Diese Arbeit erläutert die Grundlagen von Optionsscheinen und stellt die Chancen und Risiken dar, die mit dem Erwerb solcher Wertpapiere verbunden sind. Hierbei wird auf die Möglichkeiten von Risikobegrenzung eingegangen, aber auch auf die direkten spekulativen Engagements. Da vielen Privatanlegern die mit einem Optionsschein verbundenen Risiken nicht völlig bekannt sind, sind heute die Banken verpflichtet, ihre Kunden aufzuklären, und gegebenenfalls auch einen Kundenwunsch abzulehnen.
Da der Optionsschein als Instrument der Finanzierung von Unternehmen keine besondere Bedeutung spielt, haben Finanzinstitutionen eigene Optionsscheine herausgegeben. Gleichzeitig haben Optionsscheine auf unterschiedliche zugrunde liegende Werte stark zugenommen und Popularität gewonnen.
Der Optionsscheinhandel ist im Rahmen des stärkeren Interesses der Privatanleger an risikoreicheren Anlageformen gewachsen. In letzter Zeit allerdings wurde er durch die Flut von Neuemissionen am Neuen Markt in den Schatten gestellt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen von Optionsscheinen
2.1 Definition
2.2 Bewertung
2.3 Handel
2.4 Informationsquellen
3 Chancen auf dem Markt
3.1 Belehrung durch die Banken
3.2 Einschätzung der Marktteilnehmer
3.3 Einsatzmöglichkeiten
4 Risiken für die Anleger
5 Zusammenfassung
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Im Rahmen von Kapitalmarkttransaktionen haben Optionsscheine in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung gewonnen. Eine immer breitere Anlegergruppe nutzt Optionsscheine, um Börseneinschätzungen mit begrenztem Kapitaleinsatz umzusetzen.
Die vorliegende Arbeit erläutert die Grundlagen von Optionsscheinen, und stellt die Chancen und Risiken dar, die mit dem Erwerb solcher Wertpapiere verbunden sind. Hierbei wird auf die Möglichkeiten von Risikobegrenzung eingegangen, aber auch auf die direkten spekulativen Engagements. Da vielen Privatanlegern die mit einem Optionsschein verbundenen Risiken nicht völlig bekannt sind, sind heute die Banken verpflichtet, ihre Kunden aufzuklären, und gegebenenfalls auch einen Kundenwunsch abzulehnen.
Da der Optionsschein als Instrument der Finanzierung von Unternehmen keine besondere Bedeutung spielt, haben Finanzinstitutionen eigene Optionsscheine herausgegeben. Gleichzeitig haben Optionsscheine auf unterschiedliche zugrunde liegende Werte stark zugenommen und Popularität gewonnen.
Der Optionsscheinhandel ist im Rahmen des stärkeren Interesses der Privatanleger an risikoreicheren Anlageformen gewachsen. In letzter Zeit allerdings wurde er durch die Flut von Neuemissionen am Neuen Markt in den Schatten gestellt.
2 Grundlagen von Optionsscheinen
Der Optionsschein stellt eine besondere Form der Termingeschäfte dar. Termingeschäfte sind volkswirtschaftlich nützlich, da sie einen Risikoausgleich zwischen zwei Parteien ermöglichen. Historisch gesehen fanden die ersten Termingeschäfte im Warenhandel statt. Hier dienten Spekulanten mit ihrer Fähigkeit, Risiken zu übernehmen als willkommene Partner von Produzenten.
Auch am Kapitalmarkt dienen Termingeschäfte dem Zweck Risiken aktiv einzugehen, oder Risiken zu begrenzen. Das Volumen der Termingeschäfte hat heute ein Volumen angenommen, das ähnlich wie die Volumen der traditionellen Kapitalmärkte, das klassische Handelsvolumen deutlich übersteigt.
