Im Rahmen dieser Arbeit wird die arbeitgeberfinanzierte Unterstützungs- kasse betrachtet. Es handelt sich um eine mittelbare betriebliche Versorgungszusage, in der die finanzielle Ausstattung der UK durch entsprechende Zuwendungen des Arbeitgebers sichergestellt werden muss. Die Beschreibungen der Zuwendungen und die Höhe der möglichen Zuwendungen werden in der Literatur oft nur stark verkürzt dargestellt. Die Höhe der Zuwendungen und die steuerliche Zulässigkeit von Zuwendungen basieren auf verschiedenen gesetzlichen Regelungen. Diese haben jedoch unmittelbaren Einfluss darauf, ob Zuwendungen als Betriebsausgaben steuerlich erfolgswirksam abgezogen werden können, oder ob eine Anerkennung als BA nicht möglich ist. Eine isolierte Betrachtung der Steuerauswirkungen dieses Durchführungsweges der betrieblichen Altersversorgung nur beim Arbeitgeber oder beim Gesellschafter- Geschäftsführer ist auf Grund der engen Verzahnung mit der UK nicht möglich. So können BA des Arbeitgebers für zukünftige Leistungen der UK nur geltend gemacht werden, soweit das Vermögen der UK bestimmte Grenzen nicht überschreitet. In der Literatur werden die Versorgungsmöglichkeiten der GGF häufig nur stark verkürzt dargestellt, ohne die Versorgung bis zur endgültigen Auszahlung der Versorgungszusage steuerlich zu betrachten. Häufig werden nur Teilaspekte dargestellt und finanzmathematische Betrachtungen über die Höhe der erwirtschafteten Rendite werden nicht durchgeführt. Die Betrachtungen beziehen sich zudem in der Regel noch auf eine Steuerbelastung von 51,83 % , da wenige Untersuchungen zur aktuellen Steuerbelastung von ca. 38,65 % 2 vorliegen. Bedingt durch die eingeführte Definitivbesteuerung und das Halbeinkünfteverfahren hat sich die steuerliche Belastung verringert.
Weder in der Literatur noch bei Finanzdienstleistern wird die Versorgung der GGF über eine UK ausreichend gewürdigt. Zusätzlich muss gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit die Aussagekraft von Modellen mit langer Laufzeit und hohen Renditezusagen auch im Rahmen zunehmender Globalisierung kritisch betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemdarstellung
- 1.2 Gang der Arbeit
- 2. Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung
- 2.1 Der Pensionsfonds
- 2.2 Die Direktversicherung
- 2.3 Die Pensionskasse
- 2.4 Die Pensionsverpflichtung
- 2.5 Die Unterstützungskasse
- 3. Geschichtliche Entwicklung der arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskasse
- 4. Begriffsabgrenzungen
- 4.1 Legaldefinition
- 4.2 Die Rechtsform der Unterstützungskasse
- 4.3 Die Ausprägung der Unterstützungskasse
- 4.4 Die steuerlichen Grundlagen der Unterstützungskasse
- 4.4.1 Die soziale Einrichtung
- 4.4.2 Leistungsbegrenzung der Unterstützungskasse
- 4.4.3 Partielle Steuerpflicht
- 4.4.4 Zuwendungen im steuerlichen Sinn
- 4.5 Die steuerlichen Unterscheidungen
- 4.5.1 Rückgedeckte Unterstützungskasse
- 4.5.2 Reservepolsterfinanzierte Unterstützungskasse
- II. Steuerliche Würdigung auf der Ebene der Gesellschaft
- 1. Durchführungsweg rückgedeckte Unterstützungskasse
- 1.1 Anforderungen an den Abzug der Betriebsausgaben
- 1.1.1 Das Alter der Begünstigten und die Unverfallbarkeit
- 1.1.1.1 Die Unverfallbarkeit
- 1.1.1.2 Die Quotierung
- 1.1.2 Der Versicherungstyp
- 1.1.3 Die Vertragsdauer
- 1.1.4 Die Beitragszahlungen
- 1.1.1 Das Alter der Begünstigten und die Unverfallbarkeit
- 1.2 Der Betriebsausgabenabzug
- 1.3 Liquiditätsauswirkung beim Arbeitgeber
- 1.4 Bilanzauswirkung
- 1.1 Anforderungen an den Abzug der Betriebsausgaben
- 2. Durchführungsweg reservepolsterfinanzierte Unterstützungskasse
- 2.1 Zuwendungen für Leistungsempfänger
- 2.2 Zuwendungen für Anwärter
