Die globalen dynamischen Veränderungen des Klimas, nationaler Marktstrukturen oder die Verknappung von nichterneuerbaren Ressourcen führen dazu, dass Unternehmen sich vermehrt im Wettbewerb mit den ökologischen Herausforderungen und dem Thema der Nachhaltigkeit auserandersetzen müssen.
Eco-industriellen Parks in Gewerbegebieten, verbinden ökonomische, ökologische und soziale Ziele der Nachhaltigkeit, um ein nachhaltiges Wirtschaften in einer Unternehmensgemeinschaft zu ermöglichen. Auftretende Schwierigkeiten wie die unternehmensübergreifenden Abstimmungen von Geschäftsprozessen, die Interdependenz der Geschäftspartner, Gefahr des Know-how Verlustes oder die mangelnden politischen Richtlinien, erschweren die Implementierung und die Verbreiterung von Eco-industriellen Parks weltweit. Bis zum Jahr 2014 werden in Deutschland 25 EIP betrieben.
Folglich stellt sich die Frage, welche Erfolgsfaktoren können bei der Verwirklichung von EIP für das nachhaltige wirtschaften von Unternehmen ermittelt werden?
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung und Problemstellung
2. Grundlagen und Charakteristikas von Eco- industriellen Parks
3. Bestimmung der Erfolgsfaktoren von Eco- industriellen Parks
4. Fazit, Implikationen, weitere Forschungsbedarf und Limitationen
5. Literaturverzeichnis
6. Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung und Problemstellung
Die globalen dynamischen Veränderungen des Klimas, nationaler Marktstrukturen oder die Ver- knappung von nichterneuerbaren Ressourcen führen dazu, dass Unternehmen sich vermehrt im Wettbewerb mit den ökologischen Herausforderungen und dem Thema der Nachhaltigkeit auserandersetzen müssen. Eco- industriellen Parks in Gewerbegebieten, verbinden ökonomische, ökologische und soziale Ziele der Nachhaltigkeit, um ein nachhaltiges Wirtschaften in einer Un- ternehmensgemeinschaft zu ermöglichen (vgl. von Hauff & Wolf, 2013, S. 2). Auftretende Schwierigkeiten wie die unternehmensübergreifenden Abstimmungen von Geschäftsprozessen, die Interdependenz der Geschäftspartner, Gefahr des Know-how Verlustes oder die mangelnden politischen Richtlinien, erschweren die Implementierung und die Verbreiterung von Eco- industri- ellen Parks weltweit. Bis zum Jahr 2014 werden in Deutschland 25 EIP betrieben (vgl. Massard et al., 2014, S. 22). Folglich stellt sich die Frage, welche Erfolgsfaktoren können bei der Verwirk- lichung von EIP für das nachhaltige wirtschaften von Unternehmen ermittelt werden?
2 Grundlagen und Charakteristikas von Eco- industriellen Parks
Ziel des nachfolgenden Kapitels ist es, die theoretischen Ansätze bzw. Grundlagen, die als Rahmenkonzept und Identifikationshilfe zur Ermittlung von Erfolgsfaktoren und zur Beantwortung der Forschungsfrage dienen sollen aufzuzeigen.
Eco- industriellen Parks1 verfolgen durch die Einhaltung von ökologischen Kriterien (siehe dazu Tabelle 1 Anhang) eine energieeffiziente Produktionsweise in einem linearen geschlossenen Stoff- und Energiekreislauf, um nachhaltig wirtschaften zu können (vgl. Ludwig, 2012, S. 9; Massard et al., 2014, S. 10; Müller-Christ, 2012, S. 58; Perl, 2006, S. 127). Der Nachhaltigkeitsbegriff ist im sprachlichen Alltag und in der Literatur weit verbreitet und wird in sehr unterschiedlichen Zu- sammenhängen verwendet. Neben ökologischen Zielen wie z.B. der intensiven Nutzung erneuer- baren Ressourcen, können auch ökonomische wie z.B. die effizienten Verwendung der Ressour- cen oder sozialen wie die gerechte Verteilung der Ressourcen verstanden werden (vgl. von Hauff & Wolf, 2013, S. 7. ff).
