Die Schüler setzen sich intensiv mit Jesu Aussagen in den Seligpreisungen auseinander und lernen diesen verstehen. Den Schülern in der 10. Klasse soll unter anderem bewusst werden, dass sie eine Verantwortung in der Welt und in der Gesellschaft insbesondere als Christen tragen. Aufgrund der Zuwendung Jesu Christi zu uns Menschen, werden Verhaltensweisen gefördert aus Dankbarkeit biblisch-christliche Weisungen in die Praxis umzusetzen. Nun wird in der Gesellschaft individuell und in vielen Bereichen Verantwortung übernommen und die Gesellschaft, sowie das persönliche Umfeld mitgestaltet.
Inhaltsverzeichnis
I. Fachwissenschaftliche Analyse - Exegese des Matthäus Evangeliums Kapitel 5, die Verse 3-12: Die Seligpreisungen
II. Didaktische Analyse
1. Grundsätzliches zum Religionsunterricht in der Hauptschule
2. Religionsdidaktische Kernanliegen der Unterrichtsreihe
3. Die Unterrichtsreihe – Die Bergpredigt
Die kursiv gedruckten Stunden können aufgrund Zeitmangels weggelassen werden
4. Einbettung des Themas in den Lehrplan bzw. das Kerncurriculum
5. Kompetenzen
6. Die Lernziele
III. Methodische Analyse
1. Methodische Überlegungen
2. Situation der Lerngruppe
3. Leistungseinschätzung und Sozialverhalten im Fach ev. Religion
4. Verlaufsplan
IV. Verzeichnis der Quellen, Internetquellen und Abbildungsnachweise
V. Anhang – die Unterrichtsmaterialien
I. Fachwissenschaftliche Analyse - Exegese des Matthäus Evangeliums Kapitel 5, die Verse 3-12: Die Seligpreisungen
1. Der Bibeltext nach Übersetzung Dr. Martin Luthers – revidierte Auflage 1984
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen
12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden
2. Der allgemeine Überblick
In den Seligpreisungen preist Jesus Menschen selig, die nach den Maßstäben der damaligen, wie auch der heutigen Gesellschaft benachteiligt sind. Es wird ein Trost in der kommenden Welt (eschatologisch - endzeitlich) versprochen. Dann sollen die jetzigen Verhaltensweisen und Einstellungen belohnt werden.
3. Die Auslegung
3.1 Die Einordung in den Kontext
Jesus tritt in seinen Reden im Matthäusevangelium und ganz besonders in der Bergpredigt (Matthäus Kapitel 5-7) als Lehrmeister auf, der die zentralen Inhalte des Glaubens für die damaligen jüdischen Zuhörer zusammenfasst und ganz klare Handlungsanweisungen erteilt. Dabei wird ganz besonders deutlich, dass Jesus nicht mit den Maßstäben der „Welt“ misst, sondern eigene Maßstäbe ansetzt. (vgl.: Berner 1983, S. 92; Wucherpfennig 2009, S.23)
3.2 Die Textgattung „Seligpreisungen – Makarismen“
In der alttestamentlich-jüdischen Literatur und in der griechischen werden die Makarismen oft als Einstieg in literarische Texte genutzt. (vgl.: Betz 1995, S. 105). Es handelt sich nicht um die Widergabe einer Rede, sondern um eine nachträgliche geschriebene Redekomposition.
3.3 Der Aufbau
Auffällig ist der sich immer wiederholenden Beginn der Verse „Selig sind…“. Das griechische Wort „Makarios“ wird in diesem Sachzusammenhang mit wohl, heil, glücklich und vor allem „selig“ übersetzt. Die Volxbibel überträgt die oft altdeutschen Formulierungen und den altdeutschen Wortschatz in die Jugendsprache. Hier wird Makarios mit „göttlich glücklich“ übersetzt. (vgl.: Strecker 1984, S. 30ff.)
