Schon das frühe Christentum verehrte Heilige - zunächst die biblischen Gestalten. Im vierten Jahrhundert kam es aufgrund der Christenverfolgungen (Höhepunkt unter Kaiser Diocletian
284 – 305) zur Bewunderung einer neuen Gruppe. Das waren Menschen, die trotz der Verfolgung an ihrem Glauben bis zum Tod festhielten – die Märtyrer.
Das Christentum konnte sich schließlich („von oben“) durch Konstantin den Großen als Staatsreligion etablieren und in den nächsten Jahrhunderten festigen. Durch gesellschaftliche Veränderungen wurden nun stets andere Menschen zu Heiligen.
Die vorliegende Arbeit soll nun die Kennzeichen untersuchen, die im Mittelalter, ja schon in der frühchristlichen Kunst, den Verehrten beigefügt wurden. Der Heiligenschein nimmt eine besondere Rolle als übergeordnetes Attribut der Heiligkeit ein. Weiterhin soll beleuchtet werden, welche Attribute es seit wann gibt – lassen sie sich klassifizieren? Abschließend steht der Versuch die Frage zu beantworten, wie denn der Heilige überhaupt zu seinem künstlerischen Accessoire gekommen ist.
Die Forschungslage zu diesem Gebiet ist äußerst schwierig zu überblicken, die Entstehung Standardwerke, wie das Buch Joseph Brauns, liegen schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. Viele heutige Schriften basieren auf dem alten Wissensstand. Eva Schurr greift neue Aspekte auf. Sie beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Entwicklung der Attribute jedoch nur bis zum 8. Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Genereller Ausweis der Heiligkeit
2.1 Der Nimbus
2.2 Baldachinarchitektur
3. Die Attribute der Heiligen
3.1 Attribute in der christlichen bildenden Kunst des... Mittelalters
3.1.1 Klassifizierung der Attribute
3.1.2 „Problematik Kleidung und physiognomische Eigenheiten“
3.2 Die Gattungsattribute oder allgemeine Attribute
3.3 Die individuellen oder persönlichen Attribute
4. Der Ursprung der Attribute, Beziehung zur Trägerfigur
4.1 Bedeutsames Ereignis.
4.2 Wesen, heilsgeschichtliche Funktion..
4.3 Äußerer Lebensumstand.
4.4 Die „redenden“ Attribute..
4.5 Auslegung der heiligen Schrift.
5. Herausragendes zu den Attributen
6. Zusammenfassung.
7.Bildteil
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Schon das frühe Christentum verehrte Heilige, dass waren zunächst die biblischen Gestalten. Im vierten Jahrhundert kam es aufgrund der Christenverfolgungen (Höhepunkt unter Kaiser Diocletian
284 – 305) zur Bewunderung einer neuen Gruppe, das waren Menschen, die trotz der Verfolgung an ihrem Glauben bis zum Tod festhielten – die Märtyrer.
Das Christentum konnte sich schließlich („von oben“) durch Konstantin den Großen als Staatsreligion etablieren und in den nächsten Jahrhunderten festigen. Durch gesellschaftliche Veränderungen wurden nun stets andere Menschen zu Heiligen.
Im Proseminar haben wir einige Heilige aus verschiedensten Abschnitten des Mittelalters kennengelernt, von Märtyrern bis zu den Asketenheiligen des 12. Jahrhunderts.
Diese Arbeit soll nun die Kennzeichen untersuchen, die im Mittelalter, ja schon in der frühchristlichen Kunst, den Verehrten beigefügt wurden. Der Heiligenschein nimmt eine besondere Rolle als übergeordnetes Attribut der Heiligkeit ein. Dann soll untersucht werden, welche Attribute es seit wann gibt – lassen sie sich klassifizieren? Schließlich soll die Frage beantwortet werden, wie denn der Heilige überhaupt zu seinem künstlerischen Accessoire gekommen ist.
Die Forschungslage zu diesem Gebiet ist äußerst schwierig zu überblicken, die Entstehung Standardwerke, wie das Buch Joseph Brauns, liegen schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. Viele heutige Schriften greifen den alten Wissensstand meist nur auf. Eva Schurr greift neue Aspekte auf, sie beschäftigt sich in ihrem Buch aber mit der Entwicklung der Attribute leider nur bis zum 8. Jahrhundert.