Bei Optionsscheinen handelt es sich um eine verbriefte Form, d.h. einem Wertpapier. Optionsscheine sind regelmäßig an einer Börse handelbar. Diese Handelbarkeit stellt für die Marktteilnehmer ein wichtiges Kriterium dar, da so Positionen täglich neu entschieden werden können.
Die ersten Optionsscheine wurden von Aktiengesellschaften im Zusammenhang mit Anleiheemissionen gegeben. Damit wurde die klassische Fremdfinanzierung mit einem Element der Eigenkapitalfinanzierung verbunden. Die Verknüpfung mit einem Optionsschein auf die Aktien der Gesellschaft erlaubte es, die Zinsen für die Anleihe unterhalb des jeweiligen Marktzinsniveaus festzulegen. Der Käufer erhielt statt einer marktgerechten Verzinsung die Chance auf einen Kursgewinn.
Das Volumen solcher Optionsanleihen ist aber begrenzt, und die Finanzierungsmöglichkeiten des Unternehmenssektors so vielschichtig, daß es nicht zu einem ausreichenden Angebot an Optionsscheinen kommen konnte.
Die Einsatzmöglichkeiten für Optionsscheine wurden zügig weiterentwickelt, und auf andere Anlageformen ausgedehnt. Heute findet der Anleger Optionsscheine auf Aktien, Aktienindizes, Zinsen, Währungen und Edelmetalle. In Deutschland können auch Optionsscheine auf Indizes von ausländischen Börsenplätzen gehandelt werden.
Ein übergeordneter Begriff ist die Option. „Die Option bezeichnet das Recht, in der Zukunft zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bestimmtes Geschäft (einen Kauf oder Verkauf) zu tätigen. Für dieses Recht muß zum Zeitpunkt des Kaufs der Option ein bestimmter Betrag entrichtet werden“[1].
Bei Optionen unterteilt man grundsätzlich vier Positionen. Zum einen die eingeräumte Rechtsposition, welche den Kauf oder Verkauf zum Gegenstand hat, zum anderen die Position des Käufers des Rechtes und des Verkäufers desselben. Letzterer wird als Stillhalter bezeichnet. Bei Optionsscheinen nimmt diese Stillhalterposition der Herausgeber des Scheines ein. Er ist verpflichtet, während der Laufzeit stillzuhalten, während sich der Käufer aktiv entscheiden kann, wann und ob er das Recht ausübt.
2.1 Definition
Der Optionsschein verbrieft ein Recht, welches im Kern als standardisiert bezeichnet werden kann. Der Herausgeber des Optionsscheines sichert dem jeweiligen Eigentümer das Recht zu, einen bestimmten Vermögensgegenstand innerhalb einer bestimmten Frist zu einem festgelegten Preis zu überlassen, ein sogenannter Call. Das Optionsverhältnis bestimmt, wie viele Einheiten des Vermögensgegenstandes für einen Optionsschein erworben werden können.
Umgekehrt kann ein Optionsschein das Recht verbriefen, dem Herausgeber innerhalb einer bestimmten Frist zu einem bestimmten Preis Vermögensgegenstände zu verkaufen, ein sogenannter Put. Das Optionsverhältnis besagt, wie viele Einheiten des Vermögensgegenstandes für einen Optionsschein abgegeben werden können.
Das Recht stellt aber keine Pflicht dar. Der Inhaber kann also den Optionsschein auch nicht ausüben, und ihn am Ende der Laufzeit verfallen lassen. Dies wird er regelmäßig dann tun, wenn sich der Kurs des zugrundeliegenden Wertes für ihn negativ entwickelt hat.
Als Basispreis wird der Preis bezeichnet, zu dem der Vermögensgegenstand ge- oder verkauft werden kann. Das Optionsverhältnis wird in Zahlen angegeben. Ein Verhältnis von 1:1 bedeutet, daß für einen Schein eine Einheit des Vermögensgegenstandes ge- oder verkauft werden kann. Bei Aktien ist ein Verhältnis von 1:1 nicht mehr die Regel. Vielfach können mit einem Schein nur Bruchteile ( 0,20 oder 0,50 ) erworben werden. Bei hohen Indexständen oder bei Aktien mit besonders hohen Kurswerten kann ein solch niedriges Verhältnis sinnvoll sein.