Jeweils im Nebensatz wird eine Heilsversprechung ergänzt (…, denn …). Diese Heilszusage ist eschatologisch auszulegen, da sich die Versprechen erst in der kommenden Welt („Himmelreich“) verwirklichen können. (Frenschkowski 2004, S. 1184)
Außerdem stellen die Nebensätze eine Begründung und eine Folgerung für den Satzbeginn („Selig sind, …“) dar. (vgl.: Luz 2002, S. 272)
Im Vers 3 werden diejenigen selig geheißen, die „geistliche Arm“ sind. Hier streiten sich führende Bibelwissenschaftler, wie dieses zu deuten sei.
Ist hier von geistig zurückgebliebenen die Rede? Es ist wohl die „geistliche Armut“ gemeint. (vgl.: Broer 1986, S. 70f.) Man solle sich gegenüber Gott der Hilflosigkeit bewusst werden und demütig leben. Außerdem wurde damals nicht eindeutig zwischen materieller und geistiger Armut unterschieden.
Dagegen legen sich die Verse 4 und 5 „Leid tragen“ und die „Sanftmütigen“ selbst aus.
Nun ist den Versen 6 und 10 noch ein Augenmerk zu widmen. „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit“… bzw. „ Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden …“ Gerechtigkeit ist seit jeher ein relativer Begriff, der sich an der Gesellschaft, an der Epoche und auch dem Lebensabschnitt eines Menschen orientiert. Gerade Schüler an der Schwelle zum Erwachsenwerden sind für vermeintlich kleinste Ungerechtigkeiten sehr sensibel. Sie entwerfen gerade ein persönliches Leitbild für ein Leben in Gerechtigkeit.
Hier hilft uns das „Doppelgebot der Liebe“ (Matth. 22, 37f.) und die „Goldene Regel“ (Matth. 7, 12) weiter. Ein Stück Gerechtigkeit erwächst schon hier in der vergehenden Welt, wenn wir „unseren Nächsten lieben, wie uns selbst“ und dementsprechend handeln. Auch der Grundsatz „behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst“, gibt eine Verhaltensanregung sich im täglichen Leben gerecht zu verhalten.
Die Begriffe „Barmherzigkeit, Herzensreinheit und Friedfertigkeit“ legen sich dagegen wieder weitgehend selbst aus.
Nun werden in den jeweils zweiten Satzteilen der Verse (… denn …) Verheißungen für die jeweiligen Verhaltensweisen gegeben. Es sind in den Versen 5, 6, 7 und 9 Verheißungen enthalten, die schon auf der Erde eintreten können. Das ist verwunderlich, weil oft (nur) weltjenseitige „Wiedergutmachungen“ erwarten werden können.
Deswegen stützen sich die Verheißungen in den Versen 1, 8 und 10 auf die Zeit nach unserem Erdenaufenthalt. Es wird zweimal das „Himmelreich“ versprochen, in dem wir Gott schauen werden. Das deckt sich wieder mit Vers 8.
(Vgl.: Döhn R. (ohne Jahresangabe) Online im Internet. URL: https://www.bibelwissenschaft.de/bibelkommentar/beitraege-im-obk/detailansicht/ch/f7198f361b968b679fa984ba87844f63/?tx_gbbibelkommentar_main[comment]=80&tx_gbbibelkommentar_main[action]=show&tx_gbbibelkommentar_main[controller]=Comment gefunden am 10.05.16 um 16:00)
II. Didaktische Analyse
1. Grundsätzliches zum Religionsunterricht in der Hauptschule
Der Religionsunterricht ist mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Zum einen haben die Schüler[1] oft erschwerte Perspektiven auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, zum anderen fällt es immer schwerer, in die sehr unterschiedlichen Lebenswelten der Jugendlichen Einblick zu nehmen. Geänderte Familienstrukturen, unterschiedliche Erziehungsstile, ungesteuerter Medienkonsum sind u. a. Herausforderungen, denen es gilt zu begegnen. In der Hauptschule kann das Glaubensverständnis der Kinder und Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen weit auseinander gehen. Ein unterschiedliches Lernvermögen erfordert differenzierte Lern- und Arbeitsmethoden.
