„Körpersprache in der Erotik“ - möglicherweise ein etwas eigenartiges und ungewöhnliches Thema für eine Seminararbeit und aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle erklären wie ich zu diesem Thema gekommen bin. Vor einigen Jahren habe ich mir in der Stadtbücherei am Mirabellplatz in Salzburg einige Bücher zum Thema Körpersprache ausgeliehen. Dabei bin ich zufällig auf das Buch „Die Körpersprache der Erotik“ von Erika Berger gestossen. Dieses Buch war dann für einen Monat meine Sommerlektüre. Als ich dieses Buch zu lesen begann wurde mir sofort klar, dass es nicht um so „brisante“ Themen geht, wie vorerst angenommen. Erika Berger schreibt über Körpersprache in den verschiedensten Bereichen der Liebe und im Flirt. Sie geht auf die unterschiedlichsten Signale und Bereiche des Körpers ein, die mit Körpersprache in Verbindung stehen. Berger geht mit Charme und Humor auf dieses Thema ein und vermittelt viele „Aha“- und „Stimmt!“ - Erlebnisse. Als ich dann die Liste mit den möglichen Themenstellungen für das Seminar durchgelesen habe, war mir klar, dass ich mich gerne mit dem Thema Körpersprache näher auseinandersetzen möchte. Körpersprache begegnet uns nicht nur auf theoretischer Basis in Lehr- und Sachbüchern, sondern jeden Tag und überall wo wir uns befinden. Auch in der Tierwelt stößt man auf Körpersprache. Desmond Morris, zum Beispiel, hat sowohl die Körpersprache der Tierwelt als auch die der Menschen (insbesondere der Babies) untersucht und verschiedenste Bestseller verfasst. Für mich ist diese Seminararbeit nicht nur eine Arbeit im herkömmlichen Sinn, sondern auch die Möglichkeit mehr über mich und meine Mitmenschen zu erfahren. Für mich ist es wichtig nicht nur das Gesagte meiner Umwelt zu verstehen, sondern auch das Unausgesprochene, das Körpersprachliche. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Allgemeines
2.1 Thema und Fragestellung
2.2 ausgewählte Literatur
2.3 Was versteht man unter Körpersprache?
3 Sprache der Augen
4 Sprache der Arme und der Beine
4.1 Hände, Finger und Arme
4.2 Beine
5 Sprache der Lippen
6 Bedeutung der Haare
6.1 Körperbehaarung des Mannes
6.2 Körperbehaarung der Frau
7 Werbeverhalten
7.1 Frauen
7.2 Wie sich ein Mann präsentiert
7.3 Körperliche Veränderungen bei Männern und Frauen bei der Vorbereitung auf erotische Begegnungen
7.4 Antisignale
8 Resümee
8.1 Beantwortung der Forschungsfrage
8.2 Abschließendes
9 Quellenangabe
1 Einleitung
„Körpersprache in der Erotik“ – möglicherweise ein etwas eigenartiges und ungewöhnliches Thema für eine Seminararbeit und aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle erklären wie ich zu diesem Thema gekommen bin. Vor einigen Jahren habe ich mir in der Stadtbücherei am Mirabellplatz in Salzburg einige Bücher zum Thema Körpersprache ausgeliehen. Dabei bin ich zufällig auf das Buch „Die Körpersprache der Erotik“ von Erika Berger gestossen. Dieses Buch war dann für einen Monat meine Sommerlektüre. Als ich dieses Buch zu lesen begann wurde mir sofort klar, dass es nicht um so „brisante“ Themen geht, wie vorerst angenommen. Erika Berger schreibt über Körpersprache in den verschiedensten Bereichen der Liebe und im Flirt. Sie geht auf die unterschiedlichsten Signale und Bereiche des Körpers ein, die mit Körpersprache in Verbindung stehen. Berger geht mit Charme und Humor auf dieses Thema ein und vermittelt viele „Aha“- und „Stimmt!“ – Erlebnisse. Als ich dann die Liste mit den möglichen Themenstellungen für das Seminar durchgelesen habe, war mir klar, dass ich mich gerne mit dem Thema Körpersprache näher auseinandersetzen möchte.