In Abgrenzung zu bestimmten anderen Formen und nationalen Unterschieden kann herausgestellt werden, daß das in meisten Scheinen verbriefte Recht jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden kann. Diese Form stellt den amerikanischen Typ dar, der Form die in Deutschland üblich ist. Beim europäischen Typ kann die Ausübung nur am Ende der Laufzeit vorgenommen werden.
Die ursprüngliche Form eines Aktienoptionsscheins, die Verbindung mit einer Optionsanleihe, stellte eine bedingte Kapitalerhöhung dar. Nur in dem Umfang, wie Optionsscheine ausgeübt wurden, erhöhte sich das Kapital der Aktiengesellschaft. Die von Banken herausgegebenen Aktienoptionsscheine unterteilen sich in .gedeckte' und .ungedeckte' Optionsscheine. Bei .gedeckten' Scheinen liegt der Emission ein Deckungsbestand an entsprechenden Aktien zu Grunde, d.h. die Bank kann jederzeit dem Inhaber eines Scheines eine Aktien aushändigen. Bei .ungedeckten' Scheinen gibt es keinen Deckungsbestand, die Bank muß bei Ausübung von Optionsrechten Aktien am Markt erwerben. Ungedeckte Scheine spiegeln die Tatsache wider, daß die Mehrheit der Marktteilnehmer nicht an dem Erwerb des Vermögensgegenstandes interessiert ist, sondern die Kursschwankungen als solche nutzen möchte. In den meisten Fällen werden die Optionsscheine innerhalb ihrer Laufzeit mehrfach gehandelt.
Optionsscheine auf Indizes können nicht beliefert werden, hier kann nur ein Barausgleich am Ende der Laufzeit vorgenommen werden, so „kommt es nicht zu einer Lieferung von Aktien und Anleihen - und einen Index kann man nicht liefern, ebensowenig wie Bruchteile von Aktien-, es finden vielmehr ein Differenzausgleich statt, ein ,cash-settlement' “[2] 2.2 Bewertung
Der Kurs für einen Optionsschein ergibt sich nach Angebot und Nachfrage. Die Grundlage bildet aber zunächst die Differenz zwischen dem Basispreis und dem aktuellen Kurs des Vermögensgegenstandes. Typischerweise notiert der Kurs eines Scheines aber oberhalb des inneren Wertes. Dies spiegelt die Laufzeit des Scheines und die Dynamik des Kurses des Vermögensgegenstandes wider. „Der Optionsschein ist um so wertvoller, je länger die Laufzeit noch ist“[3].
„Kennzahlen dienen der Beurteilung, sie sind aber allein nicht unbedingt aussagefähig, und müssen in ihrer Gesamtheit gesehen werden. Für den Privatanleger gilt, er muß die Kennzahlen nicht berechnen können, aber er sollte wissen was sie aussagen und welche Relevanz sie für seine Anlageentscheidung haben“[4]. Die für ihn wichtigen Kennzahlen sind:
- Prämie
- Innerer Wert
- Aufgeld
- Hebel.
Der Preis für den Erwerb eines Optionsscheins wird auch als Prämie bezeichnet.
Als innerer Wert bezeichnet man die Differenz zwischen dem Tageskurs des zugrundeliegenden Vermögensgegenstandes und dem Basispreis unter Berücksichtigung des Optionsverhältnisses. Er entspricht also dem Betrag, den der Optionsscheininhaber bei sofortiger Ausübung des Optionsscheins realisieren kann.