(vgl.: Niedersächsischen Kultusministerium (Hrsg.) (2009) S.13. Online im Internet. URL.: http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/2009_hs_evrel_i.pdf gefunden am 20.05.16 um 13:35)
2. Religionsdidaktische Kernanliegen der Unterrichtsreihe
Diese Unterrichtsreihe hat drei Kernanliegen:
Das Kernanliegen der sozialgeschichtlichen Perspektive will Leitlinien für das heutige Leben der Heranwachsenden entwickeln.
Bei der Wirkungsgeschichtlichen Perspektive steht der Mensch im Fokus, der Jesu Forderungen der Bergpredigt umsetzt. Als exemplarische Beispiele seien Mahatma Gandhi und Martin Luther King genannt.
Auch die Textimmanente Perspektive soll nicht zu kurz kommen. Gerade in den Texten der Bergpredigt liegt viel Kraft. Dies wird durch das Arbeiten mit verschiedenen Bibelübersetzungen deutlich. (vgl.: Eilerts W. (2009) S. 177)
[1]Um den Lesefluss nicht unterbrechen, wurde anstatt Schülerinnen und Schüler nur Schüler als geschlechtsneutrale Form gebraucht.
3. Die Unterrichtsreihe – Die Bergpredigt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Einbettung des Themas in den Lehrplan bzw. das Kerncurriculum
Den Schülern in der 10. Klasse soll u. a. bewusst werden, dass sie eine Verantwortung in der Welt und in der Gesellschaft insbesondere als Christen tragen. Aufgrund der Zuwendung Jesu Christi zu uns Menschen, werden Verhaltensweisen gefördert aus Dankbarkeit biblisch-christliche Weisungen in die Praxis umzusetzen. Nun wird in der Gesellschaft individuell und in vielen Bereichen Verantwortung übernommen und die Gesellschaft, sowie das persönliche Umfeld mitgestaltet.
Frei nach dem Zitat von Dr. Martin Luther: "Ein Christenmensch ist sein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan." (Evangeliums-Zentrum e.V. Online im Internet. URL: http://www.evangeliumszentrum.at/bs/archiv/Lutherfreiheit.php gefunden am 21.05.16 um 14:55)
Für die Einheit sind insgesamt ungefähr 8-11 Unterrichtstunden zu veranschlagen.
(Kultusministerium Niedersachsen (Hrsg.), Online im Internet. URL: http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/2009_hs_evrel_i.pdf gefunden am 08.05.16 um 17:20)
In der Vorstunde wurde der Aufbau der Bergpredigt behandelt, damit die Schüler die Seligpreisungen in den biblischen Kontext eingliedern können.
Nun wird das Thema mit dieser Unterrichtseinheit insofern fortgeführt, in dem besonders auf die Aussagen Jesu den Seligpreisungen eingegangen wird. Das Thema weist einen Gegenwartsbezug auf, da sich die Schüler dieses Alters ganz besonders mit zwischenmenschlichen Umgangsweisen und Beziehungen in der Familie, in der Schule und im Freundeskreis auseinandersetzen. Auch weist es Zukunftsbezug auf, da die Schüler in den kommenden Jahren unsere Gesellschaft entscheiden mitprägen werden.
In der Folgestunde wird, nach einer Wiederholung der Vorstunde und ggf. der Bearbeitung des TLZ 3, die Botschaft des Gewaltverzichts vertieft.
5. Kompetenzen
Die Schüler erwerben verschiedene Kompetenzen im Bildungsbeitrag des Faches Religion.
Zuerst werden die fächerübergreifenden Kompetenzen wiedergegeben, die in dieser Stunde besonders gefördert werden.