- 2.2.1 Lebenslang laufende Leistungen
- 2.2.1.1 Das zulässige Kassenvermögen
- 2.2.1.2 Der Betriebsausgabenabzug
- 2.2.1.3 Bilanzauswirkung
- 2.2.2 Nicht lebenslang laufende Leistungen
- 2.2.2.1 Das zulässige Kassenvermögen
- 2.2.2.2 Der Betriebsausgabenabzug
- 2.2.2.3 Bilanzauswirkung
- 2.2.1 Lebenslang laufende Leistungen
- 2.3 Gesamtübersicht der Zuwendungen als Betriebsausgaben
- 2.4 Konkursabsicherung
- 3. Liquiditätsgewinn durch Darlehensaufnahme
- 3.1 Voraussetzungen für die Darlehensaufnahme
- 3.2 Einkommensteuerliche Problematik
- 3.3 Gewerbesteuerliche Problematik
- 3.4 Der Insolvenzfall
- 4. Gründung einer eigenen Unterstützungskasse im Modell
- 4.1 Gründungsvorschriften
- 4.2 Modellprämissen
- 4.3 Modellaufbau
- 4.4 Auswirkungen auf Finanzlage und Liquidität am Modell
- 5. Abfindung der betrieblichen Versorgungsleistung
- 1. Durchführungsweg rückgedeckte Unterstützungskasse
- III. Steuerliche Würdigung auf der Ebene der Geschäftsführer
- 1. Die steuerliche Würdigung der Gesellschafter-Geschäftsführer
- 1.1 Rechtswirksamkeit der Zusage
- 1.2 Zusageerteilung
- 1.3 Zusagezeitpunkt
- 1.4 Ernsthaftigkeit
- 1.5 Angemessenheit
- 1.6 Finanzierbarkeit
- 1.7 Nicht beherrschender Gesellschafter
- 1.8 Insolvenzschutz
- 2. Ertragssteuerliche Behandlung
- 1. Die steuerliche Würdigung der Gesellschafter-Geschäftsführer
- IV. Empirische Untersuchungen
- 1. Modell der rückgedeckten Versorgung des NVK
- 1.1 Modellprämissen
- 1.2 Auswertung der zugesagten Versorgung
- 1.3 Steuerliche Beurteilung
- 1.3.1 Betriebsausgabenabzug bei der Gesellschaft
- 1.3.2 Steuerliche Auswirkungen in der Gesellschaft
- 1.4 Behandlung beim Arbeitnehmer
- 1.5 Vergleiche zu anderen Versorgern
- 1. Modell der rückgedeckten Versorgung des NVK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die steuerliche Würdigung arbeitgeberfinanzierter Unterstützungskassen sowohl auf Gesellschaftsebene als auch auf der Ebene des Geschäftsführers. Ziel ist es, die verschiedenen Durchführungswege und deren steuerliche Konsequenzen detailliert darzustellen und zu analysieren.
- Steuerliche Behandlung der Unterstützungskasse
- Vergleich verschiedener Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge
- Liquiditäts- und Bilanzwirkungen für den Arbeitgeber
- Steuerliche Aspekte für Gesellschafter-Geschäftsführer
- Empirische Untersuchung eines Modells
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der arbeitgeberfinanzierten Unterstützungskassen ein, beschreibt die Problemstellung und den Aufbau der Arbeit. Es gibt einen Überblick über verschiedene Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge und skizziert die historische Entwicklung der Unterstützungskasse. Die Abgrenzung zu anderen Formen der Altersvorsorge wird ebenfalls vorgenommen, um den Kontext der Arbeit zu klären. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer detaillierten steuerlichen Betrachtung, die sowohl die Gesellschaft als auch den Geschäftsführer umfasst.
II. Steuerliche Würdigung auf der Ebene der Gesellschaft: Dieser Abschnitt analysiert die steuerlichen Aspekte von Unterstützungskassen aus der Perspektive des Unternehmens. Es werden die verschiedenen Durchführungswege (rückgedeckte und reservepolsterfinanzierte Unterstützungskassen) im Detail untersucht und ihre Auswirkungen auf Betriebsausgabenabzug, Liquidität und Bilanzierung beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit wird den Anforderungen an den Betriebsausgabenabzug, den Möglichkeiten der Darlehensaufnahme und deren steuerlichen Konsequenzen gewidmet. Das Kapitel schließt mit einer Modellierung der Gründung einer eigenen Unterstützungskasse ab, um die praktischen Auswirkungen zu verdeutlichen.
