Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Ursprüngen, der Entstehung, der Organisationsstruktur und den Inhalten des Glaubens der Zeugen Jehovas, wie z.B. ihrem Menschenbild, Heilsversprechen und dem Umgang mit der Bibel. Schließlich findet eine Beurteilung statt und der Autor schließt mit seiner Meinung in der Beantwortung der Frage, ob es sich um eine Kirche oder eine Sekte handelt.
Schon der Name „Jehova“ beruht auf einem fundamentalen Irrtum. Spätestens nach dem babylonischen Exil haben die Juden den Namen Gottes (JHWH) aus Ehrfurcht nicht mehr ausgesprochen. Als Ersatzbezeichnung diente seither Adonaj (dt. mein Herr). Als man die Bibeltexte vokalisierte, kombinierte man die Konsonanten des JWHW-Namens mit den Vokalen der Ersatzlesung (Adonaj). So sollte sichergestellt werden, dass nicht der Name, sondern die Ersatzlesung auszusprechen ist. Diese Zusammenschreibung der Konsonanten des JWHW-Namens und den hochgestellten Vokalen von Adonaj führte bei einigen Lesern aus Unwissenheit zur Bildung des Kunstwortes „Jehova“. Die Zeugen Jehovas legen sehr großen Wert darauf, dass der richtige Name Gottes „Jehova“ sei und dass dieser auch gebraucht wird.
Inhaltsverzeichnis
- „Jehova“ - eine philologische Fehlleistung
- Entstehung der Zeugen Jehovas, Situation heute
- Organisationsstruktur
- Menschenbild
- Weg zum Heil
- Umgang mit der Bibel
- Beurteilung: Gefahrpotential für die Angehörigen der Zeugen Jehovas
- Zeugen Jehovas - Kirche oder Sekte?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Zeugen Jehovas als religiöse Sondergemeinschaft. Ziel ist es, deren Entstehung, Organisation, Glaubensgrundsätze und gesellschaftliche Einbettung zu beleuchten. Dabei wird insbesondere auf potentielle Gefahren für Mitglieder eingegangen.
- Philologische Hintergründe des Namens „Jehova“
- Entstehungsgeschichte und aktuelle Situation der Zeugen Jehovas
- Hierarchische Organisationsstruktur und Entscheidungsfindung
- Anthropologische Sichtweise und Eschatologie der Zeugen Jehovas
- Der Umgang mit der Bibel und die Rolle der Wachtturm-Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
„Jehova“ - eine philologische Fehlleistung: Der Name „Jehova“ wird als philologische Fehlleistung dargestellt, entstanden durch die Kombination der Konsonanten des tetragrammatischen Gottesnamens JHWH mit den Vokalen der Ersatzlesung Adonai. Die Zeugen Jehovas betonen hingegen die Bedeutung dieses Namens und dessen Verwendung. Die fehlerhafte Übersetzung wird als ein Beispiel für die kritische Auseinandersetzung mit der Interpretation religiöser Texte herangezogen.
Entstehung der Zeugen Jehovas, Situation heute: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der Zeugen Jehovas aus der Arbeit von Charles Taze Russell, ausgehend von einer adventistischen Splittergruppe. Die Entwicklung von losen Lesekreisen zur straff geführten Wachtturm-Gesellschaft unter Joseph Rutherford wird nachgezeichnet, inklusive der Bedeutung der Zeitschrift „Der Wachtturm“ und dem starken Wachstum der Gemeinschaft, insbesondere im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Die aktuelle globale Verbreitung wird ebenfalls hervorgehoben.
Organisationsstruktur: Trotz des Bekenntnisses zu brüderlicher Gemeinschaft zeigen die Zeugen Jehovas eine ausgeprägte hierarchische Struktur. Von der lokalen Versammlung über Kreise und Bezirke bis zur Leitenden Körperschaft als oberste Instanz wird die Organisation detailliert dargestellt. Die Rolle der Ältesten, die Geschlechterrollen und die interne Hierarchie zwischen „starken“ und „schwachen“ Verkündern werden analysiert. Der hierarchische Aufbau und die Entscheidungsbefugnisse der Leitenden Körperschaft werden kritisch beleuchtet.
Menschenbild: Die Arbeit erläutert das Verständnis des Menschen bei den Zeugen Jehovas: Leib, Seele und Geist werden differenziert, wobei die Seele als sterblich betrachtet wird, was die Leugnung der Hölle impliziert. Die Einteilung in Gläubige und Ungläubige, die Bedeutung des Verkündigungswerks und die Erwartung des Harmagedon als Endzeitkrieg werden als zentrale Aspekte des Menschenbildes dargestellt. Die Unterscheidung zwischen "wahre Zeugen" und anderen Gläubigen, sowie die zukünftige Rolle der "wahre Zeugen" werden ebenfalls erklärt. Die Bedeutung der Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen für die Eschatologie der Zeugen Jehovas wird hervorgehoben.
