Die im Proseminar „Einführung in die Exegese“ neu erlernte und erworbene methodische Vorgehensweise einer alttestamentlichen Exegese soll in dieser Proseminararbeit mit dem Titel „Exegetische Ausführung zum Text 1.Samuel 16, 1-13“ ihre Anwendung finden. Mit Hilfe von Sekundärliteratur, Kommentaren und Abhandlungen zum Thema war ich bemüht, näher in den Text hineinzugehen und dabei bereits vorhandene Annahmen zu verwerfen bzw. zu stützen. Mein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Textstruktur, der sprachlichen Analyse, seiner Entstehungssituation bzw. –umfeld und der damit verbundenen theologischen Intention.
Gliederung
1. Einleitung
2. Aufbau und Struktur des Textes 1.Samuel 16, 1-13
3. Sprachliche Analyse
4. Gattungsbestimmung
5. Stellung des Textes im Kontext
5.1. Stellung des Textes im nächsten Kontext
5.2. Stellung des Textes im weiteren Kontext
6. Situation und Intention des Textes
6.1. Entstehungsgeschichte
7. Traditionsgeschichte
8. Redaktionsgeschichte
9. Schlussbemerkung
10. Literaturverzeichnis
11. Abkürzungen
1. Einleitung
Die im Proseminar „Einführung in die Exegese“ neu erlernte und erworbene methodische Vorgehensweise einer alttestamentlichen Exegese soll in dieser Proseminararbeit mit dem Titel „Exegetische Ausführung zum Text 1.Samuel 16, 1-13“ ihre Anwendung finden.
Mit Hilfe von Sekundärliteratur, Kommentaren und Abhandlungen zum Thema war ich bemüht, näher in den Text hineinzugehen und dabei bereits vorhandene Annahmen zu verwerfen bzw. zu stützen. Mein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Textstruktur, der sprachlichen Analyse, seiner Entstehungssituation bzw. –umfeld und der damit verbundenen theologischen Intention.
2. Aufbau/Struktur des Textes 1.Samuel 16, 1-13
Fast schon märchenhaft ist die Geschichte von der Salbung Davids beschrieben. Während er noch jung und unschuldig auf der Wiese das Vieh hütet, hat Gott beschlossen ihn zum Nachfolger Sauls zu salben. Mit der Aufforderung Gottes an Samuel die alte Herrschaft Sauls hinter sich zu lassen und sich den neuen Dingen des Lebens zu widmen, beginnt der Abschnitt Kapitel 16/1-13. Statt zu trauern, soll Samuel sein Salböl in das Horn füllen und sich aufmachen zu dem Mann, den Gott als Nachfolger erwählt hat. (Vers 1) Zweifel überkommt Samuel. Er hat Angst um sein Leben, wenn Saul von der Salbung hört, denn er weiß von der Rache Sauls an den Priestern von Noab. (Vers 2a)
Gott versteht diese Angst und gibt ihm den Tipp ein Kalb mitzunehmen, um den Schein zu erwecken Gott opfern zu wollen. (Vers 2b) Die Dorfältesten sind über das Erscheinen Samuels verunsichert und fragen ihn ängstlich, was sein Kommen zu bedeuten habe. Und er nimmt Gottes Rat an, setzt ihn in die Tat um und beruhigt die Menschen damit, dass er nur zum Opfern Gottes gekommen sei. Er fordert sie auf, es ihm gleich zu tun. (Vers 4) Samuel sieht Eliab, einen der Söhne Isais und ist sofort von dessen Auftreten überwältigt. In ihm sieht er den neuen König. (Vers 4b) Dann greift Gott wieder aktiv in das Geschehen ein und ruft Samuel wieder ins Gedächtnis den Wert eines Menschen nicht an seinem Aussehen festzumachen. (Vers 7) Abinadab und Samma werden als Söhne Isais noch benannt. Die restlichen bleiben namenlos. Nach und nach werden sie Samuel vorgeführt, um Isai jedes Mal von neuem zu versichern, dass diesen Jahwe nicht erwählt habe. Ich frage mich nur, warum Isai sich nicht einmal wundert, warum Samuel diese Worte von sich gibt und warum er alle seine Söhne vorführen soll. Und auch Samuel geht in seinem Auftrag völlig auf und alle Angst vor Sauls Misstrauen dieser Tat gegenüber scheinen wie weggeblasen. (Vers 8-10)
Mit Vers 11 wird ein wenig Spannung erzeugt und auf den entscheidenden Schluss hingearbeitet. Denn der kleinste Sohn, der David ist nicht anwesend. Denn er hütet das Vieh der Familie auf der Weide. Samuel lässt nach ihm rufen und auch hier hinterfragt Isai die Handlungsweise Samuels nicht. Er hat volles Vertrauen zu diesem Propheten und damit auch zum Handeln Gottes, wie mir scheint. Vers 12 dann bildet den Abschluss dieser Erzählung. Sofort erkennt Samuel in David den Erwählten Gottes. Und dieser meldet sich wieder aktiv zu Wort und fordert Samuel auf, eben diesen zu salben. Vers 13 bildet den Vollzug der Salbung und das Überkommen des Geistes Gottes auf David. Samuel verlässt die Handlung, indem er sich auf den Weg nach Rama macht.