Körpersprache begegnet uns nicht nur auf theoretischer Basis in Lehr- und Sachbüchern, sondern jeden Tag und überall wo wir uns befinden. Auch in der Tierwelt stößt man auf Körpersprache. Desmond Morris, zum Beispiel, hat sowohl die Körpersprache der Tierwelt als auch die der Menschen (insbesondere der Babies) untersucht und verschiedenste Bestseller verfasst.
Für mich ist diese Seminararbeit nicht nur eine Arbeit im herkömmlichen Sinn, sondern auch die Möglichkeit mehr über mich und meine Mitmenschen zu erfahren. Für mich ist es wichtig nicht nur das Gesagte meiner Umwelt zu verstehen, sondern auch das Unausgesprochene, das Körpersprachliche.
2 Allgemeines
2.1 Thema und Fragestellung
Die Fragestellung meiner Seminararbeit lautet:
„Gibt es Gemeinsamkeiten beziehungsweise Unterschiede, zum Thema `Körpersprache der Erotik`, im Forschungsstand der gängigen Literatur?“
Hierbei möchte ich bemerken, dass sich meine Arbeit nicht nur mit der Körpersprache der Erotik, sondern im weiteren Sinn auch mit der Körpersprache des Flirts, des „ersten Näherkommens“, etc. beschäftigt. Im folgenden Hauptteil werde ich mich unter Anderem mit den (un-) bewußten körperlichen Veränderungen beim ersten Rendezvous, mit den Abwehrreaktionen einer Frau und dem „zur Schau stellen“ eines Mannes auseinandersetzen.
2.2 ausgewählte Literatur
Um die mir gestellte Forschungsfrage zu beantworten habe ich beschlossen eine Inhaltsanalyse durchzuführen. Um das Ausmaß meiner Seminararbeit einigermaßen in Grenzen zu halten, habe ich beschlossen mein Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf vier (von mir ausgewählte) Bücher zu legen somit den qualitativen Aspekt in den Vordergrund zu rücken:
Berger, Erika (1990). Körpersprache der Erotik. Genf: Ariston.
Erika Berger ist eine prominente deutsche Sex- und Partnerschaftsberaterin, die unter Anderem als freie Journalistin, Autorin und TV-Beraterin arbeitet. Ihr Buch „Körpersprache der Erotik“ ist ein sehr umfassendes, auf alltägliche Situationen bezogenes Buch über Verständigungsschwierigkeiten im Bereich Flirten, Erotik, Männersprache und Frauensprache, etc. Mit Witz und Charme behandelt sie die verschiedensten Körpersignale, geht aber auch auf Themen wie Tanzen, Träume, Reizwäsche, Farben sowie die Sprache der Blumen ein.
Fast, Julius (2002). Körpersprache. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch.
Dieses Buch gibt einen interessanten Überblick über den gesamten Bereich der Körpersprache und geht auch in verschiedensten Bereichen auf die Tierwelt etwas näher ein. Besonders im Kapitel Sieben „Die Stumme Sprache der Liebe“ widmet sich Fast der Körpersprache der Erotik. Bei ihm steht (im Gegensatz zu Erika Berger die ihr Buch nach verschiedenen Signalen unterteilt hat) eher die erste Begegnung, das „Anmachen“ und das „Zur Schau stellen“ im Vordergrund. So liegt einer der Hauptpunkte bei ihm auch in der Beschreibung der körperlichen Veränderungen in einer bestimmten Situation.
Cohen, David (1995). Körpersprache in Beziehungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch.
Cohen analysiert das erste Rendezvous zweier junger Leute, geht auf deren Verhaltensmuster ein, schreibt über den ersten Eindruck (Worauf kommt es an?), über die erste Verabredung und den ersten Kuß, über Sexualität sowie über Alltägliches.
