Zahlreiche Legenden, Mythen und Sagen ranken sich um diese Zeit, so ist von Zauberern (<Merlin>), mutigen Drachentötern, Hexen, der sagenumwobenen Tafelrunde oder Exkalibur und von Helden wie Robin Hood und Prinz Eisenherz die Rede. In dieser Zeit entsteigt die abendländische Kultur einem fast 800jährigem Schlaf, von dem ganz Europa seit dem Zerfall des Römischen Reiches überzogen war. Im 11. und 12. Jahrhundert bahnt sich eine neue Gesellschaft ihren Weg, die die Geschichte der Menschheit bis heute prägen soll.
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einführung
2 Ursprung
2.1 Frühes Rittertum
2.2 Ministeriale
3 Einfluss der Kirche auf das Rittertum
3.1 Ideal des christlichen Ritters
3.2 Kreuzzüge (von 1096-1291)
4 Das Rittertum in seiner Blütezeit
5 Der Begriff des Sports und der Leibesübungen
5.1 Erziehung & sportliche Ausbildung
5.2 Schwertleite
5.3 Ritterschlag
5.4 Ziel
6 Turnierleben
6.1 Turnierarten
6.2 Ablauf
6.3 Ausrüstung
7 Untergang & Überbleibsel
LITERATURVERZEICHNIS
1 Einführung
Zahlreiche Legenden, Mythen und Sagen ranken sich um diese Zeit, so ist von Zauberern (<Merlin>), mutigen Drachentötern, Hexen, der sagenumwobenen Tafelrunde oder Exkalibur und von Helden wie Robin Hood und Prinz Eisenherz die Rede. In dieser Zeit entsteigt die abendländische Kultur einem fast 800jährigem Schlaf, von dem ganz Europa seit dem Zerfall des Römischen Reiches überzogen war. Im 11. und 12. Jahrhundert bahnt sich eine neue Gesellschaft ihren Weg, die die Geschichte der Menschheit bis heute prägen soll.
2 Ursprung
In der 1.Hälfte des 8. Jahrhunderts setzten islamische Reiterkrieger von Nordafrika zur Südküste Spaniens über, sie wollten nach der Eroberung Vorderasiens und Nordafrikas nun auch noch die Herrschaft über Westeuropa erringen. In einem waghalsigen Unternehmen gingen die Kämpfer Allahs im April des Jahres 711 unweit des Felsens von Gibraltar an Land, kurz darauf überrannten sie eine zahlenmäßig weit überlegene christliche Armee die zur Abwehr herbeigeeilt war. Die aus schwerfälligen Fußtruppen zusammengesetzte Armee konnte den schnellen gezielten Angriffen der Reiterkrieger nichts entgegensetzen und wurde schon in kürzester Zeit vernichtend geschlagen. Nach nur 3 Jahren erreichten die Mohammedaner im Sommer 713, das Grenzgebirge zum Frankenreich, die Pyrenäen. Um nicht auch das Frankenreich den Mohammedanern zu überlassen, musste eine militärische Antwort gefunden werden. So entstand unter Anleitung des fränkischen Kanzlers Karl Martell eine schlagkräftige Reiterarmee, die so genannten <fränk. Panzerreiter> (Tarnowski 1990, S. 4). Im Jahre 732 errangen diese Truppen einen glorreichen Sieg in der Region südlich von Loire, zwischen den Städten Tours und Portier, nachdem die ersten islamischen Reiterkrieger bereits 12 Jahre zuvor in Südfrankreich erschienen waren. Nach unzähligen weiteren Scharmützeln und Schlachten konnten die siegverwöhnten Mohammedaner schließlich über die Pyrenäen zurückgedrängt werden. Somit war die Vorraussetzung für die <Reconquista> (Tarnowski 1990, S. 4), die Rückeroberung der spanischen Halbinsel durch die Christen geschaffen .