Graphische Veranschaulichung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Sprachliche Analyse
a) „... lange trägst du Leid um Saul...“ (Vers 1) Der Begriff Leid geht immer mit einem Unglückszustand einher.[1] Hiermit ist allem Anschein nach gemeint, dass der Herr Samuel bittet, damit aufzuhören um Saul zu klagen, der sich selbst mit seinem Benehmen um die Gunst Gottes gebracht hat. Der Begriff „Tragen“ steht hier wahrscheinlich für die Redensart: Was machst du dir so viele Gedanken darüber, warum belastet du dich damit oder auch höre auf Saul zu bemitleiden.
Gott fordert mit diesen Worten also Samuel auf zu handeln, der hier seine menschlichen Züge (jemanden bemitleiden, der sich gegen Gott gewandt hat) offenbart.[2]
b) „... den ich verworfen habe...“ (Vers 1b) Das Wort „verwerfen“ bezeichnet eine Handlungsweise Gottes. Denen, die ihm zugewandt sind und seine Gebote halten dürfen unter Gottes Segen leben. Jene Menschen aber, die sich von ihm abwenden, ihm untreu werden und ungehorsam nimmt er den Segen wieder fort. Das heißt also, er verwirft diesen Menschen, der sich dann nicht mehr unter Gottes Gnade wissen darf. Bei Saul um den es hier geht, sind diese Folgen der Verwerfung schwerwiegend. Er leidet an Depressionen, büßt vor den Augen Gottes sein Königsamt ein und verliert gar sein Leben.
c) „... fülle dein Horn mit Öl...“ (Vers 1b) Das „Horn“ gilt als Sinnbild für Macht und Stärke. Demnach nehme ich an, dass Samuel mit diesem Horn die Bedeutung und Autorität Gottes versinnbildlicht. Im alten Orient diente Salböl nicht nur zur Reinigung, sondern auch zur Heilung und Kräftigung. (siehe auch Ps 23/5). Neben der Kleidung, Nahrung, Wohnung usw. galt auch das Salböl zum Bestandteil des täglichen Lebens. Auch heute gilt Öl als Mittel, welches nicht nur das Austrocknen der Haut verhindert. Es vermeidet auch Entzündungen und wird bei der Heilbehandlung von Wunden verwendet, um die Haut geschmeidig zu halten (vgl. Jes 1/6). Andererseits kann Öl, wie bereits erwähnt auch zum Reinigen verwendet werden. So spielt es bei magischen Reinigungsriten eine große Rolle. Da wird der zum Reinigende durch das Einreiben mit Öl von allerlei Unreinheiten befreit. Und ein weiterer Gesichtspunkt kann genannt werden. So wird durch das Salben mit Öl ein Gefühl der Freude und des Wohlbefindens hervorgerufen.[3]
d) „... dass du mir den salbest...“ (Vers 3) Von der kräftigenden Wirkung des Öles aus erhält die Salbung ihre Bedeutung als Zuwendung von Kraft, Macht und Ehre. Die alttestamentlichen Traditionen zeigen zwei Vorstellungen von Königssalbungen in Israel und Juda. Einerseits kann das Volk und andererseits Jahwe als Subjekt der Königssalbung gesehen werden. David wird als Jugendlicher von Samuel als Vertreter Gottes (1 Sam 16/13 vor Gottes Augen schon König) und später vom Volk (2 Sam 2/4 als Oberhaupt des Volkes) zum König gesalbt. Die Salbung gilt in beiden Fällen als eine Ermächtigung. Einesteils kommt ihm eine Autorisierung durch Jahwe zu und andererseits erhält er Macht durch das Volk.[4]
[...]
[1] Kleines Lexikon zur Bibel, Wuppertal und Kassel 1987, Begriff Leiden.
[2] F.Stolz, Das erste und zweite Buch Samuel – Züricher Bibelkommentare, Hg. G.Fohrer, H.H.Schmid, S.Schulz, Zürich 1981, S.106.
[3] E.Kutsch, Salbung als Rechtsakt im Alten Testament und im Alten Orient, Berlin 1963, S.1-15.
[4] Ebd. S. 52-55.
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