Die Bezeichnungen für den Kreislauf und Kooperationsgedanken von EIP, wurden als Verwer- tungsnetzwerke oder industrielle Symbiose in der Praxis verbreitet (vgl. Müller-Christ, 2012, S. 59 f.; Vorbach & Perl-Vorbach, 2011, S. 31). EIP bestehen aus einem komplexen Beziehungsgefüge und einer endlichen Anzahl von Akteuren die miteinander verbunden sind, um gemeinsame Ziele zu verfolgen. Um den strategischen Erfolg, die Realisierung und das Synergiepotential eines EIP zu gewährleisten, müssen die Partner gemeinsame Ziele verfolgen, strategisch gemeinsame Ge- sichtspunkte vertreten, eine effektive Netzwerkstrategie entwickeln und ein gegenseitiges Nutzen- interesse besitzen (vgl. Knop, 2009, S. 81 f.). Als Grundlage dabei gilt es, Ressourcen und Kom- petenzen von mindestens zwei autonomen Partnern zu bündeln und diese bei der Zielerreichung durch den jeweiligen spezifischen Eigenbeitrag zu vereinigen und zu verwenden (vgl. Welge & Al-Laham, 2011, S. 677; Weyer, 2014, S. 40). Die Kernannahme Ressourcen als Basis möglicher Erfolgsfaktoren zu betrachten, basiert auf dem ressourcenbasierten Ansatz und der Annahme, dass je nach Ressourcenausstattung eines Unternehmens der Erfolg differenziert ausfallen kann. Res- sourcen können dabei in Form von intangibel oder tangibel, in physische, humane oder Organisa- tionelle Ressourcen bzw. Kernkompetenzen1 in Unternehmen differenzieren werden. (vgl. Macharzina & Wolf, 2012, S. 65). Um eine Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor zu aufrechtzu- erhalten, müssen Ressourcen wertvoll, selten, nicht zu kopierbar und nicht substituierbar sein (vgl. Barney, 1991, S. 99). Auf der Grundlage dieser theoretischen Gedanken, stellt sich die Frage nach den Erfolgsfaktoren von EIP?
3 Bestimmung der Erfolgsfaktoren von Eco- industriellen Parks
Erfolgsfaktoren werden in der Literatur unterschiedlich definiert, kategorisiert und interpretiert (siehe dazu (Reitmeyer, 2000, S. 36 f.). So definiert Müller, Erfolgsfaktoren als „ […] Einflussfaktoren der Umwelt- und Unternehmenssituation, die einem Prozess oder einer Funktion zum gewünschten Erfolgsverhelfen“ Müller (1999, S. 7). Erfolgsfaktoren können unterschiedliche Ausprägungsformen, Intensitätsgrade, Interdependenzen sowie Wirkungsweisen nach intern (endogenen) oder extern (exogenen) haben und unterschiedliche Auswirkungen auf den Erfolgs des Unternehmens ausüben (vgl. Knop, 2009, S. 46).
Ein Erfolgsfaktor in EIP, kann die potentiellen Kostensenkung und Gewinnsteigerung von Unter- nehmen, durch Synergien mit anderen Unternehmen im Verbund sein (vgl. Massard et al., 2014, S. 17). Unternehmen in EIP können durch gemeinsame Ziele und der Bündelung von Ressourcen, Versorgungsunsicherheiten reduzieren, gemeinsame Lern- und Arbeitsprozesse optimieren, Lie- ferzeiten reduzieren, Zugang zu neuen Ressourcen ermöglichen, Kosten und Risiken durch ge- meinsame z.B. F&E Projekte senken und dadurch einem dauerhaften Erhalt der eigenen Ressour- cenbasis erhöhen und über den reinen Verwertungsgedanken des gemeinsamen Ressourcen hin- aus, dazu noch Marketing- und Logistikaktivitäten miteinander verbinden (vgl. Müller-Christ, 2012, S. 60; Prahalad & Hamel, 2001, S. 69; Vorbach & Perl-Vorbach, 2011, S. 32; Weyer, 2014, S. 211). Durch den Transfer von Wissen und Informationen als weiterer Erfolgsfaktor, können neuen Produkt- und Dienstleistungsinnovationen erzielt werden, die Lösung ressourcenintensiver Problemen ermöglichen sowie die Markttransparenz für Unternehmen und Kunden steigern. EIP können des weiteren durch Ihren ökologischen Aspekt , eine Verbesserung der Außendarstellung, Legitimation und Akzeptanz des Unternehmens am