Rosenberg, Anna (1998). Körpersprache verstehen und bewußt einsetzen. So lernen Sie die Kunst, mit Menschen umzugehen. Augsburg: Weltbild Verlag.
Dieses Werk zum Thema Körpersprache gibt einen interessanten Überblick und enthält interessante Informationen zur Körpersprache in verschiedenen Lebenslagen. Der Leser erhält Aufschluß darüber wie und warum wir uns körpersprachlich ausdrücken, wie wir richtig mit dem Körper sprechen, etc. Weiters wird auf die Bereiche Kinder, Berufsleben, Gesellschaft, Territorialverhalten, Werbeverhalten, um nur einige zu nennen, eingegangen.
Neben diesen Büchern habe ich auch Bücher von Samy Molcho (einem „der“ Spezialisten für Kommunikation durch Körpersprache) und Desmond Morris (forschte über Vergleiche zwischen menschlichem und tierischem Verhalten) behandelt, auf welche ich im Laufe dieser Arbeit auch immer wieder hinweisen werde. Des weiteren möchte ich an dieser Stelle bemerken, dass in der Literaturangabe der vier oben genannten Bücher sowohl Bücher von Molcho als auch von Morris stehen.
2.3 Was versteht man unter Körpersprache?
Bevor ich mit meiner Arbeit beginne, möchte ich kurz den Begriff der Körpersprache definieren:
„Die Körpersprache umfaßt jede bewußte oder unbewußte Bewegung des Körperteils oder des ganzen Körpers, die von einem Menschen dazu benutzt wird, der Außenwelt emotionale Botschaften zu übermitteln.“[1]
3 Sprache der Augen
Augen lügen nie, oder doch? Die Augen – die Fester zur Seele? Jeden Tag nimmt man mit einer Unzahl an Personen Blickkontakt auf, mal länger – mal kürzer. Doch gibt es verschiedene Blicke und drücken sie Unterschiedliches aus?
Fast (2002:138) vertritt die Meinung, dass das Auge selbst nicht fähig ist Gefühlsregungen zu übermitteln, da es sich um einen physiologischen Sehapparat ohne Ausdruck handelt. Erst durch den Gebrauch der Augen mit anderen Teilen des Gesichts kann es zur Emotionsübermittlung kommen. Im Gegensatz dazu schreibt Berger (1990:25), dass das Auge das einzige Organ ist, welches gleichzeitig Signale übermitteln und aufnehmen kann, und ist somit sehr wohl der Meinung dass das Auge selbst eine Botschaft übermitteln kann.
Berger unterscheidet in ihrem Werk jene Blicke die Interesse signalisieren von jenen die das genaue Gegenteil übermitteln. Ein kurzer Seitenblick, auch genannt „Testblick“ oder aufgerissene Augen, die nichts anderes als „ich bin flirtbereit und will sie kennenlernen“ signalisieren, können klares Interesse vermitteln. Hingegen signalisieren unruhige Augen, der Blick von oben herab oder von unten hinauf sehr deutlich „Kein Interesse“.
Anna Rosenberg (1998:52) schreibt weiters, dass man den Blickkontakt auch geschlechterspezifisch unterscheiden kann: So schauen sich Frauen, zum Beispiel, in einem Gespräch weitaus öfter in die Augen als Männer um so ihre Aufmerksamkeit, ihre Sensibilität und ihr Interesse zu vermitteln. Sucht ein Mann jedoch zu oft den Blickkontakt zu einer Frau, mit der er sich gerade im Gespräch befindet, wird dies zumeist als aufdringlich oder als sexueller Annäherungsversuch empfunden.
Berger, Fast, Rosenberg und Cohen widmen sich in diesem Zusammenhang auch der Pupillen. Es ist kein Geheimnis, dass Pupillen auf äußere Einflüsse reagieren und sich zusammen ziehen, wenn starkes Licht ins Auge fällt. Doch auch auf innere Einflüsse
reagiert die Pupille. So weitet sich die Pupille auch aus, wenn der Mensch etwas sieht das ihn stark erregt, interessiert oder das er begehrt; wenn man hingegen etwas trauriges sieht oder bemerkt zieht sie sich zusammen. Aus diesem Grund wirken auch Menschen mit großen, erweiterten Pupillen viel sympathischer auf uns.