Weg zum Heil: Das Kapitel beschreibt den Weg zum Heil innerhalb der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, der ausschließlich über die Wachtturm-Gesellschaft vermittelt wird. Der Predigtdienst als zentraler Aspekt des Glaubens, die Struktur des Dienstes (Heimbibelstudium etc.) und der soziale Druck zur aktiven Beteiligung werden analysiert. Die Rolle des Predigtdienstes im Kontext der Endzeit-Erwartung wird betont, sowie der soziale Druck innerhalb der Gemeinschaft für die Teilnahme am Predigtdienst.
Umgang mit der Bibel: Der Umgang der Zeugen Jehovas mit der Bibel wird als verbalinspiriert und unfehlbar beschrieben. Die Ablehnung der modernen Bibelwissenschaft und die Verwendung der „Neuen-Welt-Übersetzung“ werden kritisiert. Die Methode der Bibelauslegung wird als „Steinbruchexegese“ bezeichnet und die Gefahren eines solchen fundamentalistischen Umgangs mit religiösen Texten werden angedeutet.
Schlüsselwörter
Zeugen Jehovas, Wachtturmgesellschaft, Jehova, Harmagedon, Bibelinterpretation, Organisationsstruktur, Menschenbild, Endzeit, Sekte, Kirche, Heilsweg, Predigtdienst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Zeugen Jehovas: Eine religionswissenschaftliche Untersuchung"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Zeugen Jehovas als religiöse Sondergemeinschaft. Sie beleuchtet deren Entstehung, Organisation, Glaubensgrundsätze und gesellschaftliche Einbettung, mit besonderem Fokus auf potentielle Gefahren für Mitglieder.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt philologische Hintergründe des Namens „Jehova“, die Entstehungsgeschichte und aktuelle Situation der Zeugen Jehovas, deren hierarchische Organisationsstruktur und Entscheidungsfindung, ihre anthropologische Sichtweise und Eschatologie, den Umgang mit der Bibel und die Rolle der Wachtturm-Gesellschaft.
Wie wird der Name „Jehova“ behandelt?
Der Name „Jehova“ wird als philologische Fehlleistung dargestellt, entstanden durch die Kombination von Konsonanten des tetragrammatischen Gottesnamens JHWH mit Vokalen der Ersatzlesung Adonai. Die fehlerhafte Übersetzung wird kritisch diskutiert.
Wie wird die Entstehung der Zeugen Jehovas beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Entstehung der Zeugen Jehovas aus der Arbeit von Charles Taze Russell, ausgehend von einer adventistischen Splittergruppe. Die Entwicklung zur straff geführten Wachtturm-Gesellschaft unter Joseph Rutherford wird nachgezeichnet, inklusive des Wachstums der Gemeinschaft, insbesondere im Kontext des Zweiten Weltkriegs.
Wie wird die Organisationsstruktur der Zeugen Jehovas dargestellt?
Die Zeugen Jehovas zeigen trotz des Bekenntnisses zu brüderlicher Gemeinschaft eine ausgeprägte hierarchische Struktur, von der lokalen Versammlung bis zur Leitenden Körperschaft. Die Rolle der Ältesten, Geschlechterrollen und die interne Hierarchie werden analysiert.
Wie wird das Menschenbild der Zeugen Jehovas beschrieben?
Die Arbeit erläutert das Verständnis von Leib, Seele und Geist, wobei die Seele als sterblich betrachtet wird. Die Einteilung in Gläubige und Ungläubige, die Bedeutung des Verkündigungswerks und die Erwartung des Harmagedon werden als zentrale Aspekte dargestellt.
Wie wird der Weg zum Heil bei den Zeugen Jehovas beschrieben?
Der Weg zum Heil wird als ausschließlich über die Wachtturm-Gesellschaft vermittelt dargestellt. Der Predigtdienst als zentraler Aspekt, die Struktur des Dienstes und der soziale Druck zur aktiven Beteiligung werden analysiert.
Wie wird der Umgang mit der Bibel bei den Zeugen Jehovas dargestellt?
Der Umgang mit der Bibel wird als verbalinspiriert und unfehlbar beschrieben. Die Ablehnung der modernen Bibelwissenschaft und die Verwendung der „Neuen-Welt-Übersetzung“ werden kritisiert. Die Methode der Bibelauslegung wird als „Steinbruchexegese“ bezeichnet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Zeugen Jehovas, Wachtturmgesellschaft, Jehova, Harmagedon, Bibelinterpretation, Organisationsstruktur, Menschenbild, Endzeit, Sekte, Kirche, Heilsweg, Predigtdienst.
Sind die Zeugen Jehovas eine Kirche oder eine Sekte?
Diese Frage wird in der Arbeit thematisiert und analysiert, jedoch nicht explizit beantwortet. Die Arbeit liefert jedoch Informationen, die eine eigene Beurteilung ermöglichen.
Welche Gefahrenpotentiale für Angehörige werden angesprochen?
Die Arbeit geht auf potentielle Gefahren für Mitglieder ein, welche im Kontext der hierarchischen Struktur, des starken sozialen Drucks und der rigiden Glaubensauslegung liegen können.
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- Alexander Ionov (Author), 2017, Die Zeugen Jehovas, Kirche oder Sekte? Entstehung, Organisation, Beurteilung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358865