Einleitung
„Nicht die Medien haben die Wende gemacht. Das Volk hat die Wende gemacht [...]. Zum anderen die Medien, schön, die waren schon ein Schutz. Ohne die Nikolaikirche und einen Raum hier hätten ihnen [den Demonstranten] die Medien nichts geholfen.“ Dieses Zitat vo n Christian Führer, der seit 1980 das Amt des Pfarrers in der Leipziger Nikolaikirche ausübte, bringt die konstitutiven Elemente des Herbst 1989 sehr gut in einen Zusammenhang.
Zum einen ist da das Volk (oder besser ein im Laufe des Jahres 1989 anwachsender Teil der DDR-Bevölkerung), das aus Gründen, auf die ich als nächstes eingehen werde, der Meinung war, dass das politische System der DDR einer grundlegenden Reform unterzogen werden müsse. Dazu bedurfte es aber, so meine These, eines beständigen Aufbaus einer Demonstrations-Infrastruktur durch oppositionelle Basisgruppen, die Kritik am Staat fassbar machten.
Daneben existierte in Leipzig die Nikolaikirche, die hier jedoch weniger als evangelische Kirche, sondern als Raum von Interesse sein soll, in dem in begrenztem Umfang politische Kritik geäußert werden konnte und der über Jahre hinweg die Rolle einer begrenzten Öffentlichkeit darstellte, die als Grundlage für die durch Massenmedien vermittelten und gesellschaftlich sehr viel weiter reichenden Ereignisse des Herbstes 1989 diente. Diese Öffentlichkeit überbrückte das über Jahrzehnte andauernde autistische Verhalten der DDR-Medien, bis es möglich wurde kommunizierbare Inhalte über die Medien der BRD zu transportieren. Im folgenden werde ich nun versuc hen, das Verhältnis zwischen Bürgerbewegung, Demonstranten und politischem System, sowie Medien und politischer Öffentlichkeit näher zu beleuchten und in einen Zusammenhang zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Wurzeln des Herbst 1989
- 1_1_ Widersprüche in der DDR-Gesellschaft der 80er Jahre
- 1 2. Bildung einer Opposition
- 1 _3 _ Politische Kommunikation Neuer Sozialer Bewegungen
- 1_4_ Die Bürgerbewegune und die Medien vor 1989
- 2. Die Ereignisse bis Ende 1989
- 2.1 _ Eine Lawine setzt sich in Bewegung
- 2 2. Oppositionelle Gluppen im Aufivind
- 2 3 _ Genese der massenmedlalen Öffentlichkeit
- 2_4_ an eine Refoml der DDR
- C. Fazit
- D. Bibliogxaphie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Öffentlichkeit in der Bürgerbewegung des Herbstes 1989 in der DDR, insbesondere in Leipzig. Sie untersucht, wie oppositionelle Basisgruppen die Infrastruktur für die Demonstrationen schufen und wie die Medien, sowohl in der DDR als auch im Westen, die Ereignisse beeinflussten. Die Arbeit analysiert die Interaktion zwischen Bürgerbewegung, Demonstranten und politischem System sowie Medien und politischer Öffentlichkeit im Kontext der DDR-Gesellschaft der 80er Jahre.
- Die Widersprüche in der DDR-Gesellschaft der 80er Jahre
- Die Entstehung und Entwicklung der DDR-Bürgerbewegung
- Die Rolle der Medien in der politischen Kommunikation der Bürgerbewegung
- Die Bedeutung der Demonstrations-Infrastruktur für die Ereignisse des Herbstes 1989
- Die Veränderung der Medienlandschaft und der politischen Öffentlichkeit im Herbst 1989
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die These auf, dass die Demonstrations-Infrastruktur der Bürgerbewegung eine entscheidende Rolle für den Herbst 1989 spielte.
Das Kapitel "Wurzeln des Herbst 1989" analysiert die Widersprüche in der DDR-Gesellschaft der 80er Jahre, die zur Entstehung der Bürgerbewegung führten. Es werden die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Ziele der Bürgerbewegung sowie die Rolle der Medien in der politischen Kommunikation neuer sozialer Bewegungen beleuchtet.
Das Kapitel "Die Ereignisse bis zum Herbst 1989" beschreibt die Entwicklung der Bürgerbewegung in Karl-Marx-Stadt und Leipzig, insbesondere die Rolle der Basisgruppen in der Etablierung von öffentlichen Veranstaltungen und der Verbreitung von Samisdat-Medien. Es wird die Bedeutung des Massenexodus der DDR-Bevölkerung im Sommer 1989 für die politische Stimmung und die Demonstrationskultur in Leipzig hervorgehoben.
Das Kapitel "Die Ereignisse bis Ende 1989" analysiert die Rolle der Medien im Herbst 1989, insbesondere die Bedeutung der westlichen Medien für die Mobilisierung von Demonstranten. Es wird gezeigt, wie sich die politische Kultur im Vorfeld des 9. Oktober zuspitzte und wie die Demonstrationen an diesem Tag den Beginn einer neuen Ära markierten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bürgerbewegung, die Demonstrations-Infrastruktur, die politische Kommunikation, die Medienlandschaft, die DDR-Gesellschaft der 80er Jahre, der Herbst 1989, Leipzig, die Nikolaikirche, Samisdat, die Wiedervereinigung und die Rolle der Medien in der politischen Transformation.
- Citation du texte
- Florian Schmidt (Auteur), 2002, Die Öffentlichkeit der Bürgerbewegung als Infrastruktur der Demonstranten des Herbst 1989, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36277
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