Betriebliche Forschung und Entwicklung (FuE) gehört zu den Hauptquellen von Innovationen in einer Volkswirtschaft. Aufgrund ökonomischer Besonderheiten im FuE-Bereich, allen voran den von FuE ausgehenden positiven externen Effekten, wird gemeinhin die Möglichkeit eingeräumt, dass eine staatliche Intervention wohlfahrtsfördernd sein kann.
Die vorliegenden empirischen Untersuchungen der staatlichen FuE-Förderung in Deutschland klammern allerdings wohlfahrtsökonomische Betrachtungen aus. Sie sind reine Wirkungsanalysen, die sich ausschließlich auf die Frage konzentrieren, ob die staatlichen Subventionen einen positiven Effekt auf die private FuE-Aktivität haben. Was ist aber die wohlfahrtsökonomische Aussagekraft dieser Wirkungsanalysen?
Im Rahmen einer Modellanalyse wird in dieser Arbeit gezeigt, dass das Vorliegen einer kausalen Beziehung zwischen FuE-Subventionen und höherer privater FuE-Aktivität nur eine notwendige und keine hinreichende Bedingung für einen positiven Wohlfahrtseffekt der FuE-Subventionen ist. Reine Wirkungsanalysen liefern somit keine Grundlage für eine abschließende wohlfahrtsökonomische Beurteilung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wohlfahrtsökonomische Analyse
- Struktur der FuE-Förderung in Deutschland
- Ökonomische Besonderheiten im Bereich FuE
- Ein wohlfahrtsökonomisches Modell
- Grundlagen der Treatmenteffektanalyse
- Das Potential-Outcome-Modell und die kausalen Parameter
- Die Stable Unit Treatment Value Assumption
- Der naive Schätzer
- Das experimentelle Ideal
- OLS-Regressionsverfahren
- Matchingverfahren
- Parametrisches Selektionsmodell
- Methodische Analyse
- Auswahl der relevanten empirischen Studien
- Umsetzung des Matchingverfahrens
- Umsetzung der Selektionsmodelle
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der kritischen Analyse der staatlichen Förderung unternehmerischer Investitionen in Innovationen in Deutschland. Sie untersucht die wohlfahrtsökonomische Aussagekraft bestehender Wirkungsanalysen und prüft die methodischen Bedenken in diesem Bereich.
- Struktur der FuE-Förderung in Deutschland
- Ökonomische Besonderheiten im Bereich FuE
- Wohlfahrtseffekte staatlicher FuE-Subventionen
- Methodische Ansätze zur Analyse von Treatmenteffekten
- Bewertung der empirischen Studien zur FuE-Förderung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit beleuchtet die Rolle von betrieblicher Forschung und Entwicklung (FuE) als zentrale Quelle für Innovationen in einer Volkswirtschaft und stellt die Fragestellungen dar, die im weiteren Verlauf untersucht werden. Sie führt in die wohlfahrtsökonomischen Aspekte der FuE-Förderung ein und betont die Bedeutung einer kritischen methodischen Analyse der Wirkungsanalysen.
Wohlfahrtsökonomische Analyse
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Struktur der FuE-Förderung in Deutschland, beleuchtet die ökonomischen Besonderheiten im Bereich FuE und entwickelt ein Modell, das die wohlfahrtsökonomischen Effekte von FuE-Subventionen untersucht.
Grundlagen der Treatmenteffektanalyse
Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Konzepte der Treatmenteffektanalyse, wie das Potential-Outcome-Modell, die Stable Unit Treatment Value Assumption und verschiedene Schätzmethoden, wie den naiven Schätzer, OLS-Regression und Matchingverfahren.
Methodische Analyse
Dieses Kapitel analysiert die verwendeten Methoden der empirischen Studien zur FuE-Förderung und betrachtet die Auswahl der relevanten Studien, die Umsetzung des Matchingverfahrens und die Umsetzung der Selektionsmodelle.
Schlüsselwörter
FuE-Förderung, Innovationen, Wohlfahrtseffekte, Treatmenteffektanalyse, Matchingverfahren, Selektionsmodelle, empirische Studien, Deutschland.
- Quote paper
- Etienne Jungbluth (Author), 2011, Staatliche Förderung unternehmerischer Investitionen in Innovationen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358678