Die Schüler …
- bauen ihr Textverständnis hinsichtlich des Umgangs mit biblischen Texten aus.
- erweitern ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten, die durch kooperative Arbeitsmethoden und durch Präsentationstechniken besonders gefördert werden.
- Erweitern durch die Anfertigung eines Cartoons ihre ästhetischen Begabungen.
Nun wird auf die Inhaltsbezogenen Ziele der Unterrichtsstunde eingegangen.
Bei den Kernkompetenzen für das Fach ev. Religion fällt diese Unterrichtsstunde unter den Punkt 4 „Nach der Verantwortung des Menschen in der Welt und der Gesellschaft fragen.“
Die inhaltsbezogenen Kompetenzen sind in sechs Kernkompetenzbereiche unterteilt:
1. Nach dem Menschen fragen
2. Nach Gott fragen
3. Nach Jesus Christus fragen
4. Nach der Verantwortung des Menschen in der Welt und der Gesellschaft fragen
5. Nach Glauben und Kirche fragen
6. Nach Religionen fragen
Die Schüler…
- reaktiven ihr Vorwissen.
- kennen den Aufbau und den Inhalt der Seligpreisungen.
- können den Inhalt erfassen und auslegen.
- können die Handlungsanregungen der Seligpreisungen auf ihr Leben übertragen.
- können die Botschaft auf gesellschaftliche Probleme übertragen. (didaktische Reserve!)
Die Stunde enthält auch prozessbezogene Ziele.
Die Schüler …
- können die Botschaft eines Textes herausarbeiten.
- fördern ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit, indem sie kooperativ arbeiten und sich helfen.
- fördern ihre Präsentationskompetenz.
- fördern ihre Feedback-Kultur.
Die Schüler fördern ihre Gestaltungskompetenzen, da Biblische Texte und Botschaften kreativ gestaltet werden und künstlerisch ausgedrückt werden.
In den Aufgaben der didaktischen Reserve bzw. der Folgestunde wird auch die Urteilskompetenz gefördert, da religiöse und ethische Fragen begründet und beurteilt werden sollen. Außerdem sollen die Schüler eine eigene Position beziehen.
(vgl.: Niedersächsischen Kultusministerium (Hrsg.) (2009). Online im Internet. URL.: http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/2009_hs_evrel_i.pdf gefunden am 20.05.16 um 13:35)
6. Die Lernziele
Stundenziel: Die Schüler lernen die Seligpreisungen als Teil der Bergpredigt kennen und erhalten Einblicke in Auslegungsmöglichkeiten.
Das Stundenziel wird für die Schüler noch in Teillernziele untereilt:
1. TLZ: Die Schüler lernen die Seligpreisungen überblicksmäßig kennen und können mithilfe der Mitschüleräußerungen und der Lehrererläuterungen die enthaltenen theologischen Fachbegriffe erklären und den Aufbau beschreiben.
2. TLZ: Die Schüler erhalten mittels verschiedener Zugangsweisen ein Gespür für die Botschaft der Verse.
Didaktische Reserve bzw. Folgestunde: Die Schüler erfahren, was Jesus mit den Texten wohl ausdrücken wollte und können die Inhalte auf die heutige Gesellschaft und / oder ihr Leben übertragen.
III. Methodische Analyse
1. Methodische Überlegungen
Zu Beginn erfolgt eine kurze Begrüßung der Schüler. Dies geschieht mittels eines Rituals. Entweder mit einem kurzen Gebet oder dem Satz „Beginnen wir heute die Religionsstunde im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen!“. Es soll den Schülern bewusst werden, dass eine besondere Unterrichtsstunde anfängt.
Danach wird der Besuch begrüßt.
Da die letzte Religionsstunde schon 14 Tage her ist und die Unterrichtsgruppe dies erfordert, werden mittels einer Folie und verschiedenen kurzen Aufgaben die Grundbegriffe zur Bergpredigt und die Vorstunden wiederholt.
