1. Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Migration im Allgemeinen und Migration nach Wien um 1900. Neben einleitenden und allgemeinen Erklärungen, werden besonders die drei Gruppen der Tschechen, Juden und Gotscheer betrachtet. Anhand ihnen wird erläutert warum diese Volksgruppen Wien als Heimat gewählt haben, was ihre Beweggründe waren, wie sie hier lebten und arbeiteten, welcher Platz ihnen in der Gesellschaft zugeteilt wurde und wie sich in Wien organisierten. Begriffsdefinitionen Zu Beginn möchten wir einige wichtige Begriffe, die wir zum Verständnis unserer Arbeit als wichtig erachten, erklären.
1.1 Migration
Als erstes fällt schon in der Überschrift der Begriff Migration, der im Duden1 folgendermaßen beschrieben ist: à Wanderung, Bewegung von Individuen od. Gruppen im geographischen od. sozialen Raum, die mit einem Wechsel des Wohnsitzes verbunden ist Im Internet2 wird Migration mit diesen Worten beschrieben: à Wanderung oder Umzug (von lat. migratio: Wanderung, Auszug) Wechsel der Heimat mit Überschreitung einer Ländergrenze als Migration - Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebenssituation In dieser Beschreibung wird deutlich, dass Migration nicht nur Zuwanderung bedeutet, sondern immer auch etwas mit den Gründen für diese Bewegungen zu tun hat. Das heißt, dass es Lebensumstände im Herkunftsland oder Anreize im Zuwanderungsland sind, die Menschen zur Wanderung veranlassen.
1.2 Ethnie
Etnie wird im Duden3 so erklärt: à Menschengruppe mit einheitlicher Kultur Diese Begriffserklärung ist meiner Meinung nach etwas problematisch, da vor allem bei Migranten die Lebensweise sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann und es daher schwierig wird von einer einheitlichen Kultur zu sprechen. Im Internet4 findet man diese Definition: à Volksgruppe, mit eigener Sprache, Geschichte, Kultur, ev. Institutionen, Siedlungsraum (Territorium). Von anderen Ethnien abgrenzt - Mitglieder sind sich ihrer Einheit und Zusammengehörigkeit bewusst . Zusätzlich führen wir hier folgende Beschreibung für Ethnie aus der Brockhaus- Enzyklopädie5 an: à (zu griech. éthnos, à ethno...) die, -/-n, Völkerkunde: von W.E. Mühlmann eingeführter Begriff für Menschengruppen, die kulturell, sozial, historisch und genetisch eine Einheit bilden und sonst auch als >Stämme< oder >Völker< bezeichnet werden. Mühlmann definiert E. als >die größte Feststellbare souveräne Einheit, die von den betreffenden Menschen selbst gewusst und gewollt wird<.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Migration
- Ethnie
- Minderheiten
- Wanderungsbewegungen und Bevölkerungsentwicklung
- Ursachen der Zuwanderung nach Wien
- Arbeitsmigration
- Push-Pull-Modell
- Andere Faktoren
- Politische Ursachen
- Vielvölkerstaat
- Nationalitäten
- Wien als Ziel - Leben in Wien
- Juden
- Die Juden in Wien um die Jahrhundertwende
- Jüdische Religion
- Zum Siedlungsbild
- Jüdisches Wohnen in Wien
- Jüdische Familie
- Kunst und Kultur
- Gotscheer Wanderhandel am Beispiel der Gotscheer Definition, Gruppen, Gründe
- Die Gruppen
- Entstehung und Gründe
- Wanderhandel am Beispiel der Gotscheer
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Migration im Allgemeinen und der Migration nach Wien um 1900. Die Arbeit analysiert die Beweggründe und Lebensbedingungen verschiedener Volksgruppen, die Wien zu dieser Zeit als Heimat wählten, mit besonderem Fokus auf Tschechen, Juden und Gotscheer.
- Definition und Analyse von Migration und Minderheiten
- Untersuchung der Ursachen und Faktoren der Zuwanderung nach Wien
- Erläuterung der Lebensbedingungen und Integrationsprozesse verschiedener Volksgruppen in Wien
- Analyse der Rolle von Kultur und Religion im Kontext der Migration
- Darstellung des Gotscheer Wanderhandels als Beispiel für eine spezifische Form der Migration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert die Begriffe Migration, Ethnie und Minderheiten und stellt die Relevanz dieser Konzepte für die Analyse der Zuwanderung nach Wien dar. Die Arbeit beleuchtet die historischen und sozioökonomischen Faktoren, die die Wanderungsbewegungen und die Bevölkerungsentwicklung in Wien um 1900 beeinflussten. Im Fokus stehen dabei die Ursachen der Zuwanderung nach Wien, darunter Arbeitsmigration, Push-Pull-Faktoren und politische Ursachen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des Lebens in einem Vielvölkerstaat, insbesondere die Rolle von Nationalitäten und Sprachen im Habsburgerreich.
Das Kapitel über die Juden in Wien um die Jahrhundertwende zeichnet ein Bild der jüdischen Gemeinde in Wien, von ihren historischen Wurzeln bis hin zur Entwicklung ihrer Religion, Kultur und Lebensweise. Die Arbeit beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die sich für Juden in Wien ergaben, und zeigt, wie sie sich in der Gesellschaft organisierten und ihre eigene Kultur pflegten. Das Kapitel über den Gotscheer Wanderhandel stellt eine spezifische Form der Migration dar, die durch die besonderen sozioökonomischen Bedingungen in der Region geprägt war. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte des Gotscheer Wanderhandels, die Waren, die sie verkauften, und ihre Integration in die Wiener Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Migration, Wien, Jahrhundertwende, Tschechen, Juden, Gotscheer, Vielvölkerstaat, Arbeitsmigration, Push-Pull-Modell, Kultur, Religion, Integration, Lebensbedingungen, Wanderhandel, Geschichte, Sozioökonomie.
- Quote paper
- Monika Sibila (Author), 2003, Migration im Allgemeinen und Migration nach Wien um 1900, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36051
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