„Das globale Aufgeld gibt an, um wieviel Prozent der Kurs des Bezugsgutes steigen bzw. fallen muß, damit der Inhaber des Optionsscheines die Kosten der Optionsprämie decken kann. Anders ausgedrückt: das Aufgeld gibt an, um wieviel teurer der Erwerb des Bezugsgutes durch Ausübung des Optionsrechts gegenüber dem direkten Erwerb des Bezugsgutes ist“[5].
Aufgeld = Kurs des Optionsscheins x Optionsverhältnis + Basispreis - Kurs des Basiswertes[6]
Das globale, in Prozent ausgedrückte Aufgeld eines Optionsscheins gibt an, um wieviel Prozent der Börsenkurs des Basiswertes mindestens steigen (bei Puts mindestens fallen) muß, damit der Schein ohne Verlust bei Endfälligkeit ausgeübt werden kann.
Hier wird zwischen einem globalen und einem jährlichen Aufgeld unterschieden. Unter dem globalen Aufgeld wird das absolute Aufgeld verstanden. Da sich diese Betrachtungsweise nicht für einen Vergleich verschiedener Optionsscheine eignet, wird ein zeitbezogenes, jährliches Aufgeld hierfür herangezogen.
Sind innerer Wert und Prämie gleich, spricht man von einer fairen Bewertung.
Der Hebel gibt ein Verhältnis an und sagt aus, wie sich die Kursentwicklung des Optionsscheines im Vergleich zum Basiswert verändert. Durch den regelmäßig kleinen Kapitaleinsatz beim Schein verändert sich der Kurs desselben meistens viel stärker als der Kurs des Basiswertes. Eine einfache Definition für den Hebel lautet: Der Hebel zeigt an, um wieviel Prozent der Kauf- oder Verkaufsoptionsschein steigt, wenn der Börsenkurs des Basiswertes um 1 % steigt (fällt). Diese Faustformel stimmt allerdings nur, sofern keine anderen Faktoren auf die Kursentwicklung des Scheines wirken. Es gibt verfeinerte Formen, welche die Angabe eines Hebels genauer darstellen.
Ein starker Einflußfaktor auf die Kursentwicklung eines Optionsscheins resultiert von der Kursbewegung des Basiswertes. Die Kursausschläge oder die Kursschwankung werden als Volatilität bezeichnet. Eine hohe Volatilität bedeutet normalerweise, daß der Anleger ein überdurchschnittliches Risiko eingegangen ist. Hat der Anleger aber in einen Optionsschein investiert, interessieren ihn Werte mit hoher Volatilität. „Je volatiler die Kurse des Underlying, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß die Preise am Verfalltag vom Strike abweichen. Um so größer ist damit auch für den Käufer die Chance, daß er einen hohen inneren Wert realisieren kann.“[7]
Für die Bewertung von Optionsscheinen werden von Banken Bewertungsmodelle eingesetzt, die zusätzliche Kennzahlen berücksichtigen. Hierbei werden die verschiedenen Einflußgrößen auch zueinander in Bezug gesetzt. Auf diese mathematischen Berechnungen wird hier aber nicht näher eingegangen. Sie bestimmen im wesentlichen die Risikobewertung und werden als dynamische Kennzahlen bezeichnet.
[...]
[1] Schwanfelder, Werner, Optionsscheine für Einsteiger, 1999
[2] Weissenfeld, Horst und Stefan, Das grosse Buch der Optionsscheine 1998, S. 358
[3] Weissenfeld, Horst und Stefan, Das grosse Buch der Optionsscheine 1998, S. 513
[4] Schwanfelder, Werner, Optionsscheine für Einsteiger S. 122
[5] Schwanfelder, Werner, Optionsscheine für Einsteiger S. 146
[6] Schwanfelder, Werner, Optionsscheine für Einsteiger S. 146
[7] Schwanfelder, Werner, Optionsscheine für Einsteiger S. 140
- Citation du texte
- LL.M. Tanja Nagler (Auteur), 2000, Grundlagen, Chancen und Risiken von Optionsscheinen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/357861
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