Dann wird in Form eines stummen visuellen Impulses auf das heutige Stundenthema übergeleitet. Die einzelnen Verse der Seligpreisungen werden aufgelegt. Spontane Schüleräußerungen werden abgewartet. Ggf. gibt der Lehrer hierzu Hilfestellungen. „Was fällt Euch auf? Wiederholt sich eine Formulierung?“ „Selig!“ => Die Seligpreisungen! Falls noch weitere wichtige Äußerungen von Seiten der Schüler kommen, hält der L. diese auf der Seitentafel fest.
Das Teillernziel 1 wird mithilfe eines Arbeitsauftrages zusammen im L.-S.-Gespräch auf einer Folie und Wortkarten erarbeitet. Hier werden, vor der Arbeit mit dem Bibeltext, unbekannte und ungewohnte Begriffe geklärt und der Aufbau mittels Farbdidaktik deutlich.
Da es sich um eine Vorarbeit handelt, genügt es, wenn der L dies auf der Folie mitschreibt und sichert, da die Schüler im nächsten ein Arbeitsblatt erhalten und darauf die Struktur einfärben.
Um das Teillernziel 2 zu erreichen, müssen den Schülern verschiedene Möglichkeiten und Aufgabenstellungen zur Hand gegeben werden, um die Botschaft der Verse zu erfassen. Auf der einen Seite wird hinsichtlich des kognitiven Niveaus unterschieden, auf der anderen Seite hinsichtlich des Zugangsweges (eher affektiv oder kognitiv). Es trägt den unterschiedlichen Möglichkeiten der Schüler Rechnung. Vor der Arbeitsphase stellt der L. die verschiedenen Alternativen auf Folie vor und erklärt diese.
Bei der 1. und etwas leichteren Alternative sollen sich die Schüler den Inhalt mittels zweier verschiedener Bibelübersetzungen (M. Luther und der Volxbibel) erschließen. Hierbei werden zuerst Bibelstellen der Reihe nach geordnet, um sie dann dem Luther zuzuordnen und vergleichen zu können. Danach haben die Schüler Gelegenheit die Übersetzungen zu bewerten.
Der Alternative II (etwas schwerer) ist für Schüler gedacht, die gerne mit der deutschen Sprache jonglieren und Texte umformulieren können. Die Seligpreisungen nach der Lutherübersetzung sollen in heutiges Deutsch übertragen werden. So setzen sich die Schüler intensiv mit dem Text auseinander.
Die Alternative III ist für die besonders im affektiv-psychomotorischen Bereich begabten Schüler gedacht. Hier sollen dir Schüler anhand des Textes Cartoons zeichnen.
Bei den 3 Alternativen muss der L. vor allem zeitlich flexibel agieren und reagieren.
- Wenn von den drei Aufgabenalternativen alle drei gewählt werden, muss unbedingt für die Präsentationen und das eventuell entstehende Klassengespräch mehr Zeit eingeplant werden.
- Wenn nur einzelne Alternative gewählt wird, geht der L. nach den Präsentationen und der Sicherung zum TLZ 3 weiter.
- Wenn alle Schüler den Cartoon wählen sollten, wird für die Erarbeitung und Anfertigung der Zeichnungen mehr Zeit (ggf. Folgestunde) eingeplant.
Das Stundenthema eignet sich vor allem für Partnerarbeit oder Arbeit in Kleingruppen („Arbeite mit zwei Partnern“).
Das Thema ist für eine Checkliste zu komplex, da kleinschrittig vorgegangen werden muss und öfters eine Phase der Sicherung und Präsentation eingeplant wird.
Der L. gibt jeweils einer Schülergruppe der Alternativen I-III zur Bearbeitung eine Folie. Diese wird dann zur Sicherung präsentiert. Der L. ergänzt ggf.
Es genügt, wenn die Schüler Ihre Alternative mit dem Bibeltext in der Mappe haben. Sie müssen nicht noch die anderen Lösungen mitschreiben.
