Vorwort
Bei der Beschäftigung mit dem Thema ergaben sich für mich bei näherer Betrachtung einige Engen, denn von Vermittlung technischer Grundlagen kann meiner Meinung nach bei der alleinigen Arbeit mit Gitarreschulen nur mit gewissen Einschränkungen gesprochen werden, weil das Mittel für Vermittlung, nämlich Kommunikation, in nur sehr begrenztem Maße bzw. nicht über das Medium Buch bzw. Schriftsprache möglich ist. Findet Vermittlung nicht erst dann statt, wenn ein Lehrer hinzukommt, und Kommunikation stattfindet? Welche Aufgabe hätten Lehrer sonst zu erfüllen? Hierbei wiederum halte ich es für wichtig zu erwähnen, dass jede zwischenmenschliche Kommunikation ein recht komplexes Geschehen darstellt, denn sie findet immer auf mindestens zwei Ebenen, der Sachebene, also der „Übertragung“ der eigentlichen Nachricht betreffend, und der Beziehungsebene statt, wobei die Beziehungsebene die absolute Priorität innehat. Sie bildet die Grundlage bzw. den Kontext jeder Kommunikation. Tatsächlich hat Vermittlung der Unterrichtsinhalte sehr viel mit einer intakten Beziehung zwischen Lehrer und Schüler zu tun, mit der Vermittlung menschlicher Wärme, mit dem respektvollen, ja liebevollen Umgang mit dem Schüler, wodurch zum Beispiel Motivation überhaupt erst möglich wird. Wenn es nun allein um die Arbeit mit den Gitarreschulen geht, muss man davon ausgehen, dass in jedem Falle der Schüler - wie auch der Lehrer - aufgefordert ist, die in den Arbeitsheften angebotenen Inhalte zu interpretieren. Für den Lehrer ergibt sich darüber hinaus die Aufgabe, den Inhalt des zu vermittelnden Stoffes in eine für den Schüler verständliche Form zu bringen. Das wiederum bedeutet, dass außer wenn es um die Haltung des Instruments geht, der Schüler wenigstens schon über Grundkenntnisse beim Notenlesen verfügen sollte. Genau aus diesem Grunde steht auch in allen Gitarreschulen die Vermittlung von Notenkenntnissen im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Warum ist die Beschäftigung mit Spieltechnik notwendig?
- Welche Ziele verfolgt diese Technikschule?
- Über das Verhältnis Lehrer-Schüler
- Über das Körpergefühl beim Musizieren
- Über das Üben
- Über die Kraft von Gedanken
- Über die Haltung der Gitarre
- Die linke Hand
- Beschreibung der Aufgabe der linken Hand
- Der Zusammenhang von Kraftaufwand, Zeit und Weg
- Welche Grundhaltung bzw. Ausgangshaltung ist, ausgehend von dieser Erkenntnis, für die linke Hand die günstigste?
- Ein oft auftretendes Problem: „Mein vierter Finger ist zu klein!"
- Eine kleine tägliche Übung zur Verbesserung der Grundhaltung der linken Hand
- Die rechte Hand
- Die Aufgabe der rechten Hand
- Zur Haltung der rechten Hand
- Der angelegte Anschlag (apoyando)
- Zur Ausführung des angelegten Anschlages
- Der nicht angelegte Anschlag
- Eine kleine Übung zum Wechselschlag
- Über Nagelformen
- Was können wir aus der Geschichte des Gitarrespiels lernen?
- Hinweise zu den „Bewegungsübungen"
- Anschlagsübungen auf leeren Saiten
- Arpeggio auf leeren Saiten
- Übungen für die rechte und linke Hand
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Liste verwendeter Gitarrenschulen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Vermittlung technischer Grundlagen im Gitarrenunterricht, insbesondere mit der Frage, wie Gitarrenschulen die spieltechnischen Herausforderungen für Schüler effektiv adressieren können. Der Autor, ein Instrumentalpädagoge, präsentiert einen Entwurf für eine eigene Technikschule, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse fortgeschrittener Schüler konzentriert, die bereits über Grundkenntnisse verfügen, aber noch mit spieltechnischen Hürden kämpfen.
- Die Bedeutung der Spieltechnik für fortgeschrittene Gitarristen
- Die Rolle von Gitarrenschulen in der Vermittlung technischer Grundlagen
- Die Herausforderungen beim Üben und die Bedeutung der Körperhaltung
- Der Zusammenhang zwischen Kraftaufwand, Zeit und Weg bei der Fingerarbeit
- Die verschiedenen Anschlagsarten und ihre Bedeutung für den Klang
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Spieltechnik ein und verdeutlicht die Notwendigkeit, sich mit den grundlegenden Bewegungsabläufen zu beschäftigen, um auf der Gitarre ein musikalisch gehaltvolles Spiel zu entwickeln. Der Autor betont die Wichtigkeit der Körperhaltung, des Übens und der Kraft von Gedanken für die Entwicklung der Spieltechnik.
Das Kapitel „Über die Haltung der Gitarre" beleuchtet verschiedene Haltungsformen, wobei die klassische Haltung im Vordergrund steht. Der Autor analysiert häufige Fehler bei der Haltung und gibt Tipps zur Korrektur. Er empfiehlt, die Haltung regelmäßig zu üben, um ein neues Haltungsmuster zu entwickeln, das für ein entspanntes und effizientes Spiel sorgt.
Das Kapitel „Die linke Hand" widmet sich der Greiftechnik. Der Autor erklärt die Bedeutung der Fingerposition, den Zusammenhang zwischen Kraftaufwand, Zeit und Weg und die Wichtigkeit einer entspannten Handhaltung. Er präsentiert eine Übung, die die Grundhaltung der linken Hand verbessert und die Fingerbeweglichkeit fördert.
Das Kapitel „Die rechte Hand" befasst sich mit der Anschlagstechnik. Der Autor beschreibt die verschiedenen Bewegungsphasen des Anschlags und die Bedeutung der Handhaltung für die Anschlagsarbeit. Er erläutert die Unterschiede zwischen dem angelegten und dem nicht angelegten Anschlag und gibt Tipps zur Übung des Wechselschlags.
Das Kapitel „Über Nagelformen" befasst sich mit der Problematik der Nagelform und -länge beim Gitarrespiel. Der Autor erklärt die Unterschiede zwischen dem Kuppenspiel und dem Nagelspiel und die Bedeutung der Nagelform für den Klang. Er empfiehlt, verschiedene Nagelformen auszuprobieren, um die für den eigenen Stil optimale Form zu finden.
Das Kapitel „Was können wir aus der Geschichte des Gitarrespiels lernen?" beleuchtet die Entwicklung der Spieltechnik im Laufe der Geschichte. Der Autor stellt Francisco Tarrega als Wegbereiter für die moderne Gitarrentechnik vor und betont die Bedeutung des Pioniergeistes für die Entwicklung der Spieltechnik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Spieltechnik, die Gitarrenhaltung, die Fingerarbeit, die Anschlagstechnik, die Nagelform, die Gitarrenschule und die Vermittlung technischer Grundlagen im Gitarrenunterricht. Der Autor analysiert die Bedeutung von Gitarrenschulen für die spieltechnische Entwicklung von fortgeschrittenen Gitarristen und präsentiert einen eigenen Entwurf für eine Technikschule, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Schüler konzentriert.
- Arbeit zitieren
- Torsten Jahnke (Autor:in), 2003, Die Vermittlung technischer Grundlagen in Gitarrenschulen - dargelegt anhand ausgewählter Beispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36272
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