2. Genereller Ausweis der Heiligkeit
2.1 Der Nimbus
Der Nimbus war seit der Antike ein Zeichen für Hoheit, Herrscher-
würde und Göttlichkeit. Durch Kaiser Konstantin, der sich nach der äußerst glücklichen Eroberung Roms am 28.10.312 als „Günstling einer Gottheit der Hoffnungslosen“ betrachtete, wurde das Christentum „von oben“ als Staatsreligion im Römischen Reich etabliert. Er war es auch, der in Abgrenzung zum heidnischen Strahlennimbus, den scheibenförmigen Nimbus einführte.
Ab dem vierten Jahrhundert kennzeichnete ein solcher Nimbus in der frühchristlichen Kunst zunächst ausschließlich Christus. Doch in einer schnell fortschreitenden Verallgemeinerung wurde bald die Gesamtheit der Heiligen und sakralen Personen mit einem Heiligen-
schein bedacht.[1] Dies geschah jedoch nicht willkürlich, sondern anscheinend in einer Reihenfolge oder Hierarchie. So wurden ab dem fünften Jahrhundert zunächst die Apostel mit einem Nimbus „ausgestattet“, aber schon ein Jahrhundert später erhielten ihn in der Tafelmalerei konsequent alle Heiligen.
Der Nimbus besaß die Farbe des himmlischen Lichts: Gold, gelb oder auch rot. Schwarze Farbe kennzeichnete den Verräter Judas.
Der Heiligenschein konnte sogar verschiedene Formen besitzen, so zeigten rechteckige Nimben an, dass die betreffende Person zur Zeit der Darstellung noch am Leben war.[2] Ein dreieckiger Nimbus war Gottvater vorbehalten. In den scheibenförmigen Heiligenschein „des Sohnes“ wurde ab dem fünften Jahrhundert ein Kreuz eingefügt. Von einer Gloriole oder Aureole spricht man, wenn der gesamte Körper von einem leuchtenden Schein umgeben wurde.[3]
Insgesamt erfuhr der Nimbus im Mittelalter wenige Veränderungen in seiner Darstellungsform, hatte doch das „Konstantinische Scheibenmodell“ über Jahrhunderte Bestand. Seit Giotto di Bondone (*ca. 1266, +1337), dem Vorreiter der Renaissance, entwickelte sich der Heiligenschein künstlerisch weiter. Er wurde nun als eine frei schwebende, plastische Scheibe dargestellt.
Im 15.Jahrhundert blieb davon oft nur ein kaum sichtbarer Goldreif oder Strahlenkranz übrig.[4]
Dann trat offenbar ein Bedeutungsverlust ein, weil der Nimbus zum Teil ganz weggelassen wurde.
Zusammenfassend lässt sich zum Nimbus aussagen, er kam all denen zu, die als heilig signalisiert und herausgehoben werden sollten, er war damit das einzig übergreifende Beispiel für einen generellen Ausweis der Heiligkeit.
2.2 Die Baldachinarchitektur
Der Baldachin, ursprünglich ein tragbares Schutz- und Ehrendach über Thronen, Altären, Gräbern und Taufbecken, bezeichnet die Heiligkeit des Ortes. So wurden die Baldachine über mittelalter-
lichen Statuen meist als Sinnbilder des Himmels, der Himmelsstadt, des himmlischen Jerusalems aufgefasst, in das die Heiligen bereits entrückt waren.[5]
Es bleibt zu untersuchen, ob diese architektonische Konstruktion, die ausschließlich in dieser Quelle als genereller Ausweis für
Heiligkeit genannt wird, auch als das gelten darf.
[...]
[1] Vgl. Kirschbaum, Engelbert (Hrsg.), Lexikon der christlichen Ikonographie, 3. Band, Basel Freiburg Rom Wien 1971, Sp. 324.
[2] Vgl. Seibert, Jutta (Hrsg.), Lexikon der christlichen Kunst, Basel Freiburg Wien 1980, S.234.
[3] Sonderfall Mandorle, nach oben und unten zugespitztes Oval.
[4] Vgl. Seibert (Hrsg.), LEXKUNST, (wie Anm. 2), S. 234
[5] Vgl. Stiff, Ursula, Die Heiligen in der Kunst, Münster 1998, S. 11.
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- Reik Högner (Autor), 2003, Die Zeichen der Heiligkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36091
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