III. Steuerliche Würdigung auf der Ebene der Geschäftsführer: Hier wird die steuerliche Behandlung der Altersvorsorge für Gesellschafter-Geschäftsführer untersucht. Es werden die Kriterien für die Rechtswirksamkeit von Zusagen, die Angemessenheit und Finanzierbarkeit der Leistungen sowie der Insolvenzschutz detailliert betrachtet. Die ertragssteuerliche Behandlung der Versorgungsleistungen bildet den Schwerpunkt dieses Kapitels, um ein vollständiges Bild der steuerlichen Implikationen für die betroffenen Personen zu ermöglichen.
IV. Empirische Untersuchungen: Dieses Kapitel präsentiert eine empirische Untersuchung, die ein Modell der rückgedeckten Versorgung analysiert. Es werden die Modellprämissen, die Auswertung der zugesagten Versorgung und die steuerliche Beurteilung sowohl auf Gesellschaftsebene als auch für den Arbeitnehmer dargelegt. Ein Vergleich mit anderen Versorgungsformen rundet die empirische Analyse ab und bietet wertvolle Erkenntnisse für die praktische Anwendung.
Schlüsselwörter
Arbeitgeberfinanzierte Unterstützungskasse, Betriebliche Altersversorgung, Steuerliche Würdigung, Betriebsausgabenabzug, Gesellschafter-Geschäftsführer, Rückgedeckte Unterstützungskasse, Reservepolsterfinanzierte Unterstützungskasse, Liquidität, Bilanzierung, Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Insolvenzschutz.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Steuerliche Würdigung arbeitgeberfinanzierter Unterstützungskassen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit der steuerlichen Würdigung arbeitgeberfinanzierter Unterstützungskassen. Sie analysiert die steuerlichen Konsequenzen sowohl für die Gesellschaft als auch für die Geschäftsführer, insbesondere Gesellschafter-Geschäftsführer.
Welche Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge, mit einem Schwerpunkt auf Unterstützungskassen. Im Detail werden rückgedeckte und reservepolsterfinanzierte Unterstützungskassen betrachtet, im Vergleich zu Pensionsfonds, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsverpflichtung.
Welche steuerlichen Aspekte werden auf Gesellschaftsebene behandelt?
Auf Gesellschaftsebene werden die Auswirkungen auf den Betriebsausgabenabzug, die Liquidität und die Bilanzierung analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Anforderungen an den Betriebsausgabenabzug, die Möglichkeiten der Darlehensaufnahme und deren steuerliche Konsequenzen (Einkommensteuer und Gewerbesteuer), sowie den Insolvenzschutz.
Wie werden die steuerlichen Aspekte für Gesellschafter-Geschäftsführer behandelt?
Für Gesellschafter-Geschäftsführer werden die Kriterien für die Rechtswirksamkeit von Zusagen, die Angemessenheit und Finanzierbarkeit der Leistungen sowie der Insolvenzschutz detailliert betrachtet. Die ertragssteuerliche Behandlung der Versorgungsleistungen bildet einen Schwerpunkt.
Enthält die Arbeit empirische Untersuchungen?
Ja, die Arbeit beinhaltet eine empirische Untersuchung eines Modells der rückgedeckten Versorgung. Analysiert werden die Modellprämissen, die Auswertung der zugesagten Versorgung und die steuerliche Beurteilung auf Gesellschaftsebene und für den Arbeitnehmer. Ein Vergleich mit anderen Versorgungsformen wird ebenfalls durchgeführt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: I. Einleitung, II. Steuerliche Würdigung auf der Ebene der Gesellschaft, III. Steuerliche Würdigung auf der Ebene der Geschäftsführer und IV. Empirische Untersuchungen. Jedes Kapitel ist in Unterkapitel mit detaillierten Analysen unterteilt (siehe Inhaltsverzeichnis).
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arbeitgeberfinanzierte Unterstützungskasse, Betriebliche Altersversorgung, Steuerliche Würdigung, Betriebsausgabenabzug, Gesellschafter-Geschäftsführer, Rückgedeckte Unterstützungskasse, Reservepolsterfinanzierte Unterstützungskasse, Liquidität, Bilanzierung, Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Insolvenzschutz.
Wo finde ich das detaillierte Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis befindet sich am Anfang des Dokuments und zeigt die Gliederung der Arbeit mit allen Unterkapiteln.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist die detaillierte Darstellung und Analyse der verschiedenen Durchführungswege arbeitgeberfinanzierter Unterstützungskassen und deren steuerlichen Konsequenzen für Gesellschaft und Geschäftsführer.
Für welche Zielgruppe ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich mit der betrieblichen Altersvorsorge und deren steuerlichen Implikationen auseinandersetzen, insbesondere Steuerberater, Unternehmensberater und Personen im Finanzbereich.
- Quote paper
- Sascha Anders (Author), 2002, Arbeitgeberfinanzierte Unterstützungskasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35970