2.1 Frühes Rittertum
Nun sollte man glauben das die Ritter der damaligen Zeit besonders beliebt waren bei der Bevölkerung, da sie das abendländische Reich gegen Mohammedaner, Wikinger, Ungarn und andere Feinde verteidigten, die die frommen Christen in ihrem friedlichem Leben bedrohten. Aber weit gefehlt, sie wurden vom Volk gefürchtet wie die Pest und das aus gutem Grund! Die <fränkischen Panzerreiter> nutzten die politischen Uneinigkeiten und teilweise chaotischen Verhältnisse in der Führung des Frankenreiches um blutige Privatkriege auszutragen. Unter diesen blutigen Fehden ihrer <Beschützer > litt besonders die Bevölkerung der damaligen Zeit. Sogar Bernhard von Clairveaux (französischer Abt und Ordensgründer) nannte diese <Horde von Draufgängern> (Tarnowski 1990, S. 14) , die nur Erfolg und Faustrecht anerkannten, mit einem lateinischen Wortspiel <non milita sed malitia> was soviel bedeutete wie <keine Ritter, sondern ein Übel> (Tarnowski 1990, S. 14).
2.2 Ministeriale
Nachdem die Regierungen, die aus der Teilung des Frankenreiches hervorgegangen waren, stark genug waren, erfolgte auch im Inneren eine Stabilisierung der einzelnen Herrschaftsansprüche. So brachte die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert auch eine größere soziale Veränderung mit sich. Den so genannten <Ministerialen> (Bohus 1986, S. 68) (alle Bauern die der Gerichtshoheit ihres Lehnsherrn unterstanden, wurden <unfreie> Vasallen genannt), welche zumeist von niederer und unfreier Herkunft waren gelang nun vielfach der Aufstieg in die obere Gesellschaftsschicht. Diese Dienstmannen leisteten ursprünglich ihren Grundherren Hof- und Waffendienste und erhielten dafür im Gegenzug <Lehen> (Kratzschmann 1994, S. 96). Die Übernahme eines Lehens war eine große Auszeichnung und steigerte das Ansehen dieser einfachen Gefolgsleute um ein vielfaches. Seit dem Jahre 1037 konnten diese Lehen auch weitervererbt werden, durch einen Erlass des Salierkönigs Konrad 2. (1024-1039), dadurch brachten es einige dieser Unfreien, natürlich im Laufe mehrerer Generationen, durch gehobene Dienstleistungen (Heerwart, Burgwart, Verwalter, Gestütsleiter) und Lehenerwerb zu beträchtlichen Besitz. Trotzdem blieben die meisten von ihnen ein Leben lang Unfreie, also Ritter mittleren Standes. Folglich blieb auch das Lehnsverhältnis zu ihrem Herrn bestehen und so musste man bei einträglichen Lehen den Herrn beritten unterstützen. Da ein Pferd erhebliche Kauf- und Unterhaltungskosten mit sich brachte (ab ca. 150 Hektar konnte Ausrüstung und Lebensunterhalt eines Ritters finanziert werden), waren Besitzer kleinerer Lehen von diesem Dienst befreit und folgten nur zu Fuß in den Kampf. So ergab sich eine soziale wie juristische Sonderstellung dieser Privilegierten, der <Dienstadel> (Bohus 1986, S. 65) (ab dem frühen 12. Jahrhundert als <Ritterstand> bezeichnet) war geboren. Zwangsläufig bildete dieser Kreis <der Neureichen> nun bald eine eigenständige gesell. Gruppe, die immer mehr mit dem Erbadel (zum Beispiel durch Heirat) verschmolz. Ihr Ansehen wuchs, auch durch das Zutun der Kirche (schufen das <Idealbild eines Ritters>) (Bohus 1986, S. 65), rasch an und einige Mitglieder fanden auch den Zugang zum Hochadel. Eine erhebliche Verbesserung der politischen und gesellschaftlichen Position stellte die Schwächung der monarchischen und kirchlichen Macht (Stichworte: Trennung von Ost- und Westkirche [> Schisma]; Auseinandersetzung Heinrich 4. mit Papst Gregor 7.) . Durch die Kreuzzugbewegung wurde das Rittertum zu einer gesamteuropäischen Erscheinung, deren Vorstellung auch heute noch das Gesicht dieser rauen Zeit prägt.
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- Citation du texte
- Lars Wegner (Auteur), 2000, Ritterstand und der Einfluss des Christentums im hohen Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36195
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