konsum.html (10.03.2016).
11 Die dieser Arbeit zugrunde liegende Definition von “Gesundheit” lautet: “Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.” Vgl. World Health Organization: WHO definition of Health. URL: http://www.who.int/about/definition/en/print.html (25.03.2016).
12 Die dieser Arbeit zugrunde liegende Definition von „Nachhaltigkeit“ lautet: „Nachhaltigkeit ist ein gesellschaftspolitisches Leitbild für eine zukünftige Entwicklung der Menschen und für das nachhaltige Wirtschaften, wonach sich einerseits die Lebenschancen zukünftiger Generationen nicht gegenüber den Möglichkeiten der derzeitigen Generation verschlechtern dürfen [...] und wonach sich andererseits ein Wohlstandsausgleich zwischen armen und reichen Ländern einstellen soll.“ Vgl. Balderjahn, Ingo: Nachhaltiges Management und Konsumentenverhalten. UTB 3902: 271 S.; Konstanz: UVK, 2013, S. 199.
13 Die dieser Arbeit zugrunde liegende Definition von „Lebensstil“ lautet: „Lebensstile kann man als raumzeitlich strukturierte Muster der Lebensführung fassen, die von Ressourcen (materiell und kulturell), der Familien- und Haushaltsform und den Werthaltungen abhängen. [.. ,]Werthaltungen [.] definieren die vorherrschenden Lebensziele, prägen die Mentalitäten und kommen in einem spezifischen Habitus zum Ausdruck.“ Vgl. Müller, Hans-Peter: Sozialstruktur und Lebensstile. Der neuere theoretische Diskurs über soziale Ungleichheit, Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 982: 435 S.; Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1997.
14 Vgl. Kirig/Wenzel: Bewusst grün, S. 23-27 und S. 43-56.
15 Vgl. Grimm, Fred: Shopping hilft die Welt zu verbessern. Der andere Einkaufsführer, München: Goldmann, 2008, S. 11-39.
16 An der Stelle möchte ich darauf verweisen, dass ich nur exemplarisch zeigen werde, dass ein reger publizistischer und journalistischer Diskurs über ethischen Konsum existiert. Da seit Jahren in zahlreichen Medien darüber berichtet wird, wäre eine umfangreiche Medienanalyse notwendig, um den gesamten publizistischen und journalistischen Diskurs hinreichend darlegen zu können.
17 Das Frankfurter Zukunftsinstitut ist als GmbH im Frankfurter Handelsregister aufgeführt und bezeichnet sich selbst als „einer der einflussreichsten Think Tanks der europäischen Trend- und Zukunftsforschung.“ Für weitere Informationen vgl. Zukunftsinstitut GmbH: Homepage der Zukunftsinstitut GmbH. URL: http ://www.zukunftsinstitut.de/ueber-uns/ (14.03.2016).
18 Vgl. Lamla, Jörn: Verbraucherdemokratie. Politische Soziologie der Konsumgesellschaft, Suhrkamp- Taschenbuch Wissenschaft 2072: 507 S.; Berlin: Suhrkamp, 2013, S.51.
19 Vgl. Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS.
20 Vgl. König, Wolfgang: Kleine Geschichte der Konsumgesellschaft. Konsum als Lebensform der Moderne, 2. Auflage, Stuttgart: Steiner, 2013.
21 Vgl. Heidbrink, Ludger/Schmidt, Imke & Björn Ahaus (Hgg.): Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus, 2011.
22 Vgl. Lamla: Verbraucherdemokratie.
23 Vgl. Baringhorst, Sigrid: Konsum und Lebensstile als politische Praxis. In: FJSB 28 (2/2015), S. 17-27.
24 Vgl. Stolle, Dietlind/Hooghe, Marc & Michele Micheletti: Zwischen Markt und Zivilgesellschaft. Politischer Konsum als bürgerliches Engagement, in: Gosewinkel, Dieter/Rucht, Dieter/van den Daele, Wolfgang & Jürgen Kocka (Hgg.): Zivilgesellschaft - national und transnational, WZB Jahrbuch 2003: 438 S.; Berlin: edition sigma, 2004, S. 151-171.