Die didaktische Reserve wird ggf. in die Folgestunde verschoben, wenn der L. merkt, dass die Schüler bei der Bearbeitung der Aufgaben oder bei der Präsentation der Lösungen mehr Zeit benötigen. Es kann auch während der Bearbeitung abgebrochen werden und nach einer kurzen Wiederholung in der Folgestunde weitergearbeitet werden.
Die didaktische Reserve ist ähnlich, wie die Arbeitsblätter zum TLZ 2 aufgebaut.
In der Alternative 1 (etwas leichter) sollen die Schüler mithilfe von Abbildungen zu Alltagssituationen diese mit den Seligpreisungen verknüpfen und auch mögliche Lösungsansätze finden.
Die 2. Alternative (etwas schwerer) legt das Augenmerk auf die Versprechungen der Seligpreisungen („… denn …“). Die Schüler arbeiten heraus, was mit den Verheißungen gemeint sein könnte und überlegen sich konkrete Beispiele.
Das dritte Arbeitsblatt ist am schwersten zu lösen, die Schüler sollen sich gesellschaftliche Probleme überlegen, diese mit passenden Versen der Seligpreisungen verknüpfen und Lösungsansätze finden.
Die Aufgaben sind so gestaltet, dass zu jeder Zeit ein Ausstieg möglich ist und in der kommenden Stunde weiter gearbeitet werden kann.
Sollten wiedererwarten Schüler schon fertig sein, gibt es noch ein Zusatzarbeitsblatt für die Leistungsspitze, die sich mit den weltjenseitigen Verheißungen der Seligpreisungen auseinandersetzen soll.
Die Gesamtsicherung wird in Form eines Dominospiels erfolgen. Hierbei werden die Bibelverse wiederholt und gesichert. Es wird mit dem Banknachbarn zusammengearbeitet.
2. Situation der Lerngruppe
Die Lerngruppe setzt sich aus insgesamt 20 Schüler (07 Mädchen, 13 Jungen) zusammen. Die 10 H ist der letzte Jahrgang der auslaufenden Hauptschulklassen an der Oberschule Zeven. Ich unterrichte die Schüler des Jahrgangs, die den Religionsunterricht nicht abwählten, seit Beginn des 2. Schulhalbjahres 2013/2014. Die Unterrichtsgruppe hat sich seit dem verändert, da einige zum neuen Schuljahr Werte und Normen abwählten oder einige Schüler Religion abwählten. Die Unterrichtsgruppe ist sehr heterogen. Auf der einen Seite gibt es Schüler, die eine große Lernbereitschaft zeigen und auf der Anderen, die den Eindruck erwecken, die Zeit abzusitzen. Einige ziehen es vor, selten zu erscheinen. Trotzdem ist die Beziehung zwischen Lehrkraft und Schüler durch gegenseitige Wertschätzung und Respekt gekennzeichnet. Im Laufe des Schuljahres viel es nicht immer leicht die Unterrichtsgruppe für religiöse Sachverhalten zu motivieren. Durch häufigen Methodenwechsel konnte die Aufmerksamkeit jedoch gesteigert werden. Auch Exkursionen (z. B. Hospiz Bremervörde) förderten die Lernbereitschaft. Da sich das Schuljahr dem Ende neigt und die schriftlichen Abschlussprüfungen schon geschrieben wurden, fällt es schwerer die Konzentration aufrecht zu erhalten. Durch häufige Methodenwechsel wird dem Rechnung getragen. Für diese Lerngruppe sind häufige Wiederholungen essentiell, um den Unterrichtsstoff zu festigen und gegen das Vergessen anzukämpfen.
Hinsichtlich des Lernniveaus zerfällt die Lerngruppe wieder in zwei Teile.