4 Sprache der Arme und der Beine
Es gibt starke Arme, muskulöse Arme, dünne Arme, kurze Arme, lange Arme, große Hände, kleine Hände, zarte Hände, dicke Beine, kurze Beine, lange Beine, krumme Beine etc. doch eines haben sie alle gemeinsam – sie senden Signale aus. Die Signale die wir durch unsere Arme, Beine und Hände aussenden, können bewußt und unbewußt sein. Der Eine gestikuliert viel – der Andere wenig. Doch was hat das alles zu bedeuten?
4.1 Hände, Finger und Arme
Besonders das Spiel der Hände und der Finger sagt viel über den momentanen Gefühlszustand von Menschen aus[2]: So können Hände, deren Handflächen nach oben zeigen und auf dem Schoß liegen, während die Finger verschränkt werden, den Wunsch in den Arm genommen zu werden, symbolisieren. Währenddessen versteckte Hände eher den Wunsch äußern den Kontakt zum Gegenüber abzubrechen und nach unten zeigende Handflächen Abwehr signalisieren.
Alle, von mir behandelten, Autoren sind der Meinung, dass offene Handflächen (egal in welcher Position) Interesse und Offenheit übermitteln. Durch das Zeigen der offenen Handflächen wird ausgedrückt dass Vertrauen und die Bereitschaft etwas aufzunehmen entstanden sind. Molcho[3] erklärt weiters, dass die Innenfläche der Hand viel sensibler ist als der Handrücken und so durch das Zeigen der Innenfläche Vertrauen geschenkt wird, weil Empfindsamkeiten und Empfindungen nicht etwa versteckt, sondern offen präsentiert werden. Verschränkte Armen hingegen gelten als Barriere und verhindern offene, vertrauensvolle Kommunikation mit dem Gegenüber.
Auch durch die Finger alleine kann Interesse und sogar Aufforderung signalisiert werden: Durch zärtliches Berühren von Gegenständen, vorsichtiges Nachfahren von Konturen oder durch Selbstberührung, wie zum Beispiel mit den Fingern über die Lippe streichen, wird starkes Interesse vermittelt.
Sehr interessant sind auch Rosenbergs und Molcho‘s Beiträge[4] zu den Fingern: Rosenberg schreibt über den „kleinen Finger“:
„Ein abgespreizter Kleinfinger, wie er oft beim Halten eines Glases gesehen werden kann, drückt [unter Anderem, d.Verf.] den Wunsch nach Beziehung aus.“
Molcho erwähnt zwar auch den kleinen Finger, mißt ihm aber eher die Bedeutung der feinen Bewegungen des früheren Adels bei. Der Ringfinger gilt allgemein als der Gefühlsfinger und obwohl er den Ring für den Bund der Ehe trägt, wird ihm eher weniger Bedeutung beigemessen.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch das Händchenhalten. In unserem Kulturkreis ist das Händchenhalten die üblichste erste Berührung. Von der Situation abhängig, ob rein freundschaftlich oder partnerschaftlich, ist auch die Dauer. Je länger um so intimer. Cohen (1995:84f) erwähnt auch das „erotischere Händchenhalten“ bei dem die Finger der Partner ineinander verkreuzt werden und sowohl Symbole der Intimität als auch der Aggression beinhalten.
[...]
[1] Fast 2002, S. 9.
[2] Vgl. Berger 1990, S.64.
[3] Vgl. Molcho 1983, S.149.
[4] Rosenberg 1998, S.41.
Vgl. Molcho 1983, S.171ff.
- Citation du texte
- Christa Gasser (Auteur), 2003, Körpersprache in der Erotik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35798
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