Markt und als Qualitätsindikator beim Kunden erzeugen und neue Marktchancen wie z.B. neue Produktnischen hervorrufen (vgl. Ludwig, 2012, S. 11). Zudem kann als Erfolgsfaktor die Markteinfluss des Netzwerkverbundes, kann politische Barrieren schneller abbauen, gesetzliche Rahmenbedingungen oder finanzielle Anreize erwirken wie z.B. Steuersenkungen, Subventionen oder Forschungsgelder (vgl. Massard et al., 2014, S. 17).Durch die lokale geografische Dichte und Diversität der Unternehmen in EIP, können zudem Rückkopplungseffekte entstehen, die z.B. die Abfälle der Holzindustrie durch effiziente Nutzung der Rohstoffe für die Energiegewinnung verwenden können (vgl. Massard et al., 2014, S. 19). Zugleich kann der EIP, durch seine meist hohe Diversität der Unternehmen im Verbund, als Impulsgeber für Nachhaltiges Wirtschaften gelten und ein großes Potential an Wissenserweiterung durch Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen ermöglichen und dadurch zugleich die wissenschaftliche Weiterentwicklung und Optimierung der Handlungen erreichen (vgl. Massard et al., 2014, S. 17). Eine Zusammenfassung der Erfolgsfaktoren findet sich im Anhang (siehe Anhang Tab. 2: Erfolgsfaktoren der Untersuchung).
4 Fazit, Implikationen, weitere Forschungsbedarf und Limitationen
Als Fazit der Untersuchung kann formuliert werden, dass EIP durch zahlreiche diverse Barrieren geprägt werden. Aufgrund der dynamischen Veränderungen der Unternehmensumwelt, kann er- wartet werden, dass der Bedarf an externem Ressourcen und Wissen und dadurch das Eingehen von EIP in Gewerbegebieten begünstigt wird. Nicht nur die Erzielung von Synergieeffekten durch die effiziente Verwendung von Ressourcen innerhalb von EIP ist dabei von entscheidender Bedeu- tung, sondern der Input von neuem externem Wissen erzeugt eine Verbesserung der Wertschöp- fung der Unternehmen. Folglich gilt es Kooperationspotenziale durch besser koordinierte Ziele und Maßnahmen zu fördern und bereits bestehende Kontakte zwischen Unternehmen zu pflegen. Zudem muss eine Erhöhung der Transparenz dafür sorgen, dass Unternehmen einfacher fachspezi- fisch passenden Kooperationspartner finden können und dadurch die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Kooperation erhöhen. Dabei ist die Frage offen geblieben, welche Maßnahmen und Instru- mente aufgezeigt werden können, die zu einer Steigerung der Kooperationsleistung und zu einer langfristigen Bindung der Kooperationspartner beitragen. Als Limitationen innerhalb der Untersu- chung, konnten die fehlende Untersuchungstiefe festgestellt werden. Die Anwendung empirischer Untersuchungsmethoden waren aufgrund des zeitlichen Rahmens und des Textumfangs der Arbeit nicht durchführbar und somit bleibt an verschiedenen Stellen noch Raum für größere Forschungstiefe und -breite.
Zudem haben fehlende empirische Langzeitstudien hinsichtlich der Erfolgsfaktoren und Problemen von Eco-industriellen Parks dieses in der Tiefe begünstigt.
[...]
1 „[…] unternehmerische Fähigkeit, den koordinierten Einsatz von Vermögenswerten zur effizienten Zielerrei chung aufrechtzuerhalten.“ (Sanchez et al., 1996, S. 8). Beispiele dabei können Vermögenswerte, Fähigkeiten, Organisationsprozesse, Unternehmensattribute, Informationen oder Wissensinhalte die zur strategischen Abgrenzung anderen Unternehmen sein (vgl. Macharzina & Wolf, 2012, S. 65).
- Quote paper
- Angelica Maria Cruz (Author), 2016, Public Managementspezialisierung: Instrumente nachhaltigen Wirtschaftens. Grundlagen und Charakteristikas von Eco-industriellen Parks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358721
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