Eine Gruppe arbeitet mit, hat die Mappen Einträge vollständig und erledigt die schriftlichen Lernzielkontrollen durchwegs sehr zufriedenstellend. Besonders hervorzuheben sind XXX und XXX, die sich in diesem Schuljahr in den christlich-evangelischen Religionsunterricht gut eingefunden haben und trotz weniger Vorkenntnisse durchweg überdurchschnittliche Leistungen erzielen. Zu dieser Gruppe zählen auch …., die durch durchdachte und häufige Unterrichtsbeiträge glänzen.
Das „Mittelfeld“ … lässt sich durch konsequentes miteinbeziehen in den Unterricht motivieren.
…. fehlen des Öfteren, auch unentschuldigt (siehe Bußgeldverfahren der 10). Dadurch ist der Schulabschluss gefährdet. Die Leistungsbereitschaft nimmt stetig ab, da die Lücken immer größer werden.
…. verstoßen oft gegen die Schulordnung (Handybenutzung, Rauchen in den Toiletten, Verlassen des Schulgeländes, …) und halten die Unterrichtsgruppe durch laute Privatunterhaltungen auf.
Die Schüler sind in der Lage, je nach ihren Neigungsgruppen („Peer-Groups“), Lerngruppen zu bilden, um bei Gruppenarbeiten oder ähnlichem zusammenzuarbeiten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Gruppengröße von drei Schülern niemals überschritten werden soll.
Die Schüler beherrschen Methoden und Fertigkeiten, die sie im Laufe des Religionsunterrichts erworben haben. (Think-Pair-Share, Kleingruppenarbeit, Partner- und Einzelarbeit, Kugellager, Stationen Lernen, Erstellen von Plakaten, Umgang mit Bibelfundstellen und vieles mehr). Die Methodenvielfalt und das Eingehen auf Schülerwünsche machen sich positiv bemerkbar auf die Lernmotivation und Flexibilität des Unterrichts. Es muss jedoch erwähnt werden, dass gerade bei offenen und kooperativen Unterrichtsmethoden der L. Hilfestellungen leisten muss.
Um den Sachaufwandsträger zu entlasten wird neben Arbeitsblättern auch viel mit dem Schulbuch gearbeitet, das dem Niveau der Schüler im Großen und Ganzen entspricht. Hinsichtlich der Texte muss durch die Mitschüler und den L Hilfestellung geleistet werden. Es wird deswegen Extramaterial gereicht, um die Themen besser verständlich zu machen und um auch die „Leistungsspitze“ extra zu fördern und zu fordern.
Nach meinem jetzigen Kenntnisstand ist die Unterrichtsgruppe hinsichtlich der Zukunftspläne in zwei Teile gespalten. Die Einen, die bereits einen Berufsausbildungsvertrag unterschrieben haben und die Anderen, die ein „Parkschuljahr“ an der BBS Kivinan einlegen (müssen).
3. Leistungseinschätzung und Sozialverhalten im Fach ev. Religion
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Legende:
Mündlich
++= besonders hervorstechend
+ = beteiligt sich kontinuierlich engagiert am Unterricht, Beiträge sind inhaltlich richtig, gute Auffassungsgabe
0 = beteiligt sich unregelmäßig am Unterricht, Beiträge sind nur zum Teil richtig
- = beteiligt sich nicht am Unterricht, ist unaufmerksam („träumt“), lenkt ab und / oder lässt sich ablenken
Schriftlich:
++ = besonders hervorstechend
+ = erbringt kontinuierlich gute bis sehr gute Leistungen
0 = erbringt durchgängig durchschnittliche oder sehr unterschiedliche Leistungen, Fleiß spielt eine große Rolle
- = erbringt durchgängig schwache Leistungen
Sozialverhalten:
D: häufige Übertretungen der Schulordnung; unentschuldigtes Fehlen
C: unauffällig
B: engagiert sich
[...]
- Arbeit zitieren
- Thomas Windhövel (Autor:in), 2017, Die Bergpredigt. Tipps für ein gelingendes Leben (Evangelische Religion 10. Klasse Hauptschule), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356701
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