25 Vgl. Welzer, Harald: Selbst Denken. Eine Anleitung zum Widerstand, 5. Auflage, Frankfurt am Main: Fischer, 2013.
26 Vgl. Uekötter, Frank: Am Ende der Gewissheiten. Die ökologische Frage im 21. Jahrhundert, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus, 2011.
27 Vgl. Leggewie, Claus/Welzer, Harald: Das Ende der Welt wie wir sie kannten. Klima Zukunft und die Chancen der Demokratie, 4. Auflage, Frankfurt am Main: Fischer, 2010.
28 Der Begriff „Boykott“ meint eine gezielte Verweigerung eines Produktes, wohingegen der „Buycott“ die gezielte Unterstützung bestimmter Produkte beschreibt. Eine ausführlichere Erläuterung der Begriffe folgt in Kap. 2.2.3.
29 Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS, S. 21.
30 Kirig/Wenzel: Bewusst grün, S.21.
31 Ray, Paul H./Anderson, Sherry Ruth: The Cultural Creatives. How 50 Million People Are Changing the World, New York: Three Rivers Press, 2000, S. 7.
32 Vgl. Häusler, Richard/Kerns, Claudia: LOHAS - Mythos und Wirklichkeit, Berlin: stratum, 2008, S. 5.
33 Kirig/Wenzel: Bewusst grün, S. 10.
34 Ebd. S. 56.
35 Vgl. Häusler/Kerns: Mythos und Wirklichkeit, S. 5.
36 Vgl. Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS, S. 50-57.
37 Ich möchte an der Stelle darauf verweisen, dass der Lifestyle of Health and Sustainability vermehrt in den Fokus wirtschaftswissenschaftlicher Forschung gerückt ist. Dabei werden die LOHAS als Marketingzielgruppe entdeckt. Vor allem die unternehmerische Verantwortung - „Corporate Social Responsibility“ - steht in diesem Zusammenhang in Verbindung zu den LOHAS. Vgl. Balderjahn: Nachhaltiges Management.
38 Kirig/Wenzel: Bewusst grün, S.93.
39 Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS, S. 32f.
40 Vgl. Ray/Anderson: Cultural Creatives, S. 29.
41 Vgl. Ebd., S. 8.
42 Der Spiegel QC: LOHAS. URL: http://www.spiegel- qc.de/uploads/PDFS/RoteGruppePrint/SP_Broschuere_LOHAS.pdf (12.03.2016).
43 Vgl. Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS, S. 16.
44 Vgl. Ray/Anderson: Cultural Creatives, S. 4.
45 Der Spiegel QC: LOHAS. URL: http://www.spiegel- qc.de/uploads/PDFS/RoteGruppePrint/SP_Broschuere_LOHAS.pdf (12.03.2016).
46 Vgl. Ebd. URL: http://www.spiegel-qc.de/uploads/PDFS/RoteGruppePrint/SP_Broschuere_LOHAS.pdf (12.03.2016).
47 Voigt, Thomas (Hg.): Lebensqualität. Konsumethik zwischen persönlichem Vorteil und sozialer Verantwortung, Otto Group Trendstudie 2013, 4. Studie zum ethischen Konsum, Hamburg: Otto Group, 2013.
48 Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS, S. 17.
49 Wenzel et al.: Zielgruppe LOHAS, S. 17f.
50 Vgl. Ebd., S. 18f.
51 Vgl. Rucht, Dieter: Modernisierung und neue soziale Bewegungen. Deutschland, Frankreich und USA im Vergleich, Theorie und Gesellschaft 32: 601 S.; Frankfurt am Main [u.a.]: Campus, 1994, S. 235.
52 Uekötter: Am Ende der Gewissheiten. S. 238f.
53 Brand, Karl-Werner: Umweltbewegung (inkl. Tierschutz). In: Roth, Roland/Rucht, Dieter (Hgg.): Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus, 2008, S. 224.
54 Vgl. Stolle, Dietlind/Micheletti, Michele: Warum werden Käufer zu politischen Verbrauchern’? In: FJSB 18 (4/2005), S. 41.
55 Vgl. Brand: Umweltbewegung, S. 227.
- Quote paper
- Dennis Flügge (Author), 2016, Lifestyle of Health and Sustainability. Eine Abhandlung über ein neues Phänomen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/365521
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